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Oertltche» und Sächsisches. *— Schlachtennörgler. Es gibt Leute, denen das Abendbrot nicht mundet, wenn sie nicht vorher die Nachricht gelesen haben, daß wieder so und so viele Russen gefangen worden sind. Auch das entspringt patriotischem Empfin den, wenn auch, oder vielmehr obgleich eS recht billig ist. Solche Vaterlandsfreunde haben aber auch eine recht tadelnswerte Seite an sich. Die Schlachtennörgrlei I Erst dieser Tage war das nach dem schönen Siege bei Lodz recht deutlich wahrnehmbar. Statt sich über den großen Waffenerfolg von Herzen zu freuen, gab eS eine Anzahl Unzufriedener, die in bewegten Worten ihrem Unmute Lust machten, weil am zweiten Tage „nur" fünftausend Russen gefangen gemel- det wurden. Sogar recht unschöne Bemerkungen fielen, die man den Betreffenden nur deswegen zugute halten kann, weil infolge törichter Ge rüchte ihre Erwartungen zu hoch gespannt waren. Aber das Unangenehme der ganzen Erscheinung liegt in dem Beweis, wie wenig ernst doch noch manche Leute die Kriegszeit auffaffen. Sie tun fast so, als seien diese furchtbaren Kämpfe eine Art Sportschauspiel, als seien die ruhmreichen, schwer erstrittenen Siege nur dann etwas wert, wenn der Erfolg so ist, wie sie sich ihn in ihrem Laienverstand auSgemalt haben. Diesen Nörg lern muß man doch bitter ernst und nachdrücklich einprägen, daß eS sich hier nicht nur um ein lustiges KriegSspicl handelt, sondern daß es um alles, um Sein oder Nichtsein Deutschlands geht. Wenn uns unser prächtiger Generalfeldmarschall o. Hindenburg die russischen Verwüster vom Halse hält und sie zu Tausenden gefangen nimmt, so tut er es wahrlich nicht deswegen, damit Herrn Soundso abends das Bier bester schmeckt, sondern damit Deutschland in der Welt weiter fortbe stehen kann als großes, starkes, einiges Reich. Darum auch hier mehr Achtung vor der Größe der Aufgabe und mehr Ernst I * — Witter ungSaussicht für Donnerstag, den 17. Dezember: Wenig Aende- rung des gegenwärtig herrschenden Welters. *— Der sächsischen V e r l u st l i- sie Nr. 77 entnehmen wir folgendes: In fanterie-Regiment Nr. 104: Paul Emil Funke aus Oberlungwitz, vermißt. Emil Max Schei be aus Hohenstein-Ernstthal, vermißt. — In fanterie-Regiment Nr. 18 i: Emil Richter aus Oberlungwitz, bisher verwundet, ist am 31. Oktober im Feldlazarett Ouesnoy -ß. — Re- serve-Jnfanterie-Regiment Nr. 245: Paul Lut ze aus Hohenstein-Ernstthal, bisher vprmißt, ist verwundet. — Infanterie-Regiment Nr. 72 (ToLgau, Eilenburg): Robert Schwarzenber ger aus Hohenstein-Ernstthal, vermißt. Paul Müller aus Oberlungwitz, leicht verwundet. *— Unsere Zeitung im Felde. Von der 8. Kompagnie des Landwehr-Jnsan- terie-Regiments Nr. 107 erhielten wir fol gende Feldpostkarte: „Sehr geehrter Verlag! Die 8. Kompagnie des Landwehr-Jnsanlerie- Regiments Nr. 107 sagt Ihnen für die bisher freundlichst übersandten Zeitungen ihren be sten Dank. Die Sendungen werden von den Soldaten stets mit besonderem Jubel begrüßt, da die heimatlichen Ereignisse großes Interesse haben. Mit deutschem Gruß K . . ., Leut nant und Kompagniesührer." *— Nicht mehr klagen libcr die F c l d p o st! Daß unsere Feldpost bemüht ist, allen Anforderungen gerecht zu werden, iß in letzter Zeit mehrfach durch Beispiele bewiesen worden. Auch unsere ins Feld ge sandten Zeitungen gelangen jetzt sehr schnell in die Hände der Krieger. So wird uns mitge teilt, daß die am 1. Dezember abends hier zur Post gegebene Nummer unserer Zeitung be reits am 5. Dezember früh den Empfänger in einem Schützengraben bei Dixmuden erreichte. Zeitungen, die an Landsturmleuten nach Bel gien gesandt werden, treffen vielfach fchon nach zwei Tagen am Bestimmungsort ein. Daß ab und zu eine Sendung längere Zeit braucht, um ihren Empfänger zu erreichen, läßt sich natür lich nicht vermeiden, aber daß die Beförderung von Sendungen an die Krieger jetzt schneller vor sich gehl, erkennt man aus obigen Beispielen. * — Vorsicht bei Vorlesung von F e l d p o st b r i e s e n. Das Vorlesen von Feldpostbriefen in Versammlungen und Vcreinsveranstaltungen ist eine Art Veröffent lichung derselben und es bedarf daher sorgfäl tigster Prüfung, daß darin keine Nachrichten militärischen Charakters, deren Geheimhaltung geboten erscheint, enthalten sind. Insbeson dere sind darunter Mitteilungen von Einzelhei ten über Kriegsgliedcrung und Truppenver- ichieüungcn zu verstehen. Aber auch das Ver lesen aller Mitteilungen, die geeignet sind, Be unruhigung im Publikum hervorzurufen, sind zu unterlassen. In zweifelhaften Fällen sind die zur Vorlesung bestimmten Feldpostbriefe vorher dem stellvertretenden Generalkommando zur Prüfung vorzulegen; denn es machen sich diejenigen Personen strafbar, die in den er- wähnten Visranstaltungen oder bei sonstigen Gelegenheiten Feldpostbriefe vorlesen, deren In halt dazu ungeeignet ist. *— Königlich Sächsische Lan de s l o t t e r i e. Es wird wiederholt daraus aufmerksam gemacht, daß die bi. Klasse der König!. Sächs. Landeslotterie am 3. und 4. Februar gezogen wird. Das Publikum kann jetzt schon Lose einlösen. * Hohenstein-Ernstthal, 16. Dez. Nach dem gegen die Einziehung des an der Gas anstalt vorbeiführenden und auf Oberlungwitzer Flur endenden Weges keine Widersprüche er folgt sind, ist dieser Weg seitens der hiesigen Stadtverwaltung dem öffentlichen Verkehr ent zogen worden. * — Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde der Unleroffizier der Re serve Götz vom Reserve-Jnsanterie-Regiment Nr. 245 aus Frankenberg, Kaufmann nn Hau fe der Firma F. G. Schulze hier. Der Tap fere wurde gleichzeitig zum Vizefeldwebel be fördert. — Ebenfalls zum Vizeseldwebel be fördert wurde der bereits früher mit dem Ei sernen Kreuz ausgezeichnete Sergeant im Rese» ve-Jnfanteris-Regiment Nr. 52 Kurt Illgen von hier. — Ferner wurden Paul Barth (Neu stadt) und Emil Zehl (Hüttengrund) für be wiesene Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, während dem Reservisten Willy Franke (Altstadt) die Fried- rich-August-Medaille- verliehen wurde. r. Oberlungwitz, 16. Dez. Von Land wirten hier und in der Umgebung wird über erheblichen Schaden geklagt, den infolge der gelinden Witterung die Feldmäuse auf den Kleefeldern anrichten. Der Stoppelklee, der dem Landmann im nächsten Jahre als reiche Grllnflltterung in Aussicht stand, ist vielfach durch Auswühlen der Pflänzchen vernichtet wor den. Gersdorf, 16. Dez. Das Eiserne Kreuz erhielt der Reservist Otto Petermann vom 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 auf oem westli chen Kriegsschauplatz für Tapferkeit vor dem Feinde unter gleichzeitiger Beförderung zum Gefreiten. * HermSdsrf, 16. Dez. Hier wurden die bei dem Gutsbesitzer Hugo Voigt in Diensten gewesene 52jährige russische Landwirtschaftliche Arbeiterin Borata nebst zwei jüngeren russischen Arbeitern verhaftet, die sich in der letzten Zeit ihrer Dienst herrschaft gegenüber äußerst wide'spenftig benom men, die Arbeit wiederholt verweigert und auch die Drohung ausgestoßen haben, sie würde ihnen noch das Gut wegbrennen. Die Familie Voigt und die ganze Nachbarschaft lebten deshalb in steter Sorge und Aufregung. Die Verhafteten wurden ans Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal abgeliefert. * Wüstea-rautz, 16. Dez. Für die Weihnachts bescherung, die der hiesige Kirchenvorstand in Gemeinschaft mit den kirchlichen Vere nen der Gemeinde für einige 50 Kriegerfamilicn zu ver anstalten beabsichtigt, sind in dankenswerter Weise außer verschiedenen Gaben an Gegen ständen auch gegen 400 Mark in bar gezeichnet worden. Gaben, die in Natura oder Geld noch beabsichtigt sind, werden bis kommenden Sonn tag mittag auf dem hiesigen Pfarramt erbeten. * Frankenberg, 15. Dez. Ein Jahr war es am Montag, daß am Harrastunncl bei Brauns dorf jenes schreckliche Eisenbahnunglück sich er eignete, welches zehn Menschenleben forderte und eine Anzahl Personen erheblich verletzte. Nach aen Wiedcrherstellungsarbeiten, die, falls die Witterungsverhältnisse dies gestatten, auch den Winter über fortgesetzt werden sollen, erhält der Tunnel auf der Braunsdorfer Seite eine Ver längerung um 2,20 Meter. Zur Sicherung gegen Witterungseinflüsse wird außer anderen Maß nahmen der blankgelegte Felsen und das südliche neue Tunnelgewölbe mit Betonmasse, Siem- p ckung und Lehm sorgfältig abgedtchtet. Der Tunnel und der Felsen sind seit dem Unglück Tag und Nacht bewacht. Es geschieht alles, vas die Technik vermag, um die Unglücksstelle vollkommen verkehrssicher zu gestalten. * Leipzig, 15. Dez. Ein schwerer Unfall hat sich am Sonnabend nachmittag auf einem Felde in der Nähe von Leipzig zugelragen. Ein Maler machte dort Versuche mit selbstkonstruierten Leucht geschossen, indem er von weitem die Leuchtkraft der Geschosse beobachtete, die sein 22jähriger Sohn aus einem Revolver abschoß. Bei dem Abschießen eines besonders stark mit Pulver ge ladenen Geschosses zersprang jedoch die Schuß waffe und riß dem Sohne die linke Hand voll ständig ab und verletzte ihn auch sonst noch schwer im Gesicht und an der anderen Hand. — Am Montag abend wollte ein 17jähriger Lauf- bmsche in einem Grundstück der Nikolaistraße mit einer Stechkarrc im Fahrstuhl vom zweiten Stockwerk in das Erdgrschoß fahren. Die Karre klemmte sich hierbei fest und drückte den jungen Menschen so stark an die Rückwand des Fahr stuhls, daß er getötet wurde. * Mittweida, 16. Dez. Nachdem sie eine unliebsame Nachricht von ihrem auf dem Kriegs schauplatz befindlichen Mann erhalten hatte, erlitt die hiesige Frau Fleischermeister Kynast einen H rzschlag, dem sie in der Nacht zum Dienstag erlag. Depeschen vom 16. Dezember. Berlin. Am Sonntag ist der frühere KrlegS- minister Bronsart v. Schellendorf gestorben. Da mit hat die preußische Armee einen ihrer bedeu tendsten Kriegsminister verloren, dessen Tätigkeit trotz ihrer verhältnismäßigen Kürze von bedeu tender einschneidender Wirkung gewesen ist. Berlin. Nach einer Mitteilung der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" aus Petersburg ist die „Nowoje Wremja" beschlagnahmt worden, weil das Blatt eine unzensierte Meldung gebracht hatte, daß die russische Offensive vollkommen gescheitert sei. In dem Bericht der Zeitung heiß cs weiter: Die russischen Truppen befinden sich in äußerst kritischer Lage, was der ungeheuren Wucht der Hindenburgschen Offensive zuzuschreiben ist. Die Verproviantierung der Russen stößt auf beinahe unüberwindliche Schwierigkeiten. Nur eine verzweifelte und ungeahnt starke Anstrengung oder vollständiger Rückzug könne die Russen aus dieser Lage retten. Auf jeden Fall werde cs noch sehr große Opfer fordern. — Die Mittei lungen haben tri Petersburg die verzweifelte Stimmung noch vergrößert. Berlin. Im „Berliner Tageblatt" wür digt Major Moraht den österreichisch-ungarischen MM; vergebliche staGM Angriffe. 3M russische Gefangene. (W. T. B.) Großes Hauptquartier, 16. Dez., vormittags. (Amtlich.) Im Westen versuchte der Gegner erneut einen Vorstoß über Nieuport, der durch Feuer seiner Schiffe von See her unterstützt wurde. Das Feuer blieb gänzlich wirkungslos. Der Angriff wurde abgewiesen. 450 Franzosen wurden zu Gefaugeueu gemacht. Bei der übrigen Front ist die Erstürmung einer vom Feinde seit vorgestern zäh gehaltenen Höhe westlich Sennheim erwähnenswert. Von der ostpreußischeu Grenze ist nichts Neues zu melden. In Nor-polen verlaufen unsere Angriffsbewegungen normal. Es wurden mehrere starke Stützpunkte des Feindes genommen und dabei etwa 3000 Gefangene gemacht und 4 Maschinengewehre erbentet. In Südpolen gewannen unsere dort im Verein mit den Verbündeten kämpfenden Truppen an Boden. Oberste Heeresleitung. Sieg in Westgalizien folgendermaßen: Tie Nachricht von der österreichisch-ungarischen Of fensive bestätigt uns die Stoßkraft des österrei chisch-ungarischen Heeres und beweist aufs Neue die Einheitlichkeit der operativen Gesamthand-" lung im Osten. Das Vorrücken der österrei chisch-ungarischen Front von Südpolen bis zu den Karpathen wird einen entlastenden Ein fluß ausüben zugunsten der deutschen Fronten im Raume Piotrkow—Miaska—Lowicz. Die Heiden verbündeten Völker können der zukünf tigen Entwicklung der Lage in Südpolen und Nordwest-Galizien mit größtem Vertrauen ent gegensehen. — In der „Kreuzzeilung" wird ge sagt: Wichtiger noch als die Gefangennahme von 31 000 Russen ist das unaufhaltsame Vor dringen des österreichisch-ungarischen Heeres, welches den russischen Bewegungsraum immer mehr verengt und die strategische Lage immer stärker zugunsten unserer Verbündeten ver schiebt. Der Einfluß dieser siegreichen Offen sive erstreckt sich bis weit nach Polen hinein. Ein einheitliches Vorgehen auf beiden Opera tionsfeldern wird bald seine Früchte tragen. — Von den Kämpfen um Lodz telegraphiert der Petersburger Korrespondent des „Secolo" unter dem 14. d. M.: Die Riesenschlacht in Polen dauert ununterbrochen an. Die Russen sind bemüht, ihre Stellungen um Lodz, die sie in ein befestigtes Lager umgewandelt haben, zu halten. Die von den Deutschen entwickelte Kraft wird als übermenschlich bezeichnet. Frankfurt a. M. Wie die „Frankfurter Zei tung" mittcilt, beträgt die von der deutschen Lehrerschaft bis jetzt aufgebrachte Kriegsspende insgesamt nahezu zwei Millionen Mark. Freiburg (Baden). Bei dem letzten Angriff durch feindliche Flieger in Freiburg am vorigen Sonntag wurde auch ein 22jähriger Soldat, Robert Mayer, durch einen Bombensplitter ge troffen, der in den Leib drang und einen Darm verletzte. Mayer ist nunmehr seinen tödlichen Versitzungen erlegen. Wien. „Nowa Reforma" in K-akau stellt fest, daß nunmehr in Krakau auch von der Süd seite her kein Kanonendonner mehr vernehmbar sei, was beweise, daß die Russen auch in Süd polen zum Rückzug gezwungen wurden. In Wcstgaiizien seien sie von Lipnica bis Murgina südöstlich geflüchtet Wien. In Russisch-Polen fiel ein Sohn des russischen Botschafters in Bersin, Swerbejew, Fähnrich Nikolai Swerbejew; auch der Fähnrich Gubalow, der Führer der Schwarzen Hundert in Kiew, ist dort gefallen. Wien. Der Herausgeber des „Mattino di Napoli", Scarfoglio, der soeben von einem mehrtägigen Aufenthalt an der vordersten Front zurückgekehrt ist, äußerte sich gegenüber einem Kriegsberichterstatter des „Neuen Wie ner Tageblattes" geradezu begeistert über die österreichisch-ungarische Armee in Polen. Er lobte über alles die prächtige Stimmung und die Frische sowie die bewundernswerte Diszi plin der österreichisch-ungarischen Truppen, die gerade im schweren Feuer glänzend zum Aus druck komme. Gc»f. Wie von gutunterrichteter Seite ver lautet, will Hussein Pascha, dem die Engländer bekanntlich den Thron des Khediven angetragen hatten, diesen nur unter der Bedingung annchmen, daß seine Ernennung gesetzlich erfolge, daß heißt, unter Zustimmung aller Großmächte. Die Be dingung bedeutet eine höfliche Ablehnung. Gens. Ueber Antwerpen wird gemeldet: Der bayrische Landsturm bildet die Antwerpener Garnison. Die Außenforts seien inzwischen wieder gut in Stand gesetzt und tiefe Laufgräben ange legt, sowie zahlreiche Kanonen in Hauptstellungen aufgestellt worden. Luxe»burg. Die von dem Deutschen Reiche der großherzoglich-luxemburgischen Regierung zur Verfügung gestellten Entschädigungsgelder haben bis jetzt die Höhe von 1900 OM Mark erreicht, von denen bisher 1450 OM Mark zur Auszah lung gelangt sind. Amsterdam. Ein Korrespondent der „Mor- ningpost" meldet: In der letzten Woche ist bei Berry-au-Bac fast ununterbrochen gekämpfl wo» den. Die deutschen Truppen seien dort sevr stark und es sei für die Franzosen sehr schwierig, die Stellung zu halten. Die Verteidigung hat schon viele Opfer gekostet, aber die Stellung muß be hauptet werden, weil sie eine gute Basis für den Aufmarsch nach Norden sei. Amsterdam. Die Furcht vor „Zeppelinen" in London wächst von Tag zu Tag. Eine neue Verfügung verbietet jede Schaufensterbeleuchtung und Lichtreklame. Rotterdam. Reuter meldet aus Newyork: Kabel-Telegramme aus Kallao in Peru melden, daß der deutsche Kreuzer „Dresden" das englische Kohlenschiff „North Wales" in den Grund bohrte, nachdem die „Dresden" vorher den gesamten Kohlenvorrat des Engländers an Bord genom men hatte. Die Bemannung des „North Wales" wurde von einem deutschen Dampfer an Land gesetzt. London. Nach einer Lloydmeldung aus Oporto sind von der Besatzung des bei Mindello untergegangenen Dampfers „Bogor" der Kapitän und 33 Mann ertrunken. Vier Mann wurden gerettet. Madrid. Der hiesige „Jmparzial" meldet, daß aufständische Trupps von Muselmanen in Marakesch eingerückt sind, das von Franzosen geräumt sei. Konstantinopel. Das Linienschiff „Messudije" ist auf seinem Ankerplatz infolge eine? Lecks ge sunken. Die Mannschaft wurde gerettet. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf die Zeit vom «. bi« 12. Dezember 1»14. ») Geburt««» r »in Sohn: dem Geschäftsinhaber Alfred Hermann Lässig dem Fabrikaruen Lheo-or Hugo Bohne. Eb e Tochier: dun ^abriksirumpswirker Andreas Hugo Spitzner, dem oärbcr Heinrich Lhriftoph Eisen hardt dem tSü erbodenarbeber Emil Paul Funke, dem Wutschastsgeyilfen Albin Oskar Winter. b) Aufgebote: Der Zimmermann Aittur Richard Rauchfuß in Grüna mit der Marue Martha »leißberg hie.; der Te- schirisümer Richard Otto Oeser mir der Martha Ho mann dride hrer; der Handschuhzuschneider Paul Wancer Reichel nr rsrüna mit der Karlo, zuschneiderin »rarie Ida Bock hier. «) »hrfchtteßuugeu r Der Gefreite Emil Max H >de in Evemnitz mit der Hedwig Elisabeta Welzel hier; der iOeschir-füh,er Karl Abi. Wnk er mit oer Spulerin Auguste Anua Weit Müller be,de hier; ecr Soldat Otto Guyav Hoff ann in Zwickau mit der Madelarbe.terin Hedwig Flora Kaufmann hier. 0, »»«rvefäll«: S arie Auguste Beckert geborene Ey, Privat», 73 Jahr, all; Ch.lstia e Earol ne verw Prelmr geborene Rast, du Jah.e alt; l»r Drckenvog rin A nr » rarie Bahner, Jahre alt; der ^ebe»>erstec Friedrich Wilhr m Werle al Iah e au ; Klara Erna Werse Tuchler de« Bahna bertcrs Pau Oswald Werse, 7 Monal« alt; Ma rha Hedw g Schonfeld ^evorene ^os.nba m, Ehefrau des Blei-ereraiberlerS Hermann ebthar Schönfeld, 32 Jahr« alt; außerdem ein tolgebo enes Mädchen. »cht»chl»,etzm»ttt >m SchloGl- vtetztzose zu Ltzemmtz ,m 14 Dezember 191«. Auttrieb: 1 Ochsen. 44 Bullen, i2 »aib.n uvb Kühe, — Fresser, 173 Kälber, 838 Schafe 26 5 Schweine, zusammen vödti Tiere, vrzayll in Mart für üo Lg Sewtchl Ochse- Bullen Kalben Kühe Freffer Kälber Schafe Schweine *) M, l. vollfleischige, ausgemäst,, Höch sten Schlachtwerl. biS z. 6Jahi 54-58 2. junge, fleischige mchl auSge mästete — ältere ausgemästel- i8 49 « mäßig genährte junge - gur gcnährle ällere — t gering genährte jeden Allere39-32 l. vollfleischige, ausgewachsene höchsten SchlachlwerleS . . 48 2. vollfleischige, jüngere . . 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere . . . 4. gering genährte .... t. vollfleischige, auSgemäst. Kal ben höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischige, ausgemäst. Küh. höchsten Schlachtwerles biS zu 7 Jahren 8. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Küh> und Kalben 43-44 18-39 33 - 84 52-83 t7-48 10-42 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... 5. mäßig u. gering genährte Küh> und gering genährte Kalbei. Gering genährtes Jungvieh tu. Aller von 3 Monalen biS zu einem Jaore l. Doppellender 2. beste Mast- und Gaugkälbc .3. mtttl. Mast- u. gute Saugkälbe 4 geringe Kälber 1. Mastlammer u. jüngere Mast Hammel 2. ältere Masthammel . . . 3. mäßig genährte Hammel und Schafe <Merzschase> . . . l. vollfleischige der fein. Raffe» und deren Kreuzungen im Alle biS »u 1'/. Jahren . . . 2. Fellschweine 3. fleischige 4. gering entwickelte .... b. Sauen und Eber .... 0-3b 22-27 »0 lü 48 10-44 »0-41 >8 39 rv-Sb 74 7S ,8-SO 70-73 ii-Os 65—74 M. 94-08 90-92 S5-70 85-80 82—84 78-80 74-7« 93—95 90-92 84-88 70-82 Sb-SS 8l 77—80 71-79 77-7» 78 - 8b 71-ö» 74-75 78-80 70 73 65 68 ob 74 *) Die LebendgewlchlSprelse bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozenl Tara. Unter Schlachtgewühl ist bei Schweinen das Gewicht einschließ lich d«S SchmerS zu veroehrn. GrschäslSgan»: Rinder mittel, Kälber langsam, Schafe langsam, Schweine langsam. Uebrrstand, i Bullen, 2Kühe, »Kälber, 48Schweine.