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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191905182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190518
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190518
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-05
- Tag 1919-05-18
-
Monat
1919-05
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.05.1919
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russische Fuuksprüche aufgefaugen baden, die den Deutschen rassische' Hilse siir den Fall der Richt- Unterzeichnung des Vertrages anbie'en Wie iveit solche Hilse taisächticß in Frage kommt,. müssen die Erei liiij'e erst lehren Angesichts der Zn stände in Rußland darf man ans solche Hilfe nicht zu große Hoffnungen sehen, wenn man be- rächichliat, daß Petersburg z. B. vor dem Fall fielst. Die hiachrielg von einem Liege der Rus wn über die Rumänen iß noch nicht bestätigt. Kr!tgSstimm«»g i» Franleelch. K o >> e n l> a g e n , > l! Mai. „Politiken" ver- öffeiulicht eine Unterredung seines Pariser Starre spoudeuleu mit eineui führenden französischen Staolsmauu, der von einem Anwachsen der Hriegsstimmuug in Frankreich wissen will. Es sei ausgeschlossen, daß die französische Kammer einen Friedensvertrag, der erleichterte Bedingun gen vorsede, ratifizieren werde, da das den Ban kerott Frankreichs vedenten N'ärde. Der Plan siir die Forisehnng des Krieges sei bis in die klein steu Einzelheiten fertiggeslellt. Zn KriegSsragen denkt das Bolt meist anders als die Staatsmänner, wenigstens solange es nicht durch deren StimmnngSmache irregefiibrt ist. Der Papst an Reichsprafikent Ebert Berlin, 1». Mai. Pom Vatikan ist dem Reichspräsidenten aus die Mitteilung seines Amts antritts folgendes Schreiben zugegaugen, das erst jetzt nach Berlin gelaunt iß, »veil cs wäbreud der Nän'berrschaft in München dort beim Nuntius liegen bleiben mußte: Dein ausgezeichneten ehrenwerten Manne Friedrich Ebert übersendet Paps! Benediktas XV. Gruß und Heil. Wir haben Deinen Brief er- baltrn, in dem Du in Deiner Liebenswürdigkeit Uns benachrichtigst, daß Du am 10. Februar d. F. in der Nationalversammlung Deutschlands zum Präsidenten dieses Reiches erwählt worden bist und daß Dn dieß'S Amt angenommen hast. Wir danken Dir für diesen Bries, und beglück- wünscheg Dich zu dieser Dir übertragenen hoben Würde, dies nm so mebr. als Wir sehen, daß Dn Sorge dafür tragen willst, daß die wüschen Unserem Apostolischen Stickst und dem Deutschen Reiche bestehenden Beziehungen nicht nur unver ändert hleibeu, sondern auch fester werden sollen. Mit Recht nimmst Du an, daß e-S an Unserer Mitarbeit hn«m nie mangeln werde. Indem Wir die Aeußernnacn Deiner Ehrerbietigkeit nnd Liebenswürdigkeit erwidern, erbitten Wir sür Dieb von Gott alle? Segensreiche nutz Glückliche. Gegeben zu Ncm bei St. Peter am 2. April UNO, im 5, Fabre Unseres Pontifikats. gez. Benedikt ns p. P. Wilson — b-r Z ü r i eb , 10. Mai Die „Nene Züricher Zta." meldet an - Paris: Wilson sprach zu ame rikanischen Pressevertretern, die deutschen Augriste könnten leine Person nicht treffen Er habe au? Uebewengnng diesem F-riedensvertrag zugeslimmt. und er !e''e keinen Grund, feine Skellnngnabme n ändern. Deutschland, das so lanae den Frie den der Welt bedroht habe, müsse sich süaen und Och würdig erweisen, lvätcrhin in den Völkerbund der KnOnrnatiowm ausgenommen zn iverden * Die »,«e unqariscke Reoternu», von der nur gestern nwer „Depeschen" berich teten, i>I von den, Grälen Fnlins Uarolni, einem Brnder des früberen Ministerpräsidenten gebildet >"orden. Die nein' Regierung richtet Proklama tionen an das ungarische Volk, in welchem sie ZINN Kampf gegen die internationalen Briganüm onfsorde-t, welche Ummm ruinieren. E? wird erklärt, das; sich die Reasiruna mit Wißen der HkknpationSbebörde gebildet bat Revolutionär? Pemeanng in Nnlanrie» St > aie >o o . U>. Mai. An? Bulgarien einlan'ende 'Raaüichn'n erklären, das; dort an verschieden n Liren ernste Unriiben aiiSgebrochen sind Fn Sofia landen blntioe Znsammenstöße müßben der Garnison >md den Revolutionären statt, die den Rücktritt der Regierung nnd die AnSrnümg der Sowie» eoienmg fordern. Zn Rnußhuk, Pbilippovel und Warna kam es m ffenem Anfrubr. loobci die Truppen anSm-wmS- los den l'si'horsam verweigerten. Fn Sofia schei nen die Revolutionäre, die auch einen Sturm ans das Schloß versuchten, die Lberband zu haben SSWcht kirchliche Mstkevz. Die sächjifche kirchliche Konferenz hielt ihre >S Versammlung am l I. Alai in Ebemnih ab. Die Verhandlungen wurden durch eine Ansprache des .Konteren',Vorsitzenden, Superintendent Mül ler ans Zwickau, eröffnet. Der Redner Ivies bin ans den gegenwärtigen ungeheuren Ernst der Zeitlaae. der es mich unmöglich mache, bestimmte Erwartungen für den kirchlichen Neubau auSzn sprechen. Trotzdem sei es nölig, die Richtlinien nir dielen Neubau klar und entschieden heran: znarbeiten. § Den erßen Vortrag hielt darauf Universitär? wweßor Dr. Schultze aus Leipzig über „Ver sassungstragen siir die sächsische Landeskirche". Er nibrw folgendes aus: Eine wichtige Frage iß die noch der Gestaltung des Verhältnisses von Kirchenregiment und Kirebenvolt, von Laudes- konsißorinm und Landesipnode. Die Landes kirche war schon seit der Ver'assuna von >Aßl nicht mebr Staal-Kirche im eigentlichen Sinne. Durch Schaffung des Landestonsütoriums und der Landesßuwde nmrde die Kirche vom Staate unabhängiger,- doch blieb der Einfluß des Stoa les aus' djZHirche immer noch außerordentlich groß. Mii der^^'lukion iß mm der Auftrag der soaenamilen HNinßü'r in evangefteis erlo schen. Die R^, Fug des KirchenregimeißS iß nun lediglich S,che KirchenpolkeS. -o ift das Landeskonsistvrium in dem bisherigen Um- , fange seiner Zuständigkeiten durch die Landes- i spnode zu bestätigen. Seine Mitglieder müssen ans Lebenszeit angeßellt sein, nnd zwar werden sie durch eineu Smwdalausschnß angeßellt, eben io die Superintendenten. Dem mit lebhaftem Bei fall ausgenommeuen Vortrag folgte eine längere Aussprache, die ihren Niederschlag in einer Ent schließung fand, in der ausgesprochen wird: Die bevorstehende 10. Landessynode kann nicht ver fassunggebende Synode sein, aber sie verabschie det das Wahlgesetz sür diese: die Wabl zur ver fassunggebenden Synode soll durch allgemeine Wahlen erfolgen. Ten zweiten Vortrag hielt PrNeswr Togel aus Löbau über den „Religion-?- umerricht im neuen sächsischen Volksstaate". Auch an diesen Vortrag schloß sich eine lebhafte Aus sprache an. Eine Entschließung fordert, daß der Religionsunterricht in der Volksschule erhalten bleibe, und daß er evangelischen Kindern von evangelischen Lehrern im Geiste des Evangeliums erteilt werde, daß dieser Unterricht aber kirchlicher Beaussichlignng nicht unterslKwn solle. KunWung gegev de« Gmalisriehe«. ---- Eine eindrucksvolle Kundgebung gegen den Gewaltfricdcn war die am gestrigen Freitag abend im Aftslädter Schützenhaus abgehalteue Protestversammlung, zu der alle Parteien und Be- rufSkreise unserer Stadt einaeladen halten. Gegen klOO Personen nahmen an der Veranstaltung teil, die immerhin mit Rücksickit ans den Ernst der Zeil noch besser hätte besucht sein können. Denn das, Ivas nufere Gegner wollen, geht an den 'Aero des Volkes, dies Machwerk Deutschland zu knebeln, dieser Holm aus die bekannten t l Wik- ftm-Punkte, dies Grab deutscher Sozialpolitik, „Friedens"-Verlrag mit Namen, hätte noch viel mebr Einwohner berbeisühren müssen. Erfreu Inh war der einheitliche Zusammenschluß der pokiliseben Parteien Und Berufsvertretungen, möchte diese Einheitlichkeit auch bei anderer Ge lewnheit znm Ausdruck kommen. Wir lassen nachstehend den Sitzungsbericht folgen. Herr Bürgermeister Dr. P a h führte in sei ncr Eröffnungsansprache u. a aus: Fn des Schicksals schwerster Zeit des deutschen Vater lande-? haben wir nnS hier zusammengefunden, nachdem nahezu 7 Monate vergangen sind, seit der WafsenßillstandSverirag unterzeichnet wurde. Ein erlösendes Aufatmen ging damals durch da? deutsche Volk, das in mehr Ivie vier langen Fab reu eine Summe von LpserwiUigkeit, Hingabe nnd Entbehrungen daraeboten baße, Ivie noch niemals zuvor ein Volk der Erde, lieber 1 Mil lion Spier verschlang die Hungerblockade, ! 'Z MiUicvnn der besten Deutschen ianden den Hei denkod und viele Huuderttausende von Krüppeln und Verwundeten tragen fürs Leben an ihrem Lose. Nicht als Besiegte sieben wir da, wir leg ten die Waffen nieder auf Grund der l I Punkte de? Präsidenten Wift'vn, nm Frieden zu haben sür unier Volk, lind wa? ist heute übrig ge blieben von diesen Wilftmscben Grundsätzen? Fast nichts, denn ganze Völker sollen erdrosselt wer den, Lsiprcnßen, Westprcnßen, Polen und Schic sien, weile Teile deutschen Gebietes sollen uns genommen und Mikliardenlaslen auferlegt werden. Mau raubt uns niclsi mir das Land, man raubt uns auch das Leben. Zoin nnd Schmerz kämp sim in nwerer Brust, denn die Forderungen der Gegner sind uner'üllbar. Der aus solchem Ver trage eiustchende Friede kann kein dauerhafter sein. Allerorts erbebt sich iekn in Deutschland das Volk, denn es gilt noch in leister Stunde an das Gewißen der Gegner zu rübre-u. Das ge meinsame Leid soll u»S wieder znsammensühren und einen. Wir wollen Vertrauen finden zu unserer .Kraft, über manches Trennende der letz ten Zeil binwegscben, denn es gilt unsere Ebre und Freiheit, die Zukunft Deutschlands und un serer Kinder. Der erste 'Redner, He^r Lberlebrer B a u e r, erinnert daran, wie der deutsche Aar in stolzem Fluge weit nach Rußland hinein, über die Kar- pathcn, Alpcv und den arauaiendnrchwühlten Boden Frankreichs gezogen ist. Mit gebrochenen Schwinaeu kam er zurück. Auch im Deutschen Reich ist innerlich manches zerbrochen, vieles, was morsch und kaul, aber auch viel Gutes. Einem großen Trümmerhaufen gleicht in man cbeui die Heimat, und auch !m inneren Leden des Volkes gibt cs viel ähnliches Leid. Doch all die Umstände brauchen uns nicht verzagen zu lasten, wenn nur den festen Villen, uns cmrch- M'ehcn trotz allem Schweren hochhalten. Wir brauchen den lebten Rest unserer Kratt zum Ani bau deS Reiches, bas schwer zu ringen Rat nm seinen Bestand. Die Gruudlaaen der deutschen Vulkswirkßhaft sind ans? T'esste erschüttert, Landwirtschaft und Industrie sind gleichermaßen durch den Vertrag in ihrem volkSaufbauenden Wesen gest-offen. Der Gesamtertrag der deutschen Volkswirtschaft soll nach deiy Willen unserer Feinde künftig viel geringer sein Ivie vor dem Kriege. Wir sollen entrechtet nnd verarmt wer den. Wollen wir nickst zuarnnde gehen, so müs len wir glle Kräfte aniponnen, einmütig nnd ge schlossen mit Fleiß an dem Wiederaufbau arbei- keu. Viel gebärt dazu, um künftig da? Leben zn fristen, arbeiten und nickst verzweifeln mnß mebr Nne bisher die Lonnig fein. Der Tiefstand des dentsihen Geldes mit seinen bedauerlichen Bcahmersiheinmiacn muß aushören, doch das können wir mir dnrch Arbeit erreichen. Rnhe nnd Frieden im Fnncrn sind die notwendigen Voraussetzungen ' sür die Gesnndnng von nner träalichen Znständen. Schiller? Wort „Wo robe Kräfte sinnlos walten, da kann sich kein Gebild gesiasign", bm noch immer Geltung, Henie mehr denn je. Den größten Fehler haben wir began gen, als wir, dem Rate unserer -Feinde solgend, unser Militär abschafften. Wir bedürfen des Hee res nnd gerade die allgemeine Dienstpflicht war ein glites Erziehungsmittel. Ohne einen im Innern fest geordneten Staal gibt es auch nach außen kein Ansehen. Ans dem Boden deutscher Manneszucht staud und gedieh die deutsche Eiche, uud daß dieser Bodeu erhalten l'leibt, dazu müs seu wir beitragen. — Fm festen Vertrauen aus das Wststm Wort, daß der Friede eiu Friede der Versläudi mag uud der Gerechtigkeit seiu sollte, haben, wir die Waffen niedergelegt und gehofft, daß als erstes die mörderische Blockade, die heute noch täglich vielen Hunderten das Leben kostet, aufgehoben würde. Die heiligsten Satzungen de? Völkerrechts wurden von Miseren Gegnern ge brochen, denn noch Huuderttausende von deut schen Kriegsgefangenen schmachten heute in der K neckststhasl. Nickys Bittere? blieb nns ersparst. Von der Eintreisnngspolilik Ednard V II. bi? zum Gewaltfricdeu von Versailles führt ein ge rader Weg unheirrler englischer Politik. Entehrt, rcchkloS und machtlos, so soll nach dem Willen der Gegner unser Deutschland werden. Ansein- auderreißen will man die deutschen Stämme^ Was gallischer Haß, britischer Neid nnd welsche Gier von uns wollten, dazn gab der Prediger jenseits des Meeres seiu salbungsvolles Amen. Die dentsche Knechtschaft soll dauernd nnd unnmstößlich sein. Ter Verlust ganzer Teile des Reiches soll nicht ausgeglichen werden dürfen durch den Anschluß Deutsch-Lesler- reichs. Groß ift der Gegeusatz, der zwischen den Worten und den Taten eines Wilson klasft. Der völligen Knebelnng Deutschlands in wirtschaft licher Hinsicht soll durch die Absühruug fast deS ganzen Viehbestandes noch gekrönt werden. Läu- derteilc, von denen wir in der Versorgung mit Brot nnd Butter abhängig sind, sotten von Deuttclßaud gewaltsam getrennt, die Koblen- und Eisenvrodnklion ohnmächtig gemacht und die Ko lonien uns geraubt werden. Dazu kommeu die schweren, zum größten Teil noch nicht festgesetz ten siiianziellcn Lasten, die man uns anfbürdcn will. Unmöglich und unerfüllbar sind die Be dingungen- und angesichts dieses Entwurfes muß das ganze dentsche Volk gemeinsam kämpfen sür seine unbestreitbaren Rechte. Aufrecht uud mutig muß cs zusammcustchcu, eiugedeuk des Wabl- tpruches eines Fichte: „Nnd bräche anch die ganze Welt zusammen, so sollen ihre Trümmer doch einen Unerschrockenen begraben." Der Ver trag ist ein Betrug, kommt er zustande, so sät er Rache nnd ans dieser Saat muß eiusl eiu Rester uuS erstehen. Das Urteil unseres Außen Ministers Brockdorfs-Rantzau: „Wer diese» Ver trag unterzeichnet, der nnterichreibt damit das Todesurteil des deutschen Volke-?, ist treffend nnd angesichts dessen gibt es nur eiu Wort der Ant wort an unscre Feinde: N ein! W ir nnte r- s ch r e i b e n n i ch t , komme, was kommen maa, denn nur ein Volk, was sich fclbft au!- gsist, ist verkoren! Als nächslcr Redner schloß sich Herr Weber Karl W c> l f im Namen des sozialdemokratischen Vereins diesen Ansfübrungen mit einigen Ein Ichränkungen an. Tie sozialdemokratische Partei ist nicht sür diesen Frieden der Gewalt zn da ben. Während des Krieges hieß es bei den Gegnern: Wir lampien nicht gegen das dentsche Voll, nur tampsen nur gegen den deutschen Mili wrismns und die Regierung. Wir sehen gber Amie au deu Friedeusbediuguugcu mit erschrecke» der Klarocil das Gegenteil, denn hiernach will man das dculsche Volk ans der Reihe der Völ ler, die wirtschaftlich und knlmrell ans höherer Siuse stehen, ausslreichen. Tas, was wir nach dem Vertrage leisten sollen, können wir nickst leisten, ohne völlig zngrnnde zu gel'eu, uud des halb muerschreil'eu wir nickst. Zn seinen Ans Wirkungen ift der Vertrag katastrophal, schlimmer »och als alles schon bisher durch dcu Krieg Herbeizefuhrtc. Za, berücksichtigt mau die wirt schaftlichen Forderungen de> Entente, so soll ge rade die Arbeiterschaft in erster Linie in einer niegekamuen Art ansaebetUcst werden. Solange die Gegner finanziell nicht befriedigt sind, dür'en wir unsc'lea Kriegsbeschädigten, Kriegerwftwen und Wacken teiue Renten zablen, ebenso keine stucken für Kriegsanleihe. Tas; unsere Gegner für die Arbeiterschaft kein warmes Herz baben, beweisen die Vorgänge im belebten Gebiet, die jeder Beschreibnng spotten, dgS zeigt n. a. auch die Ablehnung des - AchtStunden Tages. Tem ständerraub mus; mit allen Mitteln cntgegenge tre eu werden. Ter Pat, Tentschland möge de» Bcmlerolt mckaac», ist »icht dazu angetcm, das L»S der Arbeiter z» besser», Vorleil hat hiervon höchstens der Gegner. ES heißt für nns: aus hasten. Noch eine kelste Hofsmmg kann man ans die sranzösifche nnd englische Bevölkerung fetzen, der bei diesem Vertrag die Angen gnfgehen müs len. Sclwn mehren, sich die Zeichen hierfür. Ich glaube uiclu au Wilson, schließt Redner, habe nie an ckm geglaubt, doch wollen wir bossen, das; die grausame uud niederträchliae Arft eiu kul- uuest BuhsteN-udes Volk zu fesseln und niederzn- balien, nickst verlvir lickst wird, daß unsere Kriegs gefangenen bald znrückkehken nnd wir dem Elend Bese? Vertrages entgeben. Herr Buchhalter Freitag beleuchtet in sei uer Ansprache die sittliche Seite der Vereinbarun gen. Wir baben, so führte er etwa ans, mit unseren Feinden einen Vertiag abgeschlossen, dec uns Verpflichtungen tiefcinschneidender und de mütigender Art auserlegt hgk. Tie Bedingungen Haden w i r, so schwer es nns ankam, restlos erfüllt, sclwn, nm der Welt zu zeigen, daß un-Z ein einmal gegebenes Worl heilig ift. Dein Waf 'enftillsiandsvertrgo ist vom deutschen Volk znge- stimmt worden ans Gnmd der bekannten 1-l Punkte Wilsons. Damals schon hegte man Be fürchtungen, die heute ihre Berechtigung erwiesen haben, ja, die alles in den Schaßen stellen, Ivas jemals einem Volk der Erde zngenmtei wurde. Eine vollkommene Vernichtung Deutschland wird angestrebt, entgegen Wilsons Worten vom Frie den zwischen Gleichberechtigten. Zn Sklaven will man uns machen, nufer gutes Recht ist den Gegueru eiu Fetzen Papier. Dagegen »vollen wir einmütig aussieben, wir wollen an unserem Recht festhalten und nnser Ruf uach Gerechtigkeit darf auch vou einem Wilson nicht überhört werden, wenn anders er sich nicht selbst znm Genossen von Erpressern machen will. Im Namen des gewerblichen Milteljlandes pflichtete Herr Malermeister Nudelt deu Vor rednern bei nlid betonte, daß der übergebene Entwurf des FriedeusvertragcS nicht zuletzt auch den seit dem Kriege besonders schwer nm seine Erislenz ringenden Mittclsland arg in Mitleiden schäft ziehen würde. Wenn Wilson nicht als Betrüger gelten wolle, habe er jetzt zu beweisen, daß seine Worte mit seinen Taten in Ueberein- jlimmung ständen Der F-riedensvertrag tonne unr mit einem glatten Rein beantwortet werden. Alunüpfend an das Bibelwort „An ihren Frückveu sollt ihr sie erkennen", bezeichnete so- dann Herr Fabrikbesitzer Gruber deu Vertrag als eine Frucht französischer Eigenliebe und eng lischen GeschäftsgcisieS, Ivie, letzterer z. B. auch iu der vorgesebeueu Verpachtung eines Teiles des Hambnrger Hafens ans cksi Jahre zu erkeu- neu sei. Redner schilderte den Unterschied zwi schen den deutschen und englischen Staatsmän ner!!, welch' letztere weit davon entfernt seien, das. Wort für die Tat hinzunchmen. Harte Bedingungen habe man schon annehmen müssen, Ivie Abgaoe des rollenden Materials und der Schiffe. Ersiercs sei zn vergleichen mit dem Blnft dm. im deutschen Wirtschaft-Körper lreift, letztere mit .Händen, mit denen man den frem den Ländern deutsche Produkte fleißigen Schas sens überreicht habe. Beide fehlten nun der In- dnstric zum 'Aufbali des Wirtschaftslcbeus. Der Friedeusvertrag zeige die wahreu Gründe des Krieges nnverhüllt nnd jeder deutsch Deukeude müsse des Wortes im Teil „Aus Vaterlaud, aus teure schließ dich au" eiugedeuk seiu. Dem Ver trag ein festes Nein eutgegeuzusetzeu, darüber seien sich wohl alle Parteien des- neuaufgerichleteu Deutschlands einig und heißen müsse es deshalb anch mit aller Macht: Deutschland, Deutschland über alles! Fn seinem Schlußwort hob Herr Bürgermci- fter Dr. P a tz hervor, daß die Redner, wenn anch iu einigem abweichend, das, was uns alle bcschp>cre und bedrücke, hergebracht hätten. Einig seien sie alle in ihrer Mahnung, zu protestieren gegen den Verrat und die Vergewackigung. Einstimmig wurde sodaun folgeude Eutschlie ßuug, die der Reichsleiluug telegrapbi'ch über mittelt werden soll, angenommen: An Reichspräsident Ebert, Berlin. Die im Allslädter Schützenhans zahlreich versammelte Ein wohnerschaft Hohenstein Ernstthals erhebt wider den Dentschland angejonnenen Schmach- nnd Ge watlftiedcm schärfsten Einspruch. Sic vertraut sest darauf, daß die Reich.regieruug alles darau ftpe» wird, einen Frieden znslande zn bringen, der dem deutschen Volle nationales Leben und freie Entwickelung verbürgt nnd den Weg für die an- zustrebende Versöhnung der Völker wieder ebnet. OertttcheS uud Lachflsche- N»ch »tcht verloren! Klagen erleichtert das Herz, ohne sonst viel zu nützen. Anklage» befriedigt de» angehänflcu Zorn, ändert aber nichts an der Sachlage. V.-r- lkagen hat nnr da ein Reckst, wo bestimmte Ge jetze übertreten wurden. Der Hansen von gnl- gemeinlcn, aber oberflächlich gedachlen Maßnah men, der hinter nns liegt, die Menge von Irr tümern nnd falschen Selbstemschätzungen, der Rebek vergangener llnwahrhaftig'eften wird uns mnerckch erdrücken, wenn wir nickst mit Ent ichkojsenheit nsn anfangcn »vollen. Wir sind ein anderes Volt geworden — ärmer, dürftiger, gc brochencr! Niemand kann den Gedanken weh ren, die bas Gegenwärtige mit dem Vergangenen vergleichen, aber laßt uns darüber im klaren fein, das; »vir die Germania nicht zum Klage weib dürfen werden lassen. Wer sich nicht aus der Vergangenheit herauswickeln kann, der trage füll seine schwere Last, aber er hindere diejeni gen nicht, die ans der neuen Grnndlage versuchen wollen, etwas Lebensfähiges zu schaffe»! Seid tapfer im Leid, soweit es euch möglich ist! Ihr habt bessere Tage erlebt, wollt ihr mm nicht anch in den schlechteren Zeiten eure Würde er haften? Frgcmdwic wird und mnß das deutsche Volk weiter lebeu, auch »venu erst noch mehr Lpser sterben sollten. Fsl die Gewalt, die uns bezwingt, nnmenschlich, so trösten wir uns, daß oie wildes»' Gewalt irgendwann und irgendwie sich selber anfzehn oder in eine Grube sällt, iu der sie andere tote» wollte. Treibt ma» l»iS ui die Perzwcislimg, so findet anch sonst der Erd teil keine Ruhe. Das Gist, das man über im? ausAeßt, bleibt nicht imierhalb nnsercr LandeS- grcnzcn. Die Znternalionalität ist entweder Hci- ftmg oder Rache, da Gesundheit und KraMheit sich von uns ans nach allen Himmelsrichtungen verbreiten. Zetzt, wo der Sang vorder Mcnsch- yeit bei unseren Feinden zu Eude gcsuugcu iu, laßt uus ilm neu beginueu als das Erueueruugö lied der schwachen Nationen, als die Weissagung vom Sturze aller Hoffärtigen und Harten! Wir uaacn die .Kleider der Art'eit, denken aber nicht daran, ewige Sklaven der sieghaften Großvölker fein zn »vollen. Unsere Kinder solle» eines Ta ges wieder fift sich selber arbeiten! Besiegt sind wir, abel noch nicht verloren! Alan muß war um touaeu, weuu mau schwach ist. Friedrich Naumann in der „Hilfe". * - De r V e r l u st l i ft e Nr. 5Ü7 der sächsischen Armee entnehmen wir -folgende Namen: Wnlther, Richard, Hohenstein-Ernstthal, hiöher vermißt, in Gesgschst Schneider, Richard, Ober-
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