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Hörde für unabkömmlich bezeichnet oder vom Waffendienst zurückgestellt worden sind. 3. Nile Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve, Landwehr I und II (einschließlich Ersatz.Reserve), die noch nicht einberufen sind, da diese bereits vom Bezirkskommando kontrolliert werden. Be merkt sei noch folgende-: 1. Offiziere haben sich zu der zuerst in jedem AmtsgerichtSbezilk anbe raumten Kontroll-Versammlung zu melden. 2. Alle Landsturmpflichtigen, welche im Bergbau beschäftigt und dort schwer entbehrlich sind, um einen geregelten Betrieb aufrechterhalten zu kön nen, sollen künftighin nicht mehr zum Dienst einberufen werden. Sie müssen jedoch am Tage der Kontroll-Versammlung amtlich beglaubigte Nachweise über ihre Unentbehrlichkeit im Berg bau von ihren Arbeitgebern beibringen. 3 Mi- litärpapierc sind mitzubringen. 4. Befreiungen von Kontroll-Versammlungen finden unter keinen Umständen statt. *— Kriegsfreiwillige köaneu sich wieder melde»! Das Vaterland bedarf der Kraft seiner wehrfähigen Söhne. Wer ihm mit der Waffe als Kriegsfreiwilliger dienen will, melde sich, möglichst bald, beim Garnison-Kommando Chemnitz, Feldstraße 13, Zimmer Nr. 24. * — Die 7. dtesjiltzrtge BezirkSauSfchub- Eitzuug findet am Freitag, den 18. September d. I., nachmittags halb 3 Uhr im Sitzungssaale der König!. Amtshauptmannschaft zu Glauchau statt. * — Gefangenenlager in Eachsen. In Königs brück sind zurzeit 14000 Gefangene, Franzosen, Belgier und Ruffen, untergebracht. In der Baut zener Artilleriekaserne befinden sich als Gefangene 2780 Russen und 200 Franzosen. Insgesamt dürften zurzeit im Königreich Sachsen 20000 Kriegsgefangene untergebracht sein. * — Der deutsche Gruh. Eine auswärtige sächsische Firma hat den nachstehende«! Spruch in ihrem Geschäftslokal aufgehängt: Wer kommt und geht, sag': Guten Tag, Das ist des Deutschen Pflicht, Und wer uns so nicht grüßen mag, Dem danken wir auch nicht! *—- Kahneu im Winde. Es sei hiermit empfohlen, die Fahnen in den beiden unteren Ecken mit entsprechend eingenähten Kugeln zu beschweren, damit sie sich im Winde nicht Über schlagen. * Hohenstein-Ernstthal, 11. Sept. Nächsten Sonntag soll in unserer St. Trinilatis-Parochie das Erntedankfest feierlich begangen werden. Die wanne, sonnige Witterung der letzten Wochen hat ein rasches Einbringen der Ernte ermöglicht, so daß der reichliche Fcldsegen nunmehr wohl geborgen in den Scheunen ruht. Bei der gegen wärtigen Kriegsnot ist es von besonderer Wich, tigkeit, daß eine gute Ernte herangewachsen ist. Wir haben deshalb in diesem Jahre auch be sonderen Grund, im Gotte-Hause dem Herrn der Ernte für die auf den Fluren und bescher ten Gaben zu danken. Zum Schmuck des Got teshauses werden Blumen und Kränze, Feld- und Gartenfrüchte bis Sonnabend nachmittag 4 Uhr in der Kirche und im Pfarrhaus gern entgegengenommen. * Kirchberg, 11. Sept. Zur Unterstützung der Familien der Kriegsteilnehmer stehen dem Hilfsausschuß jetzt 2000 Mark zur Verfügung. Die Frauen erhalten vom laufenden Monat ab neben der gesetzlichen Unterstützung einen Zuschuß von 4 Mark, für jedes Kind 2 Mark monatlich, dieser ist im Gemeindeamt zu erheben. Er wähnenswert ist, daß der hiesige Frauenverein mit seinem Kassenbestand und einer Sammlung die Hälfte der oben genannten Summe aufge bracht hat. Weitere Zuwendungen stehen in Aussicht. * Luga«, 11. Sept. Am Sonnabend, 26. September, erfolgt die offizielle Eröffnung unseres neuen Rathauses. Mit Rücksicht auf die gegen- wärtig ernste Zeit soll von einer öffentlichen Feier Abstand genommen werden. Die Ueber- fiedelung ins neue Rathaus erfolgt bereits am 25. September. * Ehemnitz, 11. Sept. Ein Familiendrama ereignete sich in dem Hause äußere Klosterstraße Nr. 25. Der dort mit seiner Familie wohnhafte Bäckermeister Paul Müller hat sich vergangene Nacht mit seiner Fran und zwei Kindern, Mäd- chen im Alter von 7 und 9 Jahren, durch Leucht gas vergiftet. Die Tat war vorbereitet, wie aus am Abend zuvor von Müller getroffenen Maß nahmen hervorgeht. Der Bäckerei-Laden Müllers war vorgestern, wie gemeldet, von der Militär behörde wegen Verkaufs von mindergewichtigem. Brot auf 8 Tage geschlossen worden. Dies ist der Grund zu der schrecklichen Tat. * Ehemuitz, 11. Sept. Auf dem hiesigen Schlacht- und Viehhof wurde am Donnerstag abend bei aus Berlin eingeführten Schweinen Maul- und Klauenseuche festgestellt. Der Be stand von 142 Schweinen wurde sofort abge schlachtet. Der Auf- und Abtrieb ist, soweit der Viehhof in Betracht kommt, vorläufig verboten worden. * DreSde«, 10. Sept. Der König hat für die Dauer der Verwendung des Kriegsministers, Generalleutnants von Carlowitz, in einer Feld stelle den Generalleutnant z. D. von Wilsdorf zum stellvertretenden Kriegsminister ernannt. * Leipzig, 10. Sept. Am Sonntag früh fand man am Ufer der Pleiße ein Handtäschchen mit einem Briefe, nach dem sich die Schreiberin der Zeilen mit ihrem Kinde das Leben nehmen wollte. Die Erörterungen ergaben, daß daS Täschchen einer seit diesem Tage vermißten, auf dem Täubchen weg wohnhaft gewesenen Anlegerin gehörte, die in mehreren hinterlassenen BUefen die Absicht ausgesprochen hat, mit ihrem Kinde in den Tod M gehen. Am Mittwoch nachmittag fand ein Fischermeister im Pleißenmühlgraben den Leich nam des Kindes, eines zwei Jahre alten Mäd chens. Die Mutter dürfte demnach tatsächlich ihren Entschluß wahrgemacht haben. Obwohl der Flußlauf von de«! Fischern nach der Leiche der Mutter abgesucht wurde, ist diese bis jetzt nicht aufgefunden worden. Nach den hinterlassenen Briefen wird die Unglückliche der Umstand in den Tod getrieben haben, daß der Vater nicht für ihr Kind sorgte. * Meeraue, 10. Sept In der zwischen Waldsachsen und dem Dorfe Gosel gelegenen Teufelshöhle wurde ein Mann tot aufgefunden. Vermutlich ist er von der hohen Felswand ab gestürzt und den dadurch entstandenen inneren Verletzungen erlegen. Der Tote ist der 64 Jahre alte Schieferdecker Kummer aus Waldenburg. Depeschen vam 11. September. Berlin. Alle hiesigen Blätter feiern die Siegesnachrichten von Paris, Verdun und Königs berg. Die „Vossische Zeitung" sagt: Aus einer gewissen gedrückten Stimmung reißen uns die neuen Siegesnachrichten heraus. Es geht vor wärts auf beiden Fronten, im Westen und im Osten wird der Feind geschlagen. — Der Sieges nachricht aus dem Osten wird von allen Blät tern eine große Tragweite beigemessen. Der „Lokalanzeiger" sagt: Das bedeutet die Befreiung Ostpreußens. Dafür dankt nicht nur die schwer geprüfte Provinz, ganz Deutschland dankt dem genialen Heerführer. Die Hoffnung ist nach der „Kceuzzeitung" wohl berechtigt, daß auch dem nördlichen Ostpreußen ein „Tannenberg" be- schieden sei. Berlin. Anläßlich der neuen Schlacht bei Lemberg meldet der Kriegsberichterstatter Baron Reden in der Oesterreichischen Volkszeitung: Die neue österreichische Offensive beweist, daß die Stoßkraft unserer Streitkräfte im Lemberger Raume frisch und ungebrochen ist. Das Haupt interesse gilt den Vorbereitungen zur Offensiv bewegung des Zentrums und des östlichen Flügels unserer Hauptstreitkräfte. Berlin. Ein Sohn des Ministers Delcaffee liegt nach einer Meldung des „Berl. Tgbl." ver wundet im Diedenhofener Lazarett. Amsterdam. Englische Zeitungen bringen jetzt Erzählungen über den Fall von Namur. Die deutsche Artillerie feuerte auf die Ver schanzungen, wo die belgischen Truppen gelagert waren. Diese sahen die Feinde nicht, dann aber ergriffen die Soldaten die Flucht. Der belgische General Michel hatte fast gar keine Vorbereitungen für einen evtl. Rückzug getroffen. Man hatte ver säumt, die Depots zu vernichten. Die gesamte Festungsartillerie und ein großer Teil der Feldar tillerie wurde von den Deutschen erbeutet. Ain Ende wurde den Belgiern noch der Rückzug abge schnitten. Die Belgier schlugen sich unter schrecklichen Verlusten durch. Bei Namur kämpften gegen 26000 Mann. Die Verluste betrugen 14000 Mann. Diese Einzelheiten stammen von verwundeten belgischen Offizieren. Amsterdam. Der „Pariser Temps" schreibt zu den Erklärungen der Verbündeten, daß kein Separatfrieden abgeschlossen werden soll, folgen des: Bei allen kriegführenden und neutralen Staaten wird diese Erklärung gewiß Eindruck machen. In Italien hat sie schon tiefen Ein druck gemacht. Die Erklärung geht nicht von einer der drei Regierungen aus und wurde von den andern beiden angenommen, sondern sie war gemeinsam von allen drei angenomineu. Hinter d-n Regierungen stehen die verbündeten Völker und es war nützlich, daß bei den Völkern jeder Schatten von Zweifeln mit Bezug auf den Entschluß der Regierungen beseitigt wurde. Rotterdam. Aus Honolulu wird gedrahtet, daß das Kabel zwischen Bamfield in Britisch- Kolumbien und den Fanning-Inseln vermutlich von dem deutschen Kreuzer „Nürnberg" zer schnitten worden ist. Rom. Ueber Basel wird dem „Corriere dell « Sera" gemeldet: Die Deutschen sind seit Donners tag im Angriff gegen Belfort begriffen und haben schon zwei Forts genommen und verschiedene Stellungen in der Gegend besetzt Stockholm. Der englische Dampfer „Thelma" lief auf der Fahrt von Carlschamm (Südost schweden) nach Smygehuk bei Trällcborg absicht lich auf Land, weil er sich von einem deutschen Kriegsschiff verfolgt glaubte. Dieses entpuppte sich als eine ganz harmlose Fähre Saßniß— Trällcborg, die allerdings schwarz angestrichen ist und in ihren massigen Formen von weitem den Eindruck eines großen Panzerkreuzers «nacht. Tulio. Das Oberhaus bewilligte einstimmig die Kciegskcedite in Höye von 53 Millionen Mn, Freibank Hohenstein-Ernstthal. Gekochtes Kalbfleisch, Pfund 45 Pfg. MMN - ÜSMN In besonders quten Qualitäten und im Preise außerordentlich billig bringen wir zum Angebot: Ganz-Daunen, Halb-Dannen weiche großfwckigc Ware, k. Pfund Mk. 4.75 bis 6.50 Beste Schleißfedern reichlich mit Daunen gemisch«, ä Pfd. Mk. 3.50 bis 4 50 Guten Mittelschleis; sehr gut füllend, ü Pfund Mk. 2.— bis 3.25 Billige Bettfedern künftiger Schleiß, L Pfund Mk. 1.75, 1.50 l is 80 Pfg. 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