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Bekanntmachung. Alle im Landwehrbezirk noch aufhältigen felddienstfähigen Unteroffiziere und Mann schaften der Reserve, Landwehr I und II werden aufgefordrrt, sich sofort, spätestens biS ÄO. dieses Monats beim BezirkSkommando zu melden. Unterlassung dieser Meldung hat Bestrafung nach den Kriegsgesetzen zur Folge. Glauchau, den 14. Oktober 1914. Königliches BezirkSkommaudo. Kriegsunterstühung an SoldatenfamMen. Freitag, den 16. Oktober d. I., soll im Stadtverordnetensaale, Rathaus, 2. Obergeschoß, die Auszahlung der Krtegsunterstützungen an diejenigen Empfangsberechtigten erfolgen, welche die Unterstützung bereits einmal erhalten haben. Die Auszahlung erfolgt in der Reihenfolge der Anfangsbuchstaben der Familiennamen und zwar für die Buchstaben A—G nachmittags 4—5 Uhr, H-Q „ 5-6 „ , R-Z „ 6-7 „ . Zur Erleichterung der Auszahlung wird allen zur Pflicht gemacht, sich an diese Zeiten zu halten. Bei dieser Auszahlung erhält jeder Empfangsberechtigte eine amtliche AusweiSkarte mit Nummer ausgehändigt. Diese Karte ist zu verlangen und sorgfältig zu verwahren, da die Zahlungen vom 1. November 1914 ab nach der Reihenfolge der auf den Karten vermerkten Zahlen erfolgen. Hohenstein-Ernstthal, am 15 Oktober l914 Der Stadtrat. Sturmläuten. Wie früher, so soll auch jetzt wieder, bei ausbrechendcn Shadenfeuern in unserer Stadt von den Kirchtürmen Sturm getauten werden. Es find jedoch nach wie vor Schadenfeuer stets unverzüglich der Haupt- oder der Be zirkswache zu melden, die das Weitere besorgt. Hohenstein-Ernstthal, am 12. Oktober I9l4. Der Stadtrat. tete, daß sie von ganzem Herzen die belgische Regierung aufnehmen werde und ihr alle souveränen Rechte zusichere. Zur Verlegung der belgischen Regierung nach Le Havre sagt der „Temps", daß Frank reich stolz und glücklich sei, daß sein Gebiet als letzte Zuflucht vor den Eindringlingen ge wählt wurde. Er sieht darin ein Zeichen des Vertrauens zum französischen Volk, worüber dieses sehr gerührt sei. Frankreich werde nie mals vergessen, daß die Negierung König Al berts bis zum Aeutzersten und mit den größ ten Opfern ihre internationale Pflicht erfüllt habe. Belgien könne seinerseits rückhaltlos aus den Schutz Frankreichs rechnen und die Ge wißheit haben, daß die Verbündeten nicht frü her die Wassen niederlegen würden, bevor nicht König Albert in seine Hauptstadt zurück- gesührt werden würde. — Bisher hat der Schutz Frankreichs den Belgiern sehr wenig genützt. Die phrasenhaften Worte des „Demps" können daran nichts ändern und werden auch in Zukunft auf die Lage Belgiens ohne Ein fluß sein. Im Stiche gelassen. Der „N euwe Rotterd. Courant" erhielt von eineru hohen belpschcu Offizier den Brief eines englischen Ooclstev, ans dem heroorgeht, daß 3000 Eugiänder berei s in der Nacht zum Frei tag wrslwäris abmarschiert sind, daß also die Engländer der von ihnen inS Unglück gestürzten Stadt Antwerpen nicht einmal bis zum letzten Augenblick beigestandcn haben. Der Verrat Englands an Belgien. „Wie skrupellos die englische Politik sich die Kräfte Belgien- bis zum letzten Augenblick nutz bar gemacht hat, ging schon aus dem Besuch Lord Churchills in Antwerpen hervor, der da mals eine etwaige Absicht der Belgier, die Stadt Antwerpen nach dem Durchbruch der Deutschen durch den äußeren Fortgürtel zu übergeben, zu vereiteln wußte mit der Zusicherung schneller und ausreichender Hilfe durch die Engländer. England zu Nutzen hat Belgiens ganze Jugend verbluten müssen. Hunderttausende armer Men schen haben ihre Heimatstadt verlassen müssen, und wie übergroß wäre das Elend geworden, wenn nicht Holland eine so gute Hilfsbereitschaft gezeigt hätte, vergessend die vielen früheren Be schimpfungen, die es von den aufgeblasenen französisierten belgischen Nachbarn zu erdulden hatte. Die Pharisäer in der Downingstreet hatten die Beschießung der Stadt Antwerpen und die Flucht seiner Einwohner nötig, um den Haß deS belgischen Volkes gegen Deutschland weiter schüren zu können und dauernd wach zu halten. Die nur zehntägige Belagerung der Riesenfestung, eine weltgeschichtliche Tat ohne Beispiel, hat ihnen die besten Karten aus der Hand geschlagen; denn über die Furcht erhebt sich bei den Belgiern auch jetzt die Achtung vor einem solchen Feinde, dem niemand widerstehen kann, der bei näherem Zusehen ein „netter Feind" ist, so daß man ihn viel lieber zum Freunde hätte, als den Menschenkaufmann an der Themse, dem jeder Festlandstaat nur Mittel zum eigensüchtigen Zweck ist." Das sind Worte, schreibt der Rotterdamer Vertreter der „Rhein.-Westf. Ztg.", die mir ein Antwerpener Flüchtling aus dem mittleren Bür gerstande sagte. Er war gewiß kein Deutschen freund, aber er ist auf dem Wege, es zu werden; und so wie er werden schon Tausende der flämi schen Belgier denken. In den unterrichteten hol ländischen Kreisen beurteilt man das Verhalten Englands in der Antwerpener Frage ganz im Sinne der Ueberschrift dieser Ausführungen. O * * Ser ellM-MtWefische WMiMktW ^Der portugiesische Gesandte in Roni, E. Lcao, hat vor kurzem einem Redakteur deS „Secolo" über das Bündnis Portugals mit England fol gende Mitteilung gemacht: „Das Bündnis zwischen England und Portugal ist mehr als ein sörmlicher Vertrag; es ist eine nationale vielhundenjährige Ueberlreferung. Die beiden großen Kolonien, welche Portugal in Afrika besitz', Angola und Mozambique, gestatlen ihm n.cht, sich ganz aus der Weltpolitik zurück- zuziehen. Die G nndlage dieser Wcltpvlitik ist das Bündnis mit England, mit dem Portugal stets im engst.n Einverständnis gehandelt hat." Der Verlrag, auf den sich der Gesandte Leao bezieht, datiert aus dem vierzehnten Jahrhundert. Ec ist seither wieder erneuert worden. Die noch zu Recht besteh nden A ükel lauten: 1. Zwischen Portugal und Großbritannien wird ein bestäub ges und dauerndes Bündms- und Freundschaftsverhältnis bestehen. 2. Das Bündnis zwischen Portugal und Großbritannien und durch kein anderes Bündnis oder Vertragsverhältnis aufgehoben werden, das ' irgendeiner dicftr beiden Staaten eingeht. „Wie man sieht," sagte Gesandter Leao, „handelt cs sich bei diesem Vertrag nicht um etwas Neues, sondern um eine uralte, unentrinn bare Verabredung. Man hat bereits die Zahl der Soldaten genannt, die wir dem Dreiverband, das heißt also England, zur Verfügung stellen könnten. Alles da- sind nur Vermutungen. Zurzeit werden 80OM Mann militärisch ausge bildet. Wir hoffen, mit der Zeit auf 130000 zu kommen. Wir wollen vorerst abwarten und sehen, wieviel England von uns verlangt, und was wir tun können. Einstweilen besitzen die verbündeten Flotten in unseren Häsen Lissabon und Lagos zwei ausgezeichnete Operationsbaftn." Trotzdem Portugal nach den Erklärungen der portugiesischen Regierung strengste Neutralität üben will, geben wir obige Vertragsbedingungen aus rein publizistischen Gründen wieder. Danach stammt also der sagenhafte Vertrag wenigsten- zum Teil aus dem 14. Jahrhundert. Es ist in der Tat etwa- Erhabenes um diese englische Freundschaft. Aus lauter Freundschaft hat Eng land beispielsweise im Jahre 1890 dem untrennbar verbündeten Portugal — Portugiesisch-Afrika bis zum Sambesi abgenommen. * * * Zu der VttMtima dt5 russischen Panzerkreuzers. Der Petersburger Vertreter der „Morning- post" schreibt über den Untergang des Panzer kreuzers „Pallada": Der Panzerkreuzer „Ba- jan", der mit „Pallada" zusammen war, hielt genau die gegebenen Anordnungen ein und versuchte nicht, „Pallada" zu Hilse zu kommen, um nicht auch das Ziel der Torpe dos des Uiiterseebootes zu werden. Der „Ba- jan", der damit dem Schicksal der drei briti schen Kreuzer iu der Nordsee entgangen ist, befindet sich, soweit bekannt, in Sicherheit. Danach ist anzunehmen, daß die gesamte Mannschaft der „Pallada" — etwa 580 Mann — umgekommen ist. Das offizielle Petersburger Telegraphen bureau verbreitet eine Nachricht des russischen Admirjalstabes, wonach bei der Vernichtung der „Pallada" zwei deutsche Torpedoboote ver senkt worden seien. Die Mitteilung ist, wie von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, in die ser Hinsicht unzutreffend. Eine dänische Stimme. Aus Anlaß des Unterganges des russischen Kreuzers in der Ostsee schreibt das Kopenha gener „Ertrabladet": Die Deutschen haben gu ten Grund zu triumphieren. Ueberall sind Fortschritte gemacht, aber die Deutschen kom men nicht schlafend zu ihren Siegen. Wäh rend man beinahe überwältigt wird von den Bewegungen zu Lande, wo die unvergleich liche Tüchtigkeit der Truppen des Deutschen Kaisers Sieg auf Sieg gibt, mutz man auch gleichzeitig die deutsche Aktivität zu Wasser be- wundcrn, die bei der anscheinend völligen Un tätigkeit der anderen Flotten noch mehr her vortritt. Die Episode in der Ostsee zeigt, daß die Feinde Deutschlands trotz eigener großer Flotten guten Grund zur Nervosität haben. » * Aufruhr iu der KGMie. Aus London wird der „Franks. Ztg." in direkt gemeldet: Der Generalgouverneur der Südafrikanischen Union hat nach einer Reu termeldung dem Staatssekretär der Kolo nien folgendes Telegramm gesandt: „Seit der Entlassung des Generals Beyers als Kommandant des südafrikanischen Heere» zeigten sich verschiedene Tatsachen, die darauf hinauslaufen, daß unter den Truppen des Nordwestens der Kapprovinz, die unter dem Befehl des Oberstleutnants Maritz standen, Unruhen im Gange waren. Die Regierung beschlotz, ihn von seinem Kommando zu ent heben. Der Major Ben-Brouwer wurde in das Lager des Oberstleutnants Maritz ent sandt, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen; doch Brouwer wurde bei seiner Ankunft durch Maritz gefangen genommen. Dann wurde Brouwer wieder in Freiheit gesetzt, aber man gab ihm ein Ultimatum mit, in dem gesagt wurde, datz, wenn die Regierung der Südaf rikanischen Union Maritz nicht vor Sonntag, den 11. Oktober um 10 Uhr morgens Ga rantien gegeben hätte und wenn nicht den Ge neralen Herzog, Beyers, Kemp und Mütter die Erlaubnis gegeben würde, im Lager des Maritz mit ihm zu konferieren, er einen An griff auf die Truppen des Obersten Britz un ternehmen und in die Union eindringen wer de. Major Brouwer erklärte, daß Maritz autzer über seine eigenen Truppen noch über ein deutsches Kontingent (?) verfüge. Außer- dem habe Maritz alle Offiziere und Soldaten verhaftet, die sich weigerten, sich an die Deut schen anzuschlietzen. Major Brouwer gab Kenntnis von einem Abkommen, das Maritz mit dem Gouverneur der deutschen Kolonie von Südwestafrika getroffen und unterzeichnet hatte, in dem die Unabhängigkeit der Union als Republik garantiert wurde, im Tausch für die Walfischbai und andere Teile des engli schen Grundbesitzes, die an Deutsch-Südwest afrika überlassen werden sollen. Ferner ver pflichten sich die Deutschen, nur in das Ge biet der Südafrikanischen Union einzudringen, wenn Maritz darum ersuche. Maritz behaup tet, genügend Waffen und genügend Munition zu haben. Die englische Regierung trifft die strengsten Maßregeln und wird den Belage rungszustand über ganz Südafrika verhängen." Zu diesem Telegramm gibt der „Telegraph" folgenden Kommentar: Das Auftreten des Oberstleutnants Maritz kann auf den Verlauf der Geschehnisse in Südafrika großen Einfluß ausüben. Maritz gehört einer der ältesten süd afrikanischen Familien an und genießt große Popularität. Er war als ein energischer Geg ner der Engländer bekannt und weilte meh rere Monate in Deutsch-Südwestafrika. Das Reutersche Bureau tut die Angelegen heit mit folgenden Worten ab: „Infolge der Rebellion eines kleinen Kommandos unter Führung des Burenobersten Moritz, welches gegen Damaraland vorrückt, wurde für ganz Südafrika das Kriegsrecht verkündet. Es han delt sich um eine Unzufriedenheit rein lokaler Natur." G » O Die Reise König Friedrich Augusts auf den Kriegsschauplatz. König Friedrich August (wird , sich voraus- sichtlich in den nächsten Tagen zum Besuche des Kaisers und der sächsischen Truppen ins Feld begeben. Der Tag der Abreise ist noch nicht genau festgesetzt. Die Kämpfe in den Vogesen. Von Epinal bis zur schweizerischen Grenze sind, wie die „Frkf. Zlg." aus Bern meldet, seit Mittwochmorgen heiße Kämpfe im Gange, die südlich von Altkirch und Dammerkirch im Sund- gau begannen. Neue Verlustlisten. Die gestern veröffentlichten Verlustlisten, und zwar die 50. der preußischen, die 29. der sächsi schen und die 34. der württembergischen Armee, umfassen zusammen beinahe 12 OM Namen. Wenn die Engländer mit den Bayern zusammenkommeu . . . Wie einem Münchener Blatte geschrieben wird, traf der Kaiser kürzlich in Frankreich mit dem kommandierenden General des 1. bayrischen Armeekorps v. Lylauder und dessen GeneralstabSchef v. Nagel zusammen. Hierbei äußerte der Kaiser unter Anerkennung der Tapferkett der Bayern: „Ich wünsche nur den Engländern, daß sie ein mal mit den Bayern zusammenkommen." Ein Engländer über die deutschen Ulanen. In dem Berichten eines englischen Korre spondenten über die deutschen Ulanen heißt es: Ich befand mich mit einigen Beamten und anderen Personen auf einer Bahnstation in Nordfraukreich, als plötzlich Ulanerr auf den Bahnhof zugalop pierten und verlangten, daß die Beamten und Zivilisten sich ergeben sollten. Glücklicherweise kamen einige Augenblicke darauf französische Dragoner an. Es entspann sich ein Kampf, bei dem die Zivilisten der Gefangenschaft entgingen. Die Episode zeigt verblüffend, wie die deutschen Ulanen austauchen und verschwinden. In kleinen Abteilungen reiten sie durch die französischen Dörfer und verlangen Auskunft und Essen von den Bauern. Dieses Auftauchen und plötzliche Verschwinden der deutschen Ulanen in verschiedene« Teilen Nordstankreichs, besonders in der Umgegend von Hazebrouk, beunruhigt die Einwohner stark, so daß alle Wege schwarr von Flüchtlingen sind, die Tag und Nacht mit ihrer Habe auSwandern aus Furcht vor den Etretfzügen der deutschen Ulanen. Aufdämmernde Erkenntnis. Der bisher franzosenfreundliche Mailänder „Secolo" gibt nach dem Falle Antwerpens tu seiner Montagnummer zu, daß an dem fort- schreitenden Sieg der Deutschen nicht mehr zu zweifeln sei, und daß für Frankreich schon sitzt die Stunde nahegerückt sei, um einen ehrlichen Frieden einzukommen. Die niederträchtige Kriegführung der Ruffen. Ein junger Offizier berichtet aus Ostpreußen in die Heimat: Die Russen haben sich hier toll benommen. Am Sonnabend kamen wir durch ein Dorf. Als wir gerade den Eingang erreich ten, ertönte wenige Schritte von uns ein Schuß, und ein russischer höherer Offizier, etwa ein Major, brach tot zusammen. Er hatte am Tage vorher die Dorfbewohner gezwungen, sich mit in die Schützenlinien zu begeben, um diese unseren Truppen stärker erscheinen zu lassen. Dann hatte er Frauen als Deckung für die russischen Soldaten vor die Maschinengewehre legen lassen. Kurzer hand wurde er erschossen. Ein siegreiches Gefecht am Kongo. AuS dem Bericht einer sranzösischen Kolonial zeitung über die Kriegslage am Kongo geht her vor, daß am 23. August einige Europäer den deutschen Posten am M'Birou angriffen. Der deutsche Verwalter von Jmelomba und der Ka pitän deS deutschen Kanonenbootes „Bonga" seien getötet worden. Der Kampf habe aber mit dem Siege der Deutschen geendei. AuS Kamerun liegt eine Meldung des Gou verneurs Ebermaier von Anfang September vor, wonach Stimmung und Gesundheit der weißen Bevölkerung ausgezeichnet sind. Die Einge borenen verhalten sich ruhig. Eine kurze Heldenlaufbahn. . . Im Darmstädter Gefangenenlager sind gestern hundert französische Gefangene angekommen. Es waren Rekruten, die noch nicht eingekleidet waren und die von den Deutschen gefangen winden, als sie nach ihrer künftigen Garnison gebracht werden sollten. Sir Edward GreyS Bruder gefangen genommen. Wie der „Bayrische Kurier" mitleilt, wurde bei Peronne in Nordfrankreich ein feindliches Flugzeug, von Artillerie beschossen, zur Landung genötigt. Bei der Vorführung vor dem Stabe ergab sich, daß der eine der beiden Gefangenen der Bruder deS englischen Kriegshetzers Grey, Oberst Grey, ist. Ei« deutscher Flieger über Rouen. Ueber Turin berichtet ein Berliner Blatt aus Rouen, daß von einer Taube über der Rouener Vorstadt Darmetal eine Fahne fallen gelassen wurde mit der Aufschrift: Franzosen man täuscht Euch! Die Deutschen sind siegreich. Hütet Euch vor den Engländern und deren Treulosigkeit. Die Kopenhagener „Nitionaltidende" meldet aus Paris: Die Blätter fragen an, ob die fran zösischen Flieger Ferien hätten, und verlangen von der Regierung energische Gegenmaßregeln. Wie Lord Curzon die Holländer gegen unS aufzuhetzen versucht. Von der belgischen Grenze meldet die „Köln. Ztg.": Zu dem Versuche der Engländer, zwischen Deutschland und Holland Zwietracht zu säen, kommt nun auch Lord Curzon, der in einer öffentlichen Rede ausführte, die Einnahme von Antwerpen gehöre zu den deutschen Kriegs plänen. Deutschland wolle Holland zwingen, ihm zu Willen zu sein, und wenn England nicht dazwischen komme und diese Absicht vereitle, werde Deutschland auf sein Hauptziel, die Ver nichtung Englands, lossteuerv. Der Redner sprach den Zuhörern Mm zu. Der Krieg werde nicht, wie manche glaubten, zu Weihnachten be- endet sein. Es werde wohl mehr als einmal Weihnachten werden, bevor die englischen Truppen wieder heimkehren könnten. England als Retter in der Not! Wir glauben, daß Holland an dem Beispiel, daS England in Belgien gab, genug hat, um sich ein eigenes Urteil über die „englische Hilfe" bilden zu können. Der französische Lchlenbrean, von dem man IM Frieden fast täglich Proben erlebte, macht sich auch im Kriege Übel bemerk bar. Aus lauter Bummelei hat die Zivilbevöl kerung bisher noch immer nicht die Ernte einge bracht. Die Feldfrüchte liegen größtenteils un geborgen auf den Beckern und drohen zu verderben. Der Mißstand ist so groß, daß der Generalissimus Joffre sich veranlaßt sah, von der Bevölkerung energisch die Einbringung der Ernte zu fordern. Die Bürgermeister wurden angewiesen, gegen Säumige mit Geldstrafen vorzugehen. Bei uns ist dagegen sogar die Kartoffel- und Rübencrnte bereits beendet. Eine Versicherung gegen Bombar dements «nd Zeppeline in London. Lloyd versichern jetzt die großen Warenhäuser und Banken in London gegen Bombardements und gegen Zeppeline auf eine Prämie von 3'/, bi- 5 Prozent. Die Amerikaner wünschen den Frieden. Die Londoner „Morning Post" meldet aus Washington: In den Vereinigten Staaten wächst dir Stimmung sür einen baldigen Friedensschluß, weil die Vereinigten Staaten vom Kriege so stark in Mitleidenschaft gezogen werden. — Die „New