Volltext Seite (XML)
GplrttuSerzeugung in Anspruch nimmt, die Kar toffeln für den Angewiesenen Durchschnittsbrand; 5. Kartoffelmengen, die an di« Trockenkartoffel. oerwertungSgeseüschast abzulteftm find. Die FütterungSmenaen find für die Zett bi« zum 15. Mai zu belassen. Unsere Kartoffeloorräte find völlig ausreichend und die Deckung des gesamten Bedarf« bi» zur nächsten Ernte ist in reiner Weise gefährdet. Wenn der Reichskanzler die vorstehenden Bestimmungen erlassen hat, so M da« nur geschehen, um — vornehmlich im Interesse der städtischen Verbraucher — allen auch nur zeitweisen Stockungen der Versorgung gegenüber die stärkste, überhaupt mögliche Siche- rang zu schaffen. Der landwirtschaftlichen Be völkerung werden damit allerdings gewiße Opfer zugemutet, die sie aber zweifellos im Interesse und -um Wohle der Gesamtheit gern trage» wird. In einigen Wochen, wenn die Weiden und Grllnfutterzett beginnt, wird übrigens die Beschränkung der Kartoffelfütterung nicht mehr fonderltch schwer empfunden werden. * — Unser Bilderdienst. Im Schaukasten unserer Geschäftsstelle find folgend« Bilder neu ausgestellt: Deutscher Sturmangriff aus bi« „Große Bastion", eine der englischen Hauptbefestigungen vor Apern. — Zur neuen russischen Offensive: Nachschub deutscher Trup. Pen auf dem Wasserweg zum östlichen Kriegs- schauplatz. — Zum mißlungenen Luftangriff aus Nord-Schleswig: Von eisiger Fahrt heim- kehrende Vorpostenschiff«. — Mick auf die Por. tugiesische Hafenstadt Oporto am rechten Ufer des Douro. * Hohenstein-Ernstthal, 3. April Tie l «deutenden Verpflichtungen, die unserer Stadt gemeinde infolge des Krieges erwachsen sind,' machen das Aufnehmen einer Anleihe notwen dig. Die städtischen Körperschaften Halen da- her beschlossen, der Stadtkasse die erforderli chen Mittel durch Aufnahme von Darlehen bei der Bürger- und Einwohnerschaft zuzuführen. Darlehen von nicht unter 100 Mark werden von heute m: in der Stadthauptkasse entgegen- genonrmen. Die Gelder werden mit 5 Pr> zent verzinst und bilden eine überaus nutz bringende Anlage. * — Obligatorische Fortbil- d u n g s s ch ü l e r. Die Entlassung der ab- be enden Schüler findet Dienstag, den 4. April, nachmittags 5 Uhr statt. * — Der heutige Wochen markt stand im Zeichen eines überaus tebha'ten Ver kehrs und bot im Verhältnis zu den Märkten der letzten Zeit insofern ein wesentllch verän dertes Mld, als ein schwunghafter Handel mit Sämerien und Mumenpflanzen zu verzeichnen war. Rapünzchen gab es diesmal nur in ge ringeren Mengen, dagegen waren als weitere Gemüseart die e r st e n Radieschen zum Preise von 15 Pfennigen für zwei Bündchen zu haben. Von vielen Marktbesuchcrn wurden außerdem Veilchen und Himmelschliisfelchen, zu schönen Sträußchen vereinigt, erstanden. — Der Weltkrieg hat wiederum eine hiesige Familie in tiefe Trauer .ersetzt. Zu folge einer bei der auf der Schulstraßc woh nenden Frau Bäckermeister Schreiter ein gegangenen Nachricht hat deren Gatte, der Seit Kriegsbeginn im Felde stand, durch Kopfschuß den Heldentod gefunden. Ein ehrendes Anden ken wird auch diesem Helden immerdar le- wahrt werden. * — Nach 14 Monaten das erste Lebenszeichen. Tie im Hüttengrund wohnhafte Frau venv. Müller war seit 14 Monaten ohne Nachricht von ihrem Sohn Theodor, der im österreichischen Heere diente und seit Ende Januar 1915 als vermißt galt. All« Nachforschungen verliefen ergebnislos. Heute früh erhielt nun die Braut des Vermiß- ten ein Lebenszeichen. Der bisher Vermißre schreibt auf einer Postkarte, daß er sich in rus- sischer Gefangenschaft in Krasnojarsk (Sr i- rien) — nahe der chinesischen Grenze — befin de, wo el ihm noch wohl ergehe. In dem Schreiben gibt er auch seiner Verwunderung darüber Ausdruck, von den Angehörigen bisher keine Mitteilung erhalten zu haben, trotzdem er schon sehr ost geschrieben Hale. Tie Freude der Angehörigen über das Lebenszeichen war natürlich sehr groß, umso mehr, da man schon mit Sicherheit an seinen Tod glaubte. — Zu erwähnen wäre noch, daß die Postkarte l e- reits am 30. November 1915 abgestempelt, also 4 Monate unterwegs war. — Das 25jährige Bestehen des Deutschen Textilarbeitierver- bandes gab der hiesigen Zahlstelle Veran lassung, ani Sonnabend im Gasthof „zur Ze che" eine schlichte Feier abzuhalten. Die Fest rede, in der auch ein Rückblick auf die ver- gangene Zeit gegeben wurde, hielt Herr R. Wolf, hier. Gründer der hiesigen Zahlstelle sind nicht mehr vorhanden, dafür aber einige Mitglieder, die dem Versande 20 bis 23Jahr« die Treu« bewahrt haben. Im Kampfe fürs Vaterland gefallen sind 18 Mitglieder, deren Airdenken geehrt wurde. Den« Ernst der Zeit angepaßte Gesänge vom Gesangverein „Echo" verschönten di« Feier. * — Ohnmächtig zusam menge- krochen ist heute mittag auf der Oststraße ein bejahrter Einwohner. Hilfsbereite Per sonen nahmen sich sofort seiner an und veran laßten mittels Krankenwagens des Samariter vereins seine Uebevführung nach dem Kranken hause. * — Eine gr o tz e Anziehungs kraft hatte die gestern abend im Gasthof „Stadt Chemnitz" von der Varietoetrupp« Standfest gebotene Vorstellung wiederum aus« geübt, während die Nachmittogsjvmfft^ümg in folge ungenügenden Besuches ausfallen mutz- te. Die Gesellschaft, die über erstklassig« Kräf te verfiigt, bewies von neuen« ihre hervorra gend« Leistungsfähigkeit und untevhielt die zahlreichen Besucher durch hochkünstlerische und abwechslungsreich« Darbietungen in angenehm- ster Weise. Di« großem Beifall begegnenden Darbietungen umrahmten Musikvorträge, die von 12 Mitgliedern des Musikvereins „Edel weiß" aus Grüna geboten wurden. — Inder „ZentralHolle" gaben die beliebten Chemnitzer Volkssänger ein Gastspiel, das die Besucher ebenfalls vollauf befriedigte. —g. Oberlungwitz, 3. April. Bei dicht besetztem Hause gab der Turnverein „Germa nia" gestern im „Kasino" eine öffentliche Abend unterhaltung, die mit einem Gesangsvortrage eingeleitet wurde. Im ferneren Verlau e des Abends wurden weiter« gesangliche, turnerische Mrd theatralische Darbietungen geboten. Gro ßen Beifall errangen zwei flottgespielte patrio tisch« Eina, ter, besonders das humoristische Gesamtspiel „Ter siegreich« Dreiverband in Däberitz". Mit dem zum Besten unserer Krie ger Verwendung findenden Ertrage dürfte der Verein wohl zufrieden sein. g. Oberlungwitz, 3. April Das im o eren Ortsteile gelegene frühere Landgraftsche, jetzt Schübertfche Bauerngut ist am 1. April in den Besitz des Gutsbesitzers Emil S ch e f f- l e r übergegangen. (*) Gersdorf, 3. April Nach 19jährig«r Tätigkeit ist, wie bereits in dem Bericht über die letzte Gemeinderatssitzung mugcteilt wurde, Herr Gemeinde- und Sparkassenkasfierer M e h - ner, hier, in den Ruhestand getreten. Sein ungünstiger Gesundheitszustand, der es ihm nicht mehr gestattete, die namentlich während der Kriegszeit gewaltig gewachsene Ar eit mit der vollen Kraft wie bisher auszuführen, zwang ihn, den Gemeinderat um seine Pensionierung zu bitten. Aus dem Grund«, daß H«rr Meh ner sich in den langen Jahren seiner 'Tätig keit auch um die Hebung des Gemeindelebens sehr verdient gemacht hat, ist es wohl ange bracht, daß ihm an dieser Stelle einig« Worte der Anerkennung gewidmet werden. Am 1. März 1897 trat Herr Mehner seine Stellung als Gemeinde- und Sparkassenkassierer an. Au ßer diesen beiden Kassen hatte er auch die Steuerkassen ganz zu verwalten. Erst 1898, als sich die Arbeit der Steuergeschäste erheb lich vermehrte, wurden die Kassengeschäfte der Stouereinnahme Herrn Fritzsch« übertragen, während die Hauptverwaltung darüber Herr Mehner behielt. Im Lmrfe der Jahre traten noch hinzu die Schulkassenverwaltung und 1910 (bei Errichtung des Wasserwerkes) die Wasser werkskasse. Herr Mehner hat diese sämtlichen Kassen mit der größten Genauigkeit und Pein- lichkeit geführt, so daß niemals ein Grund zur Beanstandung vorgelegen bat. Daß die Ar beit der vielseitigen Kassenverwaftung nicht imnrer leicht gewesen ist, wird jeder Einsichti ge zugeben, zumal die Arbeiten bei dem Auf schwung, den unser Ort in diesem Zeitraum genommen hat, von Jahr zu Jahr wuchsen. Es erhellt dies z. B. aus dem Unrstand, daß die Sparkasse bei dem Antritt des Herrn Mehner 250 Einleger hatte, während diese Zabl heute auf über 5000 gestiegen ist. Aber auch im öffentlichen Leben unserer Gemeinde ist Herr Melmer wiederholt mit Erfolg hervor- geirrten. Es sei hierbei nur an die Emrich- tung des Omnibus-Verkehrs im Jahre 1903 erinnert, obne den wir wohl heute auch die elektrische Bahn nicht hätten. Das größte Ver dienst um die Schaffung der Omnibus-Verbin dung ist wohl Herrn Mehner zuzuschreiben, der damals immer wieder der Anreger dieser Einrichtung war. Man wird sich gewiß noch erinnern, wie ungünstig damals die Meinun- gen unter der Bewohnerschaft über die Ein- richtung einer Omnibus-Verbindung waren. Welch guten Griff die Gemeinde damit getan hatte, zeigten die alljährlichen Abschlüsse, die stets einen größeren Reingewinn Verzeichneten. Aber nicht nur der Anreger dieser Verkehrsver besserung ist Herr Mehner gewesen, er hat auch während des Bestehens des Omnibus- verkebrs die schriftlichen Arbeiten und die Ab schlüsse hierüber übernommen, dabei ost seine Kei« Zeit lperzu opfernd. Als der Verkehr auf der Omnttuslinie immer stärker wurde, brachte Herr Mehner den Bau einer elektrischen Straßenbahn im Gemeindrrat zum Vorschlag. Schon damals, als das Projekt einer Lung- witztalbahn erwogen wurde, trat Herr Mehner, in der richtigen Erkenntnis, daß von einer solchen Bahnlinie nur der untAe Ortsteib Vor teil habe, für den Bau einer elektrischen Stra ßenbahn Oelsnitz—Gersdorsi—Hohenstein-Ernst- thal ein. Welche Verdienste sich hierbei Herr Mehner erworben hat, hob bereits Herr Schul- divektor Pfeifer gelegentlich der Einweihungs feier der Straßenbahn im Februar 1913 aner kennend hervor. Auch sonst ist Herr Mehner stets für die Interessen der Gemeinde einge- treten und hat für den Ort erfolgreich gewirkt. Als langjähriger Vorsitzender des Hauslesitzer- vereinS war er ein rühriger Vertreter des hei mischen Haus- und Grundbesitzes, ebenso eif rig trat er für die Hebung der Bautätigkeit ein. Bei Gründung des Orts- und Verkehrs vereins im Jabr« 1913 hat er sich gleichfalls erfolgreich beKtigt. Wie schon oben erwähnt, zwang Krankheit Herrn Mehner, um seine Pensionierung zu bitten, die auch in An erkennung seiner verdienstvollen Tätigkeit vom Gemeinderat einstimmig genehmigt wurde. Wie viele Kreis« unserer Einwohnerschaft, so wün schen auch wir, daß Herr Mehner noch lange Jahre im wohlverdienten Ruhestand verbrin gen und sich an den Früchten seiner Arbeit erfreuen möge. r. GerSdorf, 3. April. Der hiesig« Obst- und Gartenbauverein hielt in, Gasthaus „T«u- tonia" seine FrühjahrShauptversammlung ab. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden ver breitete sich Herr Lehrer Ziecke über Baum schnitt nach Pekrun. Deine ebenso lehwichen wie interessanten Akssührunaen wurden von den Anwesenden recht beifällig ausgenommen. Sodann referierte Herr Kirchschutlehrev H o h l- feld über die von ihm besuchte Bezirkso-bst- ausstellung in Dresden. Hierüber wird man- che Anregung auch den, hiesigen Obstbau zu gute kommen. Die Anlegung von Fanggür- teln um den Stamm der Obstbäume wurde den Mitgliedern warn, empfohlen, denn zur Erzielung von »radenfreiem Obst ist die erste Bedingung, daß die Schädlinge und ihre Brut wirksam bekämpft werden. Der noch vorhan dene Teil der Fanggürtel wurde an die Mit glieder abgegeben. Die ausscheidenden Vor- stcmdsmitglieder verbleiben in ihren Aemtern. Die Rechnungsablag« wurde vertagt. Zu Be dauern ist es nur, daß die wichtige Versamm lung zu schwach besucht war. r. Gersdorf, 3, April. Für tapferes Ver halten vor dem Feinde wurde dem Schützen Max Müller, Sohn des Bergarbeiters Lud- wig Müller hier, die Friedvich-August-Medaille verliehen. — Gersdorf, 3. April. In letzter Zeit erregten in unserem Orte wiederholt; größere PetroleumkesseltvanSporte auf der chektrischen Bahn Aufheben. Die Behälter werd«« in der Dampstesselfabrik von Franz L Sohn herge- stellt und sind für die Waggonfabrik in Wer dau bestimmt, wo sie in Eisenbahnwagen ein gebaut werden. * Stell» bei Hartenstein, 3. April. Der in der hiesigen, der Firma T. F. Leonhardt gehörigen Mühle beschäftigte Arbeiter Johann Emst Kunz aus Schneeberg geriet in das Triebwerk und wurde sofort getötet. - * Oberschaar bet Freiberg, 2. April. Im Einverständts mit dem Bezirksausschuß hat die Kgl. SmtShauptmannschaft Freiberg den Se- meindev orstand Adolf Heinrich Mütze hier wegen schwerer Verfehlungen gegen die Bestimmungen über den Verkehr mit Brotgetreide auf Grund von 8 68 der Landgemeindeordnung gänzlich von seinem Amte als Gemeindevorstand für den hiesigen Ort enthoben. * TreSbe», 3. April. König Friedrich August hat im Anschluß an die Verleihung des Ritter- kreuzerS deS Militär-Gt -HeinrtchSordenS an den Kommandanten S. M. Hilfskreuzers „Möwe", Korvettenkapitän Burggrafen und Grafen zu Dohna-Schlodien, auch noch an einen Offizier und sieben Obermatrosen und Matrosen, die aus dem Königreich Sachsen stammen und an den Unternehmungen dieses Schiffes teilgenommen haben, Auszeichnungen verliehen. * Leipzig, 2. April. Der taubstumme Eisen gießer Bmno Zeidler, der Mörder der Frau Schröder in L.-Reudnitz, hckt ein Geständnis ab« gelegt. Nach seiner Angabe suchte -er Ver brecher ein Zimmer bei einer alleinstehenden Witwe. Gr fand esu solches in der Gemeinde- straße Nr. 1. Mit der bestimmten Absicht, die Frau umzubrinaen, um sich Geld oder Geldes- wert zu verschaffen, ist Zeidler bei der Witwe Schröder eingezogen. Am Dienstag morgen überfiel Zeidler, nachdem der Sohn der Frau Schröder di« Wohnung verlaffen hatte, sein Opfer, warf die Frau zu Boden und suchte ihr mit den Händen die Kehle zuzuschnitten. Da die Ueberfallene sich nach Kräften wehrte, worauf einzelne Kratzwunden an der Perfon der Mör ders schließen kaffen, versetzte ihr dieser mit einem Messer mehrere Stiche in die Gegend der rechten Schläfe. Dann warf er über sein Opfer Betten, zündete diese an und verließ die Woh nung, indem er die Tür hinter sich abschloß. Mit Bargeld, das er außer den Sparkassenbüchern und Schmucksachen aus der Wohnung raubte, will der Mörder nach Berlin gefahren und am Mittwoch früh nach Leipzig zurückgekehrt sein, um zu sehen, ob man nach ihm fahnde. Bon dem geraubten Geld hatte er bet seiner Ver haftung deü größten Teil noch bet sich. Er. hatte in der Fabrik im Westen der Stadt, wo er anaestellt war, 25 Mark Wochenlohn, will aber damit nicht ausgekommen sein. Sein Geisteszustand ist ein vollständig normaler. Nach ärztlichem Befund war die Frau Schröder tot, bevor der Täter Feuer anlegte. * NoßVet», 2. April. Hier entstand im Anstreichraum der Spielwarenfabrtk von Alfred Berthold Feuer, durch da« der große ArbeitSsaal auSbrannte. Die anderen Räume, auch die in demselben Gebäude befindliche Strumpfwaren- fabmk von Karl Jul. Nestler blieben vom Feuer verschont. * Pir««, 2. April. Der Temetndekaffenbe- amte Gelke im benachbarten Mügeln,hat von Temetndemitteln im Laufe der letzte« Jahre mehr als K0000 Mark veruntreut. LM er ver haftet werden sollte, unternahm er einen Selbst mordversuch und brachte sich schwere Verletzungen bei, so daß et in« Johanniter-Krankenhaus zu Heidenau eingeliefert werden mußte. Telke hat seine Unterschlagungen mit großer Geschicklichkeit jahrelang zu verdecken gewußt. * Merseburg, 2. April. Gestern früh 10 Uhr hat in einem hiesigen Gasthause der aus Halle stammende pensionierte 43jährige Pastor Nietsch mann fei« dreijähriges Töchterchen durch Durch- schneiden deS Kehlkopfes getötet und seinen sechsjährigen Sohn durch einen Schuß in den, Hinterkopf, sowie Schnitte in den Hals schwer verwundet. Hierauf hat sich Nietschmann selbst entleibt. Der Knabe ist in die Hallenser Klinik übergesührt worden; eS besteht Aussicht, ihn am Leben zu erhallen. Die Tat ist wahrscheinlich im Wahnsinn verübt worden. Depesche« Wie«. Nach einer dü „PolitischenKorrespon denz" aus Konstantinopel -ugehenden Meldung wird in militärischen Stellen bestätigt, daß der Stillstand d«r" Käwpse an der Käuvasusftont andauert. Die Müssen haben sich durch die bedeutende Verstärkung, die die türkischen Streit kräfte erfahren haben, zur. Einstellung ihrer Offensive gezwungen gesehen. Bei Zusammen- flößen, die in den letzten Wochen stattfand^n, kam es lediglich zu Plänkeleien zwischen Trup penabteilungen. Getzs. Die Pariser Trostsprüche aus Anlaß des Verlustes deS Dorfes Vaux und deS Ge lände« um da« Dorf in den letzten 24 Stunden sind in erkünsteltem Tone gehalten, da diese Anstrengungen erkennen lassen, die Beklemmung . der leitenden Kreise weiter zu verbergen. In einem Artikel de« „Journal de« Debat»" tritt trotz aller Sympathie für den General Petain die Ueberzeugung zutage, daß die bisherigen An strengungen deS Führers, den gegnerischen Ge samtplan ty irgendeinem Punkt zu durchkreuzen, kein faßbares Ergebnis gezeitigt hätten. Auch andere Ktttiker können kettle Beruhigung finden. Ge»f Die Franzosen glaubten nach einer vorliegenden ergänzenden Darstellung die Gefahr für das Dorf Vaux beseitigt, weil eine von Norden kommende deutsche Abteilung eine zögernde Haltung eingenommen hätte. DaS Tagewerk der ermüdeten französischen Besatzung schien beendet, als der Gegner von Norden und Westen mit einem neuen starken Aufgebot wieder- kehrte, den Rückzug erzwang und er von neuem sich um das Dorf Vaux ausbreitete. T.-U. S»ß««o. Heute früh 4.10 Uhr wurde die Bevölkerung von Mailand durch Mörserfchüsse davon verständigt, daß der Stadt ein Lustschiff angriff drohte. Mailand wurde verdunkelt und Feuerwehrmannschaften und Polizei patrouillierten durch die Straßen. Der Alarm erzielte indessen da« Gegenteil der gewünschten Wirkung. An statt in den Häusern zu bleiben, bevölkerten die Einwohner die Straßen, um sich nach der Ursache der WarnungSschüffe zu erkundigen. Die sahr- planmäßigen Züge wurden angehalten. 8.25 Uhr verstummten die Kirchenalocken, -um Zeichen, daß die Gefahr vorüber sei. T-U. ASouith empfing die italie ¬ nischen Journalisten uno die zur Zeit in Rom anwesenoen auswärtigen Pressevertreter. Er betonte diesen gegenüber, daß er selbst Journalist sei und versicherte, daß zwischen Italien und England keinerlei Mißverständnisse bestehen. Angesichts der alten Freundschaft, welche Eng land und Italien verbindet, hätte es England sehr geschmerzt, wenn Italien nicht an seiner Seite am Kriege teilgenommen hätte. Heute sei England mit Italien vereint und entschlossen, das Unternehmen zum siegreichen Ende zu führen. Neuer Mer MarinelsstWfs- AWiss ms Englmds SWftt. B-rN», » April. (Amtlich.) Zum dritten Male griff ein Marinelustschiffgeschwader in der Nacht vom 2. zum 3. April die englische Ost küste, diesmal den nördlichen Teil, an. Edin- borough und Leith mit Dockanlagen, Firthof Forth, Newcastle und die wichtigsten Werft axlagen, sowie Hochöfen und Fabriken am Tynefluß wurden mit sehr gutem Erfolge mit zahlreichen Spreng- und Brandbomben belegt. Gewaltige Brände, heftige Explosionen, sowie ausgedehnte Einstürze wurden beobachtet. Eine Batterie bei Newcastle wurde zum Schweigen gebracht. Trotz heftiger Beschießung sind alle Luftschiffe unbeschädigt zurückgekehrt und gelandet. Der Thes des AdmiralstabeS der Marine. Ei« russischer Traurportdumpstr verseskt! «opfta»1t»otzel, 8. April. Wie das türkische Hauptquartier meldet, versenkten U-Boote am SO. März in den Gewässern nordöstlich von Votum einen russischen TranSportdampser oyn ungefähr 12000 Tonnen mit Soldaten und Kriegsmaterial. Ser krischt SemWMkri-t (W.T.B.) Großes Hauptqnartter, 3. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Links der Maas sind alle Stellungen des Feindes nördlich des Forges-BacheS zwischen Haucourt und Bethincourt in unserer Hand. Südwestlich und südlich der Feste Douaumont stehen unsere Truppen im Kampfe um franzö- fische Gräben und Stützpunkte. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der Front hat sich nichts Wesentliches ereignet. . Durch die deutschen Flugzeuggeschwader wurden aus die Bahnhöfe Pogorjelzy und Ho- rodzieja an der Strecke Minsk, sowie auf Truppenlager bei Ostrowski (südlich von Mir) Bomben abgeworsen; ebenso durch eines unserer Luftschiffe auf die Bahnanlagen von Minsk. B«U««eKriegSsch«»pl»tz. Nicht» Neues. Heere»- und Marinelustschiffe haben beute nacht die Docks von London und andere militä risch wichtige Punkte der englischen Ostküste, sowie Dünkirchen angegriffen. Oberste Heeresleitung.