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Zwei Wette«. Roman von O. Elster. 49. Fortsetzung. lNachdrnck ve boten). „Ich wollte nur fragen, Sir", entgegnete die Negerin, verlegen an ihrer schneeweißen Schürze zupfend, „ob Massa wirklich nach Deutschland reisen zu Lady Edith?" „Ja, Kitty — in den nächsten Tagen, ich erwarte nur noch einen Brief von meiner Tochter — und sieh, da ist er!" Er nahm einen Brief von der Platte und zeigte ihn ihr, indem er sie freundlich anblickte. „Und geht Massa Fred auch mit fort?" Ein düsterer Zug huschte über Mister Gris wolds Gesicht. „Ich weiß es noch nicht, Kitty. Ich habe ihm nach San Antonio geschrieben, wo er sich seit mehreren Wochen aufhält. Ich erwarte ihn in diesen Tagen zurück." „Wenn Massa Fred mitgeht, "wird es sehr gut sein", meinte die Negerin. „Weshalb?" „Massa Fred hat einen bösen Freund, Sir — Mister Johnston ist kein guter Mann, Sir . . ." „Ich weiß es, Kitty — doch nun geh, ich will die Briefe lesen." Die Schwarze entfernte sich, indem sie einen bedauernden Blick auf ihren Herrn warf. Eine andere Dienerin hätte sich jene Fragen nicht erlauben dürfen, aber Kitty war schon seit langen Jahren in dem Dienst der Familie Griswold, sie war die Wärterin Freds und Ediths gewesen, an denen sie mit rührender Liebe hing, da durfte sie schon ein vertrautes Wort sprechen. Mister Griswold legte den Brief Ediths auf den Tisch und schaute sinnend in die Nacht hinaus. Sein Gesicht zeigte einen traurigen, sorgenvollen Ausdruck, die Worte der treuen Dienerin erweckten trübe Gedanken in seiner Seele. Nach einer Weile seufzte er tief auf. „Was hilft es", murmelte er. „Es muß ertragen werden." Dann öffnete er den Brief und beim Lesen nahm sein Antlitz einen freundlichen, heiteren Ausdruck an. »Ja, sie hat recht", flüsterte er dann. „So soll es geschehen, an ihrem Glück wird Fred gesunden." Auf dem Hofe jenseits des Gartens wurden Stimmen laut. Mehrere Hunde schlugen an. Mister Griswold erhob das Haupt und horchte. Kitty kam eilig aus dem Hause. „Mister Griswold, es kommt Besuch!" „Ich glaube, ich höre Freds Stimme, Kitty", entgegnete er heiter." »Ja, ja es ist Mister Fred!" Und so rasch es ihre Beleibtheit gestattete, eilte sie durch den Garten ihrem jungen Herrn entgegen. Mister Griswold blieb ruhig sitzen. Nach einer Weile tauchte eine schlanke, jugend liche Gestalt aus dem Dunkel auf, die rasch auf die Veranda zuschritt, während Kitty nebenher trippelte. „Da bin ich, Vater", sagte der junge Mann. Lachend streckte er Mister Griswold die Hand entgegen, welche dieser ergriff und langsam schüttelte, während sein Auge die Gestalt des Sohnes musterte. „Wie siehst du aus, Fred? Woher kommst du?" fragte er, während seine Stirn sich runzelte. Fred lachte. „Ach, du meinst mein mexikanisches Kostüm! Wir haben einen Abstecher nach Mexiko gemacht — zu Pferde, Vater. Als ich nach San Antonio zurückkehrte, fand ich deinen Brief vor und ritt hierher — gehorsam deinen Befehlen." „Weshalb benutztest du nicht die Eisenbahn? Du siehst aus, wie ein Cowboy aus den Prärien. Das paßt sich nicht für dich — bedenke, daß du mein Sohn bist." Spöttisch lachte Fred auf. „Seit Edith deu deutschen Grafen geheiratet hat, scheinst du großen Wert auf Etikette zu legen, Vater. Ich aber bin ein freier Amerikaner und kann mich in die deutschen Sitten nicht hineinfinden." „Du wirst es doch lerneu müssen, Fred." „Weshalb?" „Weil wir in nächster Zeit nach Deutschland reisen." „O — nicht ich, Vater!" „Das wird sich finden. Da lies den Bries deiner Schwester." „Vorher möchte ich etwas essen, ich bin ver dammt hungrig und durstig von dem Ritt." Kitty kam bereits mit einem Präsentierbrett heran und stellte kaltes Fleisch, Brot und Butter, Früchte aller Art und Tee auf den Tisch. „Da ist Essen, Massa Fred", sagte sie mit breitem Lachen. „Ich wünsche guten Appetit." „Daran soll's nicht fehlen!" entgegnete Fred vergnügt. (Fortsetzung folgt.) Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal a«f »te Zett »o« so. btt L». «eptbr. 1»1«. ») Geburten r Gin Sohn: dem Nadelmacher Karl Gustav Speck, dem Nadelmacher Karl Friedrich Nötzold, dem Ofensetzer Max Eugen Wolf, dem Handarbeiter Hermann Friedrich Weber, dem Packer Paul Nichard Sonntag, dem Hand arbeiter Hugo Oswald Winter, außerdem ein unehelicher Sohn. Eine Tochter: dem Kutscher Hermann Arthur Meisel, dem Erberer Karl Wilhelm Döllmg, dem Fabrikweber Karl Heinrich Schwabe, außerdem eine unehel. Tochter. b) «nfgrbote: Der Maschinenschlosser OSkar Paul Landgraf mit der Etrumpfaufstoßerin Lina Paula Böttcher, beide hier, der Ratsaktuar Theodor Paul DSnner in Chemnitz, mit der Haustochter Elsa Elisabeth Oehmichen, hier. «) »heschlteßnugeu: Der Geschäftsführer Paul OSkar Rau mit der Pri vat« Anna Helene Mayer geb. Uhlmann, beide hier; der Buchhalter Ottomar Goli hilf Kretzschmar mit der Haus tochter Martha Thekla Schönfeld, beide hier; der Nadel macher Hermann Richard Frenzel mit der Besetzerin Anna Johanna Burkert, beide hier; der HauSweber Friedrich Gotthilf Nötzold mit der Deckenknüpferin Klara Schwalbe geb. Beyer. t) Sterbefälle: Dorothea Christina Maria Mtchelet geb. Isenberg, Ehcfr. d. Privatm. Georg Michclet, 71 Jahre alt; Max Reinhard Meyer, Sohn des Handarbeiters Clemens Os kar Meyer, i Monat alt; Henriette Anna Börner geb. Meißner, Ehesr. d. Fabrikanten u. Stadtrat Max Börner, b6 Jahre alt; Johannes Walter Wolf, Sohn deS Hand arbeiters Franz Hugo Wolf, S Monate alt. Standesamts-Nachrichten von Gersdorf (Bez. Chtz.) vom LS. bi» SS. September 1914. «eburte»: Ein Sohn: Dem Schlosser Hermann Georg Ott, Eine Tochter: Dem Bergarbtr. Ernst Richard Groß, dem Totenbettmeister Ernst Emil Lenke, dem Bergarbtr. Ernst Max Selbmann. Außerdem 2 unehel. Kinder. d> «nfgebote: Der Lehrer Bernhard Kappaun in Mülsen St. Niclas, mit der Haustochter Helene Sonntag in Gersdorf. Der Privatmann Karl Gustav Friedrich, Witwer, mit der Wirtschafterin Emma verw. Hähnel geb Schulze, beide hier c) Eheschließungen: Der Bergarbtr. Kurt Willy Müller mit der Fabrik arbeiterin Anna Clara Rebentisch, beide hier. Der Berg arbtr. Otto Robert Müller mit der Wirtschafterin Maria Frieda verw. Fanghänel geb. Held, bewe hier. Der Bergarbtr. Johannes Arthur Schulze mit der Handschuh näherin Lina Helene Dietze, beide hier. Der Bergarbtr. Johannes Bernhard mit der Strickerin Marie Anna Kaden, beide hier. ä) Sterbe fäll«: Der Malermeister Wilhelm Friedrich Jung, 67 I. Erwin Erich. Sohn deS Bergarbtrs. Anton Bara, 4 Mon. Die B.rgarb:rsehefrau Minna Martha Landrock geb. Fischer 82 I. Hildegard Elsa, Tocht. d. Strumpfw rkers Gustav Adolf Goldammer, 9 Jahre. Richard Fritz, Sohn des Bäckers Max Hermann Rudolph, 5 Mon. Kircheunachrichten Parochie St. Trinitatis Hohenstein-Ernstthal. Mittwoch abends halb 9 Uhr Missions-Nähkränzchen Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbctstunde. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Dienstag, den 29. September, abends halb 9 Uhr Kriegsbetstunde im Hüttengrundbetsaale. Mittwoch, den 30. Sept., vormittags 10 Uhr Wochen- kommunion. Donnerstag, den I. Oktober, abends 8 Uhr Kriegs betstunde in der Kirche. Von Oberlungwitz. Mittwoch, den 30. September 1914, abends 8 Uhr Kricgs- betstunde. Von Gersdorf Dienstag, den 29. September, abends 8 Uhr Bibel- und Krieasbelstundc in der Kirchschule. Donnerstag, den 2. Oktober, abends 8 Uhr Kricgs- betstunde in der Kirche. Von Langenberg mit Meinsdorf. Mittwoch, den 30. September, abends 8 Uhr Strick abend in> Pfarrhause für die Krieger. Donnerstag, den 1. Oktober, nachmittags 5 Uhr Kricgs- bctstunde. Von Langenchursdorf mit Falken. Mittwoch, den 30. September 1914, abends 6 Uhr Kriegsbetstundc. Von Erlbach-Kirchberg. Mittwoch, den 30. September. Kirchberg: Abends halb 8 Uhr Kriegsbetstnnde. Von Ursprung. Freitag, den 2. Oktober, abends b bis 6 Uhr Kriens- betstunde. Von Wiistenbrand. Mittwoch, den 30. September, abends ' ,9 Uhr Ver sammlung des ev.-luth. Jiinglingsoercins im Pfarrhause. Donnerstag, den 1. Oktober, abends 8 Uhr Kriegs betstunde in der Kirche. 2 1 in den neuesten Mustern WemrttN"^ WM- avklung! -MW Mache hiermit bekannt, daß wieder ein Posten Trikotagen eingetrofsen ist. Besonders empfehle ich fürs Militär: Hutterhosen, Jacken, Hemden, Leibbinden, Knie- wärmeii und Brustwärmer, nur silitt' Qualitäten. Ferner sämtliche Bedarfsartikel für Damen u. Kinder. Um gütige Abnahme bittet Hochachtungsvoll Eduard Münch, Hoh-Ec., Bahnstr. 58. 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