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unterschätzen. Es wanderten aber nicht nur die Geldsäcke und Maschinen, sondern auch die In- telligcnzcn und die Arbeiter aus. Wir lehnen , auch aus sachlichen Gründen die Resolution ab, weil wir prinzipielle Gegner der allgemeinen Sozialisierung unseres Wirtschaftslebens sind. Konreten Sozialisicrungsplänen werden wir zu stimmen, wenn sic die größte Wirtschaftlichkeit für die Allgemeinheit gewährleisten. Warnen müsse er, auf die Enteignung der Gesellschaften irgend welche Finanzpftine zu bauen. An den von Lipinski erwähnten Morden trage der un glaubliche Terror der Spartakisten und Unab hängigen die Schuld. Die sogenannte Gegen revolution sei ein Schreckgespenst, das die Un abhängigen iinmer wieder an die Wand malten, um die Maßnahmen ihrer Partei zu recht fertigen. Abg. Sindermann (Soz.) spricht Noske Dank aus für sein entschiedenes Zuareifen, über das auch die Unabhängigen noch einmal froh fein werden. Die Sozialisierung der hierfür rei fen Betriebe müsse des sozialen Elends wegen in die Wege geleitet werden. Für ein Wciter- besteben der A.- und S.-Näte könne er sich erst dann erklären, wenn Vorsorge getroffen sei, daß sie nicht mit den bestehenden gesetzlichen Körper schaften in Kollision geraten können. Von den Unabhängigen ist ein Eventual antrag eingebracht worden, der für den Fall der Ablehnung des § 3a fordert, daß iiber die Frage des Weiterbestehons der A.- und S.-Näte ein besonderes Gesetz erlassen werden soll. Nach Ausführungen der Abgg. Liebmann (Unabh.) 'und Lipinski (Unabh.) wird zur Abstimmung geschritten. Die Einfügung des K 3a wird mit allen gegen 10 Stimmen der Unabhängigen abgelehnt, der Eventualantrag aber mit -13 gegen 32 Stim men angenommen. Dafür stimmten beide sozia listische Parteien, dagegen die Teutschnationalc Volkspariei, die "Deutsche Volkspartei und die Demokraten. Der Sozialisierungsantrag wird mit -13 Stim men (beide sozialdemokratischen Parteien) gegen 23 Stimmen (DeuUchnationale Volkspartci, Deut sche Vollsparkei und Demokraten) angenommen. Der gesamte VcrsasHungsentwurf wurde so dann mit 51 Stimmen gegen lO Stimmen der Dentschnationalen Volksparlei und der Uuabbän- gigen angenommen. Die Teutschnationalen stimmten deshalb da gegen, weil durch die Annahme des Eventual antrages der Unabhängigen die weitere Beibe haltung der A-- und S.-Näte in die Verfassung ausgenommen worden war. Rücktritt der Repie u«a. Volksbcauftragter Dr. Gradnaue r gibt die Erklärung ab, daß nun nach Annahme der Notversafsung das Gesamtministerium seine Aem- ter in die Hände der Volkskammer zurücklege. Abg. N i tz s ch k e (Demokrat) ersucht das Ministerium, bis zur Neubildung der Regierung Vie Geschäfte weiterzufübren. Volksbcauftragter Dr. Gradnauer er klärt, das Ministerium sei bereit, im Sinne des Antrages Nitzschke zu veriabren, wenn ihn die Kammer annchme. ' Tie Kammer stimmt dem Anträge Nitzschke r-hne Widerspruch zu. Nächste Sitzung Montag 3 Ubr. Ile StieralfliMrSewtMß. Die La-e i» Leipzig. In einem Ausruf der Streikleitung der aus ständigen Arbeiter wird erklärt, die Neichsktiluug habe den Streikenden vorgeschlagen, in Ver handlungen einzutrclen. Delegierte der Streik leitung seien gestern vormittag nach Halle ge fahren, um zu hören, Ivas der Reichsarbeits minister Bauer zu sagen bade. In dem Flug- blat e wird an den bekannten Forderungen der Arbeiter festgehaltcu. Die streikenden Aerzte wür den, wenn durch ihre Haltung Kranke irgend welchen Schaden nehmen sollten, zur Verantwor tung gezogen werden. Aus dem Krankeuhausc seien Schwerkrankc auf die Straße geworfen worden. Wenn dem Verlangen auf Wiederauf nahme nicht entsprochen werde, würde das Kran kenhaus durch Unabhängige Samariter besetzt werden. Die Beamten der OrtSiraukenchsse, welche die Auszahlung der Kraukenuuterslützuug unmöglich machten, würden durch stellungslose Handlungsgehilfen ersetz? werden, Um den Streik der LebenSmi telänucr unwirksam zu machen, würden die aus den Bahnhöfen lagernden Le bensmittel beschlagnahmt und lediglich der Ar beiterschaft zugeführt werden Die Brotbäckerei werde im großen organisiert werden. Schließlich wird die Arbeiterschaft aufgefordcrt, in ihrem schweren Kampfe auSzuharren. Der Leipziger Bürgcrausscbuß teilt mit: Die im Bürgerausschuß zusammengeschlosseneu Ver bände haben in einer Vcnreterverfammlung ein stimmig beschlossen, sämtliche Lebensmittelgeschäfte Leipzigs vom Streik auszunebmeu. Dieser Be schloß ist sofort dem hiesigen A.- rind S.-Rit, der „Leipziger Volkszeitung", sowie der gegne rischen Ltrei'lcitung mitgeteilt worden. Trotzdem wurde in heule vormittag abgehaltenen Arbeiter Versammlungen von den Versammlungsleitern er lärt, daß das Bürgertum den Streik in fri voler Weise auch am die Lebensmittelgeschäste ausgedehnt habe. Mit dieser bewußten Unwahr heit wird die Arbeiterfchait aufgehetzt, so daß es bereits zu Betchlüssen gekommen rst, die Le bensmittel wegzunehmen und einseitig an die Arbeiterscha't zu verteilen. Die Leipziger Börse blieb gestern geschlossen. Das Wasser fehlt au verschiedenen Gegenden der Stadt, Licht wird gar nicht geliefert. Gestern hörte mich der Fernsprechverkehr nach dem Sü den der Stadt auf, weil cs an Strom feblic, und so wird nach und nach der ganze Fern sprechverkehr eingestellt werden Die Amtshaupt mannschaft ist voll Matrosen besetzt, die die Kar- tenvcrtcilung in die Hand genommen haben. Demovstratt»»-«»« t» DreS-e», In Dresden hatte sich gestern mittag ein mehrere Tausende umfassender Zug von Demon stranten in Bewegung gesetzt. Ueberall wurden Ansprachen gehalten. Der Stadtrichter Richter wurde von den Demonstranten ausgesucht und gezwungen, mitzumarschieren. Auch beabsichtig ten die Demonstranten, das Elektrizitätswerk zu stürmen. Jedoch ist ihnen dieses nicht gelungen. Weitere Demonstrationszüge werden heute und in den kommenden Tagen erwartet. Der Streik i» Mitteldeutschland Altenburg, 28. Febr. Heuke vormittag hat hier eine Konferenz der Bergarbeiter aus dem Meuselwitzcr Bezirk mit der Parteileitung slattgefunden, in welcher folgender Beschluß ge faßt wurde: Die Konferenz beauftragt Vertreter der Streikleitung und einen Vertreter der Re gierung, mit der Reichsrcgienmg über sofortige Demokratisierung zur Vorbereitung der Soziali sierung dazu reifer Betriebe zu verhandeln, lieber das Ergebnis der Verhandlungen ist den Strei kenden schnellstens Bericht zu erstatten, lieber die Fortführung und Beendigung des Streiks ent scheiden dann die Streikenden durch Abstimmung in Versammlungen. Gera, 28. Febr. Gestern tagten hier sämt liche sozialdemokratischen Organisationen ein schließlich der Gewcrkschastskartelle. Es wurde einstimmig beschlossen, den Generalstreik zurück- mweilen. Krttische La-e i» Zett.' Z eitz , 28. Febr. In Zeitz isl die Bürger schaft in den Gegenstreil eingetreten. Der Streik > der Bürgerschaft wird restlos durchgesührt wer ben und soll erst enden, wenn u. a. solgende Forderungen durchgefetzt sind: sofortige Wieder aufnahme der Arbeit und Sicherung der Förde rung der hierzu notwendigen Kohlen, Nichtbe- bindcrung der Arbeitswilligen, Umgestaltung des Arbeiter- lind Soldatenrates auf Grund der ge setzlichen Bestimmungen, Herausgabe der be schlagnahmten Waffen an das Generalkommando bezw. an die Eigentümer, Herabnahme der roten Fabne von den öffentlichen Gebäuden. Bis jetzt herrscht Ruhe in der Stadt, doch sind Unruhen zu befürchten, zumal ein Teil der hiesigen Gar* nison mit den streikenden Unabhängigen sympa thisiert und die Streikleitung selbst erklärt bat, sie könne keine Gewähr sür die Aufrechterhaltung der Ordnung übernehmen. Außerdem ist bekannt, daß die Führer der Zcitzcr Arbeiterschaft der spartakistischen Bewegung zuneigen. Die RtgteroaaStruvveii tLfleltzorf. M ü n st c r , 28. Febr. Tas Generalkom mando teilt um 5 Uhr nachmittags mit: Die NegierungSiruppcu find heute vormittag in Düssel dorf eingerückt. Das Ständehaus und die Babu Höfe sind besetzt worden. Tie Haupträdclssührer der LpartaUfteu find entkommen. Im übrigen herrscht Ruhe. Weiter wird noch gemeldet: Durch tatkräftiges und überraschendes Vor gehen des Hauptmanns Lichtschlag wurden die Spartakisten völlig überrumpelt. Mit der Ent- wassnung wurde unter Aussicht der inzwischen gebildeten Bürgerwchr bereits erfolgreich begon nen. Vereinzelter schwacher Widerstand wurde schnell gebrochen und eine Anzahl Spartalisten verpaßet. Ter Eindruck des raschen Sieges der Regierungstruppcn isl stark, und der Jubel der Bevölkerung über die Befreiung äußert sich laut. Pa»k tm R<Unch»er A» u»d S »Rar Tas „Neue Stutlg. Tagc'ol." meldet uulerm 28. Februar aus München: Heute nachmittag drang am Schlüsse einer Rede, welche Minisler Unlerleitner im Arbeiter-, Bauern und Sol dalenrat hielt, Plötzlich ein Mann der Schutz- wachc mit zwei voraebal'encu Revolvern in den Saal und ries' Hände hoch! Ihm folgten zwei weitere Mairn. Eine ungeheure Panik brach aus. Die Zusehauertnbnneu wurden sofort ge räumt. Die Wochen eilten ebenfalls sofort her bei. Tr. Lebien, Mühsam, Landauer und noch ein Versech er der Näteidee wurden verhaftet. Die Wack'e im Landtag wurde sosoit verdoppelt und niemand mebr zugelasseu. Alsbald faß man größere Abteilungen von Soldaten und Beritte nen auf dem Wege zum Landlagsgebäude. In allen Straßen wurden Plakate angeschlagen, u. a. uuterzeschnei vom Stadtkommandanten und dem vorläufigen Militärminister, sowie von der sozialdemolratischen Mehrheitspartei, worin die Bevölkerung aulgefordert wird, die Gewaltpolitik von Dr. Levien und Genossen abzufchütteln. Anmerkung des W. T. B: Wie eS heißt, sind Dr. Levien und Genossen bereits wieder sreiaelassen*lvorden. Spartaktst'Nabfrrhr in Württemderg In Württemberg sind, wie es bisher den Anschein bat, alle Plane der Spartakisten und Unabhängigen mißglückt Für gestern batten die Kommunisb.n einen großen Putsch geplant. Tie Regierung halte rechtzeitig davon Kemuu S er halten und derartig starke Truppenmasscu zu sammengezogcn, das; der Plan der Radikalen von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Ebenso iit die radikale Bewegung, die auf eilte Ausdeh nung des mitteldeutschen Generalstreiks auf Süd- deut chland abzielte, in Württemberg mißglückt. Mil AuSncmmc von Heilbronn, wo die Arbeiter in den Ausßaod getreten sind, wird überall ge il rbeikct. O kil cheS «nd LÜ ^sts Lses * - Bezirksausschuß - Sitzung. Am Donnerstag land in Glauchau unter dem Vorsitze des Anllshauptmanus Frhr. v. Welck Bezinöaussclmß-Silnmg statt. Der Bezirksaus schuß nahm zunächß Hlenntuis von den Vorgän gen in der landwüffmajUich'u Protestversamm- lung am 21. Februar und sprach einstimmig die Erwartung aus, daß der Versammlungsleiter den MM Wcklt, !M ' 1 VortviUmktv« Ülu8vu, LosINmröeken. j Mntvlu. » glussn ill Xlolb, Vails, cVoils i Ickch. 36.50 32.50 26 50 16.50 z ölusvn in 8vicks, Orsps cks «Kins, UsssaUllv I LLir. 58.00 49.50 38 50 2 4 50 » Vsmvn-Hitntsi,vorrütr! ,8vdM«r»HuLlttLt«u H Lltk, 168.00 >26 00 88 00 - liosliim-kiöellv, slolurbiz unä ßvmuolsrl 8— 81k. 61.00 58 oo 45.00 29.50 » ftinöor-Mntol In i KÜHzeii fril»»». , —-—— r klU8«U8t0M, L«8lÜM8tokkv 8 ö1u8sn8tost« la Knnntttlün, 71 drill, Ms. 1450 ; Svlävnstolfa, »litt aail krlill, kicke» H L1«1sr 1650 14.50 12.50 » ftosilimsloifs, M «»«in Hirn, 111 Ustsr 26.50 22.50 19 50 » ' in srösstor Saalvktlgung unsvrvs LssekLftsrkium« otms ftautrnLNg srdston. Bczirksbeamten, die auf seine persönliche Ein ladung hiir anwesend waren, nachträglich Genug tuung für die Verletzung des Gastrechts gewöhn. Genehmigt wurde u. a. das Gesuch des Gast wirts Emil Böttcher in O b e r l u n g w i tz um ilcbertragung der Erlaubnis zur Ausübung der Gastbofsrealgcrechtsame im bisherigen Umsange im Gastbofsgrundslück „Zum Lamm", Ortslisten Nr. 1ä7 sür Oberlungwitz. Zugeßimmt wurde dem Entwürfe einer Tanz- und Luslbarkeits- ßencr im Landbczirlc Glauchau, der nunmehr der Bezirlsversammluug vorgelegt wird. Einver ständnis wurde erklärt mit a) der Verteilung der freien Tanztage im Bezirke, b) der Auflösung des früher eingerichteten sogen. „Tarlelmsfonds", e) mit den Grundsätzen über die Verteilung der Staatsbemißen für PcNksernäln'uugs zwecke, dl der Verteilung der Bezirksbeibilien siir ^rrußir sorge. Entgcgcngenommeu lvurde der Bericht 1. über die Fleischversorguug und 2. den Stand der Erwerbslofen-Unterstützung iku Bezirke. Für daS ausscheidcndc Mitglied des Verbands Aus schußes, Weber Tiepner Wernsdon wurde der Strumpfwirker Hugo Hink c - O b e r l a u g - w i tz gewählt. Bewilligt wurde bedingungsweise eine Beihilfe an die Flcischerinnung Meerane zu den Betriebskosten der Schlachtbofskassc. Als Kommission für die Kriegsfmnilien Unterstützun gen beschloß der Bezirksausschuß gemäß der auf geslelltm Nichtungslinieu die Gewährung einer Bezirksmielbeihilse fürs 1. Vierteljahr 1919 rind einer Konfirmanden Beihilfe für Kriegerkinder. * - Zur Förderung des O b st - b a u e S , auf den wir in Deutschland künftig mebr als bisher angewicfen sind, sollen die Ge- meindewcgc auch im Glauchauer Bezirk reich licher mit Obstbäumen augepflanzt werden. Herr BezirkSslraßeurueister Wutzler ball zu diesem Zwecke iu Hobeuslein Ernsitbal, Glauchau, Wal denburg, Eallnberg und" Meerane Lehrgänge iwer GDbstdautiiaflege für (Nnteinde-Wegetvärter ab. * — Die Ge>a m t v e r l u st e de r s ä ch s i s ch e u A r m e c. Nach den amtlichen Unterlaaen betragen die Gekamwcrlnstc der säch sischen ?lrince lväbrend des Krieges bis zum 17. Februar 1919 l 10 019 To e, darunter 3220 Offi ziere, 295 978 Verwundete, darunter 6871 Offi ziere, und 61 113 Vermißte, darunter 1020 Offiziere. Von deir Vermißten befinden sich rund 50 000 in Oiesangeirschast. * — E i n r e ch n u n g de-s Forthil - d u n g s s ch u l -11 u t e r r i ch t s in den A ch t st u n d e n t a g. Wie die Handelskammcr Ebemnib erfährt, ist dem sächsischen ArbeitSmini sterinm von züstäirdigcr Reichsstelle auf Besrageu der Bescheid zugegangen, daß der Fmtbildungs- scbul-Unterricht kn die durch Verordirung vom 23. Noveniber 17. Dezember 008 vorgeschriebene achtstündige Arbeitszeit nicht einzurechnen sei. * Hohcnstein-Grnstthal, I März In seinem vierten politischen Vortrag behandelte gestern Herr Pastor P o l st e r die Parteien vor und nach der Revolution. Er verbreitete sich zunächst über das Parteiweien im allgemeinen und behandelte dann die Frage „Wie entstehen Parteien?" Ter Redner aing hieraus naher auf die einzelnen Parteien ein und behandelte ibre jeweiligen Weltanschauungen, Staatsauffassungen sowie ihre Grundsätze in Fragen der Macht-, Wirt'ehaktS-, Sozial- und Kullurpolittk Zum Schluß streifte Kerr Pastor Polster dann kurz die Parteien nach der Umwälzung. * — Zu den S ch u l a u f f ü h r u n g c n, die am 7.. 8. und 12. März im SchützenbauS stattfindcn, wird uns noch folgendes geschrieben: Nachdem die Väter und Brüder unserer Kinder aus dem Felde hcüugckebrt sind, will ihnen auch die Schule einen Willkommengruß in der Hei mat entbieten Ain 7., 8. und 12. März will sie den Erwachsenen die Freuden ihrer eigenen Iuaend zeigen, die sie in den einzelnen Jahres» Zeiten erlebt haben. Wer ein Stück Kindcrglück wieder erleben will, der möge sich an einem der genannten Abende im Schüheuhaus einen Platz sichern. Unsere Schulkinder versorgen die Plätze gern, außerdem findet der Vorverkauf am Mon tag und Donnerstag von 16 Ubr im Zimmer Nr. 2 des mittleren Altflädter Schulhauscs statt. * — Theater. Aus die am Dienstag und Mittwoch im Saalx des Gewerbehauses stattfin dendeu Gastspiele der Pctzold-Wahlburgschen Opc- rettcn-Gescllschast sei auch an dieser Stelle aus- mer sam gemacht. Wie uns versichert wird, ver fügt die Gesellschaft über gute Kräfte, und ihre .Darbietungen wurden überalt mit großem Bei fall ausgenommen. In Buchholz, Thum, Ehren Wiedersdorf, Geyer, Oberwiesenthal, Bärenstein usw. spielte die Gesellschaft stets vor ausverkauf tcn Häusern. Während am Nachmittag sür die kleine Welt' „Schneewittchen und die sieben Zwerge" geboten wird, geht abends das* Volks stück „Haß und Liebe" oder „Wenn junge Her zen brechen" in Szene. Näheres ist aus der Anzeige in vorliegender Nummer ersichtlich. —s. Besitzwe ch s c l. DaS an der Gold- bachstraße gelegene Gasthaus „Zur Souue" in durch Kauf iu deu Besitz des Herr'» H elbig aus Grüua übergegangeu. * * Gersdorf, 1. März. Wie wir hören, ist Aussicht vorhanden, daß unsere Gemeinde noch in der ersten Hälfic diese? Jahres neue Kirchen glocken erhält. Der Kirchenvorstand ist sehr be müht, unserem Gotkesbause wieder die zwei Glocken zu beschaffen, die vor zwei Jahren dem Kriege geopfert werden mußten - ---- 'Gersdorf, 1. März. Ein bedanerlichcr llnsall ereignete sich vorgestern im Hause Nr. 110b. Tie Ehefrau des Invaliden W., die sich in dem Hanse besnchSbalber aufhielt, stürzte durch einen Fehltritt die Kellertreppe hinab, wobei sie einen Bruch des linkeu Armes erlitt. * Ursprung, I. März. Am "Donnerstag früh 5 Uhr ereignete sich auf dem hiefigcu Bahn- lw'e durch den von EhemuitwOclSnitz verkebren den Güterzuge (sogenannter Arbei et-zug, der sämtliche Arbeiter von" Ursprung, LeukerSdorff Sei'crsdors und Kirchberg miinimmt bis nach Lttgau) ein bedauerlicher Unfall, indem der Bcraarbeüer Paul Meier aus Leutersdorf beim Auffteigeu vom Trittbrett ausrutfchte und mil den Beinen unter die Räder geriet. Da der Zug schon in Bewegung war, so lvurde ihm ein Bein bis zum Kßie ganz abgefahren und da? andere foll gebrochen sein. Meier hat sich aber in seiner Schmerzensangst so festgebalteu, daß er uoch 600 Meter weit mit sortgeschleppt wurde. Ibm wird allgemeines Bedaueni entgcgenge- brachl, weil ihm erst vor mehreren Nochen seine Ehefrau gestorben ist. M. wurde in das Raben steiner Krankenhaus übergesührt. Au seinem Aus kommen wird gezweifelt. * Zwickau, 28. Febr. Aus die erneute Ein gabe der Planitzer Gemeinden hin bat das Ministerium angeordnet, daß, um den Bau der Straßenbahnlinie nach Oberplanitz recht bald zu ermöglichen, die Kreishauptmannschaft den Stadt rat zu Zwickau auffordern soll, die Planunter- lagen für den Bau baldigst aufzustellen. Mit dem Bau würde ein langgehegter Wunsch der beiden Dorortgemeinden Planitz endlich in Erfüllung gehen. Depeschen tzs.hcMttitz. An die Soldaicu rccküci der Ehemnitzer Soldatcnrat in ciuem Flugblatt die Auffordenmg, beute Souuabeud den spanakisli- scheu Temonftraiioucn scruzubleiben. Ehemnitz mü'se seiucu guten Ruf beoatteu, deu es druck, d e bis beule gewahrte Ruhe und Ordmmg.un «er allen Großstädten errungen babc. Leipzig. Auch der gestrige Tag des Genc ro.lstreiks ist im allgemeinen ru üg verlausen. Ter Konflikt zwffcben der Amlshauptmanufchast und dem A.- und S -Rat wegen dcr Schließung der Lebensmittelkartenstelle bat zur Verhaftung des Amtsvauptmauns von Fink durch den A und 2.-Rat geführt. Der BürgerauSjchuß Hal dar cmfbiu beschloßen, die KmtensieUe für den Per kehr wieder zu öffnen. Die Knappheit der Wa r nvorräle bot einen Sturm aus die Lebcnsmit lelgefchäste hervorgcruseu. Die Leipziger Lehrer ba'>en beschlossen, bis gim Dccusiag im Aus stand zn verharren. Ter Vormarsch der Regie- nmgSlruvpeu auf Halle dauert fort. Starke Kräfte haben Ap-Aoa paffien Weimar. Die gestrige Kabinctlsjitzung dehnte sich bis nach 10 Uhr abends aus. Tie Frage der Eingliedeiung des Räte'vstems in die Ver- iaüung lvurde beschlossen. Gotha. Bei den Wablc-U zur Golbaischcu L mdeSversammlung erhielten die Unabhängigen !2 l95, die Demokraten 17 926, die Deulfchnatio nalcn 12 523, die mit den Deut chnationalen ver bundene Liste Grübel lRecbtSwßEcho'llei) 3261 und die MehrheitSsozialijicu 7530 Stimmen. Fünf Orte feblc-n noch. Iniolge de? Genetalffreffs ließ jich das Wahlergebnis äußerst schwer und lang sam sestftellen. Es werden voraus sichtlich ent fallen auf die Unabhäuaioeu 10, Demokraten 1, Deutschnationale 1, MehrbeitSsozialisten 1 Sitz. Braunschweig. Von. den AüSschüsseu der reuoluli-uiäreu ?lrbeiterfchaft und der VolkS- mai iu.divisiou. sowie der bewoffnelen Arbciter- fcha'l von Wol-cubüncl v>gr ek zu Masseukund- gebuiuzcu aufgefordcrt wordeu, u:u die Räterepu blik in Br-muschlveig citiSzunisen in Anbetracht d-r neuen Laoe durch die Vertagung de-Z Land tages, der am Morgen zu einer Sitzung zusam-- mcngctrclen war. Tie bürgerlichen Zeitungen stellen ibr Erscheinen ein. In den Versammlun gen, bei denen als Führer der Erpräsidenk Mcr- ges fungierte, wnr'oe mitgeteilt, daß die Räte republik ausgcrusen, der Landtag arffgelöst rurd am 18. März Neuwahlen zum A - uud S.-Rai vorgenommen werden sollen. Es wurde mitge- tcilt, daß dis bayerische Räterepublik beschloß. Hiffe zu seudeu. Köln. In Westhoven bei Köln stürzte durch ciuc Ervlosion der Ladcralim des dortigen Muni- licuiSdepoiS, in lvelcheur 12cr OZranattn lagern, zusammen. Bisher wurden durch die Fcuerwehr 1V Tote und 12 teils schwer, teils leicht Ver letzte geborgen.