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ich den alten Herrn nicht, lieben tue ich nur einen/ „Närrchen!" lachte der glückliche Gert und küßte das Mädchen. „Der Professor ist durchaus nicht alt, Deine Jugend läßt Dir dies nur so erscheinen. Und damit nicht doch noch der ge fürchtete Fall eintritt, so halte ich es für bes ser, Du teilst ihm unsere Verlobung mit, wenn dieselbe auch erst zum Weihnachtsfest veröffentlicht wird —" „Ich denke, der Professor wird den Herrn Forstassessor Gert von Heinen doch dem Na men nach kennen," scherzte das Mädchen. — „Nun aber der Abschied, Gert, lieber Gert" — kam es dann in verändertem Tone. „Wenn die Schwalben wiederkommen —" „Dann kommst auch Du, Süße, zurück und wie sie, fliegen wir zwei zu Neste." Die Sonne war untergegangen. Wie herbst liches Entfärben ging es durch den Wald. Stärker rauschten die Wipfel der Bäume; küh ler wehte die Luft daher. — Der Professor er schauerte, wie aus einem schweren Traum er wachend. Der Wind zauste an den Zweigen der Bäume; raschelnd sank ein dürres Blatt zur Erde nieder. Mit seiner Enttäuschung, sei nem Seelenschmerze ringend, sah er dem Blatte zu, das niedersank ... Es hatte recht, das junge Kind, Jugend gehört zur Jugend, — wem würden wohl im Herbste des Frühlings Blumen blühen? Kleine Chronik. * Der erste Lchueefall, dem nach dem Urteil der Meteorologen bald wieder Regen folgen soll, hatte einen sehr weiten Umfang gewonnen. Ganz Nord-, West- und Mitteldeutschland und größere Bezirke von Süddeutschland waren in Milleiden schaft gezogen. Die Mittelgebirge glänzten alle im Schneekleid Im Osten war die Kalimitüt schwächer. Der Telegraphen» und Telepohvnverkehr war von Berlin nach dem Au-lande zeitweise völlig einge stellt, ebenso nach Sachsen, Hannover, Westfalen, Rheinland, Hessen. Mehrfach hat die Schwere dcS Schnees die Drähte zerrissen oder in Berührung mit anderen gebracht, so daß die Leitung versagte. Auch bei den Zügen kamen zahlreiche Verspätungen vor. Die Flüsse steigen im Westen fortwährend, es sind erhebliche Schwierigkeiten zu befürchten, wenn kein Umschlag folgt. — Bei furchtbarem Schncesturm bat ein auf einem Acker beschäftigter Knecht des Ritterguts Friedland bei Heiligensiadt den Lod gefunden. — Ucber Schlichtung bei Itzehoe in Hollstein zog gestern ein Gewitter. Der Blitz schlug in das Haus des Landmanns Dieckmann ein und zündete. Ein fünfjähriges Mädchen wurde vom Blitz erschlagen. — In Fischenich im Rhein land wurde morgens gegen 4 Uhr eine Bauers frau, die ihre Waren zum Markte bringen wollte, von einem heftigen Sturmwind ersaßt und gegen »inen Güterzug geschleudert Die Frau wurde voll- ständig zermalmt. * Uetersch»t«»«ugt». Infolge Anwachsen- der Seine ist der BootS- und Ilußdampfcrdienst in Paris unterbrochen. Ueberschwemmungen werden gemeldet aus der Tourraine und Burgund, sowie von der Marne, Gard und Donne. Auch von der Aüste des Mittelländischen Meeres wird starker Sturm gemeldet. Ein Boot mit sechs Personen ist unter- gegangen. In Nancy mußten infolge dcS Hochwassers 1400 Personen aus ihren Wohnungen flüchten * Geeilt. AuS Boulogne sur Mer wird gemel det: Während deS deftigen Sturmes ist daS Fischer- boot „Suffren" beim Hafeneingang von einem Dampfer angerannt und an die Küste geworfen worden. Die Mannschaft wurde von einem Rettungsboote aus genommen Das Rettungsboot scheiterte und drei Mairn ertranken, elf Mann werden noch vermißt. Ferner sind drei weitere Fischerboote unlergegangen. Beim Untergange des einen find sieben Mann er trunken Man befürchtet, daß auch die Besatzungen der beiden anderen Boote verloren sind. Auch vier Zollbeamte, die eine Fahrt in die See unternommen hatten, werden vermißt. * Zwei Kinder verbräunt. Die beiden drei und vier Jabre alten Kinder de« Arbeiters Klein schmidt aus Dorf Pötzschkchmen (Oüpr.) waren zu ihrer Großmutter nach Gut Pötzschkchmen gegangen. Als diese fie kurze Zeit in der Stube allem ließ, kamen sie dem Ofen zu nahe und erlitten einen furchtbaren Tod. Dos ältere Kind war, als man cs auffand, bereits vollständig ve> kohlt, während das andere am Abend von seinen Qualen erlöst wurde. * Kür 25,vvv Mark IIertsacheu gestohlen. Beim Juwelier Scholz in Kattowitz wurde vergangene Nacht eingebrochen und für 2b Ouo Mark Wert sachen und Edelsteine gestohlen. * Bon russische« vaudlte» ermordet. Zwischen Sosnowicc und Jendrzejow wurde der Kaufmann Grudzmtki von russischen Banditen ermordet nnd beraubt. DaS ist seit kurzem der dritte Raubanfall in jener Gegend. ' Ueber eine «ene Ee«s«ti«nr»AffSre berichtet die „Berl Ztg": Bei der Berliner Staatsanwalt schaft ist gegen den Reichsgrafen Bernhard von Schmettow, wohnhaft zu Schloß Rothenburg a. d Oder, ein Verfahren wegen Betruges anhängig ge macht Graf von Schmettow wird beschuldigt, einen Berliner Juwelier beim Ankauf von Juwelen im Werte von 28 000 Mark dadurch betrogen zu haben, daß er ihm Akzepte mit seiner Unterschrift und der Unterschrift seiner Braut, der Prinzessin Ida Sul- kowski, gab, obwohl er gewußt habe, daß die Prin- zessin Sulkowski wegen Schwachsinns entmündigt worden war. Die Wechsel sind nicht eingelöst worden, «nd der Juwelier hat für die Juwelen keine Deckung erhalten. * »« Ve« schwarte« Pocke« erkrankt. Die ganze Familie Villa aus der Zeughausstraße in Metz, Mann, Frau und fünf Kinder, find in di« Isolierbaracke eingelicfert worden, da nach ärztlichem Gutachten Erkrankung an schwarzen Pocken vorliegt. — Rach einer neueren Meldung ist am Freitag vormittag ein vierjähriger «nabe gestorben. * Ei« Peinliches gnsammeitrcsfe«. In Würz burg Halle ein junger Kaufmann einen Wechsel über 2b 000 Ml gefälscht und flüchtete damit m-ch Dort- mm d. Doil sah er sich in dem von ihm ausge suchten Holet seinem verreisten Prinzipal gegenüber, der ihn sehr verwundert und nicht gerade höflich begrüßte. Bleich vor Schrecken, gestand der De fraudant sein Vergehen sogleich ein und wurde ver haftet. * Reiche Etistuag. Die in München verstor bene Witwe Amalie Schwarzmann hat ihr Vermö gen von 330000 Mark der Sladt für ihre Wohl- tätigkeitSanstallen vermacht. * Dte Lch« vc« der Kamili, vragaaza. Die Gläubiger der virtriebenen portugiesischen KönigS- samilie kennen jetzt keine Rücksicht mehr. Tie Ver waltung einer Gasanstalt hat die Villa der Königin- Witwe Maria Pia wegen einer Forderung von 80000 Francs für unbezahlte Beleuchtung pfänden lassen. Sie schrieb an König Manuel nach Wood northon, um ihn zur Bezahlung dieser Schuld aus- zusordern, da sie sonst die Villa öffentlich verkaufen lasse. * Dit Angelege«hette« der frühere« Krau v. Echöuebeck auK Alleaftein, heutigen Frau Weber in Beilin, haben auch das Berliner Kammergericht beschäftigt, daS auf Antrag dcS gerichtlich bestellten Vormundes dem Ehemann Weber die Verwaltung deS Vermögens seiner Frau teilweise entzog. Damit tst diese Angelegenheit in letzter Instanz erledigt. * Selbstmord eiueS Olfijier». Der Leutnant bei den Innsbrucker Kalserjägern Alfred Tomacil hat sich in seiner Wohnung erschossen. Unglückliche Liebe ist die Ursache des Selbstmorde-. * Brrhastuug eine- flüchtige« Mörders. Der frühere Gcmeindcwächter und Schuhmacher August Schütze aus Rachchütz, der in der vorigen Woche den dortigen Gemeindcschrciber Fleischmann gelötet hatte und dann gefluchtet war, wurde gestern in einem BreSlauer Restaurant verhaftet. Er war völlig gebrochen und gestand die Tat ein * 3« Gefüng«tS gcflorde«. Der frühere bay rische OverlandeSgerichlSrat Greiner, der wegen Unterschlagungen zu vier Jahren Gefängnis verur teilt worden war, ist im Nürnberger Zellengefäng- niS, 74 Jahre alt, gestorben. * Dte »»«»tische« «»tscher. Wie in New- York, so verdrehen sie auch in der ungarischen Haupt stadt den reichen Erbinnen die Köpfe. Die einzige Tochter eines reichen Grundbesitzer- heiratete den Kutscher ihres Vater- trotz aller Warnungen der Familie. Sie entfloh mit dem Rossclenker, so daß die Eltern schließlich einwilligen mußten. * «tuder dtiuge« Geg». In Beilincr Blättern lesen wir: Durch drei stramme Jungen tst die Frau eines Milchhändler- in der Eylaucrstraße erfreut und — überrascht worden Die Drillinge scheinen den Leuten Glück zu bringen: denn die ganze Um gegend kam, um die seltene Bescherung zu sehen, und so hatte der Mann bald — seine Milch gänzlich ausverkaust! * «tue Berbrecheri« a«S Liebe. Zweimal zum Tode und zu fünfzehn Jahren Zuchthaus wurde vom Schwurgericht zu Insterburg eine 24jäh,ige Magd verurteilt, die ihre Herrin, eine Landwirls- flau, sowie eine Verwandle derselben mit Arsenik vergiftet und andere Angehörige der Familie zu er morden versucht hatte. Außerdem lag eine Ver führung zur Brandstiftung vor Das Mädchen Hane sich gut geiührt, bis sie eine Liebschaft mit dem Sohne ihrer Herrschaft begann. Weil sie glaubte, die letztere sei gegen eine Heirat, beging sie daS furchtbare Verbrechen. ' Der »erloreac Geburtsschein. Auch einem Prinzen kann et passieren, daß ihm bei der Hochzeit die erforderlichen Papiere fehlen. So ist, cs, wie die „Frkf. Ztg." mrttrilt, dem Prinzen Viktor Napoleon bei der Anmeldung seine- Aufgc- botet gegangen, ihm fehlte der Geburtsschein. Tie Familicn-Eintragungcn eifolgten während der Re gierung Napoleons III. im damaligen Kaiserlichen Hau-ministcrium; diese Aktenstücke sind aber 1870 verschwunden. Der Prinz Halle also Mühe, zu be weisen, daß er geboren war, obwohl er ein gereifter Mann ist. " Volk->bcrßla»be. In den ungarischen Gemeinden Vatkoh und Barbad wurde gestern ein heftige- Eidbeden verspürt. Infolge der Erschütterungen begannen die Kirchcnglocken selbsttätig zu läuten. Die Bewohner wurden von einer beispiclslosen Panik ergriffen. Eine Wahrsage! in erklärte, an dem Erd beben sei der Teuscl schuld, welcher Hunger leide und deshalb die Erde wschütlrre. Die Menge schleppte Kälber und Ziegen in eine in der Nähe gelegene Höhle, wo der Teufel wohnen sollte dann wurde der umliegende Wald an zwei Stellen in Brand gesetzt, um den Teufel zu verbrennen. Kundamt Oberlungwitz. Gefunden: 1 Unterrock, l Herrenregenschirm, l Damenregenschirm, 1 Geldtäschchen, 1 Kleiderstoffrest, 2 Wagebalken, l Damenhandtasche, l Damengürtel, 1 Peitsche, mehrere Schlüssel. Verloren: 1 Damengürtel, l Damenregcnschirm, 1 Antomobillaterne, 1 Portemonnaie init Inhalt. Zugelaufen: Mehrere Gänse. Der Fund von Sachen ist unverzüglich .m Rathaus Oberlungwitz zu melden. Neues Stadt-Theater, Chemnitz. Rrpcrtvtt von Sonntag, den 13. November bis incl Sonntag, den 20. November 10^0 (Tiictnon: R I sie) Datum: Borstellung. Anfang. ßenatag -3. Elmäßigt Peuse Die vrout von Mess n<>. Ein Trauersp rl mit Ehö>. in ö Alten von -chlller. 3 Uhr Außer AbonnkM. Undinc. Romnnchche Zauberope in 5 Allen von A. Lvltzing 7V. Mr Mlttltag 14. 4. Borst, im 3 Abonn. Madame Butterfly. Oper in 3 Alten von G. Puccim. 7'/, Uhr Dienstag 15 5. Borst, im 3. Abonn Don LarloS. Ein d au aiisches Gedichl in 5 Aden von Friedlich vvn Schiller. 7 Uhr MtNwach 18. Geschlossen. Donneratag 17. Ü. Borst im 3 Abonn Der Skandal. Schauspiel in 4 Akten von Henry Bataille. 7'/. Uhr Freitag 18. 7. Borst, im 3. Abonn. Siegfried In 3 Akten von Richard Wagner. 7 Uhr ßannadend 19. 8. Boi st. im 3. Lbonn. Tie Jüdin von Toledo. Traue.spiel in -> Akten van Franz Gr.llparzee 7'/. Uhr ßanntag 20. Außer Abounem. Siegfried. 7 Uhr Alte» Theater. Der Mikado, Operette in 2 Akten von Arlhur «ullivan. (I3./H.- Anfang 8 Uhr Der Rastelbinder, Operet e in l Bolspiei uns 2 Akten von ^ranz L.har. 14/1t.) Anfang 8 Uhr. Die («locken von Cornroille, romaniische Operette in S Akten und 4 Bildern von Robert Planquette. (Id./Il-l Anfang 8 Uhr. Mittwoch <16./l ly geschtolsen. Miß Dudelfack, Ope reile in 3 Akten von Rudolph Nelson (>7./il) Anfang 8 Uhr. Der Rastelbinder. (16./! 1.) Anfang 8 Uhr Mamsell Nitouche, Operette in 3 Akten von Heioö. ,IS./11.! Anfang 8 Uhr. Die Glocken von Eorneville. 20/ll., Anfang 8 Uhr. Bemerkenswert sind die Erfahrungen, die Herr und Frau Birkly bei ihren Kindern gemacht haben, die regelmäßig ScoltS Emulsion bekamen. ÄSln-NippeS, Thüringerstr. 18, 13. März 1909. „Meinen 6 Kindern tm Aller von '",— 9 Jahren hat Scotls Emulsion sehr gut getan. Ich habe ihnen da- Piävarat als Stärkung-- und KräftigungSmitiel verab reicht und bin über den Erfo g, besonders bei meinem jüngsten Mädchen Anna, erstaunt und erfreut. Die Kleine Hot während des Gebrauches von Ecolls Emul sion sogar in 1 Monat 2 Psrmd zugenommen und hat Hinte, sie ift 6'/, Monale alt, cin Gewicht von 19 Pfund. Nach ärztlicher Aussage ist Anna ein sehr kräf ig ent wickeltes »md, an dessen ständiger Gewichtszunahme selbst der es alle 4 Wochen wiegende Arzl sein. Fieude hat. Es ist tneS für un- um so wichtiger, weil meine grau das Kleine nichl selbst nillen kann." (gez.) Michael Birkly, Kgl. Sisenbahngehilfe. Jede Mutter, die ihr Kmd mit der Flafche groß ziehen muß, weiß, daß es ost recht schwer ist, da- Kleine recht voranzubringen. Es wird dann vielfach dies und jcneS versucht, ohne indes den gc- wünschten Erfolg herbeizuführcn. Eitern, die in solchen Zeiten zu ScoltS Emulsion greisen, und eS dem Jüng- sten regelmäßig geben, werden cs mchi nötig haben, andere Mittel zu pro bieren, denn Scott- Emulsion be "-7 echt dieser kommt zarten Kindern außerordentlich gut und veiwandttt sic in fusche lebensfrohe Gefchöpfchcn. Scott« (kmulftsn wird von un« «uischlichlich im >r»tcn »crkautt und jwar nie l«ie nach Gewicht »der Mab, sondern nur in versiegelten Orsgtnalflaichen in «arlon mit unserer Schutzmarte (Fischer mit dem D»r>ch>. Scott » vowne, G. m. d. H., grantsurl a. M. vrftandicilc: Fctvsler Mcditinai-Lcberlran Ido.o, prim« »lh«crin b«,0, unicrphokotzorlgjaurer »alt «,». unicrpi,o«pl,ortgsaurc« »airsn r.o. »ul». Sraqanl »,ü, scinfter arab. Gummi pul» >.o, Wasser tgo.o, Allod»! »1,0. Htcr«u ar»»»tische Lmulst»n mit Aiml-, Mandel- und »aullheriaöl je « rr»psen. Literarisches. Liebe und L < ben der Lady Hamilton. Roman von Heinrich Vollrat Schumacher. Mit 11 historischen Illustrationen und Dokumenten. Verlag von Rich. Bong, Berlin W, Preis 4 Mark, gebunden 5 Mark. Ein Werk von ganz besonderer Eigenart bietet hier der durch eine Reihe trefflicher Romane rühmlichst bekannte Autor. Auf dem zeitlichen Hintergründe der zweiten Hälfte des 18. Jahr hunderts behandelt es eine Frauengestalt von so fesselndem Zauber und so prickelndem Reiz, wie sie sich nur ganz selten in der Geschichte findet. Lady Hamiltons Leben und Charak ter, verdunkelt durch Gunst und Hatz ihrer Zeitgenossen, ist erst durch die neueste For schung in das rechte Licht gerückt worden. Auf dieser Grundlage baut Schumacher seinen Ro man auf. In glänzenden Farben malt er das tolle Treiben der durch den Reichtum Indiens entsittlichten englischen Aristokratie, in dem Emma Lyon-Hart, die spätere Lady Hamilton, ihre abenteuerliche Karriere beginnt. Als kaum vierzehnjähriges Dienstmädchen opfert sie sich aus edlen Motiven einem hohen Offizier. Von gemeines Aufsehen und wird daS gefeierte Mo dell der berühmtesten Maler, in deren Meister werken sie noch heute fortlebt. Ihre weitere Laüfbahn macht sie in buntem Wechsel zur Geliebten englischer Aristokraten in einer an seltsamen Momenten reichen, oft an moderne Sensationen erinnernden Liebesverwickelung zur Gemahlin des hervorragenden Staatsmannes und Gelehrten Sir Hamilton, der sie in die hohe Politik einführt. Wegen ihrer Schönheit und Grazie von Männern wie Goethe als Meisterwerk der Natur gepriesen, nimmt sie als intime Freundin der Königin Maria Carolina von Neapel, einer Schwester Marie Antoinet tes, an den großen Kämpfen gegen die erste französische Revolution teil, indem sie als ge heime Agentin Pitts die Interessen Englands im Mittelmeer fördert und durch die Vorberei tung der britischen Seeherrschaft bestimmenden Einfluß auf die Geschicke Europas ausübt. Ein abenteuerliches, von glühenden Leiden schaften durchwühltes, alle Höhen und Tiefen des Lebens berührendes Frauenschicksal ist es somit, das Schumacher mit einer dichterischen Gestaltungskraft und einem hinreißenden Schwünge schildert, die die innerste Anteil nahme erregen und seiner Arbeit einen dau ernden Wert verleihen. Bildliche Darstellungen zeitgenössischer Künstler, Auszüge aus Akten, Urkunden und der Korrespondenz der handeln den Personen geben dem Werke auch kulturge schichtlich hervorragende Bedeutung. Angesichts der immer steigenden Verteuerung aller Lebensmittel schwebt jetzt wohl jeder Hausfrau die bange Frage aus den Lippen: Wie ist es möglich, noch auszukommen? Und jene andere, die damit im Zusammenhang steht: Wie kann ich sparen? Nun, die letztere ist bald beantwortet: Indem sie alle Dinge, die sie selbständig Herstellen kann, nicht für teures Geld einkaufen geht. Besonders bei der Wäsche ist dies der Fall. Selbstanfertigung derselben lehrt und über Neuheiten informiert am gründlichsten und besten die im Verlage von John Henry Schwerin, Berlin W 57, erscheinende Monatsschrift „I l l u st r i e r t e Wäsche-Zeitung", deren reichhaltige Septembernummer soeben zur Ausgabe gelangt ist. Der große praktische Nutzen dieses konkur renzlosen Spezialblattes besteht in seinen herr lichen, überaus zahlreichen Vorlagen für Da men-, Herren- und Kinderwäsche, Babysachen, den zur Wäsche gehörigen Häkeleien usw., in dem jeder Nummer beigegebenen großen Schnitt musterbogen, seinem orientierenden Wäschebericht, den Klöppelbriefen, abwechselnd mit vielgestal tigen Monogramm-Verschlingungen usw., so daß selbst der Anfängerin die Sache leicht ge macht wird. Abonnements aus „Illustrierte Wäsche-Zeitung" für nur 60 Pfg. vierteljähr lich durch alle Buchhandlungen und Postan stalten. Gratis-Probenummern durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Ber lin W 57. Das Hautjucken ist ein äußerst qual voller Zustand, der die damit Befallenen fast zur Verzweiflung bringt, denn je mehr man kratzt und scheuert, desto toller wird das Jucken. Der Ursprung dieses Uebels ist parasitär, ner vös oder die Folge einer Umwertung des Stoffwechsels. Aus letzterer Ursache erklärt es sich, daß das Hautjucken in vielen Fällen durch die Ausscheidung von Harnsäure hervorgerufcn wird, die mit dem Schweiß aus den Poren heraustritt und sich dann in deren Oeffnungen niederschlägt und zu seinen mikroskopischen Na deln kristallisiert. Man kann dieses Hautjucken sehr leicht und schnell beseitigen, indem man die bekannte „Zucker's Patent-Medizinal-Seise" auf die juckenden Stellen als Schaum austrägt und kurze Zeit anstehen läßt. Der in dieser Seife enthaltene kohlensaure Kalk, der mittels patentiertem Verfahren hineingebracht wird, gibt die Kohlensäure frei und verbindet sich mit der Harnsäure, die dann mit dem Seifen schaum zusammen leicht abgewaschen werden kann. Wer zu derartig starker Harnsäure-Ausschei dung neigt, sollte nebenbei ein alkalisches Mi neralwasser, z. B. den „Alt-Buchhorster-Mark- sprudel Starkquelle" (Jod-Eisen-Maugan-Koch- salz-Ouelle) längere Zeit genießen, damit die Harnsäureausscheidung aus dem direkten Wege erfolgt und somit Ansammlungen, die zu Gicht, Steinleiden usw. führen, überhaupt nicht cintreten können. Fast jede Apotheke und Dro gerie führt die beiden Mittel. „Prüfet alles und das Beste behaltet." Nach diesem Worte, so schreibt ein bekannter Schriftsteller, habe ich wohl so ziemlich alle auf dem Markte erschienenen ähn lichen Fabrikate versucht, bin jedoch stets wie der zu den Maggi-Erzeugnissen zurückgekehrt. Denn diese übertreffen alle übrigen an Qua lität, d. i. Gehalt, angenehmen Geschmack und Bekömmlichkeit. Entzückt von ihrer Güte und vielseitigen Verwendbarkeit meint meine Frau, die aus Köln verschwundenen Heinzelmännchen hätten zweifellos die Maggi-Werke in Singen am Hohentwiel zn ihrem jetzigen Wohnort erkoren. einem ärztlichen Charlatan aus tiefstem Elend in den Straßen Londons gerettet, wird sie als „Hebe Nestina" in dem berüchtigten „Tem pel der Ehe" zu London öffentlich ausgestellt, erregt sie durch ihre wundervolle Schönheit all cto. rcvlclckn imS Hieuerkor» Okemnilr, Künixstr. 34