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Tageblatt Sonntag, den 18. Mai LV1Ä. 46. Jahrgang Nr. ZIS. »«SSS^N-W-MUWSS lltuagk IIW Wiieiiimii AiMNin ämriM Der Rui« der Industlie Wch ik« Wie der Bolschewismus die Induiine ruiniert, davcai ui dl der D irektor einer russischen Pürier, fabrik in der „Papier-Ztg." eine anschauliche Sckülderung. Es heißt in dein 'Artikel u. a.: Die ins Ungemesseue gestiegeueu 'Arbeitslöhne und die Wicisckast der Arbeiterräte ini Betriebe batte bald zur Folge, das; die Fabriken mit Per- !nst arbeiteten. Sebr bald waren alle verfüg baren Rücklagen verbraucht, und eines schönen Tages Ivar in der Klasse kein Geld zur Anszah- kiuig der Arbeitslöhne. In vielen Fällen mußte dann der Fabrikant mit seinem Privatvermögen beiballen. Wenn er nicht gutwillig damit her- ansrückte, wurde er vom Arbeiterrat in Hast ge- balten, bis er sich kmeist recht bald) eines besse ren besann. Als auch diese Quelle erschlicht Ivar, mußte die Negierung ausbelfen. Unter Verpsändnng des Eigentums der Fabrik an die Neiebsbank wurden Darlehen,' die in größeren Iabrüen in die Millionen gingen, gewährt, lieber das Geld verfügte der Arbeiterrat. Wenn die Berwaltnng auch außerstande Ivar, einen nennenswerten Einfluß auf den Gang der Er zeugung und auf deu Geschäftsbetrieb auszu- üben, so gehörte die Fabrik dock' noch formell den Beststem oder den Nkuonären. Im Juli 1018 wurde auch das beseitigt: Zugleich mit einer Neile anderer Betriebe wurden di." Papier- -abriken „nationalisiert". Die wurden als Balke eigentnm erklärt, obne jede Entschädigung der Besitzer oder Aktionäre. Schon vorder waren auf gleiche Weise die Grundstücke und Häuser in den Städten und aller Großgrundbesiü auf dein Lande enteignet lvorden. Zunäckis! wurde an der inneren Srgauisation der Fabriken nichts geändert. Alle Beamten mußten auf ibrew Poslen bleiben und wurden den Staatsbeamten znaezäbli. Selbst der k!ke- ülier, wenn er bilber in der Berwaltnng taug gewesen Ivar, mußte weiter arbeiten, 'aber als bezahlter Beamter Für die Betriebsleiter, be ionder- für die Direktoren, wurden streuge Ne aeßi berausoeaebeu: für seden Verlust, deu der Betrieb durch ibre Schuld erlitt, bastenen sie mit ibrem ganzen Vermögen und ibrem Kops: und den Arbeilerräken Ivar anaesagt, von nun an gant besonder? scharfe Kontrolle zu üben. Ja sogar die koutrolliercndni Glieder der Arbeiter räie tonnten für nicht rechneüige Aufdeckung von Mißwirtschaft der Dire.toren und Beamten zur Vermtworlung gezogen «neiden. Jetzt sollte auch da? sogenannte „Haupt- ßnuitee für die Paviertudlütrje" seine segensreiche Taugkeit entsalten und die Vorzüge der Per stoatliebuna ins hellste Liebt sehen, linier dem Von'ih eines Aü'b.igen Sludeuten. zum großen Peil aus l'lrbeitein fand nicht gerade den besten) und kleinen Beamten bestehend, sollte dieses Ko mitee die armp Amaabe meistern, eine zentrale Venvalluug aller Papierfabriken des Räle-Rusz- lauds zn organisieren. Von dieser Hauptßelle atis sollte alles, Ivas nur irgendwie mit der Papierfabrikation zusammeuhängt, geregelt wer den: Die Annahme der Ausiräge, ihre Verteilung auf die Fabriken, die Beschaffung aller Noh- und vilssstofse sollte von liier ausgehen. Auch die technischen Anordnungen sollten von diesem Ko mitee erteilt werden. Wie schon erwähnt, arbeiteten nun alle Pa pierfabriken mit Verlust. Im kapitalistischen Staat wären solche Fabriken geschlossen worden, im sozialistischen Ivar das nicht angängig, die Fabriken mußten weiter betrieben werden, und die Regierung mußte allmonatlich ungeheure Dummen zukchießen. Auch iu dieker Angelegenheit sollte das .Ko mitee Abhilse schassen. Wie jedoch vorauszu- seben Ivar, erwies cs sich all diesen Ausgaben nicht gewachsen. Nun wurden die Direktoren und Betriebsleiter aufgefvrdert, mit beratender Stimme an den Dihungen zur Lösung all dieser Fragen tcilzunebmen. Als diese unverblümt ibre Meinung über das Verfehlte der Zentralisation der Bei Wallung zum Ausdruck brachten, rück sichtslos die Dchädeu der Arbeitermte-Wirlswast iu den Betrieben ausdeckten, und schleunige Ein führung der alten Arbeitsdisziplin als unum gänglich binstellten, wurden sie als parteiisch be zeichnet und ibre Vorschläge abgelebut. Man blieb also beim sozialistischen Programm. Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Wir haben pack in Rügland den Zusammenbruch nickt allein der Papierfabriken, sondern der gan zen Industrie, da ja die Verhältnisse in den übrigen Betrieben mebr oder weniger ähnliche waren. Unter der Fahne des Sozialismus haben die Bolschewisten die russische Industrie Vernich tet und die ganze Volkswirtschast so in Perwir rn.na gebracht, daß dein Volke der Hungertod droht. Beraten und verbeht von aewissenlosen Führern, glaubten die Arbeiter an den allein seliamackendeu Kommunismus der Bolschewisten, der dem Proletariat die Glückseligkeit ans Erden verbieß. Wie bitter sind sie enttäuscht worden' Die Voltsbealücker haben ibnen Arbeitslosigkeit, Kunger und Elend gebracht „Unser Leben ist unerträglich geworden, nnsere Kinder sterben vor Hunger. Die Hungernden bekommen anstatt Brot - eine Kugel: Das freie Wort, die freie Presse sind unterdrückt, Gerechtigkeit eiiktiert nicht mebr. bricht einmal das Neckst zn streiken haben wir." Das sind Worte der Arbeiterdelegierten der Pe tersburger Fabriken, der trüberen eisriasten Freunde und Anhänger der Bolschewisten! Meine ChroE * V e r b aftnng de r N äuber der r u m ä n i s ch e n btt i l l i o n e n. Bei der Neichsbaut in Bochum erschienen drei Personen, die 7MEB Lei rumänisches Geld zum Wechseln vorlegten. Wie scstgestellt wurde, bandelt es ück nm einen Teil der seinerzeit aus dem IuUus- tnrm in Dpandau gestohlenen zwei Millionen Lei rumänischen Goldes. Tie drei Personen wurden verhaftet. * K n o ch e u e r w e i ch ung infolge d e r H u n g e r b l o°ck a d e. Nachdem im Lause dieses Jahres aus Wien von einem gehäuften Auftreten eigentümlicher Knocheuerlranlungen, die teils die Erseheuinngen der Rachitis, teils die der Knochenerweichung darbieten, berichtet wor den, wird jetzt auch aus Deutschland von der gleichen Erlrmchuug berichte!. Und zwar berieh let Pros. Dr. Fromme aus der Göttinger ckuuc gischen Klinik in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" über eine Reibe von Erkrankun gen, die schwer arbeitende Jugendliche im Alter von sä bis 18 Jahren betrifft. Die Krankheit beginnt mit Schmerzen in deu Beinen beim Gehen, führt zu Plattsußbildung und später znr Verkrümmung der unleren Gliedmaßen infolge spontaner Einknickung der Knochen. Die Ursache dieser Kraukeit liegt iu der schlechten Ernäh rung, so daß diese Krankheit mit Recht aw Huu- germalazie bezeichnet werden kann. Welche der j Nahrung fehlenden Bestandteile die.Krankheit be i dingep, das zu unterscheiden ist außerordentlich ! schwierig. Sicher spielt der Mangel an Kalk, an s Pbospbor und au Vitaminen dabei eine große j Rolle. Daß die mangelnde Ernährung die Grund > nrßnbe der Krankheit ist, geht daraus hervor, t das; wachsende Personen erkranken und unter i diesen namentlich solche, die infolge erheblicher j lörperlicher Arbeit einen härteren Abban und da i mit einen vermehrten Bedarf zeigen. * D ch w e r e S B randunal ü ck. In i K orbben in Qstvreußeu stürzte beim Brande eines Gntsbansts die Maner ein Da''ei winden von s den Soldaten, die zur Hil'e berbeigernsen wor 1 den waren, ein Leutnant und ein Feldwebel - gelötet, ferner sechs Doldaten und drei Estuvob i ner mebr oder weniger verleht. Ein klei n e s V e r s e b e n Das Diädtchen Lucka in Dachlen-Altenburg bat in der , v uiaen Woche niebt mir keiii Fleisch erhalten, sondern auch die Lieferung von Butler oder Fett . ist ansaeblieben. Und warum? Weil nach den I sofort beim LandeSratSamt angehellteu Erwitte kunaen durch das Verfebeu eines Träuleins die Dkadt >uit der Belieserung übersehen worden HL A u S V e r zweifl u ii g. Ein Ober vosilekretär in Berlin Ivnrde in seinem Diens! zimmer tot anwesunden. Er Halle lick', anschei nend n'.it Evaukali, i-ergiitet, aus Verzweisüma j über den Üciedei au na deS Deutschen hleiebes " M i l > i o n e n d i e b st a b l in 'B o - ch u m. In der chemischen Fabrik der Zecke „Lockrinaen" ist, Ivie a>iS Bochum gemeldet wird, nackts Platin im Werte von mebr als einer Million Maik gestoblen ivorden. ^b>n den Tä lern seblt bis jetzt jede Spur. * Der „Totentanz". Im Anzeigenteil ! der ,,'Ddenwälder Nenesieu Ükackrickuen" ig,r. gp ! befindet sich ein Inserat des K rahhv'itverein.- ' „Tenl uiia": „Donutaa . . . findet im Gasthaus „Dchützeiüws" zu Ehren unserer lieben Gefallenen -- „großes Tanzvergnügen" statt. * „H elden d e r Ent s a g n n g". Dieser vage wurde aus der Ehaufiee von Ershausen nach Geismar von Kindern ein Lack mit -10 Pfund .Kalbfleisch gesunden. Der Vater der Kin der, ein Arbeiter, der gewiß nickt im lleberjluß lebr, lieferte da? Fleisch an die zuständige Stelle ab. * Eine lustige D c l b st p c « s p o i - l n n g bringt der „Ilselder Kreisanz ": In einem lühlen Grnnoe, da ging ein Michlcn- rad, Der Ntüller ist verschwunden, der dort gewöhnet har, Er bat bei Nacht gemahlen, wenn altes jchtaseu sollt, Er ließ sich's gut bezahlen! Das Glück war ibm nicht hold: Der Herr Gendarm ihn störte nnd lies; ckm keine 'Rub, Bis endlich die Behörde ibm schloß die Bude zu. Leb' ick) das Mühlrad heben, so packt mick witdcr Zorn, Wobin !o!l ich nun gehen mu dem versteckten .Korn? SMsMMlNt«ftt«trsSrl8is. w — vcihrlichc-s Einkommen Mt. Tteut-lsaizl M' I I I o ! Jährliches Einlvuvven Mt. ! Steuersatz Mk. Irc ü siel' 5>vo 1 i 17 4"00— 43"" l38 I 500— ,;oo o 18 4300— .,800 161 UM - 7M .» tu 4-800— 5300 184 700— 800 4 20 53M- 580" 207 4 8IX)- UöO 7 2! 5800— 6300 230 U.üO—1100 I" 1 6300— 6800 2.^1 IlOO—12Ü0 13 ,>800— 730k> 278 1250-1400 IN 24 7300— 7800 302 1100—10,00 2" 25 7800— 83M 342 p 1600—1N00 26 I j 26 8300— 8800 10 1900—2200 36 ! 27 8800— 9400 396 II 2^'0-2ö0u 5" ! 2« Z00O0 424 12 2500—280" 61 ! 1,000 456 Ick 2800—310" 73 I 3'1 noe» 12000 504 14 3100—3400 85 ! I20t>0—1ÜV00 575 K> 3400—370" ^0 32 13000—14000 «125 Ick 37M 400k> >15 ; 33 ! 4000-15000 «175 Christentum nnd Kirche. D ck leie r m a ck e r n b er di e 'N or de r Z e i l. 'Nachdem Halle a. d. D. im Jahre 180«! französisch geworden war, batte Dchleiermacher, der an der dortigen Universität von 1K4I ab nilig gewesen war, ans seine Professur verzick u-t; 1800 sindeu wir ibn als Pfarrer an der DreisalNgkeitslircke in Bertin. Hier wirkte er al : „der erste politische Prediger im großen Stil, den das Ebriheutum bervoraebrachi bat" TitlhevK „Die Führer der Nation waren seine Zuhörer und ließen sich rwn seiner furchtlosen Frömmia- Der Kampf nm das Testament. Roman von Earo u v. Evnalteu. -'!8 Dann wendete er sich wieder mit größter Lie benswürdigkeit zu Mapersiein und sagte: „Mei her, zu meiner Schande mus; icb gestehen, das; ich nock kein einziges Ihrer Werke mein nenne. Ich bin hier, nm diesem Mangel abzuhelsen, würde aber einer Slizze den Vorzug geben vor einem vollendeten Gemälde: DUzzen find meine Liebhaberei." „Weil sie viel billiger sind," ergänpe der Bür kcr die'e Bemerkung in Gedanken. Laut aber tagte er, kaum nock höflich: „Die DUzzen hängen in den beiden Nebenzimmern." „Dann «vollen wir sie besichtigen, Tie begtei ten mick dock, Herr Maherslein?" Was wollte er macken? Eine so direkte Auf forderung konnte er nicht ablehnen. Esallovarv und Maperstein gingen, und kaum waren sie außer Dcb- und Hörweite, als Jenö sich vorsichtig an Dzaroßa heranschlich nnd so dickt hinter ibr heben blieb, daß er he beinahe hreiße. Sie bemerkte es und es kam ibr die Ver lachung, die Arbeit zu unterbrechen Vielleicht würde sie es auch getan haben, halten ibr in diesem Augenblick nicht geflüsterte Worte des hinter ibr Stehenden ins Dhr geklungen. Wie im Traum hörte sie ibn sprechen: „Eonüne, ick bin unschuldig an dem Prozeß, hätte ich euvas zn fgaen, so wäre alles anders geworden. Mir lnt es so leid." Szarolta Hand reaungslos, mit keiner Wim per zuckend, aber die Knie knickten unter ihr, und sie vermochte, kaum zu atmen. „Hast Du mich verstanden, Eousiue?" klang c? nach einigen Augenblicken von nenem. Die nickte und wußte doch kaum, daß sie es tat. „Duke! Kolman Ivar immer gut gegen mich, ich hatte ibn lieb und bin auck Dir gut sckon um seinetwillen." Tränen drängten sich in -zarvlias Augcii und das ärgerte sie. Wo- ging sie der Emiko varv Innge au? Nickls. 'Aber tonnle er nicht anders sein als seine Etum? So etwas kommt vor. * „Glaubst Tu mir nicht?" Diesmal blieb das Mädchen unbeweglich; wußte es dock- selbst nickt, Ivas es glaubte, was nickt. Jenö ließ tick aber nicht absckrcckeu. „Dza rolta," begann er wieder, „ich möckm Dein Freund sein, wiust Dn eS mir erlauben'?" Plötzlich aber legte sie ihre Arbeitsgeräte nie der und ging, obne unr einen Blick aus iuren Vetler zu richten, nach ihren Zimmern, in die sie sich einschloß. Keine Minute länger haue sie es unleu mebr ansgebaßen. Sie war? sich auss Sosa, vergrnb das Gehe!'! in die Kissen und brack in Weincu ans. — I'idssken siegle Dr Esalloooiv des Maler-. Geduld aus eine barte Probe. Endlich batte man die Runde durch bcide 'Räume beendet, und Esallvvarp blieb vor einer in großen Zügen ent worfenen Lelstizze sieben nnd erkundigte sich nach ihrem Preis. „Tie ist unverkäuflich," lantc-ie der Bescheid. Es landen sich jedock noch andere Sacken die dem Advokaten Zielen, aber sie alle waren - unverkäuflich. „Kier sieht aber dock a>oß und deutlich: „Vcu käuslick!" ries Esallvvarp gereizt, indem er aus eine Dlizze wies, die tatsächlich dösen Vermerk Eng. „G»wiß iii sie das," erwiderte der Künsiler gleichmütig," ich Verkaufe aber gruudsählick nur an Leute, die ick ackle." „Herr!" brauste der Advokat auf. Das ist eine Nnverickämibeit!" „Es iß die Wa.oben, s'cir D>' im Esallovarv." „Die werden die'e Worte zurücknebmen oder moroen den 'Besuch meines KarieUträgers emg- «äugen'" „Du eine Mbl ,n r ebcal-uv- nia ein wie da - andere." „Herr!" und de zhdvo aieu Suuuue sck'uappv iic-ri voi pb!,g „Ick> selilaae vncl> mcku mit eiucin Manu, d > reich ist und sich trolzdem ans Koßen seiner naben Blutsverwandten nock bereichert, nnd ich icklage mich ebeihowenig mit einem Mann, der duldet, daß diese Verwandte, ein blutjunges Mädchen, zu seiner Ergebung als Lcbrmädel in ein Kou selnonsgesckäfl geheckt wird, wo es den schlimm üen Gefahren schutzlos preisgeaeben iii. Ein' M'aun, der so bandelt, ist kein anständiger Mann. 'Tauben ^je fick' beleidigt, so siebt >s Ihnen 'rei, gerichtliche Klage zu erbeben." Do lustig Esallovarp soeben noch gelvesei:, ebenso eisig und hochmütig erwidern- er seht: -Ich bedauere die Herausforderung, Herr Mauer stein, und ziebe sie zurück. Die wäre überhaupi nickt erfolgt, hätie ich mich rechtzeitig erinnert, daß seminsckes Blut in Ihren Adern sließi." Der Maker verneigte sich nnd -ulgegnele mst mdAlc'ser Höflichkeit. Herr Doktor, semitiickes Blut zu haben, ist besser, als semitisch zu bau dein, waS auch einem unverfälschten Ebruten möglich zu sein scheint." Damit wendete er sieh und ließ Esallovarv Neben. Als dieser in das Atelier binauStrat, stand Jenö vor einem l^Hmälde und betrachten- es mst kel-va'tcm Interesse. „K-'Nun'" rief ibm der Van-r kurz zu. Mauerstein befand sich sckon wieder vor lei ner Stalst-lei. Gvula Dzalaaau, der Mann von der „Gerechtigkeit" stand neben ckm. Von den beiden Esallovarv? nabm keiner Notiz, als üo vorüber gingen ..Hast Du die innge Malerin gesehen, Papa-' Fck glaube, es war meine Eonsine," sagte Jenö, als er mit st-inem Vater vor das Haus dinaustrat. „DeS DenselS Großmuner hl Deine Eonsine, Dummkopf," schrie ibn Esallovarv an. — ID Kapstel. „Dark ick berezinkominen, Onkel Ludwig," ! fragte Szarolta, die Tür zn Hornbostel? Schreib ' 'immer ein klein wenig öffnend. „Natürlich, Kleine, komm nur." Das junge Mädchen schlüpfte vollend, herein ! und legte ihre kleine Hand in die sich ihr ent I gegeujireckeude des Pflegevaters. „Nun, meme Kleine, u>as bringst Dn Schönes?" „Onkel Ludwig ick — ich habe mir Dir zu reden —" Szarolta sah so ängstlich, verlegen ans, das; er ste mit Sorge ansah. „Komm mit mir nack dem Diwan, dort werde ick' Dies sagen; bitie!" erwiderte sie nnd ging voraus nack dem Düvan, der in der entferntesten Ecke, batb bimer einem großen Bücherschrank stand. Sie sebie sich aut Hcunbofiels .Knie, legte deu Arm um seinen Hals und sagte mit ge- preßier Stimme: „Ich habe ein großes Unrecht -legen Dick« begangen, der Tu mebr als gut zu mir bist, und dieses Bewußtsein drückt mir bei "cü'e das Her; ab. Seit drei Wockeu komme '.ei' tast lägtick - mir Jenö Esallovarp zusam men Das beißt, er begleitet mick auf dem Heimweg vou der Dwule ow an die vorletzte Straßenecke." „D r I.u. Esatlovarv - der Sohn de? Tok- iors — beaiein-t Dick!" und Hornbostel schaute das Mädchen verständnislos an .Ja." „Wn gi denn das nur möglich, Ivo hast Dn ckn :ennen gcckrnk?" „Es 'am so, Onkel Lndwig," sagte Szarolta .UeickteU „Jenö hat schon damals, als er mit 'eurem Vater Herm Mapersteins Atelier-Ausslel- iung bestickte, zu mir gesprocheu." „Iu seines Pater-? Beisein?" Szarolta schüttelte den Kops und erzäbtle, nx'-s damals vorgefallen Ivar, hinzusehend: „Was in ich damals abgehalteu hat, von der Sache zu sprechen, weiß ich selbst uieht, aber ich habe es nicht getan, habe es nicht tun können, irgend ein Etwas, stärker als ich, hat mir die Lippen verschlossen. Nach und nach hat sich der Eindruck bei mir wieder mehr verwischt, und ich dachte kaum noch an meinen Vetter nnd sein sonder bares Benehmen, als er eines Abends in der Nähe der Schule plötzlich an meine Seite trat nnd ähnliche Dinge m mir sagte, wie damals stu Atelier."