Volltext Seite (XML)
Zwei Welten. Roman von O. Elster. 18. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Und diese Welt wollte jetzt wieder trennend, vernichtend, tötend in sein Glück eingreifen? Ach nein — nein, das sollte sie nichtI Beim Allmächtigen dort oben — das sollte sie diesmal nicht! "Tief aufatmend streckte er die Arme entpor, wie zum Schwur. Da klopfte es an die Tür. Walter fuhr herum — „Herein!" Der Bursche des Oberstleutnants^von Warn stedt trat ein. „Verzeihen, Herr Leutnant . . ." „Was gibts?" fragte Walter gereizt während bei der Erinnerung, daß der alte Warnstedt der Urheber seines Unglücks war, finstere Wolken seine Stirn umdüsterten. „Was wollen Sie?" „Das gnädige Fräulein schickt mich — ich soll diesen Brief abgeben." Hastig öffnete Walter das kleine Schreiben. „Lieber Walter! Kommen Sie doch, bitte, sofort zu uns. Entsetzliches ist geschehen, mein Vater ist schwer erkrankt, er möchte Sie sehen. In Eile. Marianne von Warnstedt." „Der Herr Oberstleutnant ist krank?" fragte Walter heftig erschreckend. „Ach, Herr Leutnant" entgegnete der Bursche mit betrübtem Ausdruck, „der alte Herr wird den heutigen Tag nicht überleben ... ich glaube, ein Schlaganfall hat ihn getroffen." „Ein Schlaganfall?!" »Ja. Heute morgen war der Herr Oberst leutnant noch ganz gesund — er klagte nur über leichten Schwindel, als ich ihm beim Anziehen half. Heute mittag wollte er sich wie gewöhnlich aufs Sofa legen ... da ist er umgefallen . . . und wir haben ihn bewußtlos zu Bett gebracht . . . der Herr Stabarzt Werkenthin ist jetzt bei ihm . . Walter nahm Säbel und Mütze und eilte davon. In diesen Minuten dachte er kaum noch an sein eigenes Unglück. Die gebrechliche Gestalt des alten Soldaten stand vor seinen seelischen Augen, wie eine ernste rührende Mahnung an ei» Leben voll treuester Pflichterfüllung, und wie ein Vorwurf klangen ihm die Worte des Oberst leutnants ins Ohr: „Ich sterbe in den Sielen . . ." NFTiefe Sülle herrschte in dem Hause des Oberstleutnants. Als Walter die Treppe hinaufeilte, kam ihm ein Lazarettgehilfe entgegen. „Wie steht es?" „Ich glaube, es geht zu Ende, Herr Leutnant." In dem Zimmer des Oberstleutnants traf Walter den Stabsarzt Werkenthin, der am Fenster stand und mit ernster Miene auf die Straße schaute. „Ach, Sie sind es, Herr von Breßnitz", sagte der Arzt, sich ummendend. „Sie kommen zu spät." „Zu spät? " Der Arzt wies mit der Hand nach der offenen Tür — sie führte in das Schlafzimmer des alten Soldaten. Walter vernahm ein unterdrücktes Schluchzen, er ging hinein und blieb tief erschüttert stehen. Auf dem einfachen, niedrigen Feldbett, der altgewohnten Lagerstatt des Oberstleutnants, lag dieser ausgestreckt noch in voller Uniform, die auf der Brust geöffnet war. Zur Seite des Bettes kniete Marianne, das Antlitz in die Hände vergraben, während ein heftiges Schluchzen ihre zarte Gestalt erschütterte. Auf dem bleichen Antlitz des Toten lag ein freundlicher, fast zufriedener Ausdruck. Man hätte glauben können, er schlummere, so ruhig, so glücklich erschienen die Züge seines schmalen, faltigen Gesichtes. Die eine Hand hing schlaff nieder, die andere ruhte auf der Brust, gerade da, wo er das Eiserne Kreuz erster Klasse trug, das er sich im letzten Kriege errungen. „Marianne . . ." flüsterte Walter Üef bewegt. Da sah sie zu ihm auf. Ihr Antlitz zeigte nicht den üefen Gram hoffnungsloser Verzweif lung, mit unendlicher Wehmut und mit tränen feuchten Blicken wies sie auf den Toten . . . „Er ist tot, Walter", hauchte sie mit halb erstickter Stimme, „gestorben, wie er es wünschte — wie auf dem Felde der Ehre " 9. Kapitel. Die Beerdigung des Oberstleutnants von Warnstedt war vorüber. Das Krachen der Ehrensalven war verhallt, das Geläut der Glocken verstummt, das zahlreiche Gefolge von Offizieren und anderen Bekannten des Verstorbenen zer streute sich, das Musikkorps marschierte mit der Ehrenkompagnie nach der Stadt zurück, und nach und nach wölbte sich der kleine Grabhügel über den sterblichen Ueberresten des braven Mannes und wackeren Soldaten, der keinen Feind auf Erden hinterlassen hatte. Walter und Artur von Warnstedt, der aus der fernen Garnison zur Beisetzung des Vaters herbeigeeilt war, verließen als die letzten den Kirchhof, auf besten Kreuzen und Grabsteinen die Sommersonne mit solch' warmen, weichen Grüßen lag, in dessen Bäumen und Büschen der Wind so sanft und leise flüsterte, als fürchteten Sonne und Wind, den Frieden dieser Stätte durch ihr grelles Licht oder durch einen allzu lauten Ton zu stören. Die beiden jungen Offiziere schritten eine Weile schweigend neben einander dahin, Artur von Warnstedt war etwas größer als Walter, er glich seinem kleinen zierlichen Vater durchaus nicht, sondern mußte wohl von mütterlicher Seite diese derbknochige Gestalt ererbt haben. Das Gesicht zeigte auch nichts von dem gutmüügen Humor des Vaters oder dem sanften Ernst der Schwester: es ruhte vielmehr ein hochmütiger Zug auf ihm, der durch das etwas affektierte Wesen und die leicht schnarrende Sprache noch vermehrt wurde. „Du wirst wohl einige Zeit hier bleiben, Artur?" fragte Walter nach einer Weile. „Wozu?" „Nun, es gibt doch "bei einem plötzlichen Todesfall manches zu ordnen . . ." Artur lachte kurz auf. „Hier gibt's nicht viel zu ordnen. Du weißt selbst, daß Papa kein Vermögen hinterlassen hat. Den Gnadenmonat überlasse ich Marianne. Die überflüssigen Möbel mag sie allein verkaufen." Das alles klang so herzlos, daß Walter nichts zu erwidern wußte. Schweigend blickte er zu Boden. „Weiß überhaupt nicht, wie es noch werden soll", fuhr Leutnant von Warnstedt nach einer Pause fort. „Wie meinst du das?" „Na — wie ich ohne Zulage auskommen soll! Hier in eurem kleinen Neste mags ja gehen, aber in dem teuren Königsberg . . . werde ich mich versetzen lassen müssen . . . nach Lyck oder Inowrazlow oder so 'nem Nest . . . Fatale Situation . . ." (Fortsetzung folgt.) Die Allgäuer Milch von kerngesunden Ge birgskühen ist durch ihre hervorragende Qualität berühmt. Diese Milch ist es, welche bei der Fabrikation von Nestlc's Kindermehl an Ort und Stelle verarbeitet wird. Herrscht Milchknappheit, so wird man also gut tun, dieses starkmilchhallige Präparat für Säuglinge und als Stärkungsmittel für Kranke, welche eine Milchdiät durchmachen müssen, zur Anwendung zu bringen. Probedose und illustrierte Broschüre erhält jederinann gratis und franko durch Nestle's Kindermehl G. m. b. H., Berlin 57, Bülowstraße 56. Aahlung-einste«ung-n in Sachsen Marie Therese DUtmann, Schniltwacengeschäft, Leipzig-Kleinzschochec. Karl Friedrich August Schreyer, Pappenfabrik, Mtldenau-Annaberg. Karl E. Schreyer, Posamentenfabrik, Annaberg ««luchchtehmuM t» Schlecht- und Mehhofe zu Lhe«»itz am 20. August 1914. Auftrieb: — Ochsen, — Bullen, — Kalben, — Kühe, — Fresser, 460 Kälber, — Schafe, 742 Schweine, zusammen 1202 Tiere. Bezahlt in Mark für 50 M. M. Ochsen 1. vollfleischige, auSgrmäst., höch sten Schlachtwert. bis z. 6 Jahr. 2. junge, fleischige nicht auSge- mästete — ältere ausgemästete — — — S. mäßig genährte junge — gut genährte ältere — — Bullen 4. gering genährte jeden Alters 1. vollfleischige, ausgewachsen« höchsten SchlachtwerteS . . 2. vollfleischige, jüngere . . — — — — — 8. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . — — Kalben 4. gering genährte .... 1. vollfleischige, auSgemäst. Kal- -- — Kühe den höchsten SchlachtwerteS — 2. vollfleischige, auSgemäst. Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren —— — 'S. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühr! und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig — genährte Kalben .... 5. mäßig u. gering genährte Kühe — Fresser und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im — Kälber Alter von 8 Monaten bis zu einem Jahre — 1. Doppellender 70 100 2. beste Mast- und Saugkälber 18-46 69—74 3. mittl. Mast- u. gute Saugkälber 18-41 63-68 4. geringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast- 82 86 56-64 Schafe Hammel — — 2. ältere Masthammel . . . 8. mäßig genährte Hammel und — Schweine Schafe Merzschafe) . — — 1. vousteischige oer fein. Rassen und deren Kreuzungen im Aller *) bis zu l'/i Jahren . . . 58-60 58-60 2. gettschweine 58-60 58 -60 8. fleischige 4. gering entwickelte .... 55—57 55-57 53 -54 53 54 5. Sauen und Eber .... 50—54 50 54 ') Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bei Schweinen das Gewicht einschließ lich des Schmers zu verstehen. Geschäftsgang: Kälber schlecht, Schweine schlecht. 'Uederstand r Rinder —, davon Ochsen —, Bullen — Kühe —, Kalben —, Kälber —, Schafe —, Schweine 128- 14. LieSesBen-MttW. SS ging-» -m: „ «„i- Curt Beck 100 M., Frau Helene Reber 1 M., L. u. M. S. 5 M., Ungenannt 20 M, Bahn hofswirt Kühn 20 M., Knabe Helmut Kühn 3 50 M., Frau Fleischermeister Hulda Großer 3 M., Frau Marie Lorenz 3 M., Lehrer Schneider 10 M., Sparbüchse der Mariechen Schneider 1 M., Bahnsteigschaffner Adolf Helbig 1 M., Lehrer Ahnert 20 M., Bäckermeister Paul Becher 5 M, Willy Becher 5 M., Helene Becher 3 M, Klara Becher 2 M., Johanna Becher t M., Fanny Becher 50 Pf., Herbert Becher 50 Pf., Paula Becher 50 Pf., Bäckermeister Louis Scheer 5 M., Hermann Günther 3 M., Louise Günther 1 M., Johannes Günther 1 M., Elsa Güniher 1 M, Johanne Günther 1 M., Max Meyer 2 M, Otto Reuther 2 M., Hedwig Reuther 1 M., Anna Reuther 50 Pf., Hermann Wappler 5 M., Fleischermeister Karl Störr 5 M, Theatralisch-artistischer Verein 15 M., Paul Prebitzer 5 M., Martha Prebitzer 3 M, Inhalt einer im Bahnhöfe Wüstenbrand auf gestellt gewesenen Sammelbüchse 1.69 M., L. Illgen 5 M. b) Emil Uhlig Hosenträger und Taschentücher, Antonie Wolf 1 Paar Socken. Um weitere Gaben wird herzlichst gebeten. Die Annahmestelle befindet sich in Hohenstein-Ernstthal im Rathause, Zimmer Nr. 7. Rotes Kreuz. 8. Quittung. Es gingen ein: Frl. Klhs. 3 M., Schüler OSkar Nestler 50 Pf., Johanna Nestler 30 Pf., Frl. Dörffel 3 M., Frl. Helene Messerschmidt 2 M. Weitere Gaben werden mit herzlichstem Danke entgegengenommen in Hohenstein-Ernstthal im Rathause, Zimmer Nr. 7. 6uk» f/. ff. Eiere, Eonditorei^ii^ett. Unterzeichnete Firmen geben hiermit bekannt, daß sie ihre Geschäfte von nächsten Montag ab bis auf weiteres 8 Uhr abends schließen werden, ausgenommen an Sonnabenden, und bitten ihre verehrte Kundschaft höflichst, Einkäufe freundlichst vorher besorgen zu wollen. Oscar Fichtner, Constantin Rotz, Emil Bech, S. Rosenthal K Co., Paul Wiotler, Paul Elfter, William Wrangen, Kart Herrmann, Bruno Weber, 3. M. IeschM L. 3. Peschel, G«W Günther Rachs., Edmund Bach, Rosa vem. Eisenbeih, Willy Weinreich. Mimckaii Hchchin-ßrnWl Tel. 368 25 Min. vom Bahnhof Hohenstein-Ernstthal Tel. 368 Neue Bewirtung! Herrliche Parkanlagen Neue Bewirtung! Prächtiger Konzertgarten mit Veranden — Waldreiche Umgebung Schöner ^allsaat — Dereinszimmer Vorzügliche Speisen, gutgepflegte Biere, Weine und sonstige Getränke hält sich werten Vereinen, Schulen, Touristen, Ausflüglern rc. zur Einkehr bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Slnninunn und I^rnu. Das Vaterland ruft nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen. Von den ausgebildeten Schwestern der Hubectusbnrgcr Schwesternschaft soll eine Zahl für den KciegShilfSdienst zur Ver fügung gestellt werden. Deshalb ergeht an alle tüchtigen Mädchen, die in der jetzigen großen Zeit Mithelferinnen sein wollen, der Aufruf: Tretet ein in die Lücken, übernehmt die Arbeit dieser Schwestern, meldet euch zum Eintritt in das Schwesternhaus! Das ist Vaterlandsdienst. Nähere Auskunst erteilt Oberpfarrer Naumaun, Rektor des Kgl. Schwesternhauses in Hubertusburg bei Wermsdorf, Bez. Leipzig. Vwitvnkarikn ! » » in Iscisn ^usfütu'uug » Ilsssot sotwsll, »subsr unck H pnsiswsnt » s ! kiiekllwllllem Hom L lrkmsnn, : » » ! 1-1kwsuotsM-k>usUt>sI. z r k Lassen Sie sich von diesem so schmerzhaften Uebel nicht länger peinigen, sondern versuchen Sie „Burgit". Zu haben bei A. Glöckner, Herren- u. Damenfriseurgeschäft, Hohenstein-Er., Dresdner Str. 10. KeineAahnschmerzen mehr! Auch erhalten Sie daselbst die besten Zahntropfen für »<» Pfg König!. Sävks. Sonnabend imVereinslokal. Um zahlreichen Hohenstein- Besuch bittet Ernstthal, der Vorstand. L. L. MitLr-Versm I. Hohenstein-Ernstthal, Neustadt. Morgen Sonntag, abends pnnkt >^9 Uhr Versammlung E/vl9im Vereinslokal „Bad Ernstthal". Der Vorstand. SWS-VlMs für Kontor und Privat empfiehlt zu billigen Preisen Nie Stschäfisstekt dss. Kl. Druck und Verlag: Horn » Lehmann. Verantwortlich für die Schrfftleitung: Emil Horn, Hohenstein-Ernstthal In tiefstem Lcümerre reifen wir Zjes allen Verwandten, freunden unci bekannten an. Dm stilles öeileid kitten 'vis Sssräi^uax äsr touren Lnt«okl»f«nsn Sackst Sonntax naokmittax 4 vkr unter kroivilli^sr Rs^Isitun^ vom l'rnuerkauss au» statt. unä k-nau /^nna §eb. IVlüller LmiL und k^rau Helene Zeb Klock und l^rsu Z^uxuste ^ek. Keller nevst übrigen Dmterblicbcncn. lloliensteln-krnsttkrU und ^clork i. L, 6en 20. ^u^ust 1914. Lin 1N6U68 Kni sutzSköi-t 2U Leklsgen! ^aok Oottes uncrforscklickem Katscklusi verschied Donnerstag nachmittag V24 Dkr nacst langem, schweren Deinen in Dott unsere inni^st^eliebte Mutter, Lckwie^er-, Orok-, Dr^rokmutter, Zcüwester unä Zckwa^erin s« »IW WWU «M «KII«,'