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WnWMlAler Anzeiger Erscheint - 'täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den : nächstfolgenden Tag. - - - - Bezugspreis: Bei Abholung in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark t.bch monatlich .'>0 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert vierteljährlich Mark 1.80, monatlich 60 Pfennig. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die Ogespaltene Korpuszrilr 15 Pfennig, auswärtige 20 Pfennig, die Rcklamezcilc 40 Pfennig, die 2 gespaltene Feile im amtlichen Teil 4b Pfennig. Außergewöhnlicher Saß nach vorheriger Ueberelnkunst. — Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach feststehendem Tarif. GämtlicheAnzeigen erscheinen ohneAnfschlag im Oberlungwitzer Tageblatt und im Vcrsdorscr Tageblatt. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Rüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, VV rurr Mittelbach, Grüna, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Rr. 17«. Dienstag, den 1. AoM 1M. Fernsprecher Nr. 151. Geschäftsstelle Bahnstraße 8. Reg -Nr.: 2057 I. L. Seife betr. Nach einer Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 21. Juli 1916 (Reichsgesetzblatt Seite 766 ff), betr. AuSsührungsbestimmungen zur Verordnung über den Verkehr mit Seife, Seifenpulver und anderen fetthaltigen Waschmittel» vom 18. April 1916 (Reichs- gesetzblatt Sette 307), darf die Abgabe von Waschmitteln, die aus pflanzlichen oder tierischen Oelcn und. Fetten, oder daraus gewonnenen Oel- und Fettsäuren hergestellt sind, an Selbstverbraucher nur nach folgenden Grundsätzen erfolgen: I. Die an eine Person in einem Monat abgegebene Menge darf fünfzig Gramm Fein seife (Toiletteseife, Kernseife und Rafierseise), sowie zweihundertfünfzig Gramm Seifenpnlver nicht übersteigen. Bei Feinseifen, die vom Hersteller in Umhüllungen in Berkehr gebracht werden, mit Ausnahme der K. A.-Seife, ist das unter Einschluß der Umhüllung festgestellte Gewicht maßgebend. Bleibt der Bezug einer Person in einem Monat unter der zugelafsenen Höchstmenge, so wächst der Minderbetrag der Höchst menge des nächsten Monats nicht zu. Dagegen ist der Vorausbezug der Mengen für zwei Monate gestattet. Die Abgabe von Schmierseife ist unbeschadet der Bestimmungen des tz 8 verboten. II. Die Abgabe von Feinseife und Seifenpulver darf nur gegen Ablieferung des für den laufenden oder nächstfolgenden Monat gültigen, das abzugebende Waschmittel bezeich nenden Abschnitts der von der zuständigen OrtSbehörbe des Wohnsitzes oder dauernden Aufenthalts auszugebenden Seifenkarte erfolgen. Die Seifenkarte gilt unabhängig vom Orte der Ausgabe an allen Orten des Reichs. Die Uebcrlassung der Seifenkartcn zum Bezüge von Waschmitteln an andere Personen als diejenigen, für die sie auSgegeben sind, sowie die Wetterveräußerung von Waschmitteln, die auf Seifenkarten bezogen sind, ist verboten. Die Ausgabe tzer »eue« Seifenkarten wird am 1. Oktober dieses Jahres erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkte dürfen aus die bisher gültigen Seifenkarten Waschmittel NUL bis zur Hälfte der aufgedrurkte« Gewichtsmeugen abgegeben werden. (Vcrgl. die Vorschriften des Absatzes I.) Wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt, wird mit GesängniS bis zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark bestraft. Glauchau, den 29. Juli 1916. Der BezirkSverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau. I. V.: Rensch. Mllr. MerstjiMMhlllug an Kriegerfamilitn in bisheriger Zeit und Reihenfolge Dienstag, den 1. August nachmittags von Vz3 Uhr ab. Stadthauptkasse von vormittags 10 Uhr ab geschlossen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 3l. Juli 1916. Am 1. August 1916 ist der 2. Termin Grundsteuer nach 7 Pfennigen für die Einheit fällig und umgehend zu bezahlen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 31. Juli 1916. Ausgabe der Zuckerkarten. Die Ausgabe der neuen Karten erfolgt in der Neustädter Schule (altcö Schulgebäude, Zimmer 18, Eingang Garten- und Herrmannstraße) in nachstehender Reihenfolge: Dienstag, den 1. August 1916: Gelbe LebenSmittelk.: 1—300 8—9 Uhr oorm. , „ 301—600 9-10 „ „ „ 601-900 10—11 „ „ „ 901—1200 11—12 , , „ 1201-1500 12-1 „ „ „ 1501—1800 3—4 „ uachm. „ „ 1801—2100 4—5 „ „ „ 2101-2400 5-6 „ Die Lebensmittelkarte ist mit vorzulegen, werden. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Juli 1916 Mittwoch, den 2. August 1916: GelbeLeber smittelk:2401—2544 8—9Uhrvorm. Grüne „ 1—185 9—10 „ „ 186-485 10-11 „ „ Gelb.u.grün.,, 3001—330011—12 „ „ 3301-360012-1 „ „ „ „ „ 3601—3900 3—4 „nachm. 3901-4200 4-5 „ „ „ „ 4201-4847 5-6 „ „ und alle übrigen Lebensmittelkarten. Die genaue Zeit muß unbedingt eingehakten Der Siadtrat. Freihändiger Verkauf von Frühkartoffeln ab 31. Juli d. I. bis aus weiteres bei sämtlichen Händlern der Stadt; Preis: 13 Pfg, für 1 Pfd. Hohenstei«-Ernstthal, am 31. Juli 1916. Der Stadtrat. Dienstag Mischer Berkaus, Rumänische Speisebohne», Pfund 36 Psg., gelb 1121—1350: A. Heinze, Schützenstraße. Perlbohnen, Pfund 52 Pfg., gelb 1351—1475 : A Wiedner, Altmarkt. Weiße Bohnen, Pfund 40 Pfg., gelb 1476—1625: A. Grä.utz, Karlstraße; 1626 -1675: A. Fechner, Dresdner Straße. 1. Städtische Berkauststellt, Altmarkt A. Dienstag 8—12: Eier, 1 Stück 24 Pfg. Jede Person erhält ein Et. Lebensmittel karten grün 1—150: 8-9, 151—350: 9-10, 351—485: 10—11, grün und gelb 3799-3725: 11—12. Preßkopf, 1-Psnnddose 2 M. 60 Pfg., Fleischmarken 250 Gramm., Heringe in Tomaten, Dose 1 Mk, Oelsardinen, Dose 80 Pfg, Erbsen, mittelfein, I.Pfunddose 60 Pfg. r. SMische Berkaufrstelle, Chemnitzer-, Eche Mefeustrastt. Gegen Vorlegung der Lebensmittelkarte Mittwoch 8—12: Erbsmehl und Gerstenmehl, V4 Pfund 15 Pfg, Oelsardinen, Dose 80 Pfg, Heringe in Tomaten, Dose 1 M, Erbsen, mtttcl- fetn, Pfunddose 60 Pfg. Kartoffeloerkauf. Kartoffeln werden wie folgt abgegeben: Dienstag: Mittwoch: Borm, von 8—9 Uhr OrtSl.-Nr. 450—421, Vorm. von 8—9 Uhr OrtSl.-Nr. 240-211, 9-10 „ »» 420-391, 9—10 210—181, »» 10-11 ,, e» 390—361, 10—11 180—151, e» 11-12 „ e» 860-831, »» 11—12 »» 150-101, nachm. »» 2-3 „ »» 330—301, nachm. es 2—3 100- 51, 3-4 „ ,, r» 300- 271, 3-4 »» »s 50— 1. 4-5 „ 270—241. Oberlungwitz, am 31. Juli 1916. Der Gemei»dev«rst«»H. Kriegsküche. Infolge geringer Meldungen wird diese Woche nur an 2 Tagen gekocht. Sämtliche Teil» nehmer, dcren Karten ans Mittwoch und Freitag lauten, erhalten ihr Essen bereit« am Dienstag und Donnerstag. Oberlungwitz, am 31. Juli 1916 Der Semei»deo»rfia»d. Zmi Zähre Weltkrieg. Als es loSging. Wunder-a-rcs Erutcwclter herrschte vor '.wei fahren, als der Weltkrieg begann. Bei linieren Gegnern »vor der Ausbruch der Femdsc.ig.eiteu schon beschlossen, in Rußland war die Mobilmachung bereits sehr weit vor- geschritten, als ganz Deutschland nmb mit dem Frieden rechnete. Dann ging cs ^chia; ans Schlag- Am Freitag, den 31. Juki, er folgte die Proklamation wegen des drohenden Kriegszustandes. Millionen sagten damals, auch dic'c Knndge" mig ist noch kein Krieg. A^ er b ereits am 29. Juli hat Grc', der englische Minister des Auswärtigen, nach Paris und Pc, ters'mg die Miiteiiüng ergehen lassen, das: Großbritannien im Kriegsfälle hm'cr 0 >uu'- reich und Rußland sie'en nurde. Wenn alle riechen igen Temschen das gewußt ht:eu! Biz in die letzten Stunden (mein legte Kai ier Wi l «lm es dem Zaren Ri'waus nahe, n it zu leisen, der Wei: den Frieden zu e» l alten. Es war umsonst, weil es zu spi I war, der ru ische Sel jllerrscher von fre. nden Eingüssen bel erriet t wurde, lind so er'olgte in den späten RaHmiltagsstuuden des I. August die Mo ilmachung. Rie .in seinem Le en wird unser Kaiser vergessen, wie des deiuswen Pol kes Herz ihm da eutgegeujlamwte, nie wird auA dem Ged iä rniS der deutschen Ration cntsä win den, wie eng ein jeder dem andern verbunden war. Tie Treue von damals ist auf den Schlachtfeldern und in den Schupeugra eu be siegelt worden. Mchil war es schon in ganz Deutschland, Bevor es militärlisch so weit war. Alle Eisen- la'nzüge waren überfüllt, auf den Bahnhöfen war das Gepäck oft turmhoch, das im Augen blick nicht bewältigt werden konnte. Es schien ein Chaos, wo doch die größte Ordnung waltete, die in wenigen Tagen alles entwirrte. Und keine begehrliche Hand war gegen frem des Eigentmn ausgestrettt. Zehntausende wogten vor dem Herrschersitze des Kaisers auf »Md a , äußerlich ein unabsebbarcs Wogen, innerlich die Maclrt und die Kraft eines ein heitliche» Willens, des Gedankens an den Sieg. Von den Türmen klangen die Gloäcn, begeisterte Lieder brausten in die »labt hin ein, und viele Augenpaare schlossen sch erst gegen den Morgen zu kurzem Schlummer. Es Ivar Krieg, lieber seine Möglichkeiten wurden zahllose Ansichten laut Und kaum einer hat wo'l dancEs erkannt, welche Unsumme von Heldenhaftigkeit und Opferwilligkeit der Welt krieg bei »ns anslösen würde. Sonntag, der zweite August, Ivar der erste Mo« ilmachungstag. Tausende und- Ater ton scude waren zur Stelle, an welche der Ruis zu den Wa'fen ergangen war, Tausende von Frei willigen eilten aber auch schon an diesem erste» Tage zu de» Sammelplätze». Vom frühen Morgen an war das Volk i» Waffen lebeit- dig» zu allein bereit. Sie wilßte» es schon: Die Moskowiter latten die Brandfackeln in das .Haus des europäischen Friedens geschleu dert, die Franzosen waren dabei, das Feuer zu sch.,re». Wellige Tage später kam dann unh-r Hauptfeiud England hinzu. Tas deutsch« Herz jauchzte aus, je mehr Feinde, umsomehr E r', cs gab cin einziges großes Abwehr«»? Ter Himmel lachte so sroh über all den Mil lioneii, und die Freude ward staril in den Menschen, denn sie wußten, der Alp, der seit Jahre» aus dem- Volksleben lastete, mutzt« endlich schwinde» Ter Krieg kam, der Sieg kam, er mußte komme», deim mit Deutschland waren die Kraft und das Recht? So ging es los. Da; Ergebnis der beiden Kriegsjn-re. Besetztes Gebiet der Mittel mächte: I» Belgien rund 29 000, in Frankreich rund 2l <>00, in Rußland rund 280 000, in Serien nmd 87 000, in Monte negro rund l t 000, im ganzen rund 431000 Geviert ftometcr Der Feind hat beseht im Elsa<' rund 1000, in Galizien und Bukowina rund 21 000, im ganzen rund 22 000 Geviert- liloweker. Am Ende des ersten Kriegsjahres war das Zahleuverhiltms gewesen: 180 000 zu 11 OOO Geviertiilowckrr. Die Gesamtzahl der Kriegs- gk'angencn betrug gegen Endc des zwei ten Kriegsjalwes: In Deutschland 1 663 794, in Oesteiwrnb Umwr» 942 489, in Bulgarien rund .'18 0R>, in der Tür'ei rund 14 000, im ganzen 2 658 286. Vor einem Jahre hat e die EiejamlzaEk der Kricgsgc'ßmgeac» in Dsutsch- tand und Lcskerrcich - Ungarn betragen: 1 6'00 -100. I» dcwschc Kriegsgetzattgenschast sind b isher geraten: Franzosen 5917 Of iziere, 318 731 Mann, »Eissen 9019 Of iziere, 1202 872 Ma >n, Belgier 6.56 Oftipcrc, 44 752 Man», Engländer 917 Offiziere, 29 956 Mann, Serb en 23 911 Mann, im ganzen 16 569 Of fiziere, 1 t>47 225 Mann. Die Kriegsbeute in Deutschland reinigt: 11016 Gcschül e mit 4 748 038 Ge schossen, 9036 Munftums- >md andcrc Fahr zeuge, 1 .556 132 Gewelrc und Karas jmer, 1160 Pistolen »nd Revolver, 3150 Maschinen- gewe're. Hierbei muß bewert werden, daß nur die nach Deutschland zuriukgeführte Beute angcge" en ist, wäl rend eine nicht annät ernd zlt bestil»»ie»de Anzahl von Geschützen-, Ma- schineubeivc're» und Gewebrcn mit Munition im Felde sogleich in Gebrauch genommen ist. 9 0,2 der Verwundeten wie der d i 'c » st f ä h i g. Von den in da» La zaretten des gefaulten deutschen Hei »atgcbicteS behandclkc» Angehörige» des deutschen Feld- leeres wurde» »ach der lcßke» vorliegenden Statistik 90,2 v. H. wieder diensiffthig, 1,4 v. H star en, 8,4 v. H. blielen dienftun« brauchbar oder wurde» beurlaubt. Infolge der gesundheitlich«» Maßnahme», besonders infolge der streng dnrchgcsührtcn Schutzimpfungen, ist die Zabl der Erkrankungen an Seuchen im Heere verschwindend gering geblieben-. Stets hat es sich nur um Einzelcrkrankungen ge bandelt, und niemals sind die militärischen Mafmahmen durch Seuchen gestört worden.