Volltext Seite (XML)
gesteigert war, «strtgte der «wartet» Gegenan griff. Ur brach in unserem Maschinengewehr« uns dem «Sperrfeuer unser« Artillerie völlig zu sammen. »ogesehen van seinen schw«en blutigen Verlusten hat der Gegner bei unserem NnKtff am 81. Mar, au uuverwundeten Gesang enrn 11 Offiziere und 720 Mann in deutsch« Hand lassen müssen und v Maschinengewehr« verloren. Die beiderseits sehr lebhcM. Flieg ertätigkrtt hat zu zahlreichen für uns gmMh verlaufenen Luftgefechten geführt. Nuß« 4 jensett« uns«« Front herunlergeholten feindlich«, Fdmzeugen wurde bei Hollebeke (nordwestlich von Werwtcq) ein englisch« Doppeldeck« herabaeschyssen, deffen Ansaff m gefangen genommen stM Oberleutnant veilhold hat hierbei sein vierter gegnerische» gluo^eua auß« Gefecht gesetzt. BuhndtNi wurde durch rmrn Volltreffer uns«« Abwehrgeschütze südwestlich von Leni ein feindliche» Flugzeug brennend zum Absturz gebracht. Der mit Truppen stark belegte Ort Dombasle- en-Argonne (westlich von Verdun) und d« Flugplatz von Fontaine (östlich von Belsort) wurden ausgiebig mit Bomben belegt. Oestttcher RrtegAfchauplertz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. An der Front östltch von Baranovitschy war die GefechtLtätigkett reger als bisher. B»tt«wArie-»fcha«platz. Keine Greigniffe von Bedeutung. Der Kanzler spricht. - o. Ter Deutsche Reichstag tritt am- Mitt woch nach zehntägig« Pause zur Fortsetzung fein« Beratungen mied« zusammen, die zu- nächst den zweiten Lesungen des Etats und der Kriegssteuervorlagen gälten. Bei dieser Ge legenheit, und zwar bereits -am Mittwoch, wird auch der Reichskanzler zum ersten, Mal in diesem Jahre vor den, Plenum der deut schen Volksvertretung das Wort zur Darstellung der allgemeinen Lage ergreife». Ten Darle gungen des leitenden Staatsmanns wird mit hochgespannter Erwartung entgegen gesehen, zu gleich aber auch mit dem beruhigenden Gefüh- le, daß der Kanzler im Wesentlichen nur Gu tes zu sagen haben ivird. Auf allen Kriegs schauplätzen ist unsere Lag« gut. Die Erfolge vor Verdun verdichten sich immer mehr rind führen unsere Operationen dem siegreichen End ziel entgegen. Die russische und die italienische EntsaHoffensive sind zusammengel rochen. Und wenn namentlich auch auf den, östlichen Kriegs schauplätze die Massen noch zu immer neuen Vorsitzen, nötigenfalls mit Hilse der Maschi nengewehre, vorgetrieben werden sollten, Aus sicht auf eine Wendung des Kriegsglücks hoben die Russen nicht mehr. Die militärische Er- schöpfung und Hoffnungslosigkeit im Westen wie im Osten bilden di« Grundlage, von der aus der Reichskanzler sprechen kann. Ein aus Tatsachen gebildetes, greifbares und unzerstör bares Fundament steht den, deutschen Reichs kanzler zur Verfügung, während unsere Feind« nur mit Plänen, Hoffnungen und Phrasen zu operieren vermögen. Der Reichskanzler wird ferner in seiner Red« den eimnütigen Siegeswillen des deut schen Volkes fcitstellen können, der durch die unaibrvendbaren, aber erträglichen wirtschaftli chen Schwierigkeiten nicht zernnir.br, sondern zu Stahl gehärtet wurde. Diese Emnnttigkeit, die die Bürgschaft unseres endlichen Sieges dar- stsllt, Hot mit der Einigung iiber die U-Boot- frage erst in der vorliegenden Woche wieder den Beweis ihrer unverminderten Stärke ge liefert. Des Kanzlers Worte im Reichstag werden daher das Gewicht der einhelligen Mer- i!«ng Äußerung des gesamten deutschen Volkes darsteüen, der Kanzler spricht im Namen ganz Deutschlands, seine Worte werden daher auch im feindlichen Ausland di« i nen gebührende Würdigung finden. Im Gegensatz zu unsern Feinden, die angesichts d«t Erfolglosigkeit aller andern Mittel ganz Deutschland dein Hunger- tode ausliesern inöchten, kämpfen wir nicht gegen Frauen und Kinder und achten in, Ge gensatz zu unfern F«ind«n die Rechte der neu tralen Äaaten. Daß trotz der Entschiedenheit unserer kriegerischen Maßnahmen der unerschüt terliche Grundsatz unserer Achtung des Rechtes der Neutralen mich im Tauchboot-Krieg gewis- senhast gewahrt wird und in der gemeinsamen Resolution der Reichstags-Konnnission Ausdruck gefunden hat, kann auf di« neutralen Staaten seit,« Wirkung nicht verfehlen. Die Neutralen haben überreichlich erfahren, wem sie die Schwierigkeiten zu danken haben, unter denen ihr Handels- und Wirtschaftsleben während des Krieges leidet. Melleicht wird der Reichskanzler auch über die holländische Frag«, die über Nacht auf tauchte, schon Genaueres Mitteilen können. Holland, das im ersten Augenblick nach un serem durch die Not gebotenen Einmarsch in Belgien argwöhnisch geworden »vor, hat sich schnell zu einer gerechten Beurteilung der Ver hältnisse aufgeschwungen und trotz aller cngli- scheu Nadelstiche und Rücksichtslosigkeiten un entwegt an seiner geradezu vorbildlichen Neu tralität festgelalten. Von deutscher Seite ist der holländischen Regierung kein Anlatz zu einer Aenderung ihr« bisher beobachteten Hal tung gegeben worden. Die .Dubantia^-Ange- legenheit, die noch nicht endgültig geklärt ist, während es bereits feststeht, daß Deutschland ar, der Versenkung des HMändischen Ätte- Dantpfers unbeteiligt war, kommt für die Mi litärischen Maßnahmen Hollands nicht in Be tracht. Diese Maßnahmen waren auch nur un tergeordneter Natur und gelten nach der amt lichen Berliner Auffassung lediglich der Wah rung berechtigter holländischer Interessen. Wenn Amsterdam« Mütter behmchteten, die Vorsicht«- nAbnahmen der holländischen Regierung seien durch di« Beschlüsse der Paris« Konferenz ver anlasst worden, so Wirtz man daran zu denken haben, daß j«n« Beschlüsse eine schwer« Schä digung der neutralen Nachbarstaaten Deutsch land» in den, Verlangen enthielten, das in ei ner üWständigen Grenzsperre dieser Staaten gegenüber dem Deutschen Reiche gipfelte. Re FIWW Aw. o. Man hatte an den Berlin« amtlich«,, Stellen von allemA nfang an nicht recht daran glau ben können, daß die aus Holland gemeldeten Maßregeln sich gegen Deutschland richten könn ten, da die Beziehungen zu Holland durchaus freundschaftlich sind. Die Volksstinnnung in Holland hat sich über' den „Lubantia*-Fall ziemlich schnell beruhigt, nachdem unser Ad miralstab die bekannten amtlichen Erklärungen abgegeben hatte. Es blieb also eigentlich nur die Vermutung, daß die Paris« Konferenz des ViervertandeS mit der Ausführung der ange- kündigten Beschlüsse, besonders der Beschlüsse über den Wirtschaftskrieg, begonnen und sich, in der Hoffnung, von hi« aus am wirksam sten gegen Deutschland Vorgehen zu können, mit dringenden Forderungen an die holländische Regierung gewendet habe. Sehr bestimmt trat das Gerücht auf, daß die englische Regierung von Holland verlangt habe, es soll« seine Grenze gegen Deutschland sperren. Vielleicht ist gerade dieses Gerücht nicht ganz grundlos. Möglich ist auch, daß zwar-eine solch« Forde rung amtlich im Haag noch nicht gestellt wor den ist, das; andererseits aber die holländische Regierung privatim Nachrichten bekommen hat, die sie veranlatzt, für alle Fälle ihre Vorkeh rungen MN Schutz« ihrer Interessen zu tref fen. An Berliner — gewöhnlich zuverlässig un terrichteten — Stellen sind bestimmte Nachrich ten bisher noch nicht cü^etrvffen. Man sieht jedoch überall die Lage mit voller Ruhe an. Dieselbe Ausfassung teilt der niederländische Ge sandte, Herr Baron Gevers, der dem Vertret« der „Boss. Ztg." gegenüber erklärte, er finde keilten Grund zu irgendwelcher Beunruhigung. In' Kriegszeiten flottem schnell und leicht Ge rüchte auf, die mn so leichter wachsen und Verbreitung fiisten, je nwhr die gesamte poli tische Lage i neu Rück alt bietet. So ist es denn kein Wunder, daß sich in, Laufe der Zeit bereits ähnliche Meldungen wie über Holland auch über einige andere kleine neutrale Staaten Europas verbreiten. Auch für sie lag an al len in Betracht kommenden Stellen keine posi tive Unterlaae vor Mit der Möglichkeit aber, das- die Beschlüsse der Pariser Konferenz in Maßnahmen oder Forderungen der Entente an die kleinen Staaten irgendwelchen Ausdruck fin de,, könnten, muß man natürlich rechnen. Eine Deraiüsffung zur Beunruhigung bietet ab« diele Möglichkeit für Deutschland nichf. Die Erreg»»» in Holland scheint hauptsächlich durch die Anberaumung gehemnr Ministerberatungen und durch die Mel dungen über nnlitärische Maßregeln entstanden zu sein. Ministerberatung«, und Besprechungen zwilchen den leitenden Persönlichkeiten der Land und Seemacht haben tatsächlich stattge- fundcn. Di« Nacknichten über militärische Vor- kehruiMn waren zweifelst^ übertrieben und sind zum Teil ia bereits durch das Haager Karre pondenzbureau dementiert worden. Wenn militärische Vorsichtsmaßregeln verfügt worden sind, so haben sie sich im Rahmen der Maß nahmen gehalten, die Holland seit Beginn des Krieges ergrif e„ hat. Sie dürften dann, eben so wie die Beratungen im Haag, mehr durch die Ungewißheit üb« die Beschlüsse der Pari ser Kon'ercnz, als durch positive Tatsachen veranlaßt worden sein. "Ziemlich einstimmig «klärt, so»veit die vorliegenden Mätterausziige ein Urteil zulassen, die holländische Presse, dah diese Maßregeln nichts mit der „Tubantra"- Affäre zu tun hätten. Auch Blätter, die eher Sympathien für die Eistente als Sympathien für Deutschland hegen, konstatieren das. Und diese Ansicht entspricht in der Tat der wirkli chen Sachlage. Dem, die „Tubcmtia"-Affäre l)at ibre Schärfe bereits verlor«,, kann für so gut wie beigelegt gelten und bietet nicht mehr Anlaß zur Beunruhigung. Gegen England. Die Bekanntmachungen des „Haager Kor- refpmrdenziurcaus" hat in der holländischen Bevölkerung große Aufregung verursacht. Wie in Holland stets bei wichtigen Anlässen, wur- de die Oeffentlichkeit vollständig überrascht. Tie Geheimhaltung politisch« Dinge wird in Hol land stet; in auffallend guter Weis« durchge führt. Eingeweihte Kreise war«, allerdings bereits seit einig«, Tagen unterrichtet, daß bedeutungsvolle diptrnnattsche Verhandlungen gepflogen wurden. Zahlreiche Personen hatten sich vor den Toren des Gebäudes eingefunden, in dem der außerordentliche Ministerrat abge halten wurde, aber etwas Bestimmtes war nicht in Erfahrung zu bringen. Entgegen den Erwartung«, der unter«, Volksschichten scheint sich die ganz« Angelegenheit einer Haag« Mel düng der „Tägl. Rundsch." zufolge in der Richtung auf England hin zu entwickeln. Wei ter« Einzelheiten können noch nicht mitgeteilt werden, doch steht fest, daß bereits bedeutende Truppenbewegungen in Holland stattgefunden haben. Scharfe vlockate 8« Niederlande. D« Rotterdamer „Maasbode" hält es nicht für ausgeschlossen, daß die niederländische Re gierung durch die Beschlüsse der Paris« Kon ferenz in eine schwierige Lage kommen kann- In diplomatischen Kreisen Härle das Matt die Ansicht mißen,, daß für die Zukunft ein« sehr scharfe Blockade der Niederlande nwgjtich sei. Wie dasselbe Blatt erfährt, haben gestern die Gesandten aller im Haag »«treten«, Mächte Besuche in, Ministerium des Aeutzer«, abge- stattet, u,n Information«, einzuhoilen. Es wurde ihnen allen die Versicherung gegeben, daß die getroffenen Maßregeln gegen kein« kriegführende Macht gerichtet feien. Hallaatz» Neutralität. Tas Wiener „Fremdenblatt" führt aus, daß simtliche Nachrichten, welche der 1. April aus de», Haag und Amsterdam brachte, den festen und »merschütterlichen Entschluß der holländi schen Regierung zeigen, jeden Eingriff in die Neutralität der Niederlande zuriickzmveisen und nicht zu dulden, daß Holland seines freien Verfügungsrechtes beraubt werde. Tas Matt Helt hervor, daß die Mittelmächte niemals den Gedanken gehabt haben, das Selbstbestimmung«- recht Holland; anzutasten. Die Mittelnürchte haben sich während des ganzen Krieges von den. Bestreb«, leiten lassen, die Neutralität Hollands in vollstem Matze zu achten, Oester reich-Ungarn und Deutschland können daher die militärischen Vorkehrungen Hollands mit vol ler Ruhe betracht«,. Der See-Krieg. 118 Handelsschiff« t» dreizeh» Togen versenkt. Nu» Lugano wird der „Nationalztg." berichtet, daß nach Londoner Meldungen in der Zeit vom 25. Februar bi» zum I. März nicht weniger al» 58 Handelsschiffe von insgesamt 75OOO Tennen und votn 1. bi« 8. März 55 Handel«, schiffe mit einem Gesamtinhalt von 78 000 Tonnen versenkt worden find und seither noch eine an sehnliche Menge weiterer Schiffe folgten. Der frozifische Dampfer „Port»,«!" versenkt Der „Voff. Ztg." wird au« Kopenhagen ge meldet: Der der russischen Regierung zur Ver fügung gestellte 5535 Tonnen große französische Dampfer „Portugal" wurde versenkt. Angeblich sind 115 Personen umgekommen. euglischer Panzerkreuzer gesunken. Die „Köln Ztg" meldet von der holländischen Grenze: Glaubwürdigen Nachrichten zufolge lief Mitte Februar westlich der Orkneytnseln ein englischer Panzerkreuzer der „County'-Klaffe auf eine Mine und sank. Dem Vernehmen nach soll e« sich um den Panzerkreuzer „Donegal" handeln. Gin eugltscher TurpedutuutszerfiSrer gesunken. Der englische Torpedobootzerstörer „Viking" ist nach einer Meldung de« „Buffalo VolkS- freund" au« Newyork am 29 Januar auf eine Mine gestoßen und mit der gesamten Besatzung gesurcken. » Ui« aeßraadeter »ugltscher Kutter. Die englische Admiralität teilt mit: Tin Kutter, der zum Torpedobootzerstörer „Tim q liest" ge kürte und 40 Mann «t dem Schiffe bringen sollte, wurde am 28. März von einem Schnee- sturme überrascht. Man sah und hörte nichts mehr von ihm bis zum anderen Morgen, wo man das Boot viele Meilen entfernt gestrandet fand. Alle Insassen sind ertrunken. Gesurrter»! L»»da«, 1. April. Lloyds meldet, daß der britische Dampfer „Diadem" (3752 Tonnen) gesunken ist. Lu»«»», 2. April. (Meldung de« Reuterschen Bureaus.) Der norwegische Dampfer „Norne" wurde versenkt. Die Besatzung ist gerettet. Luudu», 2. April. Lloyds meldet: Der schwe dische Dampf« „Hollandte" ist gesunken. Die ganze Besatzung ist gerettet. — Der norwegische Dampfer „HanS Gude" soll von einem Unter seeboot unweit Queflant versenkt worden sein. Die Besatzung wurde gerettet. Landa», 2. April. „Lloyds" meldet aus Penzance an der MountSbat (Grafschaft Torn- wall) vom I. April: Der Dampfer „Goldmouth", 7446 Tonnen, aus London, wurde versenkt. Die Mannschaft wurde hier gelandet Reue» ««»lischt» Mtueufeld. Der „MaaSbode" «fährt au« zuverlässiger Quelle, daß von englischen Schiffen zwischen dem Noordhinder Leuchtschiff und der Galloper Boje ein Mtnenseld gelegt worden ist. HttttSfWN iN HttMsschutz. Keine Verlängerung -eS WehrpfiichtalterS. Ue cr unsere Wehrkraft sngte der stellrertrc- lti,d« Kriegsnnnister in der Budgetkommission des Reichstages, daß wir mit unseren, Men- scheumaterial für den Heeresersatz u o cb la n- ge ausreichen. Eine Verlängerung der Wehrpflicht über das 15. Lebensjahr hinaus sei deshalb, wie bereits mehrfach veröffentlicht, nicht in Aussicht geuomme n. Mau sei sogar iu der glücklick)«,, Lage, Mannschaf ten, die in. Lause des Krieges das 45. Le bensjahr überschritten haben, aus der Front z u r ü ck z u z i e h e n. Ein wesent- lickM Anteil au diesen, günstig«, Zustand sei der vortrefflichen Verwundeten- fürsorge zuzuschreiben, der es gelingt, ei nen außervrdentlich Hoh«, Prozentsatz von Ver wundeten den, Heere als dienstbrauchbar wie der zuzuführen. Die vom Minister betanntge- ge.enen Vcrlustzifferu können im Vergleich zu den uns bekannten Verlusten unserer Gegner als keineswegs hoch bezeichnet werden. Wie mit den Menschen, so steh« es mit den Stoffen. Unsere Rohst<fversorgung sei für lange Zeit hinaus gesichert. Ge wiß müsse mit dem eine« oder andere» Roh stoff lMdsgehalt«, werden, und Eingriff« in das Wirtschaftsleben seien nicht zu »ungeben, aber besorgt brauchen wir nicht zu sein, auch bei noch so lang« Kriegsdauer nicht. Ein glän zendes Zeugnis stellte der Minister unserer Industrie einschließlich der technischen Institute des Heeres au;. Gerade di« letzten Erfolge vor Verdun hätten gezeigt, daß sie jeder be liebigen Anforderung gerecht zu . werden im stande sei. Diese von stolzer Zuversicht, getra gene« Ausführungen des Ministers wurden von den in dem Ausschuß Anwesenden mit außer ordentlich« Befriedigung entgegen genommen. Besoldung»-, Urlaubs-, BerpfleguugSfrage. Bei der Beratung des HeepeSetatS in, tzauptausschuß des Reick-stage? kam am Sonn- abend ein konservativer Redner auf die Frage zurück, ob es möglich sei, die Brot- und FIeis ch r a t 1 on zu erh.öhen. Die land und viehwirtschaftliche Ausnutzung der besetzte« G e biete müsse in höhe rem Maße als bisher gefördert wcrden. Eine größere Wirtschaftlichkeit bei der Produktions' wie Kousumregelung wäre unter Mitwirkung landwirtschaftlicher Sachverständiger und der Trup)cnwirtscha.tLausschüsse sicher zu erzielen. Bei Urlaub sollte den Offizieren iu allen Fäl len Freifahrt gewährt werden. Der stellvertre- t-nde Kriegsnnnister von Wandel dankt« den, Vorredner für die warmherzig« Anerltznnung der Leisttlirgen und Arbeit des Kriegsministe riums. Tie zuständige», Stellen hätten von Anfang au darauf Bedacht genommen, zu den Wirtschaftsausschüssen für die besetzten Gebiete landwivtschaftUche Sachverständige zuzuziehen. Ueber die Lage in der Heimat versuche' Man alle Stellen in, Felde auszuWrei», um auch draußen die Sparsamleit zu fördern und un- nötigen Verbrauch bei der Truppe hintanzuhal ten. Bei einer Armee in, W e st e u sei e in höherer la u d w irisch« f t l i ch e r E r- trag aus den, B o de n h e rau s g e - wirtschaftet worden als seiner zeit durch die französischen Be- s i tzc r. Die Wünsche von Landwirtschaft und Industrie sollten nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Freie Fahrt werde Offizieren Krim bewilligt, wenn eine Notlvendigkeit für die Reise im Interesse ihrer Gesundheit und Erho lung vorliegt. Wie 1870, so werde auch dies mal für die z u r ü ck k e h r e n d e n T r u p- peu gesorgt werden, damit u iemand brotlos d a st e h e. Wenn im Heimatge-- biet höhere Offiziere auf niederen Stellen ver wendet würden, so bekämen sie lediglich die Gebührnisse ihrer Stelle, nicht das Gehalt ihrer Charge. Staatssekretär des Neichsschatzamts Dr. Helfferich besprach die Frage der Mann- s ch a f t s b c s o l d u n g unter Berücksichti gung der Pcrhältnisje in der Heimat und vor dein Kriege. Die Fainilie»,Unterstützung für die Taheimgeb liebene« sei erhöht und erweitert worden, so daß jetzt monatlich rund 130 Mil lionen Mark aus Reichsmitteln verwendet wür den Seit Beginn des Krieges seien für Lei stungen an die Truppen (höhere Verpflegungs sätze, Beköstig» vgsgäldcr, Erhöhung der Kran kenlöhne, Tabakzulag?«, Gewährung von Frei fahrt bei Urlaub) Mehrkost«, im Betrag« von monatlich 107 Million«, Marl erwachsen. Oertliches und ELchfischeS. * — W itter«n g « au»s icht ßllr Dienstag, den 4. April: Teils heiter, teils nebelig. * — Der erste Sonntag im April war vorn prächtigsten Wetter begünstigt und lockte Alt uud Jung hinaus i», Gottes freie Natur. Zahlreiche Spaziergänger belebten die Landstraßen oder schlugen die Pfade zwischen srischgrünen Wiesen und durch Wälder ein. Andere wieder schwangen sich auf das Fahr rad uud strampelte», ein«« mehr oder weniger entfernt liegenden Ausflugsorte zu. Während nun zahlreiche Personen ihre hellfarbigen Fei- ertagsgewänder anlegten und irgend einen, Ausflugsorte zustrebten, eutledigte sich der Gar tenbesitzer infolge der ziemlich Hoh«« Tempera tur seines Nockes, streifte die Hemdsärmel bis über die Ellbogen zurück, band sich ein« blau« Leinwandschürze um und suchte sei» Fleckchen Erde auf, um „Kriegsgemüfebau" zu betreiben. Als Frau Sonne gesunken war und herrliche A endröte den westliche», Horizont zierte, tra ten auch die zahlreichen Spaziergänger wieder den Heimweg an. Daß der gestrige Sonntag Lätarc (Freue dich!) seinen, Namen die aller größte Ehre gemacht hatte, werden vorn ehe lich alle, die sich in Gottes freier Natur tum- meln durftcu, freudig zügele». * — Tie «tvfützrung »er Kleischkarte i« Sachfen. Wie der Vertreter der „Köln. Ztg." «fährt, werden Sachsen, Hessen und Bayern die Fleischkarte einführen, Preußen nicht * — Lie vekan»t»acha»»en über Höchst- preise für Altgummi und Gummiabfälle, Beschlagnahme und Bestand« erhebung von Alt gummi, Gummiabfällen und Regeneraten, Be schlagnahme baumwollener Spinnstoffe und Garne (Spinn- und Weboerbot), Höchstpreise für Baum wollspinnstoffe und Baumwollgespinste und über Höchstpreise für Blei können in unserer Geschäfts stelle eingesehen werden. *— Tie Sicher»»» de« Karteffeldedarf». Amtlich wird gemeldet: Nach den geltenden Be stimmungen sind die Landwirte verpflichtet, alle entbehrlichen Vorräte auf Erfordern abzugeben. Durch eine neue Bekanntmachung hat der Reichs kanzler diese Pflicht der Kartoffelerzeuget zur Ablieferung ihrer Vorräte im einzelnen erläutert, gu belassen sind dem Produzenten, sofern der Sedars nicht geringer ist, lediglich: 1. höchsten« 16 Doppelzentner Saatgut pro Hektar; 2. für eben Wirtschaftsangehörigen 1'/, Pfund Kar- offeln pro Kopf und Tag bi« zum 81. Juli 1916 ; 8. für Bieh, da« schon bisher mit Kar- toffeln gefüttert wurde, Höchstrationen von 10 Pfund täglich für Pferde, 7 Pfund für Zug- ochsen, 5 Pfund für Zuakühe, 2 Pfund mr Schweine; 4. soweit die Heeresverwaltung die