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Kleive Chronik. * Grohe Ueberfchwem»««-«« t« Rorwsgm. Die Schneeschmelze richtet läng« der norwegischen Flußläufe schreckliche Verheerungen, namentlich am Mjüsee und Gloom an, der bet KongSoinger nach Schweden durchzubrechen droht. Viele Brücken und Dämme wurden zerstört. Die Eisenbahn verbindung von Kristiania mit Schweden ist wegen Eisenbahndammbruchs unterbrochen. Passagiere, die nach Schweden wollten, mußten zurückkehren, da die Schneeschmelze noch andauert und eS noch ungewiß ist, wann die Eisenbahnverbindung wieder hergestellt sein wird. Der Schaden für die Indu strie, die Langwtrtschaft und für die Gemeinden geht in die Millionen. Die norwegische Stadt Lillestroem, nahe bet Kristiania, bekannt wegen ihrer großen Holzsägewerke, ist durch eine infolge der Schneeschmelze eingetretene Sturmflut des Flusses Gloom gegenwärtig äußerst gefährdet, da der Gloom stündlich mehrere Fuß steigt. Verschiedene Stadtquartiere stehen bereits unter Wasser. Die Bevölkerung flüchtet. * Wana ißt »er Krieg zu Gades Eine Pro- phezeiung über den Weltkrieg hat, und zwar am 29. d. I., der Wiener Graphologe und Astrologe Professor Kurt ZanowSki in der „Köln. Ztg." veröffentlicht. Da inzwischen verschiedenes daraus eingetroffen ist, wird die Bekanntgabe interessieren. Die Prophezeiung lautet: 1. Kriegsende resp. Friedensschluß am 17. August 191S. 2. Das Jahr 1917 bringt einen neuen Dreibund, drei Kaiser, welche eine unantastbare Weltmacht bilden. 3. Siegen werden drei Kaiser und drei Könige. Zwei neue Königreiche werden entstehen; dagegen wird eine Nation völlig vernichtet. Europa wird in zwei Teile gespalten; für die kleinen Staaten wird eine glückliche Zeit anbrechen. 4 Der Frieden wird eine Zeit von 170 Jahren haben. 6. Kri tische Kriegslage und wichtige Ereignisse sind: 19. Januar, 9 Februar, 12. und 26. März, 7. April, 5. und 6. Mai, 2. und 27. Juni, 24. Juli; der 10. Juli verkündet ein ungeheures Wellengrab, der 17. August den Frieden. — Das ist das Ergebnis einer siebenmonatigen genauen astrolo gischen Berechnung. Bisher ist etngetroffen: 9. Februar Beginn der neuen Offensive. 12. März, Berdun-Douaumont. 26. März, englische Flieger über Schleswig, ruffische Offensive zusammenge brochen. 7. April, Sturmangriff bei Haucourt und Termitenhügel. — Es handelt sich hier natür lich um Zufälligkeiten, aber immerhin haben viele Interesse an dem Spiel des Zufalls. Im übri gen wird ja der 17. August beweisen, ob Herr Professor ZanowSki in Wien wirklich von der Zukunft mehr weiß als andere Sterbliche. * Hinrichtung einer Giftmörderin. Ans dem Hofe des Gerichtsgefängniffes zu Königsberg (Ostpr.) wurde die Besitzersfrau Heinriette Holstein aus Pustlauk, Kreis Labiau, hingertchtet. Sie war in der am 10. Dezember v. I. stattgehabten Schwurgerichtssitzung wegen dreifachen Giftmor- des, begangen an ihrem ersten Ehemanns, dem Eigenkäthner Christian Schapp, ihrer 11jährtgen Tochter Amanda Schapp und ihrem 10jährigen Stiefsohne Hans Holstein, die sie sämtlich aus Habsucht mit Arsenik vergiftet hatte, um eine neue Ehe eingehen zu können, bez. in den Besitz der mütterlichen Erbteile der beiden Kinder zu gelangen, zum Tode verurteilt worden. Eine Stunde vor ihrem letzten Gange legte die Gift mörderin ein umfassendes Geständnis ab. * Weibliche Feuerwehrleute. In Rückerswind in Sachsen-Meiningen traf der Landesbrandmeister ans Meiningen und der Bezirksbrandmeister aus Schalkau ein, um eine Revision der Feuerwehr sowie der Löschgeräte und dergl. vorzunehmen. Bei den Uebungen waren auch junge Mädchen im Alter von 18 bis 2V Jahren tätig. Die beiden Herren sprachen ihre volle Anerkennung besonders darüber aus, daß auch die weibliche Jugend sich diesem Dienste so gerne unterziehe. Rückerswind sei die einzige Gemeinde, in der man solchen gemeinnützigen Ginn fände. Kircherr-Nachrichten. Parochie St Thristophori Hohe«stei»-Er»stthal. Donnerstag, den 18. Mat, abends 8 Uhr KrtegSbetstund« tn der Kirche. Bo» Oberl«»gwttz. Mittwoch, den 17. Mai, abends 8 Uhr KriegSbeistunde. Bo» GerStzorf. Donnerstag, dm 18. Mai, abends halb 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Bo» Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, dm 18. Mai, abends */,8 Uhr Kriegs- betstunde, 8 Uhr KriegSfraumabend im Pfarrhause. Donnerstag, den 25. Mai, Wochenkommunion. Bou LangenchurSborf. Donnerstag, dm 18. Mai, abends halb v Uhr Krieg«- betstunde. Bo« Erlbach-Kirchberg. Donnerstag, den 18. Mat. Erlbach: Abends 8 Uhr KriegSbeistunde. Freitag, den 1S. Mai. Kirchberg: Vormittags 10 Uhr Wochenkommunion. Bo« Urspr««g. Donnerstag, dm 18. Mat, abends 7—8 Uhr KrtegS- betstunde. Bo« WSstenbrand. Donnerstag, dm 18. Mat, abends 8 Uhr KriegSbeistunde. As NosenWWu. Roman von Karl Schilling. 96. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Erschreckt fuhr er «der vor seinem Spiegel- bilde zurück. Wie entstellt sah er doch aus! Die Nase angeschwollen, dazu rot und blau unterlaufen! Ein wütender Schrei entrang sich seinen Lippen. Tas war Protowslas Werk! Sofort entsann er sich llar und deut- lich dessen, was sich am gestrigen Abende er eignet hatte: Am Nachmittage war er von seiner ge schäftlichen Reise zur ckgekehrt. Er konnte mit dein Erfolge zufrieden sein. Lie gewagte Bo den pvlutation hatte ilm ein nettes Sümmckcn eingetragen. Daft dadurch eine ganze Anzahl Kleinbauern wirtschaftlich zugrunde ging, beein trächtigte seine gute Laune nicht im geringsten. Geschäft ist Geschäft! Tann sprach er bei dem berühmten Hosjuwelier Bruno Rvln in der Reinharderstrafte vor und erstand nach gründlichem Erwägen und langem Feilschen einen kostbaren Brillantschmuck, das Geschenk für seine künftige Braut Eva Marie. Im Geiste sah er die Baronesse, angetan mit den, funkelnden Geschmeide. Taft dos Prachtvolle, aber pompöse, auffallende Schmuckstück zu Eva Mariens zarter, kindlicher Erscheinung und i'rcm stiften Gesichtchen nicht paftte, verstand sein künstlerisch wenig gebildeter Sinn nicht. Ter müde Sommcrabend hatte ihn dann verlockt, noch einen kurzen Gang durch die Erntefelder zu unternehmen. Taft er den Weg nach dem Rosenschlößchen einschlug, geschah eigentlich ohne Absicht. Die Gewohnheit war seine unbewußte Führerin gewesen. In der Nä'e des goldenen Gitters blieb er plötzlich stehen. Drangen nicht menschliche Laute an sein Ohr? Sein furchtsames Herz witterte Gefahr. Schon wollte er sich ge räuschlos zur Flucht wenden, als gleichzeitig die den Mond verhüllende Wolke zurücktrat und die Gegend fast Tageshelle überfloft. Dort, zwischen dem Gebüsch ein Helles Frauenkleid, daneben eine hohe, dunkle Ge- stalt! Ein Liebespaar! Seine Neugierde er wachte. Auf den Zehen, mit Katzentritten schlich er näher. Ein Fliederstrauch bot ihm willkom mene Deckung. Er lauschte. Die Stimmen waren ihm doch bekannt! In fieberhafter Er regung spannte er seine-Sinne an. Wie? Eva Maric und der verhaßte Waldhüter! War das möglich? Er konnte es, er wollte es nicht glauben — und doch, die Wahrheit blieb! Sollte er vorspringen und die zwei trennen? In ohnmächtiger Wut knirschte er mit den Zähnen und seine Hände ballten sich zur Faust. Zu seinem größten Aerger vermochte er trotz aller Aufmerksamkeit nicht, auch nur einen Satz des Geflüsters zu erhaschen. Schändlich! Was hatten sie miteinander? War's gar ein Liebesverhältnis? Wenn er dem Protowska ans Leben könnte! Und die Baronesse! O, mit der wollte er abrechnen! Er kannte ihres Vaters mißliche Lage. Die wollte er aus nützen, hart und grausam! Tann wieder erschien es ihm unmöglich, daß sich seine künftige Braut so weit weggc- warfen haben sollte und mit dem „fremden Vagabunden" ein Verhältnis an bändelte. Aber nein, er täuschte sich nicht! Eben standen die Liebenden aus. Sein Gesicht verzerrte sich im giftigen Has se, als er gewahrte, wie die Baronesse in den Armen seines bittersten Feindes rul te. Ein schrecklicher Racheplan keimte schnell in ihm auf. Eva Maric würde seine Gattin wer den trotz der ihm heute von ihr zugefügten Schmach. Aber dann wehe ihr, gnälen, peini gen und demütigen wollte er sie mit maßloser Grausamkeit! Auch die Rache erschien ihm süß und begehrenswert. Seine ursprüngliche Absicht, sich unbemerkt von dannen zu schleichen, gab er aber aus, als er den Waldwärter so stolz und glücklich ans dem goldenen Gitter schreiten sah. Leider endete für ihn, den Talwanger, die se Begegnung mit jenem Schlage ins Gesicht, der zwar glücklicherweise nicht gefährlich war, aber die unliebsame Folge halte, das nun sein ganzes Gesicht durch die angeschwollenc Nase eine häßliche Entstellung zeigte. Gleichzeitig fiel ihm ein, daß er doch beule als Bratttwerber hatte auftreten wollen und ihn der Bärou von Wettenstein sicher erwarte te. Aber so konnte er sich unmöglich leben lassen. Ta würde er dem Spotte Tür und Tor öffnen. Wieder entlud sich seine gan;e Wut auf Protowska. Koste es, was es wol le, dem mufzle er einen Denkzettel geben, daß er zeitlebens daran zu würgen hatte. Aber wie? Nur erst gesund sein! Für ein paar blanke Goldstücke fand er sicher jemand, der unversehens seine Büchse so zu entladen ver stand, daß die Kugel dem Waldwärtcr in den Leib drang. In hämischer Vorfreude lachte er auf. Tann klingelte er seinem Diener und ließ sich schnell aukleiden. — Bereits um 8 Uhr über, rächte ein reiten der Note dem Baron von Wettensteiu ein Handschrsibeu des Freiherrn. Es lautete: Edalgeborener Herr Baron, Väterlicher Freund! Zu meinem aufrichtigen Bedauern vorhin- dert plötzliche, wenn auch nur leichte Erkran kung, meinen für heute in Aussicht genomme nen Bsluch. Eine recht peinliche Affäre mit den in Emen Diensten stehenden Waldwärter Protowska, die Euch mitzuteilen ich mir mündlich Vorbehalten möchte, gab die Ursache dazu und läßt mich schon jetzt die Bitte aus sprechen, diesem durchaus rohen, gefährlichen Menschen im Interesse Eurer Gnaden und dem der gnädigen Baronesse mit größtem Mißtrau en und größter Strenge begegnen zu wollen. Mit der Bitts, mich auch Eurer wohledlen Tochter warm empfehlen zu »vollen, begrüße ich Euch sm verehrenden Dankesgefühl. Freiherr Wolf von Dalwang auf Schloß Dalwang. (Fortsetzung folgt.) ' ü! > ft i 1^'- ft l sftZ u n s e r e f e l d g r a u e n O st e v u r l a u- ber sind nunmehr, nachdem ihnen eine Zeit der Rast und der frohen Vereinigung mit ihren Angehörigen vergönnt war, mit frischen Krüftcn wieder an die Front zurückgckel rt, um unseren Feinden von neuem zu zeigen, wie ungebrochen und voll Zuversicht Deutschlands Wehr noch ist. Aber auch uns daheim haben sie gezeigt, wie sie gewachsen sind mit den Zielen, die sic beseelen, wie sie in den» Hagel von Stahl und Eisen selbst Stahl und Eisen geworden sind und sich zu einer männ'ichen Vollkraft entwickelt haben, wie sie nm in Kampf und Feuer geschmiedet werden kann. Aber auch der Humor ist ihnen geblieben, ja man kann getrost sagen, daß ge rade der bittere Ernst ihn wie Gold aus dem harten Gestein gefördert hat, ein Zeichen ihrer gesunden, natürlichen Art. Tenn der Humor ist durchaus kein oberflächlicher, leichtfertiger Lustigmacher, sondern er ist des Ernstes star ker, um-dzagter Gefährte, der auf die Sonne deutet, »venu es stürmt und der uns unbesieg bar macht, wie er cs 'selbst ist. Wir alle ha ben uns wobl au den Schnurren ergötzt, die uns unsere Urlauber aufgetischt haben und mit denen man ganze dicke Bände füllen könnte. — Tie Mjugsgebühren der Mcggendorfer-Blät- ler betrage« nur Mk. Z.— (ohne Porto) für das Viertekiabr. Pro^ebände zu 50 Pfennigen (mit Porto 70 Pfennige) durch den Verlag, München, Perusaßrafte 5. Neber CambusUn schreibt Herr H. T. in H.: Es gereicht mir zur Freude, Ihnen mitteilen zu können, daß ich mit der Anwendung Ihrer Salbe Combustin insofern guten Erfolg hatte, als mein 7jähriges Töchterchen von 2 große» Flechten- btldaugen nach einer 8-tSgigeu Benutzung »er Gilbe völlig befreit wurde. Zahlreiche andere Dankschreiben liegen vor, besonders bei Behand lung von vraubwuobeu, offenen Füßen, Aber- beineu, wouber rissiger Haut. Combustin ist in allen Apotheken erhältlich. Neber 430 Stück NSW WWMW MMimls Die «esM,stelle bf,. Kl. Näheres in der Geschäftsstelle diese? BlatteS. Dio goorckigung tinllot d'roitnA, llori 19. dlsü, nsoü- mittog« ftlbe unter freiwilliger Oegleitun^ vom Msuvrbausv «u» stntt. Dienstag trüb '/,3 Dür vsrsokieck n»ok langem, sokvvsrom Doillon unser« liobo k^iokto unll Oousino e>2e e, für Kontor und Privat empfiehlt zu billigen Preisen werden jederzeit in unserer Geschäftsstelle entgegengenommen. äkeHamte AcrZrsii-- Aos kick IN L Hausverkaus. Das im Nachlaß befindliche HauSgrundsttick der verstorbenen Frau Ernestine Brunner in Oberlungwitz Nr. 814, an der Hauptstraße gelegen, soll frei händig verkauft werden. Ange bote sind bi« zum 25. Mai bet Herrn OrtSrichter Landgraf etnzureichen. Kriegskarten-Mas enthaltend 10 Karten der verschiedenen Kriegsschauplätze Handliches Taschenformat. Große Maßstäbe. Vielfarbige Drucke. Fraklifche Liebesgabe. — Preis Mk. 1.3«. — Vorrätig in der Geschäftsstelle des „Hohenstein-Grnstthaler Anzeigers" mit Nebenansgaben .Oberlungwitzer Tageblatt" u. „Oersdorfer Tageblatt". Druck und Verlag: Horn L Lehmann. — Verantwortlich für die Schristleitung: Emil Horn; für Lokaler A u g. Leier, smuflich in Hohenstein-Ernstthal. Wz Müll! UM in ikrom vollvvlloton 25. Dvbovsjsbro. Dios roixon tiokbotrübt an Ksroäorf, Odortungiviir unll vrosäon, llon 16. dlm 1916 M tumM WMsdem. unserer Zeitung gehen jetzt täglich ins Feld und werden, wie uns die zu Hunderten eingegangenen Dank- und An ¬ erkennungsschreiben beweisen, von unseren braven Kriegern stets mit größter Sehnsucht erwartet und mit lebhaftem Interesse von der ersten bis zur letzten Zeile gelesen, um dann an die anderen Kameraden weitergegeben zu werden. Mr seine« Angehörigen im Schützengraben, in den Gacnisonorten oder Lazaretten eine Freude bereiten will, bestelle darum unsere Zeitung, die jeden Tag prompt an die aufgegebene Adresse von uns verschickt wird. Bestellungen zum Preise von 7« Pfg monatlich nehmen unsere Vertreter und Austräger, sowie die Hauptgeschäftsstelle: Hohenstein'Grnstthal, Bahnstraste 3, jederzeit entgegen. Wir suchen sofort LSnMrlLtt slir die Fabrik und geben Mgellilnsean«Wieii an geübte Stricker aus. C. A. 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