Volltext Seite (XML)
es leicht gefroren. Ein englischer Spion ist gestern in Brügge erschossen worden. An der Grenze soll ein Plakat angeschlagen sein, das auf Spionagedienste die Todesstrafe setzt. Von hier über die Grenze zu gehen, ist vollkommen verboten. Die Franzose« über den Instand ihre- Heere-. Aus Christiana wird berichtet: Dem „Nors- ke Jntelligens Sedier" wird aus Paris tele graphiert: In dem vom französischen General stab veröffentlichten Bericht über die verflosse nen vier Kriegsmonate heißt es u. a.: Was die Truppenzahl der französischen Armee an- gcht, so steht sie genau auf derselben Stufe wie bei Kriegsanfang, während die Qualität der Truppen sich im höchsten Grade verbessert hat. In der Heeresleitung sind verschiedene Aende- rungen vorgenommen worden, damit die Feh ler, die bei Kriegsbeginn begangen wurden, sich nicht wiederholen können. Das Heer ist reichlich mit Proviant versehen. Die Muniti onsvorräte für Artillerie sind bedeutend ver größert worden, was jetzt noch an schwerer Artillerie fehlt, wird durch das englische Heer ausgefüllt, das bedeutend verstärkt worden ist. Es ist dem belgischen Heere gelungen, sechs Divisionen zu rekonstruieren. Die englischen Gesamtverluste in Flandern. Aus Amsterdam wird gemeldet: Oberst Re- Pnrgton, der Militärkritiker der „Times", schätzt die englischen Gesamtverluste in Flandern an Toten, Verwundeten und Kriegsgefangenen auf 100,000 Mann. Die belgische« Verluste an der Äser. Laut „Berl. Lok.-Anz." wird nach einem französischen Soldatenblatt festgestellt, daß die belgische Armee bei ihrem heldenmütigen Stand- Halten an der Äser ein Viertel ihrer Stärke cingebüßt hat. Eine neue österreichische Offensive in Serbien. Die Einnahme von Belgrad hat offenbar eine vollständige Neugruppierung der österrei chisch-ungarischen Truppenbewegungen nach sich gezogen. In welcher Weise die Umgruppierung des österwichiffchen Voitstoßes vor sich geht, entzieht sich selbstverständlich der Kenntnisnah me. Die Einnahme von Belgrad ist jedenfalls von so hoher strategischer Bedeutung und bringt der österreichisch-ungarischen Heeresleitung so beträchtliche Vorteile, daß sie für den Augen blick gern einige Verzögerungen bei der Ver folgung der sich zurückziehenden Serben in den Kauf nimmt. Die Folgen der neuen strategi schen Maßnahmen seitens Oesterreich-Ungarns werden sich schnell und intensiv genug bemerk bar machen, denn der österreichische Feldzeug- meister Potiorek hat absolut keine Lust, einen langwierigen und kostspieligen Positionskrieg zu führen. Die österreichische Heeresleitung wird sich jetzt des verhältnismäßig günstigen Bahnnetzes, an dessen Wiederherstellung mit allen Kräften gearbeitet wird, zu bedienen su chen, um die Truppen so zu konzentrieren, daß ein entscheidender Schlag geführt werden kann. Wie es scheint, dringen bereits schon jetzt star ke österreichisch-ungarische Heeressäulen mit al lem Nachdruck nach Süden vor, einmal, um die Serben im Rücken fassen zu können, zum anderen, um die Munitionszusuhr aus Grie chenland abzuschneiden. Bemerkenswert ist es auch, welch ungeteilte Genugtuung in Bulga rien über den Fall Belgrads Platz gegriffen hat. Auch in Sofia huldigt man der Ueber- zeugung, daß sich alle Schuld einmal auf Er den rächt, wie jetzt eben wieder das Schicksal Serbiens lehrt. Umgruppier««- der Operationen in Serbien. Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amt lich aus Wien gemeldet: 7. Dezember: Die mit der Einnahme von Belgrad bedingten Opera tionen erfordern nunmehr eine Umgruppierung unserer Kräfte, deren Details sich naturgemäß der allgemeinen Verlautbarung entziehen. Zar Nikolaus tröstet König Peter. Fürst Trubetzkoi, der neue russische Bot schafter in Nisch, überbringt, wie aus Athen gemeldet wird, ein Handschreiben des Zaren an König Peter, dem in politischen Kreisen große Bedeutung beigemessen wird. Den In formationen der „Athene" zufolge ist man sich in den maßgebenden russischen Kreisen der schweren und hoffnungslopen Lage Serbiens voll bewußt. Der Zar ermuntert den König Peter, Rußland zu vertrauen, das schließlich Serbien doch noch helfen wird. Der TLrkenkrieg. Türkische Erfolge. Das türkische Hauptquartier teilt mit: In der Gegend von Adjara haben neue, für unS er folgreiche Kämpfe stattgefunden, in welchen wir den Russen, die Dumdumgeschosse gegen uns be nutzten, eine Kanone und eine Menge von Bom ben, Waffen und Munition abnahmen. Russische Angriffe östlich des Wansees an der türkischen Grenze waren ohne Erfolg. Hingegen haben unsere von Reoander oorrückenden Truppen Sa- cutchblaghe, 70 Kilometer jenseits von unserer Grenze, besetzt, einen wichtigen Stützpunkt der Ruffen in der Provinz Aserbeidschan. — Ferner meldet das türkische Hauptquartier: Wir haben Keda, einen ziemlich wichtigen Punkt, 20 Kilo meter östlich von Batum, besetzt. Durch einen kühnen Handstreich haben unsere Truppen die Elektrizitätswerke von Batum außer Tätigkeit gesetzt und dabei einige Gefangene macht. 300 Ruffen, die aus Batum vorgeschickt waren, um eine von uns besetzte Brücke wieder zu nehmen, fielen in einen Hinterhalt und wurden vollständig ausgerieben. Ei« türkisch-griechischer «oustikt. AuS Konstantinopel wird berichtet: Infolge der Auffindung von drahtlosen Stationen und den dazu gehörigen Apparaten in den Botschaft«» und Konsulatsgebäuden der Tripelentente hat die türkische Regierung ihre Aufmerksamkeit auch auf das griechische Konsulat gelenkt. Der griechische Gesandte hat hierauf dem Großwesir erklärt, er werde seine Pässe verlangen, wenn das griechische Konsulat nach drahtlosen Stationen durchsucht würde. Die Durchsuchung ist bis aus weiteres unterblieben. * * König Friedrich A«g«st i« Brüssel. König Friedrich August von Sachsen ist am Sonntag wohlbehalten in Brüssel eingetroffen. Die Flieger über Freib«rg. Einer amtlichen französischen Nachricht zufolge waren die Flieger, welche über Freiburg Bomben abwarfen, Franzosen. Die Behandl««- der Engländer in Ruhleben. Ueber die Behandlung der Engländer im Lager Ruhleben herrschen vielfach falsche An schauungen, namentlich ist die Anschauung ver breitet, daß die Behandlung zu gut sei. Das Lagerkommando wird vom Publikum häufig auf gefordert, den internierten Engländern eine mög lichst schlechte Aufnahme zuteil werden zu lasten. Demgegenüber muß bemerkt werden, daß die Behandlung, wenn auch human, so doch im übrigen durchaus streng ist. Den Internierten wird jede Gelegenheit, ihre Neigung zu verfeiner ter Lebensweise zu befriedigen, unterbunden. Sie erhalten alles, was sie zu ihrem Lebensunterhalt benötigen, aber nicht mehr. Jeder Luxus bleibt dem Engländerlager Ruhleben fern. Dadurch wird dem durchaus berechtigten Empfinden weiter Volkskreise Rechnung getragen, angesichts der menschenunwürdigen Behandlung, die unsere Landsleute in den englischen Konzentrationslagern zum Teil zu erdulden haben. Zabrze — Hindenburg. Dem Gemeindevorstand von Zabrze ist aus dem Hauptquartier Ost folgendes vom 4. Dezember datierte Telegramm zugegangen: Dem Gemeinde» vorstand teile ich ergebenst mit, daß Se. Exzellenz der Generalfcldmarfchall v. Hindenburg gestattet, daß bei einer Namensänderung Ihrer Gemeinde sein Nome gewählt werde. Exzellenz bemerkt jedoch, hierdurch nicht der Königlichen Staatsre» gierung als der hierfür zuständigen Behörde vor» greifen zu wollen. Im Auftrage: Cämmerer, Hauptmann, erster Adjutant. De«tschfre«ndliche Stimmung in Spanien. Aus Madrid wird vom 28. November ge meldet, daß die allgemeine Stimmung unver ändert freundlich für Deutschland sei. Die Presse bespricht das völlige Versagen der englischen Flotte. Nach der Zeitung „Debatte" sei die Un abhängigkeit der wirtschaftlichen Lage Deutsch lands heute größer als jemals. Die Aussichten für die Heimkehr deutscher Wehrpflichtiger sei gleich null. Zuverlässige Nachrichten aus Ma rokko bestätigen die schwere Niederlage der Fran zosen bei Kenifra mit einem Verlust von dreißig Offizieren und 800 Mann. Besonders habe die Eroberung der Geschütze in Marokko Eindruck gemacht. Ein französisches HandelLkomitee in Tanger versuche, bei dem Generalresidenten in Rabat die Beschlagnahme der Deutschen und Oesterreichern gehörigen Vermögensstücke zu er wirken. England in Erwartung des deutschen Angriffes. Der „Rotterdamsche Courant" meldet: Nach zuverlässigen Berichten sind zurzeit in England 300 OM und in Schottland 250 OM Mann Trup pen konzentriert, um einem Einfall der Deutschen an der Küste Widerstand zu leisten. In den Anwerbungen zu Lord Kitcheners Armee ist ein ernster Rückschlag eingetreten, seit sechs Wochen werden keine Anwerbungsziffern mehr veröffent licht; auch den Zeitungen ist durch die Zensur verboten, über den Gang der Anwerbung andere Meldungen als die amtlichen zu bringen. Die Aufhebung der Verfassungsgarantien in Groß- britanien erfolgte, weil nach Ansicht der maßge benden Kreise der deutsche Angriff auf England unabhängig von der Einnahme Calais' in Vor bereitung genommen sei. Die Spioneufurcht in Frankreich. Ueber die in Frankreich und England herr schende Spionensurcht werden der „Aftenposten" in Christiania von einem nach Frankreich ent sandten Korrespondenten aus Calais, wo er sich einige Tage anfhielt, folgende Beispiele gemeldet: Im Laufe des November wurden allein in Calais 32 angebliche Spione sestgenommen, die belgische Uniformen trugen. Die Behörden behaupteten, es handele sich um verkleidete deutsche Ossiziere. Die meisten sind ohne langen Prozeß auf der Stelle erschossen worden. Die übrigen sollen vor einem Kriegsgericht in Bordeaux abgeurteilt werden. In Calais gehört überhaupt das stand rechtliche Erschießen von Spionen zur Tagesord nung. Ein amerikanischer Korrespondent hat sicherlich keine Spionage getrieben; er wurde, trotzdem der amerikanische Konsul sich für ihn verwendete, von Bordeaux nach Calais als Ge fangener transportiert. Ein junger Franzose wurde vor Calais unter der Beschuldigung, mit Hilfe schwarzer und weißer Schafe die Positionen der französischen Geschütze an die Deutschen ver raten zu haben, niedergesckosten. Ein franzö sischer Priester in ArmentiereS, der deutscher Spion sein soll, wurde gestern verhaftet und soll morgen hingerichtet werden. Ein englischer Oberst, der jahrelang in Oesterreich war, und jetzt in einem in Nordftankreich liegenden Regiment diente, wurde von der Front fortgeschickt, da seine Familie ursprünglich dem deutsch-österrei chischen Adel angehörte. Man sieht ihn als Spion an, obwohl er seit vielen Jahren englischer Bürger ist. England und Frankreich sprechen der Schweiz ihr Bedauern an-. Auf die Vorstellung hin, die der schweizerische Bundesrat bei der britischen und der französischen Regierung wegen des UeberfliegcnS des schwei zerischen Gebietes durch englische Flugzeuge er hob, hat der französische Botschafter eine Er klärung des französischen Ministers des Aeußeren abgegeben, dahingehend, daß derselbe den Vor fall, sofern er erwiesen sei, aufrichtig bedauere. Dieter Vorfall könne gewiß nur einer Unacht samkeit zugeschrirben werden. Im übrigen lege die französische Regierung mehr als je Gewicht auf die schweizerische Neutralität. Sie wolle, daß diese durch ihre Truppen beachtet werde, einerlei, ob es sich um das eigentliche Gebiet der Eidgenossenschaft oder den darüberliegenden Luft raum handelt. Die britische Regierung hat durch ihren Gesandten dem BundeSrate eine Note über reichen lassen, in der sie ausführt, daß die Flieger, die an dem Angriffe auf die Zeppelinwerst teil nahmen, bestimmte Weisung hatten, schweize risches Gebiet nicht zu überfliegen. Wenn sie eS dennoch getan hätten, sei das auf Unachtsam- keit und aus die Schwierigkeiten, in großer Höhe die wirkliche Lage eines Luftfahrzeuge- festzu stellen, zurückzusühren. Auf Grund der von schweizerischer Seite unterbreiteten Beweise für daS Ueberfliegen schweizerischen Gebie'.es halte die Regierung darauf, dem Bundesrate zu ver sichern, daß dies entgegen ihren Absichten ge schehen sei, und spreche sie deswegen ihr lebha teS Bedauern aus. Die britische Regierung wün che im Anschluß daran flstzusttllen, daß aus den ihren Fliegern erteilten Weisungen und dem dem Bundesrate wegen ihrer Nichtbeachtung ausge sprochenen Bedauern keine allgemeinen Schlüffe auf die ihrerseitige Anerkennung eines nicht un bestritten geltenden völkerrechtlichen Grundsatzes betreffend die Gebietshoheit über dem Lufträume gezogen werden könnten. Der BundeLrat hat den beiden Regierungen für ihre Erklärungen gedankt und die Gelegen heit benützt, der britischen Regierung neuerdings mitzuteilen, daß mit Rücksicht darauf, daß keine völkerrechtliche Beschränkung der Gebietshoheit über dem Lufträume bestehe, er die letztere in vollem Umfange geltend machen müsse und schon bei Gelegenheit der Mobilisierung der Truppen eine entsprechende Weisung zu ihrem Schutze er lassen habe. Zwei schwedische Dampfer gesunken. Die schwedischen Dampfer „Luna" auS Stock holm und „Everilda" aus Heisingborg sind bei Mäntylucio in den Finnischen Schären au, Minen gestoßen und gesunken. Von der „Luna" wurde die Besatzung gerettet, von der „Everilda" dagegen nur ein Mann. Schwierigkeiten im englischen Heeresersatz. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der militä rische Mitarbeiter der „Berlingskc Tidente" schreibt: Kitchener hat ungeheuere Schwierigkeiten mit der Ausbildung eines neues Herres für die Ver bündeten. Während Deutschland seine jungen Mannschaften zu einem bestimmten Zeitpunkte mit allen Hilfsmitteln, wie Kasernen und alter Mannschaft, zu systemathischem Unterricht einbc- ruft, ist der Militärdienst in England ein Erwerbs zweig mit hohen Löhnen und bedeutenden Pen sionen für die Hinterbliebenen der Gefallenen und für die Verwundeten. Die Kasernen sind nur für eine geringe Anzahl berechnet. Neue Rekruten treten täglich ein und erschweren den Unterricht. Offiziere und Unteroffiziere fehlen. Es^ist schwierig, den Soldaten militärisch«. Diszi plin beizubringen, da sie darin keine Vorschule haben. — Den militärischen Wert einer solchen Ersatz-Armee kann man sich ungesähr vorstcllen. Die Verluste der englischen Marine. Aus einer von der englischen Admiralität ver öffentlichten neuen Verlustliste ist ersichtlich, daß die englische Flotte bisher 308 Offiziere und 4170 Mann an Toten verloren hat. Erhebung der Tscherkessen gegen die Russen. Die im Gebiete zwischen Batum und Suchum am Schwarzen Meer lebenden Tscherkessen und die Georgiener beginnen sich gegen die Russen zu erheben. Auch auS der Ukraine liegen Nach richten vor, denen zufolge alle Vorbereitungen der Ukrainer, gegen Rußland zu marschieren, getroffen seien. In Mesopotamien sind die Ver suche der Engländer, die längs der Tigris lebenden arabischen Stämme zum Anschluß an das eng lische Expeditionskorps zu bewegen, vollkommen gescheitert. Noch keine japanischen Trnppensendungen. In Kopenhagen ist nach der „Nordd. Allg. Zig." auf dem Wege über Petersburg eine Meldung aus Tokio eingegangen, aus der die Stellungnahme der japanischen Regierung zur Frage der Truppenentsenduna nach dem euro päischen Kriegsschauplätze ersichtlich zu sein scheint. DaS in Tokio erscheinende offiziöse Blatt „Hochi Shimgun" schreibt danach: In Europa laufen Gerüchte um, daß japanische Truppen nach dem dortigen Kriegsschauplätze entsandt werden sollen. Zu einer solchen Expedition liegt vorderhand weder ein Grund noch eine direkte Aufforderung vor. Eine Entsendung käme nur in Frage, wenn die Streitkräfte der Gegner denen der Verbün deten überlegen wären. Die Streitkräfte der Verbündeten in Frankreich sind aber denen de« Gegners gleich und Rußlands Truppen find denen Deutschlands und Oesterreichs sogar stark überlegen. Eine japanische Hilfe ist zurzeit nicht erforderlich. Wenn der unwahrscheinliche Fall rintreten sollte, daß die Verbündeten eine Niederlage erleiden, dann würde Japan es für seine Ehrenpflicht halten, Hilfstruppen nach Eu ropa zu senden. Diese Möglichkeit scheint aber jetzt nicht derartig, daß Japan jetzt schon eine Expedition zu erwägen brauchte. Oertliches und Sächsisches. " — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 9. Dezember: Wenig Aenden ng des gegenwärtig herrschenden Wetters. * — Die e r st e Nummer d e r D c u t- s ch e n Kriegschronik des großen Völ kerkampfes ist erschienen. Von vielen Seiten wurden uns bereits unverlangt Anerkennungen ausgesprochen über die durchaus gediegene Ge staltung des Textes und über die tadellose Aus stattung und die zahlreichen interessanten Bil der. Wir können versichern, wer diese Kriegs chronik anschafft, hat ein nach jeder Richtung hiir vorzüglich durchgearbeitetes Werk von blei bendem, ja sogar wachsendem Werte. Wer noch nicht bestellt hat, bestelle sofort! Infolge der riesigen Nachfrage sind wir gezwungen, jetzt die zweite Auflage des ersten Heftes herzustel len. Ein weiterer Nachdruck wird erst in spä terer Zeit und dann jedenfalls die Lieferung nur zu erhöhtem Preis erfolgen. Deshalb noch mals: „Niemand schiebe seine Bestellung hin aus, sondern fülle sofort den Bestellschein für die Kricgschronik aus und übergebe denselben den Trägern oder sende thn durch die Post an den Verlag. * — Der 72. sächsische n Verl u st- l i st e entnehmen wir folgendes: Reserve-Ju- fanterie-Regiment Nr. 104: Albin Helbig aus Bernsdorf, schwer verwundet. — Ersatz-Batail lon des Landwehr-Jnfanterie-Regls. Nr. 104: Willy Heinrich aus Gersdorf, vermißt. Oskar Köhler aus Mittelbach, leicht verwundet. Os- iizier-Stellvertreter Paul Moßig aus Langen berg, leicht verwundet. Unteroffizier Max Vogel aus Wüstenbrand, vermißt. Richard Grämer aus Erlbach, schwer verwundet. Os wald Haupt aus Oberlungwitz, leicht ver wundet. Albin Neubert aus Erlbach, schwer verwundet. Hugo Schwalbe aus Erlbach, ver mißt. Gefreiter Otto Schmidt aus Ursprung, vermißt. Bruno Franke aus Wllstenbrand, schwer verwundtt und vermißt. — Infanterie- Regiment Nr. 105: Gefreiter Rudolf Bret schneider aus Hohenstein-Ernstthal, schwer ver wundet. Mar Pohle aus Gersdorf, leicht ver wundet. — Reserve-Infanterie Regiment Nr. 245: Kriegsfreiwilliger Richard Preußler aus Hoheustein-Erustthal, vermißt. — Reserve-Iä ger-Bataillou Nr. 12: Paul Riedel aus Gers dorf, bisher als verwundet gemeldet, ist krank. - Infanterie-Regiment Nr-. 111 (Rastatt): Unteroffizier Otto Mothes aus Gersdorf, leicht verwundet. * — Ehrenfeuer betr. Das Prä sidium des König!. Sachs. Militärvereinsbun des gibt nachstehende Verfügung des Ministe riums des Innern bekannt: „Das Ministerium des Innen: will den Militärvereinen für die Dauer des gegenwärtigen Feldzuges gestatten, auch deit infolge Verwundung oder Erkran kung gestorbenen Feldzugsteilnehmern, die nicht Mitglieder eines Königlich Sächsischen Mili tärvereins sind, bei der Beerdigung das Ehren feuer zu geben." * — P a k e t s e n d u n g e n an die ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e n T r u p- p e n. Amtlich wird gemeldet: Bis einschließ^ lich 15. Dezember können bei den deutschen Postanstalten gewöhnliche Pakete bis fünf Ki logramm an Angehörige und zugeteilte Per sonen der österreichisch-ungarischen Feldarmee gegen eine einheitliche Gebühr von 50 Pfenni gen eingeliefert werden. Die in Deutschland erlassenen Aussfuhrverbote werden aus diese Pakete nicht angewendet. Auch ist der Inhalt dieser Pakete in Oesterreich-Ungarn zollfrei. Tie näheren Versendnngbediugungen usw. für die Pakete werden bei allen Postanst rlten durch Aushang bekannt gegeben. * — Lieferung für Strü m p s e. Eine Militärbehörde hat eine Lieferung von etwa 100 000 Paar starken melierten wollenen Socken, wöchentlich etwa 2000 Paar, nach ei nem bei der Handelskammer Chemnitz auslie genden Muster zu vergeben. Fabrikanten des Kammerbezirks, die in der Lage sind, die Lie ferung oder einen Teil davon zu übernehmen und das erforderliche Kammgarn dazu zur Verfügung haben, werden aufgesordert, sich bei der Handelskammer Chemnitz nach Einsichtnah me des Musters zu melden. * — Vom L a n d e s k u l t u r r a t. Auf der Tagesordnung der 55. Gesamtsitzung des Laudeskulturrats, die am 14. Dezember im Sitzungssaal dieser Behörde in Dresden statt findet, steht u. a. ein Bericht des ständigen Ausschusses über Abänderung des tz 17 des Gesetzes vom 30. April 1906 die Umgestaltung des Landeskulturrates betreffend. Berichterstat ter ist der Geheime Oekonomierat Andrä- Braunsdorf. Ferner wird Exzellenz Dr. Meh nert-Medingen über die Erhöhung von Beiträ--