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Die Obduktion eine- nachts an Herzschwäche verstor benen Einjährigen, der den Marsch ohne Anzeichen besonderer Anstrengungen mitgemacht hatte, ergab eine ausgedehnte beginnende Lungenentzündung * Deckeueiufturz. Bei einem im Ban befind lichen zweistöckigen Hospital in Gyula n Ungarn stürzte gestern nachmittag die Eisenbetondecke des chirurgischen Pavillons ein und durchschlug sämt liche Stockwerke bis zum Keller. 8 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben, einer war sofort tot, zwei andere wurden tödlich und zwei weitere schwer verletzt Die übrigen erlitten leichtere Ber letzungen. * Handgemenge an Ler vanmwoübörse. Aus Rewyork wird gemeldet: An der gestrigen Baum wollbörse tobte ein Spckulntionsfieber, wie es viel leicht noch niemals in der Geschichte des Marktes zu verzeichnen war. Einzelne Großspekulanten jagten den Baumwollpreis in unerhörter Weise in die Höhe und trieben die Baissiers in die Enge. Es kam zu den wüstesten Szenen. Man bearbeitete sich mit den Fäusten Die Erregung stieg zur Siedehitze Die Newyorker Baumwollbörse ist ja au Tumulte gewöhnt, aber derart zum Schlachtselde der Speku lation ist sie wohl kaum jemals gemacht worden * »rotzer Schaven Vurch Brandstiftung. Nach einer Meldung aus Hamburg gingen in Sucldors drei Besitzungen zu gleicher Zeit in Flammen auf und brannten total nieder. Für die Ermittelung der Brandstifter ist eine Belohnung von 1500 Mark ausgesetzt. * Ei» Mißgeschick Les russischen Gesandten. Dem nach Cetinje reisenden Petersburger Grafen Alexander Tschernodew wurden an Bord des Lloyd- schiffcs „Prinz zu Hohenlohe" auf der Fahrt von Triest nach Spalatv zahlreiche Wertgegenstände, darunter angeblich Jubiläumsgefchenke für den König von Montenegro, sowie Geld von unbekannten Tätern gestohlen. ' Einen furchtbaren Tod hat ein neunjähriger Schulknabc in Neumark i. Schl, erlitten Der Junge hatte sich in Abwesenheit der Eltern von einer Waschleine eine Schaukel zurechtgemacht. Beim Schaukeln verwickelte er sich so in der L^ine, daß eine Schlinge ihm um den Hals zu liegen kam er vermochte sich nicht daraus zu befreien und wurde elend erwürgt. Als die Mutter am Abend nach Hause kam, fand sie ihren Sohn tot vor. * Tod im Trauerwagru. Der Bankbeamte Wiesenbe-ger in Wien hatte mit seiner Gattin einem Leichenbegängnis bcigcwohnt Als das Ehe paar im Trauerwagen heimfuhr, wurde die herz- leidende Frau ohnmächtig. Man berief einen Arzt, doch konnte dieser nur den Eintritt des Todes fest stellen. * Braucrstreik i« Rheinland uud Westfalen? Ein neuer Tarif, den die organisierten Brauarbciter von Rheinland und Westfalen ihren Arbeitgebern unterbreitet haben, wurde von den letzteren für un annehmbar erklärt. Man glaubt, daß ein Streik unvermeidlich sein wird. * Die Rirseuimterschlaguugcn der Pariser Ollroibcamtcu haben einen bei weitem größeren Umfang als anfänglich angenommen wurde, sie be tragen nicht weniger als fünf Millionen Franks Die Beamten haben bekanntlich sich bestechen lassen, die nach Paris eingcführten Lebensmittel bei der Verzollung nur zum halben Gewicht zu wiegen. ' Verhaftete Vautrüubcr. In Prag sind der Praktikant Kubin und der Lehramtskandidat Schöninger unter dem Verdacht verhaftet worden, am Sonntag in dem Bankgeschäft von Schmidt 6t Co. in Karls bad einen Diebstahl verübt zu habe», bei dein ihnen 36000 Kronen in barem Geld« und Wertpapieren in die Hände fielen. Der größte Teil deS geraubten Geldes wurde bei den Verhafteten noch aufgesunden. * 34 Taschendiebe in Ostende verhaftet. Bei einer Razzia in und vor den Ostender Spielsälen wurden am Montag 34 Taschendiebe verhaftet, bei denen 11 volle Portefeuilles, 13 Portemonnaies und eine große Anzahl anderer Wertsachen gesunden wurden. * Russische Beamte bei der Arbeit. Alle Untersuchungen und Bestrafungen in Rußland sind erfolglos. Der Beamte stiehlt weiter und schont dabei weder Freund, noch Feind. Man meldet von einem Gerichtsvollzieher, der nach einem Trink gelage in der Wohnung seines Freundes dieseni die Geldtasche stahl. So gewöhnt ist daS russische Volk an das Stehlen seiner Beamten, daß der Bestohlene und der Dieb ruhig die besten Freunde blieben. Einem Rechtsanwalt hingegen wurde es sehr ver übelt, daß er wiederholt bei seinem Hauswirt ein brach. Er wurde verhaftet und aus der Korporation der Rechtsanwälte ausgeschlossen. * Sechs Dragoner gestürzt. In Colmar stürz ten am Montag sechs Dragoner bei einer Rcgimcnts- übung vom Pferde. Einer war sofort tot, drei wurden schwer verletzt. * Ueberfall auf eiuen Offizier. JnBießenho- fen bei Landshut wurde der Oberstleutnant Sam- Hofer, Kommandeur des Münchener Kadetienkoips, aus dem Heimweg in sein Manöverquartnr nachts beim Scholhaus von einem Unbekannten überfallen, mit einem Prügel niedergeschlagen und dienstunfähig gemacht. Es besteht die Vermutung, daß der Ueber- sall einem anderen Offizier gegolten hat * Verhaftete Mörder. Die Polizei in Hannover verhaftete drei galizische Arbeiter unter dein dringen den Verdachte, in der Nacht zum 19. Juli in der Nähe von Marschwitz bei Deutsch-Lissa in Posen einen 18jährigen galizischen Arbeiter durch zahlreiche Messerstiche ermordet und beraubt zu haben. Die Täler waren nach der Tat ins Ausland geflüchtet, aber später nach Deutschland zurückgekchrt. Einer der Verhafteten hat bereits ein Geständnis abgelegt. - Der Nüraberger Raubmörder Dick Verl,äs tet. Der Raubmörder Heinrich Dick, der kürzlich in Nürnberg die Kellnerin Betty Drescher ermordete und beraubte, ist nach langer Jagd in Beerfelden im Odenwald verhaftet worden. * VatermorL. In Rotheim v. d. H. in Hessen wurde gestern früh ein 60 Jahre alter Landwirt ermordet aufgcfunden. Als Täter sind die eigenen Söhne des Toten verhaftet worden. Die Tat scheint all- Geiz ausgeführt zu sein. * Autounglück. AlS am Schluß der Vorstellung im Punz-Regenten-Theater in München gestern abend das Publikum aus die Straße strömte, fuhr ein großes schweres Miet automobil, dessen Chauffeur aus unbekannter Ursache die Gewalt über die Steue rung verloren hatte, plötzlich auf den Bürgersteig in die dicht gedrängte Menschenmenge hinein Hier bei wurde eine Dame sofort getötet und ihre Schwester, beide aus San Franzisco, schwer verletzt. Eine dritte Dame kam mit leichteren Verletzungen davon. Die Getötete hat einen schweren Schädeloruch erlit ten, ferner war ihr der Brustkorb von dem schweren Automobil vollständig eingedrückt worden. * Ein Wagen vom Zuge überrauut. Der KarlSbad'Johanngeorgenftädter Abend-Personenzug überfuhr am Sonnabend bei Neurohlnu auf einem nicht verschlossenen Bahnübergänge das Geschirr einer Brauerei in Stuppclsgrün. Der Kutscher Kraus wurde schrecklich verstümmelt und sofort getötet. Der Wagen wurde zertrümmert und die beiden vorge spannten Ochsen getötet. * Zwei 7«jShrige zu lebcuSläuglichem Zucht haus beguabigt. Nach einer Meldung aus Ratibor wurde das wegen Ermordung seines Schwiegersohnes, deS Wirtschaftsbcsitzcrs Elbin, am 24. April vom Schwurgericht in Ratibor zum Tode verurteilte Häuslcrehepaar Kusnik aus Gr.-Grauden im Kreise Cosel zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der Ehemann zählt 73, die Ehefrau 68 Jahre- * Ein rabiater Gendarm. In Jmescht in Dalmatien schoß ein Gendarm einen Bürger, der sich bei dem Wachtmeistel über das gewalttätige Benehmen der Gendarmen beschwerte, nieder Der Bürger war sofort tot. Der Gendarm wurde ver haftet. * Rätselhafter Leichcusuud. Ei« Tourist sand in den Bergen Schottlands in der Nähe vonJnver- neß den Leichnam eines jungen Weibes. Er verstän digte die Polizei, die sich an Ort und Stelle begab Man sand bei der Toten eine größere Summe Gel des und eine Hotclrcchnung auf den Namen Mar jorie Erskina. Diese war seit mehr als einem Monat auf rätsclbafte Weise verschwunden und trotz allem Aufgebot der Eltern, sowie der Polizei und Behörden kvnme man keine Spur von ihr finden. Der Leichnam zeigte leine Spur irgendwelcher Miß handlung oder Vergewaltigung, auch keine Wunden waren am Körper vorhanden, die auf einen gewalt samen Tod schließen lassen. Am 30. Juli hatte die junge Dame mit ihrer Dienerin eine Reise angctre- ten. Am nächsten Tage schickte sic jedoch die Die nerin zurück. Das Gepäck der Dame war aus dem Bahnhof Kingussie zurückgeblieben, wo cs sich auch noch bei Auffindung der Leiche befand. Ucber die Todesursache ist noch nichts Näheres bekannt. * Das Opiumlastcr iu der Londoner Gesell schaft nimmt mehr und mehr zu. Viele der soge nannten Trinkerhcime belassen sich fast ausschließ lich mit der Heilung Opiumkrankee. DaS Haupt- kontingent stellen Damen aus der besten Gesellschaft, aber auch Fabrikmädchen sind in großer Zahl dem Laster ergeben, um aus einige Stunden sich über ihr elendes Dasein hinwegzutäuschen. * Eia schlcswig-holstrimschcr Methusalem. In Schleswig fand der Propst Stolte borg in alten Urkunden eine solche über einen gewissen Christen Jacobsen Drakcnberg, der am 18. November 1626 geboren wurde und am 9. Oktober 1772 starb Der Mann ist also fast 146 Jahre alt geworden Drakcnberg war Schiffer. Im Alter von 1 l I Jahren hielt er Hochzeit mit einer 60jährigen Schiffcrs- witwc, die aber bereits im folgenden Jahre starb. Im Alter von 130 Jahren beabsichtigte Drakenbcrg sich nochmals zu verehelichen, hatte aber mit seinen Heiratsanträgcn keinen Erfolg. Was seine Persön lichkeit anlangt, so wird berichtet, daß er heftigen Temperaments und daß seine Lebensführung keines wegs tadellos war, doch wird in seiner (1774 in Viborg zusammen mit der ihm gehaltenen Leichen predigt veröffentlichten) Lebensbeschreibung ausdrück lich hervorgehoben, daß er von seinem 141. Jahre an (!) sehr ruhig und zurückgezogen gelebt hat. Seine mumienartige Leiche war in der Domkirchc zu Aarhus noch jahrelang zu sehen * Sonderbare Verwandtschaftsgrade können durch eheliche Verbindungen eintreten, wie folgender Fall zur Genüge beweist: In Hamburg leben zwei besreundete Kaufleute, beide sind Witwer und jeder jat eine Tochter In die Töchter verlieben sich die Freunde, nach gegenseitiger Aussprache erfolgt die Trauung Nunmehr sind die beiden Töchter die Schwiegermütter ihrer Väter, und wenn die Ehen mit Kindern gesegnet sind, werden die Töchter die Großmütter der Kinder ihrer Väter, während letztere niemals aufhören, die Väter ihrer Schwiegermütter zu sein * Die bibelfeste Gattin. Aus Mogilno in der Provinz Posen wird ein artiges Geschichtchen von einer bibelfesten Frau erzählt, die ihrem Ehe mann wegen eines Nachtbummels auf originelle Art die Leviten „schrieb". Der Sünder kehrte in vor gerückter Nachtstunde auS feuchtfröhlichem Freundes kreise heim, suchte aber vergebens seine Frau, die sich versteckt hatte. Da sah er ans dem Tische zwei Zettel liegen. Aus dem einen war zu lesen: „JesaiaS 5, 1t. Wehe denen, die des Morgens frühe aus sind, des Sausens sich befleißigen und sitzen bis in die Nacht, daß sic der Wein erbitzet " Der zweite Zettel lautete: .Psalm 39, 3. Ich bin verstummt, still und schweige der Freuden und muß mein Leid in mich fressen" Hauswirtschaftliches. Etwas über das Konservieren. Das Einmachen von Gemüse und Obst hat nicht nur als Geschäftszweig einen großen Umfang angenommen, auch in Hausbetriebcn (selbst vielen städtischen) wird eingemacht, nicht ! nur Gewächse des eigenen Gartens- cs ist ganz rentabel, billige Marktkonjunkturen auszunut ze» uud selbst in einem der vielen erprobten Einkochapparate einzukochen. Es gibt anfangs natürlich auch Mißerfolge. Doch kann man sich vor ihnen schützen und sich von erfahrener ' Seite schnell belehren lassen. Im praktischen Ratgeber für Obst- rind Gartenbau bespricht eiu erfahrener Einkocher die Grundsätze für das Frischhalten: Vorarbeiten, Vorkochen, Einfüllen, Sterilisieren usw. Großes Gewicht wird aus die Reinlichkeit gelegt und darauf, daß alle Früchte frisch sind. Beim Verderben ist meistens nach einer von diesen Richtungen hin gefehlt. Alle Gemüse und Früchte, die beim Kochen stark zusammenfallen, müssen erst vorgekocht werden, ehe man sie in Gläser füllt, Spargel, Bohnen und Erbsen 6 Minu ten, Kohlarten höchstens 10 Minute»; bei Früchte» rechnet man im Durchschnitt einen Zusatz von 25 Prozent Zucker. Salz macht Gemüse, wie Spargel und Erbsen, gelb, wird daher nicht gegeben. Wir verweisen wegen des Näheren auf die fragliche Nummer des praktischen Ratgebers selbst, die vom Ge schäftsamt des Ratgebers in Frankfurt a. O. auf Wunsch an unsere Leser kostenfrei ver sandt wird. p. Sept. 13,97'/, Td„ 14,10 Br., p. Oktober 11,92'/, »d., >1,97'/» Br., per Oktober-Dezember 11,80 Gd., 11,8b «r., per Januar-März 11,87'/, Gd., 11.92'/» Br., per Mai 18,00 (Sd., 12,0b Br Stimmung: Ruhig. Hamburg, 30. August. Weizen fest. Mecklenburger und Holsteiner 202,—. Roggen fest. Mecklenburger und Holsteiner 142 1d3, russischer 110,—. Gerst« ruhig. Hafer fest. Mais stetig La Plata 103,bO. Wetter: Schön. Baumwolle. Bremen, 30. August. Tendenz: Ruhig. Npland middl loko 78'/,. Liverpool, 29. August. Umsatz 4000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikaner ruhig, 2 Punkte niedriger. Egypter ruhig, unverändert. Brasilianer " Punkte niedriger. Lieferungen ruhig. Aug. 6,13, August-Sept. 7,77, Oktober-Novbr. 7.19, Dezember- Januar 7,09, Febr -März 7,09. Zahlungseinstellungen. Friedrich Carl Paul Melcher, Inhaber eines Manu faktur und Weißwarengeschäfts, Dresden. Gewerkschaft Hermes, Diez Aachen. Bernhard Wombacher, lediger Tagelöhner, Oberafferbach Aschaffenburg. Karl Lamb recht, Tischlermeister, Bant. Georg Rusak, Architekt, Barmen Kalter Aufschnitt ist in vielen Familien das allein übliche Abendessen. Es ist vor allem be quem und an heißen Sommertagen ja auch ganz angenehm. An kühlen Abenden hat man aber doch häufig das Bedürfnis nach etwas Warmem. Dazu kommt der Wunsch nach Abwechslung: Eintönig keit stumpft bekanntlich ab. Allem dem kann die praktische Hausfrau Rechnung tragen, indem sie das Abendbrot mit einer warmen Suppe einleitet. Das vermag sie ohne erhebliche Mehrbelastung ihres Küchenetats, wenn sie die echten, sehr ausgiebigen und wohlschmeckenden Maggi-Suppen verwendet, die nur mit Wasser wenige Minuten gekocht zu werden brauchen und in über 30 Sorten zu haben sind. Eine solche gute Suppe macht die darauf folgende kalte Kost viel bekömmlicher und ist nament lich auch für das Gedeihen der Kinder wichtig. Schlachtvichmarkt im Schlacht- und Viehhose zu Chemnitz am 29. August 1910. Auftrieb: 4b Ochsen, 314 «alben und Kühe, 87 Bullen. 109 Kälber, 650 Schafe, 1893 Schweine, zusammen 3093 Tiere. — Unverkauft blieben zurück: 4 Rinder, 12 Kälber, — Schafe, 51 Schweine. Bezahlt in Mark für 50 Lebend f Schlacht- Gewicht Ochsen Kalben uud Kühe Bullen Kälber Schafe Schweine l. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 2. junge fleischige, nicht ausge- mäftete u ältere ausgemästete 3 mäßig genährte junge und gut genährte ältere 4 gering genährte je"en Alters I. vollfleischige, ausgemästete «al ben höchsten Schlachtwertes 2. vollfleischige, ausgemästeteKühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 3. ältere ausgemästete Kübe und wenig gut entwickelte junge e Kühe und Kalben .... 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 5. gering genährte Kühe » Kalben 1. vollfleischige höchsten Schla ht- weries 2. mäßig genährte jüngere u. gw genährte ältere 3. gering genährte Rinder luausgesuchte feinst. Qual Oesterreichische Rinder . . . M. M. — 81 86 — 79 62 74 76 — 69—72 84 86 - 77 82 — 71 75 63 68 54-61 — 8 1—82 76-76 — 74 75 — bis 95 1. feinste Mast (Vollmilch Mast- nnd beste Saugkälber. . . '. mittlere Mast- u. gute Saug kälber 3. geringe Saugkälber . . . 4. ältere gcrmg genährte Kälber «Fresser). I. MaNlämmer u. jüngere Mast Hammel 2. ältere Masthammel . . . 3 mäßig genährte Hammel und Schafe Merzschafe« . . . I. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/, Jahren*) . . . l« ausgesuchte feinste Qualität — ca. 10 Monate alt — . 2 vollfleischige*) 3. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber*) 8-60 86 88 56 -57 38 -85 1 > 50 73 78 43 ^6 19-4l 73-77 36 38 64-68 68—69 70 71 67 - 69 66-67 70 72 69 70 55—69 8 62 *, Bri Schweinen verstehen sich die Lebendgewichls- preise unter Gewährung von 20 25 Irx Tara für je I Schwein, die Schlachtgewichtspreise ohne Echmer- gewichl. HandeLs-Nrrchrichten. Berlin, 30 Allguft. Wechselkurse. Amsterdam 8 Tage 169,30 do. 2 Monate — Brüssel 8 Tage 80,70 do. 2 Monate —— Jlalien. Plätze w Tage 80,46 do. 2 Monate —. — Kopenhagen 8 Tage I> 2,35 Scheck London 20,46 London 8 Tage 2 ,43 do 3 Monate 20,285 Madrid 14 Tage 76,20 New-Uork vi»ta 4,20'/, Scheck Paris 81 05 Paris 8 Tage 81,05 do. 2 Monate 8 >,75 Petersburg 8 Tage — — do. 3 Monate . — Schweiz 8 Tage 80,95 Siockh Gothcnb. 10 Tage 1 .2,35 Warscha» 8 Tage —.— Wien 8 Tage 85,0^5 do. 2 Monate - , — 20-Franls-Stücke Oesterreich Banknoten Ruff. Banknoten Reichsbankdiskont Privatdiskont 16,25 65, iO 216.60 4°° 37,"/° Magdeburg, 30. August. Kornzuckcr exkl. 83proz. Reudement -, . Nachprodukte exkl. 75proz. Rendement —, . Stimmung: Ruhig. Brotraffinade 1 25 25 bis 25,50. Kristallzucker I —. Gemahlene Raffinade 25,00—25,25. Gemahlene Melis 24,50—24,75. Stim mung : Ruhig, stetig. Rohzucker 1 Produkte transito frei a. Bord Hamburg p. August 13,97'/., Gd., 14,10 Br., KirchennachrichLeu. Ws« Serrdsrf. Donnerstag, den 1. September abends halb 9 Uhr Bibelstundc ml Oberdorf bei Herrn Traugott Schwalbe. Aon Wüstenöran». Donnerstag, den 1. September, abends '/«9 Uhr Bibcl- stundc der landeskircht. Gemeinschaft im Psarrhaasc. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 31. August. Berlin. Die Kaiserin besuchte gestern »ach mittag »üt der Priazessi» Viktoria Luise das Rosarium im Tiergarten. Bei der Rückfahrt iu einem Zweispänner stürzte unmittelbar vor dem kleinen Stern das Handpferd infolge Ausgleitens ans dem glatten Asphalt und zog im Fallen das andere Pferd mit sich. Die Kaiserin wollte den Wagen verlassen, inzwischen hatte aber der Kutscher die Pferde wieder anfgerichtet, sodaß die Fahrt bis znm Schloß ohne Unterbrechung fortgesetzt werden konnte. Berlin. Die Sozialdemokraten Großberlins hatten zn gestern abend 33 Volksversammlungen mit der Tagesordnung: „Fleischnvt, Lebensmittel- tencrnng nnd wie ist Abhilfe zn schaffen?" ein berufen Gleichzeitig sollte auch die Königsberger Kaiserrede znm Gegenstand der Erörterung ge macht werden. . Unter den Anwesenden befanden sich auch viele Franen. Die Versammlungen wurden polizeilich überwacht. Es gelangten zwei Resolutionen znr Annahme. In der ersten, die sich mit der Abschaffung der Fleischnot beschäf tigte, prvtostierten die Bersanunelten gegen die Wucher- uud Raubpolitik der Agrarier. Sie ver laugeu die Oesfnuug der Grcuzeu uud die so fortige Aufhebung der Pieh- nnd Gctreidezölle. In der zweiten Resolution, die die Königsberger Kaiserrede znm Gegenstand der Erörterung hatte, wird die Einberufung des Reichsmges verlangt nnd anfs nachdrücklichste gegen die Fortdauer der uusüuügeu WeUrüstuugeu zu Wasser uud zu Laude und Luft protestiert. Die Versammtuugeu verliefen rnhig. Friedberg. Der Besuch des Zareupaares ha! hier mancherlei wirtschaftliche Nachteile ge zeitig«. Die Geschäftsreisenden, die vor Beginn der Wintersaison die Hanptbesucher der hiesigen Hotels waren, sind ausgeblieben, iveil sie sich nicht ständiger Beobachtung nnd Dnrchsnchnng ihrer Koffer anssctzen wollen. Auch in Bad No »heim dürste der Bestich nicht so groß sein ivie in den letzten Jahren, da viele rassische Fa milien ausgeblicbeu sind, nm nichi das Gefühl zn haben, ständig unter Beobachtnng zn stehen. Warsclinu. Die drei Insassen des Berliner Ballons „Tschudi", die am Sonntag im Kreise LaSk von den russischen Ortsbehvrden *n Haft genommen worden waren, sind gestern nachmittag ans dem Gefängnis entlassen worden lind haben die Rückreise nach Berlin angetreten. Lnibnct). Der hiesige Gemeinderat hat gestern den vom Kaiser wegen seiner deutsch feindlichen Haltung nicht bestätigten Bürgermeister Hribar abermals gcwähll. Newnork. Ernste Krawalle fanden gcslein in der Cily statt infolge des Ausstandes der Straßenbahner. Die Ausständigen fenerten zahl reiche Revoluerschüsse gegen die noch verkehrenden Wagen. Zahlreiche arbeilswillige Mitglieder des Personals wnrden von der Bevölkerung nnd non Fahrgästen dnrchgeprngcll. Viele von ihnen sind schwer verletzt worden. Die Ausständigen rissen die Schienen ans, nm den Verkehr der Wagen zn hindern. Ein Wagen wurde mit Dynamit in die Lnft gesprengt.