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WOüMMMWv Tageblatt st, n.«« DE°°» -««»». M«-"»» Mpmm, »» mrdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. in den Geschäfte Der.Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn, und Festtage täglich abends mit dem Damm Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstaltrn und die Landbriefträger entgegen pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (allster Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n°hmen d * gespaltene Korpuszeile oder deren Naum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Dik At eilageerhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzetg eng ebühr orökere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewähch 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil M Pfg. 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Bei Notre Dame de Lorette, südöstlich Bethune, wurde ein deutscher Schützen graben von 60 Meter Länge an den Gegner ver loren. Verluste bei uns ganz gering. In den Argonnen machten wir kleinere Fort schritte und erbeuteten 3 Maschillengewehre. Von der ost- und westpreußischen Grenze nichts Neues. > In Polen machen die russischen Armeen den Versuch, sich in einer neuen vorbereiteten Stel lung an der Rawka und Nida zu halten, sic werden überall angegriffen. Oberste Heeresleitung. (Die Rawka fließt in süd-nördlicher Richtung 60 Kilometer östlich Lodz. Tie N da, rin Unkei Nebenfluß der Weichsel, mündet in der Nähe der russisch-galizischen Grenze.) Ser iistemiiM-UWrW Gclleralstabrberilyt. (W. T. B.) Wie». 20. Dez. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathet wurden gestern die feindlichen Vortruppen iRr Latorczagebtet zurückgeworfen. Nordöstlich dK Lrrpkowerpasses entwickeln sich g ößere Kämpte. Unser Angriff aus der Front Krosno-Zakliczmi gewann allent halben Raum. Im BialataleR drangen unsere Truppen bis Tuchow vor. Die Kämpfe am unteren Dunajec dauern fort. Tie Russin haben sich somit in Galizien mit starken Kräften neuer dings gestellt. In Südpolen erdichten wir die Nida. Der Stellvertreter des Chefs desjGeneralstabes. von Höfer, Feldmarschalleutnant. Sie weltgeschichtliche Bedeutung des Sieger in Pglen. Der Sieg in Polen wird mit Recht schon bellte den größten Siegen der § Weltgeschichte zur Seite gestellt. Nicht nur wegen der Grö ße der Schlacht, die alle bisherigen geschehe nen Schlachten bei weitem übertrifft, und we gen der Bedeutung des Erfolges kann man diesen gewaltigen Sieg als einen Abschnitt in der Weltgeschichte betrachten, sondern wegen der ungeheuren Folgen, die er im Gefolge ha ben wird. Die Größe eines Sieges im welt geschichtlichen Sinne richtet sich weniger nach den rein militärischen Werten, die Militärfach leute schon behandelt haben und noch weiter behandeln werden, als vielmehr nach den kul turgeschichtlichen Werten. Es gibt nicht viel Schlachten in der gesamten Geschichte der Völ ker, denen eine weltgeschichtliche Bedeutung im Sinne des Sieges von Polen zugcsprochen werden kann, denn selten ist das Zusammen treffen und Ringen zweier Kulturen und Welt- nnschauungen. In den meisten Kriegen, die bisher geführt worden sind, handelte es sich um den Besitz eines Stückchen Landes oder um andere Werte, deren Bedeutung für den Verlauf der Weltgeschichte verschwindend klein ist. Auch war die Größe der Kriege niemals gleichbedeutend mit ihrem Wert, denn um die kleinsten Dinge wurden früher ost die größten Kriege geführt. Wahrhaft große Schlachten und Siege im Sinne der Kulturgeschichte sind aber nur diejenigen, in denen eine minderwer tige und schädliche Kultur und ihre Vertreter in Waffen durch eine überlegene und höhere Kultur, beziehungsweise durch ihre Vertreter zurückgeworfen wurde. Die Schlacht auf den »catalaunischen Feldern" gehört zu diesen kul turgeschichtlich bedeutsamen Schlachten, denn hier wurden die Hunnen von den Goten zu- cückgeschlagen. Das siegreiche Vordringen ei tler tapferen und zahlreichen Völkerschar, welche höhere und edlere Kulturen bedrohte, wurde hier zum Stillstand gebracht. Die Gefahr, baß die europäische Kultur von den Hunnen vernichtet werden könnte, wurde dadurch bc- feiligt. Das Wertvolle gewann den Sieg über das Minderwertige. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei den großen Siegen Hinden burgs in Polen. Kriege und «Liege müssen nach ihren kulturgeschichtlichen Folgen gewertet werden. Der Krieg gegen Rußland ist der Krieg des Germanentums gegen das Vordrin gen des Russentunis. Die ungeheuren Massen der minderwertigen Völker, die unter russischer Herrschaft stehen, drohten, die erste Vormacht der europäischen Kultur, die Germanen, zu vernichten. Die Folge eines russiscben Sie ges wäre die gewesen, daß die hochwertige deutsche Kultur von der geringwertigen russi schen vernichtet worden wäre. Das wäre die mtsetzliche Folge des Krieges gewesen, die alle sittlichen Begriffe vernichtet hätte. Hindenburg bat aber bewiesen, daß das kleinere doch sitt lich höher stehende deutsche Heer oer Russen Herr wird. Er hat die Russen in die Schran- len zurllckgeworfen, die ihnen gebübrcn, und bat wie ein schützender Engel mit flammendem Schwerte vor Europa gestanden Das ist die weltgeschichtliche Bedeutung des großen Sie ges, die noch nach Hunderten von Jahren er kannt werden und wirken wird, das ist zu gleich die weltgeschichtliche Bedeutung der Per son Hindenburgs. * G * Die Verfolgung auf der ganzen Linie wird in Westpolen mit allem Eifer fortgesetzt. In der Front und auf den Flügeln rücken die Verbündeten unaufhörlich vor. Eine ungeheu re Schlachtfront von iiber 100 Kilometer hat sich entwickelt, aus der unsere Truppen mit höchster Kraftanstrengung gegen die feindlichen Nachhuten vorgehen, um diese zu werfen und damit den letzten Widerstand SeS Feindes zu brechen. Diese Front reicht von der Mündung der Bzura in die Weichsel bei Nowogeorgiewsk iiber Pctrikau bis in die Gegend östlich von Krakau, biegt bei Bochnia nach Osten und Süd esten um und endet in der Gegend südlich von Przemysl. In diesem weiten Bogen umspan nen die Verbündeten das in zahlreichen Ko lonnen auf dein Rückzüge begriffene russische Heer, das, wie der militärisch: Mitarbeite'' der „Voss. Ztg." meint, anscheinend dw schüt zende Strombarrierc der Weichsel zu gewin- wu sucht. Die Nachhuten, die der fliehende Feind zurücklaßt, sollen den Verfolger aufhal ten und Zeit zur Ordnung der zurückgehenden Truppen in Marschkolonnen gewähren, wäh rend der Sieger alle Kraft daransetzr, den Wi derstand der Nachhuten zu brechen und das Gros der flüchtenden Armeen zu erfassen. Mit Petrikau und dem flidlich davon gelegenen Przedborz haben die Oesterreicher die wichtige Heerstraße nach Radom und Iwangorod, die. Hauptrückzugsstraße der feindlichen Armeen, m ihren Besitz gebracht, wobei die Russen jedoch noch heftigen Widerstand leisteten. Im übri gen wird die Verfolgung in Galizien genau fo wie m Polen durchgefühct. Auffallend ist eä, daß die Russen sich noch nicht zur Aufhe- bung der Einschließung von Przemhsl ent schlossen, obwohl die Oesterreicher bereits bis nuf 40 Kilometer an diese Festung Herwige- mckl waren; der Entsatz der Festung steht je doch außer Frage und ist inzwischen vielleicht bereits erfolgt. Der Verlauf der deutsch-österreichischen Ge genoffensive, die nach einem ausgeklügelten Plan durch das glänzende Zusammenarbeiten der gesamten Streitkräfte unter Hindenburg und Dankl die Russen zur allgemeinen Flucht trieb, stellt unter Ausnutzung aller sich bietenden praktischen Eingriffe ein wissenschaftliches Werl vor Die Russen hatten den Plan gefaßt, sich durch einen südlich der Weichsel gegen Boch- „i^—Krakau geführten Vorstoß Luft zu ver schaffen, die österreichisch-ungarischen Streitkräf te zu umgehen und durch die Bedrohung von Flanke und Rücken sie zum Rückzug und zur Deckung Krakaus zu zwingen. Als der russi sche Plan sich in allen Einzelheiten zeigte, wa- ren die Russen schon bis zur Williczka vorge- drungen, wo nur eine schwache Frontgruppe sich ihnen entgegenstellen konnte. In aller Ei le wurden umfangreiche Eisenbahntransporte kmc-eleitet, und bald hatte Hindenburgs genia le Kriegskunst die Situation so verschoben, daß nn deutsch-österreichischerUmfassungsplan aus- gearbeitet werden konnte. Die österreichische Flankierungsarmee batte durch Kavallerie und Jnfanterieabteilungen infolge der gewaltigen Truppenverschiebungen Fühlung mit der öster- icichisch-ungarischen Karpathenkrafl erhalten. Die gemeinsame Front der Verbündeten war treppenförmig gestaltet und zwischen Grabie und Limanowa entbrannte eine gewaltige Schlacht. Auch auf allen anderen Punkten der aus- gedehnten Kampffront tobte das Ringen; die Nüssen, welche plötzlich das drohende Verhäng nis ahnten, versuchten m verzweifelten Kämp fen den aufgestellten Flankenschutz zu durch brechen. Einmal drängte feindliche Reiterei, von Neusandek kommend, die dorthin vorge schobenen Detachements der Verbündeten gegen Limanowa und Tymanowa ab. Ganze russi sche Armeekorps standen gegen geringe Forma tionen Landwehr und Kavallerie. Tas ent setzlichste Ringen gab es bei Sososina. Hier war der Schlüsselpunkt der Stellung. Polni sche Legionäre mit österreichischem Karpathen landsturm warfen hier die anschwcmmenden Nussenmassen zurück. Allmählich fing die gan ze russische Front zu wanken; mehrmals rasflo sie- sich wieder zum Gegenstoß auf, aber nach der östlichen Front zu stießen unsere Truppen immer weiter gegen den Feind und trieben ihn vor sich her. Bereits jetzt schon äußert sich der Crfolg in zahlreichen Gefangenen und es ist feststehend, daß der russische Vorstoß puf Krakau mdgültig gescheitert ist. Die russischen Verluste bei Limanowa. Nach Berichten der Kriegskorrespodenten Wiener Blätter über die Schlacht von Lima nowa machten die österreichisch-ungarischen Trup pen bei der Vertreibung der Russen aus West- galizien 26 000 Gefangene und erbeuteten eine Menge Kriegsmaterial. Die Verluste der Rus sen waren ungeheuer. Bei Limanowa allein wurden 1200 Gefallene gezählt. Die Verfol gung ist überall nachdrücklich im Gange. Die Bevölkerung kehrt in das von den Russen ge räumte Gebiet zurück. Ein Kaisertelegramm an die Großherzogin Luise. Großherzogin Luise von Baden hat vom Kaiser folgendes Telegramm erhalten: Hinden burg meldet soeben, daß die russische Armee nach erbitterten Kämpfen vor unserer Front im Zurückgehen ist und von uns auf der gan zen Linie verfolgt wird. Wie sichtbar hat der Herr unseren heldenhaften Truppen beigestan- den, ihm allein sei die Ehre. Wilhelm. Die „Norddeutsche Allgemeine" über den Kampf im Osten. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt über den Kampf im Osten: Wenn auch bas Endergebnis der gewaltigen Schlacht in aus noch nicht zu übersehen 'T so ist doch erkennbar, daß in dem weitaus- gedehnten Gebiet von Nordpolen bis nach Westgalizien entscheidende Schläge gefallen sind. viel Ruhmredigkeit angekündigte ruf- Iflche Offensive gegen Schlesien und Posen ist '''St nur zusammengebrochen, sondern das "'.tische Millionenheer ist auf der ganzen Front zum Rückzug getrieben worden. Unter meister hafter Führung haben die deutschen und öster reichisch-ungarischen Truppen die denkbar höch sten Leistungen vollbracht. Wohl sei die Ar beit im Osten noch nicht zum Abschluß ge langt, aber in den bisherigen Ereignissen lie ge eine sichere Bürgschaft für einen Ausgang der blutigen Auseinandersetzung, welcher den Friedensstörern für alle Zeit die Neigung neh men werde, mit dem Schicksal der Völler ein fo frevelhaftes Spiel zu treiben. Die gemein- famen Kämpfe der Heere Deutschlands und Oesterreich-Ungarns bildeten einen herrlichen Triumph der Waffenbrüderschaft, welche sie umschließe. Treu um Treue, mit dieseni schlich ten Worte sei der Geist bezeichnet, der die Deut schen, Oesterreicher und Ungarn beseele und sie befähige, einer Welt von Feinden die Stirn zu bieten. Das gleiche Ziel und der gleiche Wille erfülle sie, der Wnle, für die Lösung ihrer hohen Ausgaben alles einzusetzen, und m diesem Geiste w i-oen sie siegen. Das Echo des Sieges in Polen in der Türkei. Auch die türkischen Abendblätter heben die Bedeutung der in Galizien und Polen über die russische Armee errungenen Siege hervor und stellen lest, daß dis Osmanen Grund ha ben, darüber ebenso erfreut zu sein, wie Deutschland und Oesterreich-Ungarn. An der Westfront. Nach einer Meldung des „Tyd"-Korrespon- denten ans Nordfrankreich schienen sich die Deutschen an der User auf eine kräftige De fensive zu beschränken, woraus »erständlich sei, baß die Verbündeten bei dem jetzigen Vorge ien enorme Verluste erlitten, die sich durch teilweisen Geländegewinn Weltmächten. Ent gegen englischen Blättermeldungen sagt die ,Tyd", daß Rousselaere weiterhin in deutschen Händen ist. Bei Arras, Armentieres und Lil le hätten die Deutschen dagegen die Offensive linfgenommen und sehr starke Artill, riemassen zusammengebracht, deren Aktion auf dieser Strecke ein gewaltiges Artilleriednell cingeleitet habe. Der amtliche französische Bericht vom 19. Dez. 11. Uhr abends lautet: In Belgien in der Gegend von Stenstroette wurde ein feindlicher Angriff zurückgeschlagen und wir machten merkbare Fortschritte in der Nähe des Wirtshauses von Karteker. Die englischen Trup pen haben nach der Seite von Neukapelle ei nige der gestern genommenen Gräben verloren, während das indische Korps einige hundert Meter gegen Richebourg vprgedrungen ist. Der Feind zeigte Tätigkeit gegen Thiepval und Lihons. Von der Oise bis zu den Vogesen ist kein Zwischenfall zu melden. Die Franzosen drohen mit Neberschwemmnng. Die Pariser Zeitungen erklären, wenn es den Deutschen gelingen sollte, die Ufer zu überschreiten, würde bei den zukünftigen Ope rationen in Französisch-Flandern den Ueber- fchwemmungen eine wichtige Rolle zufallen. Wie in Belgien, würden auch in Frankreich weite Gebiete unter Wasser gesetzt werden. Am Eolme-Kanal seien bereits alle Vorbereitungen getroffen. Auch das ganze Gebiet um Ealais könnte, wenn es nottut, unter Wasser gesetzt werden. Das sind leere Drohungen, da sich im Winter Ueberschwemmungen kaum Herstellen lassen und in dem angekündigten Umfang ganz unmöglich sind. Der Ruf nach dem japanischen Retter wird von den Heeresleitungen des Dreiver bandes immer dringender erhoben. Nach ei- ucm Turiner Blatt ist zwischen den Mächten des Dreiverbandes ein Vertrag zustandegekom men für die Teilnahme am Kriege in Euro pa von 500 000 Japanern, die am Ende des nächsten Frühjahrs in Europa eintreffen söl- Icn, falls eS bis dahin den Verbündeten nicht gelungen sein sollte, die Deutschen aus Frank- eei-* Belgien zu vertreiben. Zu diesem