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Tageblatt. M. 1M Sonntag, dm 28. August 1910. N. Jahrgang. Die Rückkehr. Novellett« von Hans Joh. Poppe. (Nachdruck verboten.) Als Jörg Gastager aus dem Zug stieg, hüpfte ihm das Herz vor Freude. Auf dem Bahnsteige sah er sich ein wenig um, ob er vielleicht einen Bekannten sähe. Er sah zwei: den alten Furgler, der die Paket- post für die umliegenden Dörfer besorgte und den Lehrer aus seinem Dorfe. Sie erkannten ihn -aber beide nicht, was kein Wunder war, denn er sah verändert genug aus in dem wil den Barte und der derben ausländischen Klei dung, die er beide von drüben aus dem Gold lande mitgebracht hatte. Schad^ nichts, dachte er bei sich, als er beim Furgler vorüberschritt, da wird man mich zu Hause auch nicht erkennen. Das wird ein Hauptspaß werden, wenn ich dann sagen werde, daß ich der Jörg bin, und wenn ich dann der Mutter das viele Geld in die Schürze schütten werde. Schön wird das sein, und ich werd' meine Freude haben, ich, der Jörg, der Galgenstrick, dem keiner im Dorfe was Großes vorhergesagt hat. Wie sie sich alle getäuscht haben! D. h., von ihrem Standpunkt aus haben sie vielleicht recht ge habt. Hier in der Heimat hätt' ichs kaum zu etwas gebracht, weil ich. kein verschuldeter Bauer oder gedrückter Knecht werden wollte. Drüben ist^s anders. Da. verdient man 's Geld haufenweise, wenn man anzufassen ver steht — und wenn's der Zufall will, fügte er ein wenig kleinlaut hinzu. Na ja, das stimmt schon, wenn's der Zufall will. Denn schließlich, lange genug hatte es gedauert, bis er endlich ein reicher Mann war und an die Heimfahrt denken konnte. Wie lange eigent lich? Er überlegte. Jetzt waren es fast zehn Jahre, daß er vom Hause weggegangen war, übers Meer. Anfangs war's ihm schlecht gegangen, verdammt schlecht; ziemlich lange sogar. Schließlich hatte er sich in einer tollen Laune den Goldsuchern angeschlossen. Und da endlich hatte ihm das Glück gelächelt. Nach einem Jahre hatte er sich sagen können: Jetzt habe ich genug, jetzt kann ich nach der Hei mat zurückkehren. Ich habe zwar keine Mil lionen, aber ein Kapital, groß genug, um aus meines Vaters Häuslerstelle ein stattliches, schuldenfreies Bauerngut zu machen. Mit dreitausend Dollar in Gold und sicheren Pa pieren hatte er sich nach der Heimat einge schifft. Die Fahrt war rasch und glücklich von statten gegangen, und nun wanderte er hoch- klopfendcn Herzens auf der wohlbekannten Straße seinem Paterhause zu. Vom Bahnhof hatte er ein tüchtiges Stück zu laufen, und es dunkelte bereits, als der Kirchturm von Häsel- heim in Sicht kam. Im Dorfe brannten schon an allen Fenstern die Lampen, und auf der Straße traf er keinen Menschen. Das Haus seines Vaters lag nicht im Dorfe selbst, son dern etwa eine Viertelstunde abseits, dicht am Walde. Er bog also auf den schmalen Rain ab, der sich vor dem letzten Hause nach links ab- zweigte und zum Hause seiner Eltern führte. Er schritt tapfer aus und bald sah er in der Ferne das Lichtlein blitzen. Da fing er an zu laufen, bis das kleine Haus dicht vor ihm lag. Dann machte er für einen Augenblick Halt, um sich zu verschnaufen und zu fassen. Die Freude nach zehn langen Jahren endlich wieder die Mutter und den Vater zu sehen, wollte ihm schier die Brust zersprengen. Er hätte am liebsten laut aufgeschrien vor Freude. Aber das ließ er hübsch bleiben; da mit hätte er am Ende noch den Eltern einen Schrecken eingejagt. So riß er blos den Hut vom Kopfe und warf ihn ein paarmal hoch in die Lust. Plötzlich aber hielt er damit inne und lachte leise vor sich hin. Ja, so geht's, mur melte er, so geht's. Ihm war ein Gedanke gekommen, den ihm die übermütige Freude eingegeben hatte: Er wollte sich nicht sogleich zu erkennen geben. Er wollte sagen, er sei ein reisender Gesell, der sich verirrt habe und um ein Nachtguartier bitte. Er wolle es nicht umsonst, er habe Geld — dabei wollte er dem Vater ein Goldstück zeigen. Und wenn er dann in der Stube mit den Eltern am Tis he saß, wollte er sie erst ein wenig nach dem Sohne fragen, der da vor Jahren ausgewan dert war, und wenn sie ihm genug davon er zählt hätten, wollte er plötzlich rufen: Barer, Mutter, erkennt ihr mich denn wirklich nicht mehr? Ich bin ja der Jörg, euer Sohn, und bringe Geld in Hülle und Fülle, und ihr braucht jetzt nicht mehr zu arbeiten, sondern könnt eure alten Tage in Ruhe und Frieden genießen. Mit einem fröhlichen Lächeln durchschritt er den kleinen Hof und klopfte an die Haustür. Schlürfende Schritte kamen aus der Stube in den Flur. „Wer ist denn da?" Es war der Vater, der fragte. „Macht mir auf, guter Mann", entgegnete er, „ich hab mich, glaub ich, verirrt und möchte gerne hier über Nacht bleiben." „Das ist kein Gasthaus hier, da müßt ihr ins Dorf gehen." Inzwischen hatte der Alte trotzdem geöff net und betrachtete ihn prüfend. „Das wird wohl noch weit sein, 's ist auch so finster und ich bin unbekannt in der Gegend." Der Alte sah ihn mißtrauisch an. „Wir haben keinen Platz." „O, ich schlaf auf dem Boden. Ich will's auch nicht umsonst." Damit zog er ein Gold stück hervor und zeigte es. Da besann sich der Alte, sah ihn nochmals an und meinte: „Na, meinetwegen, kommt mal herein. Wenn die Bäuerin kommt, wollen wir sehen." Während Jörg dem Vater in die Stube folgte, erkundigte er sich: „Wird die Bäuerin bald da sein? Ich bin hundemüde." „Sie ist in die Stadt gegangen und wird gewiß bald kommen. Setzt euch unterdessen." In der Stube brannte eine kleine, matte Lampe. Jörg setzte sich davon entfernt an den Ofen. Er fürchtete, der Vater möchte ihn bei Lichte vielleicht doch erkennen, und das wollte er doch vermeiden. „Kommt wohl weit her?" meinte der Alte und setzte sich an den Tisch, wo ein Kalender lag, aus dem er eben gelesen hatte. „Ja, ziemlich weit." „So." Der Alte nickte. „Wohl auf der Wanderschaft?" Jörg zuckte die Achseln. „Wie man's nimmt." Während der Alte die Brille aufsetzte und wieder zu lesen begann, setzte er hinzu: „Ich komme von Hamburg, wo ich viel Geld verdient habe und reise jetzt zu Ver wandten." Der Alte sah ihn über die Brille hinweg an und lächelte mißtrauisch. „So!" meinte er gedehnt. „Ihr seid also ein reicher Mann? Warum geht Ihr denn da zu Fuß?" Jörg lachte. „Wenn man Geld hat, spart inan erst recht; da schätzt mans Geld erst." Der Alte schüttelte den Kopf. „Kann sein," meinte er in einem Tone, als traue er seinen Worten . nicht. Dann sah er wieder in den Kalender. Nach einer Weile meinte Jörg: „Ihr glaubt wohl nicht, daß ich Geld habe." Der Alte zuckte mit den Schultern. Jörg zog seinen Beutel und schüttete ein paar Gold- und Silbermünzen in die hohle Hand. „Das ist blos ein Teil," meinte er, „das andere hab ich hier," damit deutete er auf die Brusttasche. Der Alte sah lange auf das Geld und dann auf ihn, und in seinen Augen blitzte ein seltsames Licht. Jörg lächelte. „Glaubt Jhr's jetzt!?" Der Alte nickte und sah dann wieder in den Kalender. Aber eine Weile vermochte er nichts zu lesen. Er sah immer noch das Geld vor sich, das der andere aus dem Beutel ge schüttet hatte. Erst nach und nach fand er wieder den Text; aber hin und wieder ver- schwammen mitunter die Buchstaben vor seinen Augen und er sah wieder das Geld vor sich. Dann hob er langsam den Kopf und schielte verstohlen zu Jörg hinüber. Der saß behaglich zurückgelehnt ain Ofen und sah lächelnd vor sich hin. Er war zu frieden mit dem Eindrücke, den er gemacht hatte, und freute sich auf den staunenden Schrecken, wenn er seinen ganzen Reichtum auspacken und dem Vater sagen würde: Das alles gehört uns! Hoffentlich kam die Mutter bald, dann wollte er mit seinem Geheimnis sofort Herausrücken. Lächelnd dachte er so weiter, horchte auf jedes Geräusch draußen und freute sich auf die nächste halbe Stunde. Darüber vergaß er das Erzählen und lächelte nur still vor sich hin. Der Alte sprach auch nichts mehr, sondern sah in seinen Kalender. Seine Gedanken aber irrten in immer kürzeren Zwischenräumen da von ab und zu dem Fremden hinüber und zu seineni Gelde. Und auf einmal dachte er: Wenn ich das Geld hätte! Diesen Gedanken spann er weiter aus, starrte in sein Buch und las nicht mehr. Plötzlich schreckte ihn ein leises Schnar chen aus seinen Gedanken auf. Er sah zu dem Fremden hinüber. Der schlief. Die An strengungen der Reise und die Aufregungen der letzten Stunde mochten ihn müde gemacht haben und über dem schweigenden Warten war er eingenickt. Der alte Bauer betrachtete ihn lange, und während er seine geschlossenen Augen beobach tete, tauchte ganz allmählich ein Gedanke in ihm auf und eine Stimme raunte ihm zu: Nimm ihm das Geld. Er schüttelte den Ge danken von sich ab, aber der ging nicht, son dern kam imnier und immer wieder, und die Stimme wurde immer deutlicher. Und schließ lich überlegte er und sagte sich: Es ginge wohl und ich könnte das Geld gut gebrauchen, sehr gut sogar. Aber dann fiel ihm ein, daß der Fremde es merken mußte, wenn er erwachte — und dann kam es gewiß heraus, und er mußte das Geld wiedergeben und außerdem ins Gefängnis wandern. Es war also nichts. Der Wunsch nach dem Gelde aber wurde brennender, und zu der ersten Stimme, die da sagte: Nimm ihm das Geld, gesellte sich eine zweite, die sprach: Schlag ihn tot, dann kann er dich nicht verraten. Er erschrak und zitterte, als er daran dachte. Aber auch diese zweite Stimme wurde immer deutlicher und sie sagte weiter: Es kommt ja nicht heraus. Das ist irgend ein Fremder, von dem kein Mensch weiß, daß er heute bei dir war. Du vergräbst ihn dann im Walde, und kein Mensch erfährt etwas davon. Er schüttelte sich vor Schrecken, als er an all das dachte, aber die Gedanken ließen ihn nicht locker. Und dazwischen tönte das laute Atmen des Schlafenden. Und plötzlich erhob er sich und ging leise in die Küche. Gleich daraus kam er mit einer Axt wieder. Eine lange Weile stand er vor dem Schlafenden und dachte an nichts, als an das Geld. Dann erhob er die Axt, und in der nach-, sten Sekunde ertönte ein Schrei, dem ein, dumpfer Fall folgte. Jörg lag blutend aiw Boden. Eine Weile stand der Bauer wie ge-r lähmt, dann beugte er sich herab und fuhr» wild nach der Tasche des Gefallenen, wo dask Geld war. Während er den Beutel heraus- I zerrte, schlug der Fremde die Augen auf und I stierte ihn groß an, daß er entsetzt zurückfuhr. I Dann stieß er abgerissen, ächzend hervor: „Du I . . . . was hast du getan.... ich bin's ja... I der Jörg, dein Jörg, . . . Vater. . ." Seine Stimme erstarb und ein Blutstrom I quoll aus seinem Munde. I Der alte Bauer wurde weiß wie die Wand. I Dann sank er mit einem gräßlichen Aufschrei I neben seinem Sohne nieder und rief flehend I seinen Namen. Er bekam aber keine Antwort I mehr. Er hatte zu gut getroffen... Das war Jörg Gastagers Rückkehr ins I Elternhaus. Lindbergs Stirn fancie sich drohend, wenn Sie den» wirklich eine ewige Trennung zwischen uns be hübe nie Ende. schimmernde Wölkchen segelten, Antlitz leuchtete dem Maune au Da ward ihm das Herz weit in da sank aller Trotz von ihm ab. ihr schönes, mildes« ihrer Seite entgegen. Entzücken und Liebe,! Er legte seine Linke Sie mir daß Sie Die Herbstnacht war still und klar. Lange, silberne, Streifen Mondlicht lagen auf der Dorfstraße. die« Bäume rauschten leise und träumerisch. Irene Mainau« hob ihre dunklen Augen zum Himmel auf, an dem« einen Mann vor Ihnen begehrt, weil mein Herz stumm blieb", klang es leidenschaftlich zurück. — „Sie aber e haben meine Tage und Nächte mit wonniger Unruhe, und als Sie mich von sich sticken, mit Todesqualen erfüllt, Sie haben mir den Glaub?» an das Gute, und was tausendmal schlimmer war, an meine eigene sieg hafte Kraft, an die ich einst so fest geglaubt, genommei,, s Sie haben mich zu einem schwachen, hilflosen Weibe - gemacht, das nichts mehr vor einer Bettlerin voraus - batte!" „Irene, wenn es wahr ist, daß ich Dick elend ge macht habe durch meine Härte, wenn Du mich geliebt bast, wie Du sagst, dann — verzeihe!" schlossen haben, Fräulein Mainau, so sage» wenigstens, daß Sie mich nie geliebt haben, mich nicht mehr lieben!" „Dann würde ich lügen müssen! Ich mit Heiken, Druck ans ihre Finger und neigte sich ihr zu,« indem er sagte: „Irene, Sie haben Wort gehalten. Sie sind ge», kommen, das heikl also, daß Sie verzeihen." .Ich batte es Maniu verivrochen." „Gut, also Marlins wegen verließen Sie Berlin,« aber ich kann trotzdem nicht glauben, daß Sie un versöhnlich sind. Lie können gegen mich nicht Hürter sein, als gegen die anderen." „Herr Graf!" .Das klingt allerdings nicht sehr ermutigend", — Wiel geschenkt, als Irene das Gemach betrat und »eben ihrem Manu Platz nahm, der eben einen Stoß macher wollte. „Na, Liebchen?" fragte der Graf, ohne ausznblicken „kommst Du endlich?" und lachend sagte einer der Gaste: „Wie können Sie denn wissen, bester Graf, daß die Dame Ihre Fran Gemahlin in?" Da nenne sich Wolf Lindberg weit vor zu einem Meislerstoß und erwiderte lächelnd: „Ich würde nicht fragen: bist Du es, mein Liebs! Und wär ich auch taub und bliud. Wer fragt denn auch seine rechte Hand Uud sein Haupt, ob sie bei ihm sind!" — Und Fräulein Lila konnte nicht geling davon er zählen wie verliebt die Tame und der Onkel iueinanoer sinv. Sie wurde trotz mehrfacher Enttäuschungen iumier blühender und rosiger, dazu mgr ein neuer, annehm barer Freier in Sich^ der ihr honentlich nicht mehr cnigeht, da der Papa für diese Lerbmdung selbst sehr eingenommen war. — Andrea harte nach einem mehrmonatlichen Aufenthalt in Liuoeuhof kurz nach Irenes Hochzeit ihre Thätigkcit wieder amgeuomiuen und stand mit Martin in leb haftem Briefwechiel. Eine innige Freundschaft verband sie mit dem Mann, der ihre kranke Seele wieder gesund gemacht hatte und nicht ablicß, an derselben zn arbeiten, damit ihr der Frieden erhalten blieb. An eine Genesung Frieabelms - war nach Ausspruch der Aerzrc nicht zu denken, Altdrea konnte nichts rhun, als fein Los so günstig als möglich zn gestalten. Bei dcu Freunden iu Liudcuüof suchte sie Trost uud Ruhe und Kraft zu neuer Arbeit. Wie eine silberne Brücke gleitzte das Mondlicht auf dem Rain und mitten darauf kniete der stolze Mann, an dessen Treubruch Irene vergehen wollte und schaute sie an mit großen, liebestrablenden, flehende» Augen. „Ich bitte Sie, stehen Sie auf." „Sage Du, mein süßes, angcbeteteS Mädchen, denn ich lasse Dich nicht mehr und wenn Du es auch fordern solltest." — Wolf Lindberg legte seinen Arm nm Irenes Leib und zog sie an sich — „Meinst Du denn wirklich» ich ertrüge es noch länger ohne Dich? Ich habe ge kämpft und gelitten wie Du!" Irenes Haupt sank kraftlos an seine Schulter, seine Hände wurden naß von ihren Tbränen. „Liebling, Irene, weine doch jetzt nicht, wo ich so namenlos glücklich bin", — er drückte sie leiden schaftlich an sich, seine Küsse brannten auf ihren Lippen. — „Meine Zärtlichkeit soll alles wieder gulmnchcn, was ich an Dir gesündigt habe. Oder hast Du lein Bertranen mehr zu mir?" „Doch, Wolf — doch", — ihre Arme schmiegten sich um seinen Nacken, ihre Lippen suchten und fanden die seinen. — „Du weißt garnicht, wie lieb ich Dich habe!" „Aber ich werde es verstehen lernen!" — Die Welt war sehr erstaunt über die schlechte Partie, die der reiche, bewundene Graf Lindberg, der gefeierte Sportsmann gemacht hatte, und die Ueberraschnng wuchs, als Graf und Gräfin Lindberg noch nach Jahres frist unzertrennlich waren. Schön war die Fran, das mnkte man ihr lassen, wie eine blühende Rose von reinster Weiblichkeit umflossen und trotz aller Klugheit von bewundernswürdigem Takt. Seit Graf Axel mit Fran und jüngster Tochter zur Taufe von Reines Erstgeborenem in Lindenhof waren, erzählte sich die Residenz folgende kleine Geschichte: Die Herren machten eine Partie Billard, — Wolf batte seinem Neffen letzteres zum Ersatz für das Karten- Lehrjahre. Raman.von Emmv v. Borgstedt. 72) (Nachdruck verboten.) Dit junge Frau reichte dem Grafen stumm die Hand, die er an seine Lippen drückte, was eine Helge Röte -aus« Reines Wange» zauberte. — „Harrn!" „Martin!" Die Brüder lagen sich in den Armen. Dann streckte Nordfelo beide Hände Irenen entgegen und mit lieblichem' Lächeln legte diese die ihren binein. „Endlich, Schwenerherz! Wie lange wir uns nickt gesehen haben! Sei willkommen." Ja, da empfand Wolf Lindberg, diese beiden zog keine bräutliche Liebe zueinander, io trat die Schwester dem Bruder entgegen nach langer Trennung, und als Martin sich nun hinabneigte nnd Irenes Stirn küßte, da konnte er es rnhig nnd neidlos mit ansehen. „Heute sind alle meine Gäste", sagte Nordfeld heiter, .daun hast Du all« Deine Lieben beisammen^ Jrenchen. So, nun kommt vor allen Dingen ins Hau«." .Reine, Kurti!" — Irene reichte jedem der Gatten eine ihrer Hände — „Gott sei Dank, ich brauche nicht zu fragen, wie es Euch geht, ich sehe es." .Und alles ist Dein Werk, liebe, großmütige Irene", flüsterte die junge Frau innig und dankbar. ' Man war heiter und glücklich in dem kleinen Kreise, Harry sogar förmlich ausgelassen, Graf Wolf voN einer bezaubernden Liebenswürdigkeit. Erst spät trennte man sich. Kurt bot seine'. Frau den Arm; Wolf stand einen Augenblick unschlüssig neben Iren» Dann fragte er halblaut: „Würden Sie meinen Arm annehmen, Fräulein Mainau?" Wortlos legte das Mädcken ihre Hand lnueln Or-sksläsrSsiäsnkÄUS LisZiHscl k'nscls.Oksmnilr.