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Tageblatt für Hohenstein < Ernstthal, Oberlungwitz, Sersdors, Hermsdorf, Bernsdorf, Witstrndrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erldcuch^ Msdorf, Lugau, Langenberg, Falke«, Langenchurtdorf, Meinsderf x. Der.Hohenftein.Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bet freier Lieferung ins Hau, Mt. 1«, bet Abhodmg tü de» VefchUst— stellen Mk. 1LS, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.60. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nahmen die Geschäfts» und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Poflanstaltrn und die Landbriefträger eptgrgeHL Air ... Silage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzrtgengebührfür die «gespaltene Korpuszette oder deren Raum 12 Psg„ für auswLrts 15 Pfg.; tm Reklametrll dir Feile 30 Pst. DK Lgefpaltenr Fette tm amtlichen Teil 50 Pfg. Anzeigen-Annahme für die am Abend erfcheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewsttza«, jedoch nur bet alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe uuoerlangt elngrsaudter Manuskripte Oacht sich LDDGGDDDDDGDGDVDDDGDGDGDGGDDDDDDDDDDVDDD die Redaktion nicht verbindlich. DDGDD<N<SDS<SSVSSSGGSSGGSVSGSSGSGSSSSSSSSSG Hk. Ferusprnher Kr. 151. Sonntag, dm 13. Mrm 1818 8«^° » 43 Jahrgang Ausführungsbestimmungen zu der Bundesratsverordnung über die Beschränkung der Herstellung von Fleischkonserven und Wurstwaren vom S1. Januar 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 75). Zn tz 2: Zur Herstellung von Wnrstwarea dürfen folgende Teile von Schweinen nicht verwendet «erde»: Keulen, Beine, Rücken, Speck und Schmer. Diese Teile müssen in derselben Zurichtung, »ie sie bisher üblich «ar, zur Abgabe an die Verbraucher gelangen. Mehr al- die Hülste dieser Teile darf nicht gepökelt oder geräuchert «erde». Die sonstigen Teile der Schweine dürfen ohne Rücksicht aus ihr Gewicht zur Herstellung von Wurstwaren verwendet werden. Bei Einhaltung der in Ansatz 1 gegebenen Vorschrift gilt hinsichtlich der darin bezeichneten Waren die Anschrift des 8 2 der B indesratsoerordnung als erfüllt. Für Rind» und Schaffleisch, das in Verbindung mit Schweinefleisch zu Frischwurst ver arbeitet wird, fällt die in Satz 1 vorgesehene Beschränkung auf ein Druiel des Gewichts der auL- geschlachteten Tiere weg. Die Herstellung von Dauerwurst wird untersagt. Zu 8 3: Betrieben, die bei fabrikmäßiger Herstellung den überwiegenden Teil ihrer Erzeugung nicht unmittelbar an die Verbraucher abgeben, ist an Stelle der Beschränkung nach 8 2 der Bundesrats oerordnung und der Ausführungsbestimmungen hierzu zu gestatten, monatlich ms zu einem Drittel derjenigen Fleischmenge zu Wurstwaren zu oerarbelten, die sie tm Monatsdurchschnitte der ZZt vom 1. Oktober 1915 bis zum 31. Dezember 1915 verarbeitet haben. Für die hiernach zulässige Verarbeitung entfallen die vorstehend zu § 2 in Absatz 1 und 4 geordneten Beschränkungen hin sichtlich gewisser Teile der verwendeten Schweine und der Zusammensetzung der hergestellten Wurst. Betriebe, die von dieser Vorschrift Gebrauch machen wollen, bedürfen hierzu der Zustim mung der zuständigen Behörde Dem Antrag ist der Nachweis über den Anteil deS unmittelbaren Absatzes an Veroraucher am Gesamtumsatz und über die DurchschnntSoerarbeitung in den Mona ten Oktober bis Dezember 1915 beizufügen. Die Zustimmung ist widerruflich. Zu 8 5: Die Unternehmer und die von ihnen bestellten Betriebsleiter sind nach näherer Anweisung der zuständigen Behörden (8 10) oder der von ihnen beauftragten Sachverständigen verpflichtet, Nachweisungen zu führen, die dte für Überwachung des Betriebes erforderlichen Auskünfte ent halten. Zu 8 10: Die Zuständigkeit regelt sich im Uebrtgen nach der Verordnung deS Ministeriums deS Jnnem vom 27. Juli 1915 (Sächsische StaatSzeitung Nr. 181). Dresden, am 7. Februar 1916. Ministerium des Innern. 4. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Dienstag, den 18. Februar 1916, abends 8 Uhr im Sitzungssaale des Rathauses. Hohenstein-Ernstthal, am 12. Februar 1916. E. Lohse, Stadtoerordneten-Vorsteher. Tages-Ordnung: 1. Kenntnisnahmen. 2. Erhöhung der Verpflegsätze im Siadtkrankenhause. 3. Erhöhung der Unterstützungsbeträge für die F'verwehren und den Samartterverein. 4. E.hühung der Zusatz- Unlerstützung an KciegerfamUien. 5. Ausbau der Straße I). 6. Herstellung eines Lichtschachtes tm Mineralbad. 7. Ankaus und Mästung von Gchlachttieren. Hierauf geheime Sitzung. Wegen Reinigung und Durchsicht der Hochzonenlettung und des Behälters wird das Rohr- netz für den Wasserdezug wie folgt gesperrt werden: Montag, den 14. Februar, von abends 9—12 Uhr die Straßen: Aktien-, obere Ott-, W.lhelm-, äußrer Chemnitzer-, Hohe-, Dresdner-, Limbachrr-, Berg-, Hintere Kael- und Wrberstraße sowie K-oatenweg; Dienstag, den 15. Februar, von abends 9—12 Uhr Silber» und Poetengäßchen, Hintere Karl-, obere Markt-, Windmühlen- und Badstraße. Hohenstein-Ernstthal, am 12. Februar 1916. Der Siadtrat. 3. Rate -es Wehrbeitrages spätestens zu bezahlen bis zum 20. Februar 1916. Stadtsteuereiunahme Hohenstein-Ernstthal, am 10. Februar 1916. Strohlieferung. Beim Proviantamt Cremntz ist ein größerer Bedarf an Stroh zu decken. Die hiesigen Landwirte wecven daher aufgefordert, baldigst in Zimmer 21 deS Rathauses zu melden, wieviel Stroh sie entbehren können. Die Uebernahmepreise betragen: bei Flegeldruschstroh 50.— Mark für eine Tonne, „ gepreßtem Stroh 47.50 „ Krummstroh 45.— „ „ „ „ . Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 12. Februar 1916. Freibank Hohenstein-Ernstthal. Rindfleisch, roh, Pfd. 90 Pfg. Die letzte KriegsmA- o. Liegt die Kriegsentscheidung in der Luft? Wir Deutschen haken uns seit Feld zugsbeginn weislich vor Prophezrihungen ge hütet und für die müßigen Worte sprechende Taten gesetzt, während unsere Gegner mit „Wenn" und mit „Aker" nach bekanntem Re zept gewirtschaftet haben. Heute zeigt sich nunmehr nach dem mannigfachen Personenwech sei auf der militärischen Schaubühne in den letzten Monaten in Paris und in London eine so nervöse Zappelei, das: es scheint, als er warte man bei unseren Gegnern in der von ihnen selbst angekündigten neuesten Offensive nicht allein eine größere Entscheidung, sondern fürchte sie auch. Die letzten deutschen Vorstöße, die an verschiedenen' Stellen die gegnerische Front arg mitnabmen, laben in den feindli chen Hauptstädten Beklemmung erregt, denn die Kraft des Gegenstoßes fehlt. Die Franzosen und Engländer kennen ihre letzten „Reserven" und deren geringe Leistungsfähigkeit. Sie ha ben über die jüngeren dcutsck-en Regimenter weid lich raisonniert, um in der Bevölkerung die Zuversicht zu steigern; sie wurden aber jetzt durch die deutschen Gefechts-Erfolge eines an deren belehrt. Einer soll dem anderen setzt aus der Mem me helfen, das ist die Parole. Am wenigsten haben, wie bekannt, die Engländer geblutet, sie geben das Geld und ziehen daraus das Recht auf Ablehnung von anderen Ansprüchen. Daß die englischen Geldrechnungen mit doppelter Kreide geschrieben sind, merken die Italiener schon heute aus den kritischen Koblenpreisen und Frachtsätzen, und ihre in der Not noch Unerprobte Ausdauer hat einen bedenklichen Knacks bekommen. Riesenhafte Ausgaben sind in diesem Kriege infolge der unbesonnenen Po litik des Ministeriums Salandra-Sonnino ge macht worden, gewonnen ist nichts. Ter Kö nig Viktor Emanuel mag es bitter bereuen, daß er den .uferlosen Plänen seiner Ratgeber nicht denselben Widerstand entgegengesetzt hat, wie König Konstantin von Griechenland recht zeitig dem verderblichen Draufgängertum seines Ministerpräsidenten Venizelos. Die Reise des französischen Ministerpräsidenten Briand nach Rom beweist, daß in Paris der italienischen Regierung keine größere Zuverlässigkeit gegen ffre heutigen Verbündeten zugcschrielcn wird, als diese sie gegen ihre früheren Alliierten aus- ülte. lind weshalb soll Italien auch gegen Frankreich und England mel r Treue üben wie gegen Oesterreich-Ungarn und Deutschland? Dem deutschen Reiche hat es bisher noch nicht offiziell den Krieg erklärt, und wir werden sehen, was Herr Briand in dieser Beziehung bei den Herren Salandra und Sonninc au»- richten wird. Sie stecken wirklich tief genug im Sumpf drin! Einen leuchtenden Gegensatz zu dieser rö mischen Reife des leitenden französischen Staats mannes bildet der Besuch des Königs Ferdi nand von Bulgarien im deutschen Hauptquar tier in Erwiderung der Anwesenheit des Kai sech- Wil>'elm in der bulgarisch gewordenen, früheren serbischen Fesiung Nisch. Die treue Waffenbrüderschaft der beiden setzt verbündeten Staaten und das Mit'ommen der oberstes? diplomatischen und militärischen Autoritäten beweist, daß dem glorreichen Anfang des ge meinsamen Waffenbundes auch ein glorreicher Fortgang folgen und der Feind bald dessen ''Wirkungen verspüren wird. Nach Albanien binein und gegen die bei Saloniki stehenden Franzosen und Engländer werden die deut schen und bulgarischen Kolonnen Erc Kräfte immer mehr tzntwickeln und auch dort die Ent scheidung herbeiführen. Dort ist auch der Punkt, wo Italien den Retter in der Not spielen soll. Ta Griechenland neutral bleibr, kann die Katastrophe für die Ententeleute um so vernichtender sich gestalten. Gehen wir mit den, Frühjahr entscheiden den Kämpfen auf allen Kriegsschauplätzen ent gegen, so haben wir im Voraus die Gewiß heit, daß die Entscheidungen zu unseren Gun sten ausfallen und in dem endgültigen Siege der Waffen des Vierbunde ß bestehen werden. Diese Gewißheit beruht nicht auf Worten oder Hoffnungen, die der Wind verwebt, wie bei unsern Feinden, sondern gründet sich auf «ler ne Tatsachen, auf die Behauptung unserer Li nien im Westen, auf die Einnahme und den starken Ausbau der wichtigsten Festungen im Osten, auf die Niederzwingung Serbiens und Montenegros, auf den siegreichen Vormarsch in Albanien, auf unsere unermeßliche Kriegsbeute, die allein an Gefangenen, die Erfolge unserer Verbündeten eingerechnet, weit über zwei Mil lionen Mann beträgt. Gewiß haken auch tvir unsere Siege und Erfolge mit Opfern zu be zahlen gehabt; diese Opfer stehen jedoch um ein Vielfaches hinter denen unserer Feinde zu rück. Die Gegner sind geschwächt und völlig außerstande, ihre furchtbaren Verluste durch Ein ziehung frischer Reserven auszugleichen. In England ist das Gesetz über die allgemeine Dienstpflicht in Kraft getreten, einen Gewinn kann die Entente sich davon beim besten Wil len nicht versprechen. Frankreich räumt offen ein, daß es an der Grenze seiner Aushebungs möglichkeit angelangt ist. Ruß Imid besitzt wohl noch Menschenmaterial, aber keine Soldaten Wie stark feine Vorstoßkraft erlahmt ist und wie wenig die jungen Reserven zu leisten ver mögen, das hat fick; bei den kläglich geschei terten Durchbruchs ersuchen an der Bukowina- grenze gezeigt. Unsere Feinde können höchstens noch auf farbige Hilfskräfte zurückgreifen; aber auch' diese machen den Kokk nicht fett und sind überdies längst zu der Erkenntnis ge langt, das; es keinen Zweck hat, ihre Haut für ihre Zwingherren zu Markte zu tragen. Der Reichskanzler über den „Lusitania"-Streit. Ter „Nieuwe Rotterdamsche Courant" ver öffentlicht ein Interview des Berliner Vertre ters der „New York World", 'Herrn v. Wiegand, mit dem deutschen Reichskanzler. Bei der Be sprechung der Meinungsverschiedenheiten zwi- schen den Vereinigten Staaten und Deutsch land sagte der Reichskanzler u. a.: Ich bin weit gegangen, um die herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten ausrechtzuerhalten, die seit dem Tage bestanden, an den: Preußen vor mehr als 125 Jabren als erstes Land die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten im Kriege gegen England anerkannte. Ihr wißt, daß wir eine großzügige und versöhnliche Hal tung dem amerikanischen Staate und dem Vol ke gegenüber eingenommen haben. Ich bin be reit gewesen und noch bereit, Amerika alles das zuzugestehcn, i-as Deutschland, billigerwei se bewilligen kann. Aber Deutschland und da» deutsche Volk darf nicht gedemütigt werden. Wir können uns die Unterseebootswaffe nicht aus der Hand nehmen lassen. Ich kann nicht die herzlichen Beziehungen auf Kosten einer na- tionalen Demütigung fortsetzen. Ich sage Ihnen das alles nicht mit leichtem Herzen. Ich bin mir bewußt, daß ich im Namen des ganzen Volkes spreche. Der Reichskanzler gab offenherzig zu, daß weder die deutsche Regie- nmg, noch das deutsche Volk leichtherzig oder gleichgültig einen Abbrrrch der Beziehungen mit der einzigen neuwalen Großmacht hinnehmen würde, aber der Tert der Note Lansings läßt keinen anderen Weg als den der Ablehnung offen, und trotzdem habe ich noch die Hoff nung, daß der gesunde Verstand die Oberhand bei den Forderungen Washingtons behalten werde. Wir kämpfen für unsere Existenz, das deutsche Volk opfert vereint alles, was es hat, sein Blut und Leben, für das Land. Wir haben keinen Krieg mit Amerika und möchten auch nicht zu einein Krieg mit Amerika kom men. Ich habe alles getan und werde auch Wetter alles, was in meinen Kräften steht, tun, um einen Bruch zu vermeiden. Aber es gibt Dinge, die ich nicht tun kann. Wenn bei den Amerikanern dieselben aufrichtigen Wünsche, zu einer Verständigung zu kommen, bestehen, wie bei der deutschen Regierung und dem deutschen Volke, so wird es zu keinen; Bruche der guten Beziehungen kommen, die anderthalb Jahrhun dert zwischen deir beiden Ländern bestanden ha ken. Wiegaird schreibt hierzu: Im Gegensatz zu den früheren Stadien der „Lufitania"-Angele- genheit besteht jetzt keinerlei Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheit bei den Regierungs stellen oder zwischen der Regierung und dem Volke. In den zwei Tagen nach meiner Rück kehr aus Amerika habe ich, um die Lage ken nen zu lernen, viele Minister, Vertreter der Admiralität des Gencralstabes, Parlamentarier, Bankiers und Personen der Handelswelt ge sprochen, unter ihnen befanden sich Männer, die im Sommer scharf von der Politik des Reichskanzlers abwichen und nun allgemein sei ne Haltung unterstützen. Sie nennen die Note Lansings unannehmbar. Wiegand weist wei«