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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191609201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160920
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-20
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 20.09.1916
- Autor
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Mit 4. »anlerie Regiment Nm- den noch folgende Einzelheiten gemeldet: <Ve gen Z>^ Uhr uachnr. war in Tanmvalde die nach Herr Bulgen einer drei Tage vorher ren Pern'iindrnw der (^e'reitc Kei den zuständigen Reichsstellcn mit Nachdruck vertreten worden sind. Zeiten Glückwünsche gern anschliefen. Sept, Kampfe Zu wer- Deveschen o»m 19. September. diewin An'affe mm vielen zu, denen auch wir uns a Oberlungwitz, 19. üüs Vaterland starb am Nr. 107 sitzung wurde mitgeteilt, daß der Schaden, den die Stadtgemeinde Leipzig bei dem Verkauf von 480000 Zentner Frühkartoffeln zu tragen hat, insgesamt 293000 Mark beträgt. Für den Winter hat sich die Stadt mit 2'/, Millionen Zentnern eingedeckt, wodurch mau einer Karloffel- not nach Möglichkeit vorzuüeugen hofft. — Die Deutsche KciegSauSstellung, die in Dresden im Albertinum einen hervorragenden Erfolg erzielt hat, wird demnächst nach Leipzig üb.rsührt, wo sie in der Tonhalle zur Ausstellung gelangen soll. Der Reinertrag wird auch hier wie in Dresden dem Roten Kreuz zugesührt werden. * Leipzig, 18. Sept. Am Donnerstag jrüh sieben des unteren Schulgebäudes sei nachgetragen, das: M gleicher Zeit auch ^,tmt> ansmann Ernst M öbius sein i bewes Dienstiubiläum feiern komüe. Anaust an den erlittenen sckwe- im Reser e-In- Willn Louis sie heran und erklärte sie für verhaftet. In diesem Augenblick ergriff auch schon der Auspaffer die Flucht und entkam. Dem anderen jedoch mißglückte ein gleicher Versuch. Wütend hierüber schlug er auf den Beamten ein, bald gerieten beide in ein scharfes, etwa eine Viertelstunde andauerndes ! Handgemenge. Lrotz mehrfacher Verletzungen ließ jedoch der Beamte von seinem Häftling nicht ab. Endlich nahte eine Zivilperson, die dem Schutzmann tatkräftigen Beistand leistete, so daß die Fortführung des rabiaten Arrestanten nach der Polizeiwache ohne w iteren Zwischen fall erfolgen konnte. Wenige Stunden danach ging auch der entwichene Aufpaffer „verschütt". Bei der Personalfeststellung ergab sich, daß beide aus der berüchtigten Gilde des licht- und arbeits scheuen Großstadtgesindels stammen. DaS Straf- register des einen zählt nicht weniger als 36 Vorstrafen auf; darunter sind eine Anzahl lang jähriger Zuchthausstrafen. Auch der andere ist ein ehemaliger Zuchthäusler. Obwohl diese gemeingefährlichen Verbrecher durch die kriminal polizeilichen Erörterungen auch jetzt wieder zu einigen Rückfallsdiebstählen überführt worden sind und wegen eines Einbruchs in einen Gchuh- warenladen in der Frankfurter Straße in der Nacht zum 12. September in dringendstem Ver dacht stehen, leugnen sie. * Lixpeathöl, 18. Sept. Seit mehreren Wochen hat die hiesige Gemeindeverwaltung zu wiederholten Malen wahrnehmen müssen, daß die im Gemeindeamts aufgestellte Sammelbüchse für die örtliche KriegSnotspende bis aus da« Kleingeld nachtsüber ihre« Inhalts beraubt wurde. Als Täter ist nun der hier in Pflicht stehende Nachthilssschutzmann A. ermittelt worden. Er wurde seines treulos entwürdigten Amte« sofort enthoben und der Kgl. Staatsanwaltschaft Leipzig zugeführt. * Bautzen, 18. Sept. Bei der Einfahrt in den Bahnhof Kleinwelka entgleiste Sonnabend nachmittag ein von Radibor kommender Güter zug. Die zweite Lokomotive, die sich mit ihrem Vorderteil tief in die Erde bohrte, eine Anzahl Güterwagen und die Gleise gingen in Trümmer. Drr Lokomotivführer der zweiten Maschine wurde an den Beinen schwer verwundet. Die Mann schaft deS von Dresden herbeigerufenen Hilfs- zugeS war mit Aufräumungsarbeiten bis Sonn tag beschäftigt. Der Materialschaden ist erheblich. * Sre-de«, 18. Sept. Ein tragisches Geschick I Meldung ei «getroffen, das: die Talsperre ge ruht auf der Familie des Oberstleutnants und I borsten und großes Hockiva'ier zn befürchten Kommandeurs des Reserve-Jnfanterie-Regiment« I sei. Eine stunde dauerte es, bis die Flut Berlin. (Amtlich.) Am 18. LeptenUer in der dritten Stunde überraschte ein Schutzmann in der ReichSstraß« zwei unbekannte Männer bei einem Einbruchsversuch. Der eine war eben im Begriff, die Ladentür zu einer Lebensmittel- Handlung mit einem Dietrich zu öffnen, während der andere, wie üblich, den Aufpasserposten ver sah. Plötzlich hatte der letztere doch den vorsichtig heranschleichenden Polizetbeamten bemerkt. Auf die kurze Warnung ließ natürlich der andere sofort von der Weiterführung seines Planes ab. Der Schutzmann, der rasch erkann e, daß er zwei gefährliche Einbrecher vor sich hatte, trat nun an griffen unsere Flugzeuge wiederum vor der flandrischen Küste flehende femdliche Lee- üreitkräffc in Stärke von zwei Monitoren, 16 Torpedobootszerstörern und einem Flugzeug mmlerschi f mit gutem Erfolg an. Auf dem FliigzengimUteZchiff wurde einwandfrei ein Treffer beobachtet. Wiederum wurde ein Flug zeug eines zur Abwehr unserer Flligzmge er schienenen feindlichen ^mtges cd waders zur Landung aus holländischem Geriet gezwungen. der Vollendung des Baues des ScNllgebäu» des übernahm Herr Möbius das Amt deS ^chnEansmanns. Tein Jubilar gingen aus „Schuldtuchsforderung" ein, wo ei er manches bekanntt ga , was noch nicht tief genug in die Oes- feulliäMt gedrungen ist. In seinen Schlußwor ten forderte Herr Kasch die Anwesenden auf, in allen Kreisen und 'ei jeder Gelegenheit mit ausMrend über die 5. Kriegsanleihe zu wir ken. In der sich anschließenden Aussprache wurde auf, die noch wenig bekannte Tatsache l ingewiesen, daß auch die Stücke der früheren Kriegsanleihen wieder verpfändet werden können, um eine Zeichnung bei der jetzigen Kriegsanlei'e zu ermöglichen. * * Oberlungwitz, 19. Sept Infolge der neuen reichsgele glichen Bejnnnumgen macht sich auch bei der bei hiesigen Landwirten vor- genounnenen Butterverteilung eine Aenderung notwendig. Wie der Gemeindeoorstand bekannt gi t, dürfen die Landwirte an ihre Kunden in Zukunft anstatt ein Viertel nur noch ein All tel Stück Butter für den Kops abgeben. Die übrigAeibende Butter muß an die Ge meinde «'geliefert oder der Kundenkreis ver größert werden. Im letzteren Falle muß Mel dung bei der Gemeindebehörde erfolgen. * * Oberlungwitz, 19. Sept. Zur Be kämplung der Preisüberschreitungen sch Le- bensnnffel ist auch für den hiesigen Ort ein P r e i s ü b e r w a ch u n g s a u s s ch u ß, ge- bildet worden. Er besieht aus den Herren Eemeindevorstond Lieberknecht und Ratsmit glieder Otto Päßler und Mar Katzsch. Ilm die Ein- und Verkaufspreise nachprüfen zu tonnen, sind die AuSschußnntglieder berech tigt, jederzeit in die Geschäftsbücher Einblick zu nehmen. ) :( Oberlungwitz,, 19. Seht. Zu unse rem gestrigen Bericht über das 25jährige Be- Nr. 245 Alfred n. Heygendorfs in Dresden. Am I den Weg bis Tanuwalde znrückgelegt hatte. 13 Sept, meldete er den Heldentod seines am I Tann aber füllte sich das breite Flutbett und 10. Sept fürs Vaterland gefallenen ältesten I die Wa'sennassen strömten in 2 Meter Höhe Sohnes Econ v. Heygendorfs. Drei Tage später I über die Reichsbrncke hinab. Ter Anblick der ist Oberstleutnant Alfred o. Heygendorfs selbst I Wassermassen war ein grausiger. Ausgewur- auf dem Felde der Ehre gefallen. — Der in der I zelte Bäume. Balken und Hausgerät schwam- gegenwäctigen Krieaszeit nickt häufige Fall, daß I men hemm. Auch Leichen von Menschen und eine Frau einen entflohenen Kriegsgefangenen er- I Tieren wurden sichtbar. Abends 9 Uhr zählte greift und in Sicherheit bringt, ereignete sich in I man l 0 Leichen, doch dürfte damit die der Oberlößnltz. Am Dienstag abend der ver- I Za' l der Todesopfer noch nicht erschöpft sein, qangenen Woche halte die dort im sog. Fiedler- I denn dbe eingetretsne Dunkelheit verhinderte Hause angestellte Wirtschafterin Keinen Rundgong I weitere Nachforschungen. Nicht wenige Lei- durch die Anstalt zu machen. Hierbei entdekte I chen dürften durch Wasscrmassen abwärts ge- sie in einer Ecke deS AnstaltSgartenS eine verdäch- I rissen worden sein. Der schwere Schaden, der tige Person, die sich dann als ein russischer I in den heimgessuchten Ortschaften au gerichtet Kriegsgefangener in ziemlich abgerissener Uniform I wurde, wird sich erst beute in vollem entpuppte. Mit Hilfe deS AnstaltSgärtnerS sänge übersehen lassen. wurde er zunächst auf da« Gemeindeamt in Oberlößnitz gebracht und am nächsten Tage dem Gefangenenlager von Salzwedel, auS dem er entflohen war, wieder zugesührt. * Leipzig, 18. Sept. In der Stadtoerordneten- W e inri ch von hier. Ebre seinem Andenken' ( * > Gersdorf, 19. Sept. Bei dem Her- onnaben der Kartoffelernte mehren sich auch auf den bieiiaen Feldern in bedenklicher Weife die Felddiebstähle. In den Feldern kann man orw'e Lücken beobnllüew. Ivo die Kartoffelstöcke bemnsgezogen sind. Sollten die Diebstähle sich norb vermehren, so ist es nicht ausgeschlossen, da': auch für den hiesigen Ort F 1 ur - wäcbter eindeüellt werden, wie sie feilens der Kgl. A ntsbanptmannlchaft Glaucka.' s w einiae Orte des Bezirks bereits eingestellt Ivor- , ' .'L?«N.M Sie Talsperre im Isartal Gutsbesitzer sind in der Nacht zum 15. d. M. I drei Treibriemen gestoklen worden. Die Riemen, I welcke sich in einer verschlossenen Scheune befun- I Reichenberg i. B., 19. Sept. Gestern den haben, sind 4 und 6 Meter lang und 6 und I in den ersten Abendstunden ist über die Um- 7 V, Ztm breit. Der Täter ist mittels ElnsteigenS I zsgend der Talsperre der Weißen Pässe im zu den DiebstablSgeaenständen gelangt. I Isarget irge ein namenloses Unglück herenige- * DreSPe«. 18 Sept. Der Minister de« ! t rochen. Die Talsperrmauer eines Staubeckens Innern emvsing am Frcirag den Vorstand des ! ist auf bisher unaufgeklärte Weife geborsten Sächsischen GsmeindetaqeS und die den beiden I und in wenigen Minuten ergoß sich die ganze Ständekommern anqehörenden Bürgermeister, um I Wassermcnge dieser großen Talsperre des Jsar- ihnen Gelegenbest zu einer erbetenen Aussprache I gebirges über die an den Usern der Weißen über die zurzeit bestehenden, sich in Sachsen I Pässe gelegenen Ortsll;asten. Diesenbach, besonder« fühlbar machenden Schwierigkeiten I achtem bürg, Untertannwald, Zwarow, Groß- auf dem Gebiete der NahrunqSmittelversor- I bammer und auch die um Turnau gelegenen aung zu geben. Nach eingehender Erörterung I Dörfer sind dadurch von einer großen Ueder- laate der Minister Prüfung aller geäußerten I schwemnnmg heimgesucht. Auch in Eisewbrod Wünsche zu. Aus seinen Darlegungen gewannen I ist schwerer schaden angerichtet. Viele Men- die Gemeindevertreter die Ueberzeugung. daß I schen sind spurlos verschwunden, auch bisher schon die Interessen der sächsischen I Reichenberg i. B., 19. Sept. Bevölkerung von dec Königlichen StaatSregierung I dein Talsperrenunglück bei Tannwalde Berlin. Gegenüber den übertriebenen rus sischen Berichten, wonach die Heere Brussi- lows 600 000 Gefangene eingebracht hätten, stellt der Kriegsberichterstatter Dr. Map Osborn auf Grund genauer Beobachtungen fest, daß die EesaMzahl der vom Beginn der russischen Offensive am 6. Juni au bis zu deren Ab flauen von den Russen gemachten österreichisch ungarischen Kriegsgefangenen nur wenig über 100 (XX) beträgt. Berlin. Dem „Berl. Lagebl." wird aus dem k. k. Kriegspressequartier unterm 18. September gemeldet: Längs der Bahnlinie Hötzing—Petrozs,eny haben sich Honreds und deutsche Bataillone einer Wegsperre oberhalb des Tunnels von Merizor (knapp 15 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt) bemäch- tigt, wo'tei ihnen 7 (beschütze, 4 Maschinen- gewebre rind viel Kriegsmaterial in die Hände fielen. Auf der Strecke Kronstadt—Schäßburg sind dagegen die Rumänen im Vormarsch be- griffen und haben dabei das St"dtchen Reps (Köbalom) besetzt. Der rechte rumänische Flü- gel ist ins Quellge'net der Bistritz gekommen, wo ihm die k. k. Truppen vom 2000 Meter hoben Bistricicara aus entgegenrücken. Auch auf den Bergen südwestlich Dornawatra, das die österreichisch-ungarischen Truppen behaup ten, wurde der rumänische Angriff zmn Ste len gebracht. Verli». Wie dem ..Lakalanz." gemeldet wird, wurde gestern bei der Festsetzung der Devisen kurse von einem Mitglied deS ReichSbankdirek- torium« mttgeteilt, daß die beunruhigenden Gerüchte über den gegenwärtigen Stand unserer Beziehungen zu Dänemark jeder Begründung entbehren. ES handelt sich dabei auch in diesem Falle nm böswillige ZluSstreuungen englischer Agenten. Unsere Beziehungen tragen nach wie vor einen freundschaftlichen Charakter, und eS liege nicht der leiseste Anlaß zu der Annahme vor, daß sich hierin in absehbarer Zett etwas ändern werde. — Alles, was hier über Däne mark gesagt wird, gilt übrigens, wie wir erfah ren, auch für Holland, über dessen Verhältnis zu uns gleichfalls fortgesetzt grundlose Gerüchte verbreitet werden, um Beunruhigungen hervor zurufen. Budapest. Dem „Az Gst" wird aus dem KriegSpreffeamt gemeldet: Die 7. Jsonzoschlacht brachte die Italiener auch nicht näher zur Straße nach Triest. Sie wurden sogar noch weiter zurückqeworfen. Der Hauptangriffspunkt der neuen Offensive war da« Omnerplateau Tag und Nacht stürmten die Italiener hier an. Siebenmal wurden ihre Angriffe zurückgeschlagen. Der Kampf tobte schrecklich. Bei Sokwica schick- ten die Italiener immer neue Reserven ins Ge fecht, wenn unsere Artillerie eine Sturmkolonne zusammengeschossen hatte. Die italienischen Der- luste sind sehr groß. So wurden bei Comen ganze Jnfanterieregimenter vernichtet. Bera. Wie der „Figaro" mitteilt, hat Rumänien bereits KriegSmarken auSgegeben. Es sind alte Marken mit dem Bilde des König« Karol, die den Aufdruck „Timbu de Ajutor" (Zusatzmarken) tragen. Diese Marken waren schon während der Vorbereitung für den Krieg mit dem Ueberdruck versehen worden. Vera. Tin deutsche« Unterseeboot versenkte, wie der „TempS" au« Marseille meldet, die drei englischen Dampfer „Llangorse" (3841 Tonnen), „Butetown" (3789 Tonnen) und „Gwetish Prince" (3712 Tonnen) an einem Tage. Die Mannschaften wurden gestern in Marseille ge landet. — Nach einer Meldung auS Saint Malo wurden auch zwei französische Segler, die Schaluppe „Ariel" und der Dreimaster „Jeune Union" torpediert und versenkt. — Der griechi sche Dampfer „Spetzai" (1904 Tonnen), von Cypern nach England unterwegs, ist letzte Woche gleichfalls versenkt worden. Genf. Dem Senator Humbert wurde in der Unterredung mit dem Kriegsminister gesagt, daß da« Kriegsministerium tatsächlich eine nochmalige Untersuchung der Untauglichen der aktiven Reser- ven und der Territorialarmee vornehmen werde. Diese Erklärung erregte große Ueberraschung. „Jntransigant" widersetzt sich ebenso wie bereits Senator Humbert dieser Absicht, die französischen Menschenreserven bis zur Neige auszuschöpfen. LöXpöU. Leutnant Raymond ASquith von den Gardegrenadieren, der älteste Sohn deS PcemierministerS, ist am 15. September gefallen. Lhristiövia. Die norwegische Gesandtschaft in Paris meldet, der norwegische Dampfer „Tolosa" (1287 Tonnen) sei im Kanal von einem deutschen Tauchboot versenkt worden. Die Be satzung ist gerettet. — DaS große englische Kohlen- tuanSportschiff „MuSkotor" ist bei Havre ge scheitert und völlig verloren. E«»st»tia»pel. Nach einer amtlichen, ver spätet eingetroffenen Meldung griffen die Eng- länder an der Jrakfront in der Gegend von Naßtrieh am 9. September mit einer etwa 5000 Mann starken Truppenmacht und mehreren Geschützen die türkische Front an, wurden aber zurückgeworfen und verfolgt, wobei sie schwere Verluste erlitten. Ser Peitsche StttraWMerichi (W.T.B.) Grstzet Hmlptqmrrtier, 19. Sept. Westlicher KriegSschxuplxtz. F r o n t desG e n e r a l f e l d m a r s ch a l l s ronprinzRupprecht von B a Y e r n. Im Sommegebict unter dem Einfluß schlechter Witterung keine größere Kampfhandlung. Die Artillerielätigkeit war gleichwohl teilweise sehr heftig. Oestltch von Gtnchy und vor EombleS überließen wir einige vollkommen zusammenge- schoffene Gräben dem Gegner und scklugen Teil angriffe bei Belloy und VermandooillerS ab. Front des Deutschen Kronprinzen. Links der Maa« gelangte ein französischer Angriff am Westhange des „Toten ManneS" vorübergehend in einen unserer Gräben. Oestttcher Krie-»scha«pl»tz Front des Generalfeldm»r schall» Prinz Leopold von Bayern. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen des Generals von Bernhardi stürmten unter Führung deS Generalleutnants Clausius den starkbefesttgten russischen Brückenkopf nördlich von Zarecze am Etochod und verfolgten den Feind bl« auf das Ostufer. 31 Offiziere, 2511 Mann und 17 Maschinengewehre sind in unsere Hand gefallen. . Bet Perepelniki (zwischen Sereth und Strypa) nahm eine deutsche Jäger-Patrouille 2 Offiziere, 80 Mann gefangen. Front des General» der Kaval- lerie Erzherzog Karl. Der Gegenangriff an der Narajowka brachte un« weitere Erfolge. Die Zahl der Gefangenen ist auf mehr als 4200 gestiegen. In den Karpathen von Smotrec bis in die Gegend von Ktrlibaba lebhafte Kämpfe. Ver schiedene starke russische Angriffe sind zurllckge- schlagen. Im Ludowagebiet erlangte der Gegner kleine Vorteile. Beiderseits von Dorna Watra erlitten Russen und Rumänen bei vergeblichen Sturmversuchen schwere Verluste. In Siebenbürgen sind die Rumänen südöst lich von Hützing (Hatzeg) durch Truppen des Generalleutnant« v. Staabs geschlagen. Sie werden verfolgt. Bölkön-Kriessschönstlötz Heeresgruppe des Generalfölb- marschalls von Mackensen. In die gestern berichteten russisch-rumänischen Stellungen sind die verbündeten Truppen an mehreren Stellen eingedrungen. Mazedonische Front. Im Becken von Florina haben sich heute Kämpfe entwickelt. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. Eingesandt. Liebe G«r»ö,rfer! Während bet der 3. Kriegsanleihe unsere Schule zu den wenigen im Bezirke gehörte, die zeichneten (3000 Mark) und bei der 4. Kriegs anleihe sich mit 9000 Mark beteiligte, schweigt jetzt alles still. DaS ist sehr traurig! Wohl mögen die ungeheuren LebenSmtlielpreise dem Minderbemittelten da- Geben schwer und manche Vorkommnisse gerade mit Lebensmitteln zum Geben unlustig machen. Aber die neue Parole: „Zum Kriegführen gehört vor allem Geld, gebt darum kein Geld, daß der Krieg bald alle wird!" ist nicht nur Heller Blödsinn, sondern vielleicht von Spionen angestellter Vaterlandsverrat. Eben weil zum Kriegsühren unbedingt Geld und abermals Geld gehört, paffen unsere Feinde jetzt, wo die Entscheidung naht, mit fieberhafter Spannung auf, was in Deutschland aus der 5. Kriegsanleihe wird. Fällt sie ab, so jubeln sie: „Nun aber durchhalten! Jetzt gilt«, denn bei den Deutschen wird das Geld alle, sie können und wollen nicht mehr!" Seht, auf diese Weise würdet Ihr den Krieg mit Eurem „Taschen zu!" verkürzen! So sorgst Du, daß wir weiter darben! So arbeitest Du für Eng lands Hungerplan! — Und nun gehe hinaus zu unseren armen, über alles Lob erhabenen lieben Soldaten; aber vor, in den ersten Schützengraben, der gar keiner mehr ist, so hat ihn das Tronimelfeuer ter Feinde eingeebnet! Gehe also dorthin, wo unsere Feldgrauen in den Granatlöchern hocken, nicht vorwärts und rück wärts können, gequält oft von brennendem Durst, den sie, wenn das Selters in ihrer Flasche alle und die Suppe gegessen ist, mit Schlammwaffer stillen, in dem Leichenteile schwimmen. Und siehe, wenn der Feind, meinend, hier sei alles von seinem Trommelfeuer erstorben, nun anrückt, wie dann unsere Helden von Schlamm und Lehm bedeckt, kaum Menschen ähnlich, aus den Gräben vorbrechen und die verwunderten Feinde mit dem verborgen gehaltenen Maschinengewehr ntedermähen und so Dich! Dich! und das Vater- land schützen Und nun gehe hin und mache „Tasche zu!" Bringst Du das fertig? Das würde Valerlandsoerrat, das würde Grausam- lest gegen unsere lieben Feldgrauen sein, die sich doch auch nach Hause sehnen. Lies doch Nr. 180 ihrer „Liller Kriegszeitung" der 4. Armee, wie sie in langem Artikel dringend um Zahlung zur Kriegsanleihe bitten unter der Ueberschrift: „Kameraden, zeichnet Kriegsanleihe!" Daß unser Geld sicher steht, braucht nicht zum 1000. mal versichert zu werden. ES ist Reichshypothek und gilt bei allen Gerichten als mündelsicher. Wollen wir also, daß unser heißester Wunsch in Erfüllung geht: Möchten doch bald die süßen FriedenSglocken klingen und Sahn, Bruder, Bräutigam, Gaste, Vater heimkchcen, dann zeichnen! Jetzt naht die Entscheidung, ob wir Sieger oder Bettler werden, ob der Krieg ein Ende nimmt oder wir weiter kämpfen und darben! Bis 4 Oktober nehmen alle Lehrer — auch in den Ferien! — Zeichnungen und Geld von 1 Mark ab an. »a« vöterlai» raft! Laßt e« licht i» Stich! Euer alter Schuldirektor und die Lehrerschaft zu GerSdorf.
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