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Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Nüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Rr. NS. Fernsprecher Nr. 151. Mittwoch, de« ZO. September lM. - zz. SahWig Der Krieg mit RMilnien. Der rumänische Kriegsplan völlig umgestosten. bssus Sofia wird berichtet: In Besprechung des Sieges der Vieri'undstruppen in der Do» bvMchn bet die Militipkritik hervor, das! künftig Kämpfe nur noch ans altrumänsschem Gebiete statlfinden. Durch die bisherigen Ope rationen in der Dobrudscha lvnrde der runä- irische Kriegsptan vollkommen uingestoßen und Rumänien gc.pvunt..en, die Bedingungen anzu- nehmen, die durch das stunnarssge Bordrin gen der verbündeten Trnppen geschas en n'urden. Russische Verstärkungen für die Dobrudscha. sstach sänueizerilchcn Blötzecmcldnugen aus Petersburg sind in der leiden Woche bekröcht liche russische Berstürkungen nach der Torud- scha a gegangen. Mehr als 150 WO Mann sol len mit der Bahn- Dulcea Medgidia nach der «legend Eonstanza—Eernavodaund zum Srtn e des Tra answalls befördert morden sein. Die Bestrafung rumänischer Heerführer. Dir i'isheriaen Maßregelungen der Inl'a- l er bo er Komwandostellcn im rum'wischen Heer bedeuten der „Agence Radio" zufolge nur den Beginn eines Oöroprcinemachens unter der rumänischen Generalität. Tie freigcworde- ncn Plätze sollen durch russische und franzö sische Offiziere eingenommen meiden. W'e die „Agence Fournier" missen null, kommen ver schiedene rumänische Offiziere wegen fahrt ssi- ger Verteidigung von Tutrakan und Do ri: vor ein Kriegsgericht. Die rumänischen Greuel. Aach vorliegenden neuen Berichten aus Sofia spotten die von den flüchte'den rumä nischen Trunpen in der Dobrudscha an der bulgarischen Bevölkerung verübten Schandtaten icder Beübreibuna Die rnmänischen Soldaten behandelten die in den Ortschalten gebliebe nen Bulgaren geradezu mit tierischer Grau- sammelt. Bor dein Abzug! der Rumänen ans einer Onschaft munden die Bulgaren an! dem Marktplatz zusammengetrieben und dort in, be- stialisch.r Weile niederoemetzelt oder in der Kirche versammel, diele dann verperrt, init Petrolcmn ieaossen und angechndet. Bulgari sche .minder wurden in Schulen eingeschlossen, und diele in Brand oe'cbt. Mebrere hun dert Kinder sind bisher in dieler granwmen Weile getötet worden. In allen Orten llo en die vordringendcn Bulgaren aus ver'ob't Zei chen i'rer L"udsle"te. Die Rumänen nebmcn überdies aus allen Or'tzWsten <^eilel" mit die dann unmenschlich gel'einig' iverden. Rumänische Heuchelei. Nach einer Meldung aus Sofia wurden bei dcnr letzten Fliegerangrif' auf Solch Augnüe abgeworfen, in denen es heißt, die Ententesol daten kämpften nicht gewn die friedlichen Bür ger, wie die barbarischen Deut'chen, deren Zeppeline in Bukarest undSaloniti nnschnldige Leute töteten. Der Angriss ans SMa stelle bloß eine Repressalie dar für die An grille der Deutschen. Hierzu bemerkt die halbamtliche „Narodni Brava": „Solche Lügner! Wer anders tötete in der DBrndlchg Hunderte von Greisen und verbrannte unschuldige Kinder lebend, und in er ziindete zabllo'e Dörssw an^ Wer sbli,'flich erschlug in der ungeschützten Stadt Karlsrube Hunderte von Kindern durch Bomben? Diese elenden Lügner wollen noch Repressalien üben und Moral predigen! Nicht ibr, sondern wir üben Bergeltuna für eure zaAlochn Missetaten, denn ibr l abt fremde L'm der ero bern wollen und neutrale Staaten vergewaltigt, D Osser au - gezündet und WcbrMc niedernemetzelt. Explosion in einem rnmänischen Fort. Von der russischen Grenze wird gemeldet, daß ans noch nicht gell rter Urlache in den letzten Tagen ein Munitionsdepot im Fort St. Datei, zur Festung, Biusareü gehorch-, io die Lust geflogen ist. Die gesamten Mum- tionsvorräte wurden vernichtet, insgesamt 52 Soldaten getötet und verwundet. Atan vermu tet, das: es sich um einen Anschlag gegen das Fort handelt. Durch die Eup-losson! wur den auch zahlreiche Befestigungsbauten iu starke Mit!eidenschass gezogen. Die Abreise der Deutschen aus Rumänien „Tie „Nordd. Allg. Ztg." bringt die Name» von 90 Dsutschen und zwei Schweizern, welche, ebenso, wie Türken, mit dem Sonderzuge des Gc sandten Freiherrn v. d. Büsche in Haparanda cingetrofsen sind, und Mat n. a. ans. Wei tere Mitglieder der deutschen Kolonie sollten mit einem der beiden nachfolgenden Züge bei ausgelassen werden. Die rumänische Regierung l at außerdem Resscerlaubnis für alle Rei bs- deutscheu zugesagt, die von unseren oder den die deutschen Mteres'en wabrnehmendcn ame rikanifchen t^e'andten benannt werden w rden. Freiherr v. d Büsche bat des! alb dem a e- rikauinten Gesandten eine Liste von mebrere» hundert Reietzsdeuiset'cn übermittelt, die m erster Linie für die W resse in Frage 'om- meu, und den amerikanischen Gesandten er in! t, prinzipiell für alle Deutschen, die Heim reisen wollen, die Rei'eersuümis zu erwirken k'llle Deutschen über 16 ^ahre wurden inter- »ielss, doch ivurde müerem Ge'audtcn verNtzert, da^: die c Maßnahme keine dauernde sein würde. Entgegen der mgprüngliBen Bern' reduno ans Austausch des tOe'andtswaüsper'ouals an der 'uiilgarhä en Grenze wurde am >. September der Souderzug des deutschen Gesandten n'er Ru land geleitet und vom 7. September ab an der russisch-schwediscben Grenze testgehalten. Tie rumänische Regierung wollte die Weiter reich des deutschen Gesandten erst gestatten, wenn s nülicke rumänischen Beamten Berlin verlaßen höhen. Herrn Bcldiwan war cs leit Abbruch der diplomatischen Beziehungen mü sächn beiden Ländern 'reioeßeü'. jedten Tag a znrei'en Wenn er von dieser Erlaubnis keinci' Ge ranch gemacht l'at, ! atte das Gr mde, die im chntereüe seiner Staatsange- 'ssirigeu seine An>vesenbeit in Berlin noch uotvendia maOlcn. Ter Ge'ondte bat dies aueb um' Ausdruck' gebracht. Tarausbiu tra' am l7. Se.'tember endlich die ßiacchricht eii da» die rnmänißüe tüaoiernno die Wei tersahrt dei au der russischen Greme 'te' cndcn Züge an geordnet habe. Tie russische Regierung lat es NB uicht nehmen lassen, die Rei'egeselhchast aus Bü- tarest nochmals in Tornea festzuhalten und den Versuch zu machen, sie entgegen der aus drücklichen Zusage des Ministers Bratianu und des russi'chen Gesandten in Bukarest nach Hab und Gut gründlich zu durchsuchen. Bei den im Zuge deÄlGesandteu ec Südlichen Reichs angehörigen ist das tatsächlich geschehen. Die Abreise der in Rügen versammelten rumäni schen Gesandten ans den uns verbündeten Staaüm und dem Gesandtschaftspcrssmal wird mmmebr in normaler Weile erfolgen. Zar Ferdinand in Saqbusch. Kraauer Bl'tern wird ans ^ahiusch be rick tet: sslns der R Bresse von der Begegnung v'it Km er Wissielni im Großen Hlmptguartier iw Osten ist König Ferdinand vou Bulga rien zw» Besube des Erzherzogs Karl Stephan in Saybusch eingetroffen. Königer gjnand, der sehr gut gelomu !var, bu' erte sich im Geb'i 'ch mit de» zn seinem Sniptange cr- -ässeueuen Perssmlichkesscn, daß Rmnänie» in uicüjt langer Zeit das LoS Serbiens teilen werde Nach eine»! eintägigen Aufenthalt ver ließ der König von Bulgarien die Stadt Sao- buseb, deren Bevöhernug ssu» lebhafte O»a' tioneu bereitete. Oesterreich-Ungarn nnd Rumänien. TaS österreichische Ministerium des Aeu- ßern nnrd demnächst eine Sammlung von di plomatischen Aktenstücken veröffentlichen, welche die Bauchungen zwisck-ccn Oesserrem'-llngarn nnd Rumänien vor dem Kriegsausbruch zum hssaemssaud ba' en. Die LW in Griechenland. An Berliner amtlielen Stelss-n lieoeii jetzt Berichte aus GrieBenland vor. Danach hat sich in Athen viess'S anders zngetragen, als cs durch seindli " e Na l rich'enagentureu dargestellt wurde Vor a'leu Dingen bewa'ren nach wie c or das Heer nud die Laudbevölkernng ilwem König unbedingt die Treue. König Konstan tin ' at demgemäß anch niemals daran ge- da-bt, abzwdaissen, es bestellt vielmehr begrün dete Hohnnug, daß eS ihm gelingen wird, die um ihn« geiv Hite Nentralitätsvo'iti for'zu- ü'ven. Der „Zsss-jcher Taaesanz." uieldet aus "ttbeu: Die venizelülischen Bl'"er g 'bcn be kannt, da" ß-br starle Truvvenma'sen, die mm Teil aus der Brom uz ! eran le'U'It lvur- den, iu At''e>i m'ammciigezogcli werden, um Ae Aissre ^lerbahuvg der Ordnung zu sick ern. Das neue griechische Kabinett. Hine amtliche Mitteilung besagt, daß das neue griechische Kabinelt eiu politisches Kabi nett sei, das sich aus Deputierten zusammen setze und selbstverständlich die in der Note vorn 21. Juni aufgestellten Forderungen ^er Entente in demselben Sinne annehme, wie sie das Kabinett Zaimis angenommen habe. Die Absichten der griechischen Revolutionäre. Aus Saloniki meldet der „Corriere della Sera" vom 17. d. M.: Ein einflußreiches Mitglied des Komitees der Najtional.vertei.di- gung habe dem Berichterftatter gesagt, wenn Griechenland jetzt nach dem Fall des Minister präsidenten Zaimis nicht an der Seite des Vierverbaudes in den Kamps ziehe, so würde das Komitee das griechische Mazedonien, so wie die Inseln HUos, Lesbos, Sainos, Kreta und andere von Griechenland a trennen, diese Gc'ssetc als unabhängige Staaten «Hären und Venizelos an die Spitze der autonomen Re gierung berufen. Die Italiener besetzen PatraS. „Secolo" meldet vom 16. September aus Athen, daß die Italiener Patras besetzt Ha ien. Patras ist eine blühende griechische Stadt von mehr als 50 000 Einwohnern', ge legen an der südöstlichen Küste des Meer, busens von Patras, der als ein Teil des Ionischen Meeres sich zwischen dem nördlichen ßestlond Griechenlands und dem Peloponnes lefiudct. Es beherrscht den Eingang in den Bissen von Korintü. Die ersten verwundeten Griechen. „Daily Mail" meldet ans Athen: Tie ersten Griechen, die im Kampfe für die Interessen k>cs Picrvcr.andes verwundet wurden, sind in ssozoni angekommcn. Sie bildete» ei» Frei- willige»rc'gimc»t, das am Kampfe bei Eksikn teilnah>». Japanische Kriegsschiffe vor Athen. Unter der vor dem Piräus liegendcu Flotte dcS Bicnwrbm'des sollen sich, laut „Deutsck'er Tag cs tg.", auck' drei gmpnsschc Kriegs schisse befinden. Die Minpse iw Westen. Ein Ar»eebefehl -cs Kronprinzen. Der deutsche Kronprinz hat am 7. Septem ber nachstehenden Acmeetagesbefehl erlassen: Seine Majestät der Kaiser hat mir heute da« Eichenlaub zum Orden Pour le Mente verliehen. Die Anerkennung, die in dieser hohen Auszeich nung liegt, gilt nicht nur mir, sondern vor allem meiner braven Armee, sie ist der Dank Seiner Ter Mazedonische Kriegsschauplatz.