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- 20 - Augenblick, zum Zeichen gegenseitiger Achtung Geschenke mit ihm zu tauschen 299—305). Sollte ein Zeitalter, welches das rauhe Kriegshandwerk sogar dem wehrhaften und annoch gefährlichen Feinde gegenüber bereits derart durch die Sitte edler Ritterlichkeit geadelt hatte, gegen den wehrlosen und also unschädlichen Gegner wirklich noch mit solcher Härte Verfahren sein? Auf die letzte Möglichkeit, die dem Betreter des zweiten Aus weges noch bliebe, daß nämlich Homer und seine Fortsetzer nur zum Teil gleichzeitige Sitten geschildert, zum andern Teil aber auch die in dem überkommenen Sagen- und Poesieschatz einer älteren Zeit fixierten Anschauungen unverändert herübergenommen haben können, komme ich bei der Untersuchung des geographisch-historischen Hinter grundes der Piratenszene zu sprechen. So wie die Dinge eben liegen, erscheint mir der dritte Ausweg, die Szenen nach rein sachlichen Gesichtspunkten miteinander zu ver gleichen, zunächst jedenfalls als der einwandfreieste und darum als der leichteste. Wie verhält es sich denn, so fragen wir nun, wenn Fremde gegen Fremde stehen, Männer, die nicht etwa wie König und Unterthan durch ein Verhältnis der Über- und Unterordnung von einander geschieden sind'? Hiefür bietet die Ilias mehrere Beispiele. Im 6. Gesänge lernen wir den Troer Adrestos kennen. Seine Pferde sind scheu geworden, er selbst ist vornüber aus dein Wagen aufs Antlitz gestürzt. Daß er zuvor die Waffen zum Kampfe gegeu Menelaos erhoben habe, wird nirgends gesagt. Und nun heißt es (V. 43 ff): öe ot es»/ TroHa ü' b «-/Etoü xet/o/4ta xLtrc», M/.x<Ü re re 7ro/.öx/^/<ü re xxv ror M^/acrtro cr/ck^Lt'a? «/ratva, xsv e/ü e/rt 50 x«t ö/j r«/ LTit Agamemnon aber, der eben dazukommt, verweist dem Bruder seine Milde: