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Der deutsche snmGMericht vom Sonntag. (W.T.B.) Großer H«»Ptq«mttter, 80. Juli. W-Mtchor »rd<O»sch«»Pl«tz DaS feindliche Feuer ist »wischen Anc re-Bach und Somme zu größter Heftigkeit gesteigert. Englische Teilangrine bet PoziereS und Longue- val blieben ergebnislos. Südlich der Somme und östlich der Maas lebhafte Artillerlekämpfe. Bet La Chalade (West-Argonnen) setzte Leut nant Baldamus seinen fünften Gegner im Luft- kampf außer Gefecht, außerdem wurde je etr feindliches Flugzeug am Ostrand der Argonnen und östlich von Sennheim abgeschofsen. O-ftNchor »r-,«fch«»p «tz Heeresgruppe des G«««r«lf«ld- marschall» von Hindenburg. Stärkere feindliche Patrouillen wurden durch Feuer am Ueberschreiten der Düna gehindert. Bahnanlagen an der mit Truppentransporten belegten Strecke Wilejka—Molodeczno—Minsk, sowie vor der Heeresgruppe der Generalseld Marschall« Prinz Leopold vor Bayern die Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja wurden erfolgreich mit Bomben belegt. — Am Abend brach ein russischer Angriff südlich von Skrobowa in unserem Feuer restlos zusammen. Heeresgruppe des General» vor Linsingen. Die feindlichen Angriffe haben an Ausdeh nung und Stärke noch zugenommen. Sie erstreckten sich mit Ausnahme einzelner Abschnitte auf die Front von Stobychwa (am Stochod nordöstlich von Kowo) bis westlich von Bere- steczko. Sie sind mit ungeheuren Verlusten für den Angreifer meist im Sperrfeuer gescheitert, nur an wenigen Stellen der großen Front ist es zum Nahkampf gekommen, eingedrungener Feind wurde durch Gegenstoß wieder zurückge worfen oder seinem Fortschritten ein Ziel gesetzt. Nachts wurde die längst beabsichtigte Zurück nahme der Truppen aus dem nach Osten vor springenden Stochod-Bogen nördlich der Bahn Kowel—Rowno auf die kurze Sehne ohne Störung durch den Gegner durchgesührt. Armee des Generals Grafen von Bothmer. Auch gestern haben russische, zum Teil starke Angriffe nordwestlich und westlich von Buczocz keinerlei Erfolg gehabt. BalkauvArlegVschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oberst« H«,r«»liitUNg. Die KWst im Weste». Englische Enttäuschung über das Ergebnis der Offensive. Trcm h:rtg.se.,ter Liegesmeldnngen aus de n eugÜ'et eil .^autt.iuartier ine'reu sich in den dnslen englischen B'l tteni die stimmen der Unzufriedenheit Hier die Erge msse der Offen- sine. „Manchester Guardian" schreibt: So ' e mesienswert und erfreulich unser chnr.schreiten ist, so »mß doch immer Preis und Ergebnis miteinander verglichen werden. Wir finden, das; wir an der Somme an Menschen, Munition und Materialverbrauch für das bisher Erreichte einen ungeheuren Preis bezahlen mußten, und I nochnals fragen wir, ob es nicht besser gewe sen wäre, mit der Offensive zu warten, lis wir an mindestens drei Stellen gleichzeitig ei nen ähnlich starken Truck ausüben konnten. „Daily News" schreiben: Man hört Stimmen, daß diese Offensive uns Tutende Millionen Pfpnd an Munition und Geschützen rind vielleicht mehrere hunderttausend Man» kosten wird, obne die strategische Lage eingreifend zu verändern. Man muß mit dieser Möglick)- leit rechnen, aber es galt, den Truck auf Ver dun zu vermindern und die russische Offensive möglichst zu unterftützen. Rumänisches Urteil über Sie VierverbandSoffensive. Wiener Matter veröffentlichen einen Artikel eines rumänischen Militir'ntikers über die Of fensive des Vierveriandes. Von der Behaup tung im ersten Artikel ausgehend, daß die Ent scheidung nur im Westen fallen könne, kommt der Verfasser zum Schluß, daß diese auf dein französischen Kriegsschauplätze zn gewärtigen sei, da die Kämpfe auf dem italienischen Kriegsschariplatz eine solche Entscheidungs schlacht nicht voraussehen lassen, eS wäre denn durch Wiederaufnahme der österreichischen Offen sive. Vom französischen Kriegsschauplatz glau't der Verfasser schon jetzt behaupten zu där'en, daß der Turcbbruch den Ententemächten nicht gelingen werde, »veil in der Anlage der Of fensive allzu verhängnts wlle Fehler gemacht worden seien, vor allem durch die Vereinigung der französischen und der englischen Streitkräfte aus demselben Schlachtfelde Trotz der großen Fortschritte der Technik werde auch hellte noch der Kampf mit der Moral der Truppe ent schieden. Hindenburgs Worte von den besse ren Nerven sollten auch in Paris lind Lon don beachtet werden Tie Nervenkonstimtion der Franzosen und Engländer sei a er so grundverschieden, das; leine menschliche Kraft oder Kunst sie ausgl.'ichen könnte. Tas rubtige französische Kriegssvstem wäre, sobald der Mo ment ;um Schlagen gekommen ist, ihn auch bis zur Vollständigkeit weiterzuführen und kein Pause zu machen. Aber Joffre sei vo.i allzu- wenig französischer Art. Alles Teuüche nndie rend und nachahmend, lzabe er jetzt wieder be schlossen, in der Sommeschlacht die Taktik der Deutschen bei Verdun anzunehmen. Dies passe den Engländern ganz gut, die in allem lang sam vorgingen. Sie büßten nichts voll ihrer Nervenkraft und Moral ein. Anders dagegen bei den Franzosen, wie sich schon in den An fängen der Sommeschlacht gezeigt ha'en. Sie seien vorwärts gestürmt und weiter einseitig vorgegangen, wahrend die Engländer im Schneckentempo exerziert hätten. Was aber bei einer so zerrissenen Offensivlinie alles gesche- lzen könne, sei leicht einzus<en. Dies seien die Kardinalfehler, welche den Sieg der En tente unmöglich machteil. Die titanenhaften Leistungen »er Deutschen. In der „Züricher Post" wird von besonde rer militärischer Seite die Kriegslage im 24. Kriegsmonat besprochen und zur Lage der Zentralmächte gesagt: Nur wer sich die mit großer Organisationsgabe und unermüdlicher Energie ohne Scheu vor Kosten durchgeführten Neur stungen im Westen und Osten vergegem würdigt, vermag voll zu würdigen, welch un- ge' eure An gaben von den Zentcalmächen bc- wältigt werden müssen. Insbesondere die deut schen Truppen vollbringen titanenhafte Leistun gen. Sie wehren im Westen dem Andrang der vereinigten Heere Frankreichs, Englands und der britischen Dominions, Hatzen auf dem Nordabschnitl der Ostfront den größeren Teil der russischen Streitmacht sich gegenüber und stehen .wirkungsvoll den Verbündeten im südlichen Abschnitt bei. Tie Bulgaren und Türken werden mit Führern, technischen Trup- pen und Kriegsmaterial unterstützt, die dellt- scl'e Flotte scheut nicht den Kampf mit der britis hen Ueberlegenheit. Nach den Erfahrun gen des Grabenkrieges von sie eil Vierteljah ren dbr'ten die am 4. Juni eingeleiteten Of- fensuen der Ententemächte einen Umschwung der operativen Lage nur so herbeizuführcu im- stände sein, daß sie i re Anstürme bis zum Ver üüeu wiederholen und dadurch einer spa teren Gegenoffensive Aussicht auf einen ent scheidenden Erfolg eröffnen. DaS aufgewühlte Gebiet von Verdun. l'e er das durch das fchwere Geschützseuer gänzlich veränderte Gelände von Verdun er zählt im Pariser „Journal" ein vor dieser Festung verwundeter französischer Offizier fol gendes: Tas Schlacht eld vor Verdun ist cmrch die zahlreichen Geschosse so aufgewühlt und haben sich die Granattrichter so vermehrt, daß einer neben dem andern liegt. Auf einem sol chen Terrain einen Vorstoß machen zu »vollen, ist unmöglich, unsere Glieder würden sofort in Stücke geschossen werden. Nur in ganz kleinen Gruppen kann vorgegangen werden. Mai» sackt ein Loh zu erreichen; l>at man eins besetzt, so f icht man sich zu dem nächste»» einen Ver- mndungsweg zn graben, bis drei miteinander verbunden sind. Tiefe drei sormen dann die täinlcit, die unter dein Befehl eines -Offiziers steht, Sv befielt die ganze Gefechtstaffik, sich von einem Loch nach den» andern sestzunlsten Deutsche Gasgeschosse. „Times" melde»» aus den» britischen Haupt quartier, daß die Teulschen sehr viel Gas- Projektile benutzen, was sehr unangenehm empfnnden werde. Vor einigen Nächten hätte 'el st das Hauptquartier einer Brigade unter Gas zu leiden gebabt, doch sei niemand ge tötet worden. Die HaltW R«mSnit«s. Vorbereitung zur Mobilmachung. 'Ins Wien wird berichtet: Der „Az Uhsag" meldet aus Bukarest: Trotz des von mehreren Stel e», laut gewordenen Leugnens ist es siher, das, die Vorbereitungen zur allgemciuen ru mänischen Mo. ilisierung weiter fortgesetzt wer« den. Tie Mannsckaffeu des Jahrgangs lll17 wurden für das demnächst stattsindende Ma növer einbcruscn. Nachdem die Grenzgebiete als .Kriegszone erklärt worden sind, ergeht ;eT das Verbot, nackits die Brücke bei Ezernavoda zn unterfahren. Fieberhafte Erregung in Bukarest. Nach Mckaresle» Meldungen der „Frautfmier Zei'ung" ist die Stimmung in Bukarest durch die unaurhörliche, mit allen Mitteln betriebene Agitation der mtsopilen Kreise förmlich fieber haft geworden. Tie Gesandten der Eickente üben den stärksten Truck aus die Regierung aus, un diese zum Eingreise»» im Interesse des Pierver'andes zu veranlassen. Zurzeit ist je doch vorerst nur von diplomatische»» VerHand lungen die Rede, die sich von den bisherigen nur dadurch imctericbeiden, daß jetzt bereits mit offenen Karte» gespielt wird. In diesem ent scheidenden Stadium ist die Entente lehre t, auch mit lärmender Agitation ihre Wirkung zu erzielen, »vorauf die gegenwärtige Kaltimg der rnssophilen Presse zur ckzusühren ist. KabinektSkriflS in Rumänien. Tie Bukarester „Treptatea" hält laut In- sormation aus politischen Kreise»» den Rück tritt des Ka ineUs Bratianu nicht für ausge schlossen. Bezeichnend für d'e politische Lage ist die dreimalige Audienz des Führers der deutschfreundlichen konservativen Partei, Marg! j lomans, in der verflossenen Woche beim Kö nig. Im Falle des Rücktritts des Kabinetts Bratianu dürfte ein Kabinett Margbsilomam Majorescu-Carp folgen. Tie neue Regierung würde in einem Mannest die Neutralität Ru mächens verkünden. Wieder«« Meline über (WM. Berlin, 29. Jul«. (Amtlich.) In der Nacht vorn 28. zum 29. Juli hat ein Marinelustschiff geschwader den mittleren Teil der englischen Ostküst« angegriffen und die Bahnanlagen von Lincoln, Industrieanlagen bei Norwich, die Flottenstützpunkte Grimsby und Jmmingham, sowie Vorpostenfahrzeuge vor dem Humber mit Bomben belegt. Ein Leuchtturm an der Hum- bermündung wurde vernichtet Trotz Beschie ßung mit Brandbomben sind alle Luftschiffe un beschädigt in ihre Heimathäfen zurückgekehrt. Eu-lifche Meld««,. Sosdo». Amtlich werden folgende Einzel heiten über den Luftangriff von heute morgen zwischen Mitternacht und 1 Uhr 80 Minuten an der Ostküste gemeldet: ES nahmen 3 Luft schiffe daran teil. 32 Bomben wurden abge worfen. Kein Sachschaden. Niemand verwun det oder getötet. Außerdem sollen zahlreiche Bomben ins Meer gefallen sein. An einer Stelle waren Abwehrkanonen in Tätigkeit, und es gelang ihnen, die Luftschiffe von der Erreichung ihre« Zieles abzuhalten. Die Luftschiffe scheinen durch Nebel ernstlich behindert worden zu sein. Der See-Krieg. Abfahrt Ser .HeutsehlsuS". Unser Handels-Unterseeboot „Dsuischland" wollte nach Londoner Meldungen aus Washing ton am Sonnabend voriger Woche Baltimore verlassen. Amerika verlasst Rückgabe Ser „Appam". NuL Norfolk wird gemeldet: Nach Berichten des Reuterschen BureauS hat der Gerichtshof die Rückgabe des von der „Möwe" im Januar gekaperten und mit einer Prisenmannschast nach Amerika aufgebrachten englischen Dampfers „Appam" an ihren Besitzer beschlossen. Der Ge richtshof erklärte, daß ein als gute Prise bezeichnetes Schiff nicht in neutrale Gewässer ohne Geleit schiffe eingebracht werden könne. Die Art und Weise, wie die „Appam* eingebracht wurde, stand nach Ansicht des GerichShofes im Wider spruch mit der Neutralität der Vereinigten Staaten. Amerika entdeckt, wo es sich um eine Schädi gung Deutschlands handelt, wieder einmal sein neutrales Herz: man sieht, daß die Hoffnungen mancher Optimisten, die immer wieder prophe zeien, Amerika würde durch die unaufhörlichen englischen Völkerrechtsbrüche endlich zu wirklicher Neutralität veranlaßt werden, ganz unberechtigt sind. v-rseatt. In Tynemouth sind die Besatzungen von acht englischen Fischereifahrzeugen, die durch ein deutsches Unterseeboot in den Grund gebohrt wurden, gelandet. «u,lisch« Rückstcht-l-stzkeit. „National Tldende" meldet aus Bergen: Der norwegische Dampfer „Flora" wurde an der isländische»» Küste von den Engländern auf gebracht und nach Lerwick geführt. An Bord befanden sich 160 Isländer der ärmsten Klaffen, darunter zahlreiche Kinder und Frauen, die nach den isländischen Fjorden unterwegs waren, um am Heringsfang mitzuarbeiten. Der Kapitän bat, diese bemitleidenswerten Menschen erst landen zu dülfen, was jedoch abgeschlagen wurde. Die Isländer litten schwer auf der Reise. Die Angelegenheit rief oie größte Er bitterung auf Island hervor. Eine kräftig« hrllaabisch« Gtimme gegen England. „Nteuws van den Dag" schreibt in einem Leitaussatze über die Fischereifrage: England steht jetzt endgültig vor der Wahl. Es hat etwa« getan, was al« der brutalste Fall von Seeraub gelten kann. ES liegt nun an ihm, nicht an uns, zu beweisen, daß sein Anschlag auf unser freie« Gewerbe nicht das ist, was eS unS zu sein scheint. Gelingt ihm dies nicht, so ist eS mit Englands gutem Rufe aus. Es wird nie mehr Anspruch darauf erheben können, von Vergewaltigung der Rechte kleiner Staaten zu sprechen. Es wird sich verkriechen müssen und das Volkslied, das vor 15 Jahren bei uns gesungen wurde: „O, welche Schmach sür das mächtige England" kann wieder in unseren Straßen erklingen. L«r Seutfche Sranprivz Ehef SeS 2. sächsische« H«sareo-Regt»e«1» Nr. 19. . Wie das königlich sächsische Militärverord nungsblatt meldet, wurde der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen, General leutnant L I» suits des Grenadier-Regiments Nr. 101 und des Ulanen-RegimentS Nr. 21, unter Belassung » la 8uit« des erstgenannten Regiments zum Chef des Husaren-Regiments Nr. 19 ernannt. Dieses Regiment führt von jetzt ab den Namen 2. Husaren-Regiment Nr. 19 „Kronprinz Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen". Ein« AuSzeichmwg vat«cki». Wie der „Preußische Staatsanzeiger" mittetlt, ist dem Oberpräsidenten z. D. Präsidenten des KciegSernährungSamteS Tartilowicz v. Batocki- Friebe in Berlin der Charakter als Wirk!. Ge heimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen worden. EaglemSS „vsrschlag". Den Aufruf deS amerikanischen Präsidenten an alle kriegführenden Staaten, Uber das Hilfk- werk für Polen zu einer Verständigung zu ge langen, hat England mit dem Vorschlag beant wortet, daß alle Vorräte der Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete vorbehalten blieben und an diese die Lebensmittel unter Kontrolle einer vom Präsidenten Wilson zu ernennenden Kommission neutraler Persönlichkeiten verteilt würden. In diesem Falle wUrde England, so weit eS in seiner Macht stehe, der Einfuhr von Lebens- und Hilfsmitteln nach Polen Beistand gewähren. Gingen Deutschland und Oesterreich- Ungarn nicht sofort auf diesen Vorschlag ein, so hätten sie die Verantwortung für die Folgen zu tragen. Diese Erklärung, so wird dazu mit Recht von amtlicher deutscher Stelle bemerkt, ist nicht mehr und nicht weniger als der Versuch, die von Deutschland und Oesterreich-Ungarn besetzten Gebiete in da« von der britischen Regierung gegen jeNs Völkerrecht proklamierte System der Aushungerung Deutschlands einzu- schließen. Wenn Grey die Verantwortung sür die Folgen, die ein so ungeheuerlicher Plan sür die Bewohner der besetzten Gebiete hat, der deutschen Regierung zuschieben will, so ist das eine britische Heuchelei, die sich durch besondere Durchsichtigkeit auSzeichnet. Grey über Ven Kall Kryatt. Zu der Verurteilung des Kapitäns Fryatt vom Dampfer „Brussels" meldet da» Reutersche Bureau: Die deutsche Behauptung ist, ein Han delsschiff sei nicht berechtigt, irgendeine Handlung gegen ein Kriegsschiff zu unternehmen. Ein heute abend veröffentlichter Briefwechsel zeigt, daß Grey vor dem Prozeß den amerikanischen Botschafter in Berlin ersucht hat, sein Aeußerftes für den persönlich:n Schutz Fryatts zu tun. Grey fügte seinem Ersuchen folgendes Hinz»: Seiner Majestät Regierung ist der Ansicht, daß Fryatts Handlungsweise vollkommen gesetzmäßig war. Seiner Majestät Regierung meint, daß diese Handlung eines Handelsschiffes, auf ein feindliches Unterseeboot loSzusteuern und eS zum Untertauchen zu zwingen, tatsächlich eine Ver- teidigungSmaßnahms ist und genau auf dem selben Fuße steht wie die Verwendung seiner Verteidigungswaffen durch ein zur Verteidigung bewaffnetes Schiff, zu dem Zweck, sich der Bc- schlagnahme zu widersetzen, was sowohl die Regierung der Vereinigten Staaten wie Seiner Majestät Regierung für ein unzweifelhaftes Recht halten. rSaisch-Wefttutzieu nicht verkauft. Wie Reuter lügt, konnte man wieder einmal aus seiner mit Angaben Uber alle Einzelheiten gespickten Meldung erkennen, daß Dänemark seine drei kleinen westindischen Inseln an Ame rika verkauft habe. Es ist, wie Kopenhagener Blätter feststellen, kein wahres Wort an der Geschichte. Der Verkauf könnte nur mit Zu stimmung deS dänischen Parlaments stattfinden; der Volksvertretung in Kopenhagen ist aber noch nicht einmal eine Vorlage darüber zugegangem Einigung zwischen Amerika ««» Mexik«. Wie Reuter aus Washington meldet, gibt der mexikanische Botschafter bekannt, daß eine befriedigende Lösung der Differenzen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten erzielt worden ist. OeEcheS «nd Sächsische-. *— Witter ungsaussicht für Dienstag, den 1. August: Zeitweise trübe, keine wesentliche Temprraturänderung, Gewitterneigung, sonst meist trocken. —t. Das Surren der Propell-r eines Lustschifs.es, das »ter unsere Gegend seine Bahne»» zog, weckte beute in -roher Morgenstunde die Bewohner aus dem Schlafe. —r. Zur 1 2 1. G a n v o r t u r n c r - st »r ii d c hatte der 19. Niedererzgebirgifchc Twugau am gestrige» Sonntag zum Tur»- verein Rüßdorf eingeladeii. Vormittags von 11 Ufr an wurde von» Gauturnwart und de» Vorturnern mancherlei zeitgemäßer Turnstosi geboten, so militärisel'e Ordiningsübungen und Freiübungen mit Kampfstellungen, Ger tetm ne», Eilbotcnläufe mit und ohne Hindernissen, Vorführung der Wettübungen für die Wett- kämp.e im We'.rturnen in» September 1916. In der Sitzung am Nachmittag wurde be sannt gewacht, daß 202 Gauangehörigc Aus- Zeichnungen vor dem Feinde erhielten und 182 de» Heldentod starben. Beschlossen wurde, am 8- OTober einen Gepäckmarsch (darüber brin gen wir nächstens Einzelheiten) und am 12. N o vc »der beim Turnverein O b e r l u- n g- wiitz die 122. GauvorturnerstunLe a'zuhalten. * Hohcnstein-(*rnstthal, 31 Juli Tie städtische Gasanstalt hatte heute Flaggcnschmnt angelegt aus Anlaß der vor einig?» Tage» er- solgte» Inbetrie'nähme des neuen Retorten- hanses, das heute vormittag von fX 11 Uhr an durch Mitglieder des Rats- und Otadt- verordnetenkollegiums einer Besichtigung untcr- zoge» wurde. Auch cm die Redaktionen der hiesige» Tageszeitungen wareii Einladungen ergangen. Tie Besichtigung der i» Ein- richtlmg und Ausführung de» günstigsten Ein- druck machende» bedeutender» Anlage, die in vollem Betriebe fick» befand, erfolgte unter Führung des Herri» GasanstaltsinspchtorS Martini und währte über eine Stunde Eine ausführliche Schilderung über de» Be trieb und eine» Nundgang durch die Gas anstalt veröffentlicke»» wir in morgiger Nun» wer, worauf wir unsere geschätzte» Leier schon heute aufmerlsam »rachen. * - Wöhltätigkeits-Militär- k o rr z e r t. Taß von Militärkapelle» ge' otene Konzerte, besonders wenn sie im Freien a'- gehalten werden, sich der besonderen Gunst des Publi'nms erfreuen, trat auch anläßlich des auf Veranlassung der hiesigen Militärvereine gestern nachmittag in de» Gar tenanlagen des Logenhvuses gebotenen MiN- tärlouzertes in Erscheinung. Ten umfangreichen (Karten füllte» zahlreiche Zuhörer, die, während die heiße Julisonne auf die Landstraßen und Fluren ihre sengenden Strahlen sandle, das Verweilen unter dem schattigen M t'erdache mächtiger Bäume höchst augene m empfanden und mit Freuden de» Klängen der Mussi