13 der befreundeten Thesproten dagestanden! Mag man daher auch vielleicht das rettende Einschreiten des Helden aus anderen Motiven zu erklären versuchen und annehmen, er habe im Widerstreit der Gefühle für ein verbündetes Volk und den eigenen Stammesgenossen Eupeithes, dem Zuge des eigeuen Herzens folgend, sich für letzteren entschieden, oder auch, er sei, von seiner Stellung als König Gebrauch machend, als ein väterlich milder Fürst') da, wo die leidenschaftlich erregte Menge Gut und Blut des Mitbürgers verlangte, für den Gedanken eines friedlichen Ausgleiches eiugetreteu: am glättesten losen sich doch nur alle Schwierigkeiten, wenn die offenkundige Pflicht gegen den Schützling des Xköc,- ihn nötigt, seine eigenen Gefühle, gleichviel welcher Art sie auch sein mögen, zu unterdrücken; denn nur so ist er vor den Jthakesiern sowohl als auch vor deu Thesproteu gegen jeden Verdacht willkürlicher Begünstigung des Volksfeindes von vornehereiu am besten gesichert. Es ist hier nicht der Ort, diesen Gedanken weiter zu begründen. Doch werden, wie ich hoffe, unsere später zn gewinnenden Resultate zu seiuen ferneren Gunsten sprechen. Jedenfalls hätten wir, wenn unsere Erklärung richtig ist, zunächst wenigstens ein Beispiel konstatiert, wonach allem Anschein zufolge wirklich die heilige Scheu vor der Satzung des den Schntzflehenden beschirmenden Zeus alle anderen Rücksichten zum Schweigen bringt und selbst den init feindlichem Hasse verfolgten Schuldigen der Rettung wert erscheinen läßt. Gewiß wird hier niemand an eine Gefangennahme des Eupeithes ,durch Odysseus denken wollen: ebenso unstatthaft aber wäre eine solche Annahme, was das Verhältnis des ägyptischen Königs zum Piraten führer aus Kreta betrifft. Noch aber sind keineswegs alle Bedenken beseitigt. Eine Reihe von Szenen begegnet uns, zum Teil in der Odyssee, und mehr noch in der Ilias, wo es scheinen möchte, als sei das Recht des auf Erhörung und freundliche Aufnahme denn doch kein so unbedingtes, durch menschliche Stimmungen undispensierbares Gesetz gewesen. So sehen wir vor allem in der Erzählung vom Freiermord den Opferbeschauer Leiodes. Von ihm sagt der Dichter 310 ff): ö' /Q/IL oö MO y Bgl. das b m 47!