Volltext Seite (XML)
Altstädter Schulen. Zu Michaelis wird der Unterricht in der fnmzöfischen Sprache für diejenigen Kinder be ginnen, die Ostern 1915 in die 4. Klasse der Selekta (höhere Bürgerschule) eintreten sollen. Es wird gebeten, Meldungen umgehend bewirken zu wollen. DaS Direktorat der Altstädter Schule«. Nutz- und Brennholz-Versteigerung auf vberwaldenburger Revier. Im Hotel „Gewerbehau-" in Hohenstein-Ernstthal sollen Montag, den 28. September 1814, van vorm. 9 Uhr ad ca. 1 Rm. Na.-Brennscheite, 106 Rm. Lbh.- und Na.-Brennrollen, 155 Rm. Lbh.- und Na.-Brenniistc (schwache Rollen) und 5,40 W°° Na.-Reisig, sowie Dienstag, den 28. September 1814, von vorm. s Uhr ad ca. 467 Stck. Na.-Stämme bis 15 ow, 75 Stck. 16/22 om und 5 Stck. 23/29 am Mittenstärke, sowie 688 Stck. Na.-Klötzer 8/15 am, 5 Stck 16/22 am Oberstärke und 1,90"° Na.-Stangen bis 2 am, 109,10'° 3/4 am, 51,20°° 5/6 am, 21,70°° 7,9 o o, 7,35°« 10/12 am, 1,00'» 13/15 am Unterstärke, aufbereitet in den Abteilungen 1/4, 6/8, 12, 26, 35, 63 und 64, unter den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwald. Englands Flotte hat deutsche Schiffe in Grund geschaffen. Das sind aber alles sichtbare Vor gänge, bei denen Ursache und Wirkung klar zu tage treten. Die deutsche Flotte arbeitet mit ge heimnisvollen Mitteln, die wir alle wohl kennen, jetzt aber erst in ihrer vollen Wirkung fühlen! Unsere Schiffe fahren still und ruhig über die See, plötzlich bersten sie auseinander und sind verschwunden. Wir sprechen immer nur von Minen und Minen und Minen. Auch diese voll- führen ihr grausames Werk. Alle Anzeichen aber deuten darauf hin, daß die Unterseeflotte Deutsch lands hart an der Arbeit ist. „England ist un streitig die Herrin des Meeres. Was nutzt das aber, wenn Deutschland sich zum Herrn des Meeresgrundes macht? Der Kampf unter der See und der Kampf hoch in den Lüften zeigt Deutschland als Meister. Die Waffen, die in diesem Kampfe erst sozusagen die Feuertaufe er halten, sind vorderhand fast ausschließlich zu Waffen Deutschlands geworden." . . . „Der große Nebenerfolg dieser geheimnisvollen Tätig keit deutscher Kampfmittel trägt nun aber die Nervosität ins Land, in das Heer und in die Marine." * * D Sie nene Krisk im französische« Miiisttrinm. Aus Bordeaux wird gemeldet: Die Rück trittsabsichten des greisen Sozialisten Jules GneLde, der sich bei der jüngsten Umbildung des Kabinetts Viviani zum Eintritt in das Mi nisterium bestimmen ließ, sind nicht, wie offiziell versichert wird, auf die mangelhafte Unterstützung der notleidenden Pariser Bevölkerung zurückzu führen, sondern haben ihre tiefere Ursache in der wachsenden Unzufriedenheit der französischen Ar beiterschaft mit der aufreibenden und aussichts losen Kriegführung. Die sozialistische Presse macht kein Geheimnis daraus, daß sich nach der Zertrümmerung der besten Truppen Frankreichs die heutige Streitmacht in einem driften Zu stande befindet. Allmählich gewinne das eng lische Kontingent die Oberhand; von den fran zösischen Armeekorps sei nicht mehr viel vorhan den, obwohl die Lücken rasch aufgesüllt wurden. Das Material entbehre heute der inneren Festig keit, auch die Verwaltungseinrichtungen seien so mangelhaft, daß selbst Millerand nach seiner In spektionsreise wenig Hoffnung hege, die Miß stände abzuschaffen und etwas Ordnung in die zerrüttete Organisation zu bringen. Dem auf richtigen Guesde habe Millerands unverbesser licher, kaum zu rechtfertigender Optimismus leb hafte Besorgnis eingeflößt. Wohl begreife der Sozialist, daß Millerand ebenso wie Joffre dem Temperament des leicht zu entmutigenden Vol kes Rechnung tragen, aber es scheine ihm unzu lässig, daß von feiten der Regierung unange nehme Geschehnisse einfach totgeschwiegen wür den. Von diesem Mißfallen an der verlogenen Berichterstattung habe Guesde in den Minister beratungen kein Hehl gemacht; er habe sich des halb die Feindschaft der Poincaree besonders nahestehender Minister Millerand und Delcassee zugezogen. Trotz der Vermittlungsversuche einiger Sozialisten dauerten die Streitigkeiten fort. Guesde könne sich nicht eine Mehrheit unter den Ministern verschaffen, da die Herrschaften durchaus von der Zweckmäßigkeit der Methode Millerands überzeugt seien. Die unmittelbar bevorstehende Demission Guesde begünstige Poincarees Absicht, einem streng nationalisti schen Kabinett ans Ruder zu verhelfen, in hohem Maße. Damit bezwecke der Präsident, eine bis zum Aeußersten entschlossene Regierung seinen Plänen dienstbar zu machen. Bedenklich sei der Umstand, daß die sozialistische Partei nach einem kurzlebigen Zusammenwirken mit ihren erbitter ten Gegnern ihre Handlungsfreiheit wiederge- winne und Vorbereitungen treffe, um gegen das mit verwerflichen Mitteln arbeitende Kabinett aufzvtreten. Air dm Kriegstagebuch eiues stauzöfische« KarMals, das von der „Köln. Ztg." in Uebersetzung voll inhaltlich wiedergegeben wird, gewinnr man be deutsame Eindrücke über Haltung und Verpflegung der französischen Soldaten bis zu der siegreichen Schlacht deS bayerischen Kronprinzen zwischen Metz und den Vogesen am 20. und 21. August. Inzwischen ist es bei den Franzosen sicher nicht besser, sondern schlechter geworden. Das Tage buch wurde neben einem zerschossenen Feldstecher, den der Korporal einem gefallenen deutschen Of fizier abgenommen hatte, auf dem Schlachtfeld von Dieuze gefunden, wo den Verfasser des Buches die tödliche Kugel erreicht hatte. Auf der Eisenbahnfahrt bis Vezelise in den Vogesen beschäftigte man sich viel mit den deut schen Fliegern, wobei besonders die Furcht vor den Zeppelinen zum Ausdruck kam. Am ersten Marschtage fällt infolge der Hitze jeden Augen blick ein Mann um. Nicht minder als unter der Hitze bei Tage leiden die Mannschaften unter der Kühle der Nacht. Das erste Nachtlager auf einem vom Tau durchtränkten Feld in der Nacht zum 11. August wird als etwas qualvolles be zeichnet. Auf deutsche Flugzeuge wird wild ge feuert, jedoch kein einziges getroffen. Die eigenen Flugzeuge begleiten die französischen Truppen zur Seite und geben ihnen Kunde von den deutschen Stellungen. Schon am 14. August hatte die französische Truppe im eigenen Lande nichts zu essen bekom men von früh 8 bis abends 6 Uhr. Feldküchen gibt es nicht, denn die Soldaten machten auf den Feldern Kartoffeln aus, brieten sie und tran ken dazu selbstberciteten Kaffee. Auch am Tage darauf gab cs nichts zu essen und abends holten die Mannschaften von den Feldern Kartoffeln, Koht und grüne Bohnen und bereiteten daraus ein Abendessen, zu dem es wieder Kaffee gab. Am Sonntag, den 16. August, abends wurde das Schloß des Fürsten zu Fürstenberg nach heftigen Kämpfen besetzt. Die Truppe hatte gar- nichts mehr zu essen. Es wurden Schweine des fürstlichen Gutshofes geschlachtet und gebraten. Das war der schönste Tag in dem kurzen KriegS- dasein des französischen Korporals. Drei Tage später fiel er in der Schlacht. Die Stimmung der französischen Soldaten ist mit der unserer deutschen Truppen nicht zu vergleichen. Die Beschwerden des Feldzuges versetzten sie, noch bevor größere Entscheidungen gefallen war.n, in die schlechteste Laune. „Der Anblick verwundeter Kameraden," so heißt es in dem Tagevuch wörtlich, „stärkt nicht unseren Mut, im Gegenteil. Wir werfen Schützengräben auf und werden von einem Hagel feindlicher Haubitzkugeln überschüttet. Glücklicherweise hört man die Kugeln ankommen. Wir werfen uns auf den Leib. 15 Meter vor unS platzt eine Granate, wir weichen ganz bestürzt schleunigst zurück. Wir verlieren vollständig die Besinnung; denn der Kugelregen, der von allen Seiten nie derprasselt, ist nicht dazu angetan, uns zu be ruhigen. Wir werfen uns in unsere Gräben und erholen uns ein wenig von dem Entsetzen, das uns gepackt hat." Zur Beleuchtung des Unterschiedes zwischen der Stimmung der französischen und unserer Truppen, nur ein paar Zeilen aus einem deut schen Soldatenbrief: „Wir kamen an einemSchlacht- feld vorbei — es mußte ein mörderischer Nah kampf stattgefunden haben, nach der großen Menge von Verwundeten und leider auch Toten, die dort auf dem Felde lagen, zu schließen. Das Herz blutet einem, wenn man das sieht und nicht helfen kann — und die Faust ballt sich mit dem Gelübde, all dieses teure vergossene Blut zu rächen. Sonst geht es gut. Heute Ueberfluß und morgen nichts, rechtes Soldatenleben im Krieg! Die Hauptsache ist, daß wir vorwärts komrnen, und darauf könnt Ihr Euch verlassen." Zur Erkrankung deS Generalobersten von Hausen. Wie „Wolffs Sächsischer Landesd." mitteilt, hat im Tagesbefehl des stellvertretenden General kommandos des 12. Armeekorps am 20. d. M. folgende Notiz Aufnahme gefunden: Seit einigen Tagen durchschwirren wilde Gerüchte die Stadt, wonach Generaloberst Freiherr v. Hausen nicht wegen Krankheit, sondern wegen Fehler in der Führung seines Kommando» enthoben sei, und ähnliches mehr. Obgleich alles völlig klarliegt und obgleich die stärksten Beweise Kaiserlicher und Königlicher Zufriedenheit veröffentlicht sind, so ist es doch außerdem die Pflicht jedes Kame raden, solchen törichten, kränkenden und durch nicht« begründeten Gerüchten auf daS schärfste entgegenzutreten. Eine Kunde von der „Gäben" in der Gestalt eines „Scepostbriefes", beweist nicht nur, daß unser schneller Panzerkreuzer, der die kühnen Fahrten und Taten im Mittelmeer aus führte, heil und gesund ist, sondern auch, daß seine Mannschaft von einem prächtigen Geiste beseelt ist. DaS stolze Kriegsschiff hat noch keine Schramme erlitten, trotz allem „was sie schon auf dem Gewissen hat", wie der Briefschretver geheimnisvoll bemerkt. Offiziere und Mann schaften aber hegen nur den einen Wunsch, recht oft und wirkungsvoll gegen den Feind loSbollern zu können. England im Bnnde mit den Herero! Wie englische Blätter melden, hat ein aus Buren, Engländern und Schwarzen bestehendes Expeditionskorps den Grenzfluß Oranje über schritten und mit dem Einbruch in Deutsch-Süd- westasrika begonnen. Die Herero, der kriegerische Stamm, der so lange gegen die Deutschen Krieg führte, haben sich den Einrückenden angeschlossen, den Ausstand proklamiert und die Fahne der südafrikanischen Union gehißt. Ein englischer Mißerfolg in Südafrika. Eine Reuter-Meldung besagt: Eine englische Kavallerie-Abteilung wurde bei der Verfolgung einer deutschen Patrouille über den Oranjefluß von einer Abteilung deutscher Schutztruppen ab geschnitten und niedergcmacht. Deutsche Kriegsschiffe im Bottnischen Meerbusen Nach einem Briefe an „SwenSka-Dagbladet" hat das Erscheinen deutscher Kriegsschiffe im Bottnischen Meerbusen große Beängstigung in russischen Reederkreisen erregt, die ihre Schiffe nur noch nördlich von Ulegborg fahren lassen. Der englische Minenschrecken. Der „Mattino" meldet aus Ancona: Wie in der Nordsee der Minenschrecken bei den Englän- dern^herrscht, so wird er jetzt auch in das Mittel meer an ihren Hauptflottenstützpunkt Malta getragen. Auch dort sank ein unter britischer Flagge fahrender Dreimaster und einen Tag später ein Torpedoboot. Ueberlegenheit der deutschen Artillerie. Die Londoner Zeitung „Star" teilt Auszüge aus dem Briefe eines englischen Offiziers, der im Osten Frankreichs kämpfte, mit. Dieser schreibt u. a.: Wenn man die Verluste der vielen Ge fechte betrachtet, so ist man erschreckt von der großen Zahl. Es sind wahre Schlachtungen oorgenommen worden. Die französische Artillerie kann nichts gegen die deutsche ausrichten, und die schweren Kruppschen Haubitzen sind, abgesehen von den automatischen unterseeischen Kontakt minen, die am meisten Tod und Verderben säen den Kciegswerkzeuge, die je erfunden worden sind. Schneidiges Borgehen einer deutschen Proviantkolonne in Belgien. In der „Köln. Volksztg." berichtet ein Augen zeuge über das schneidige Vorgehen einer deut schen Prooiantkolonne in Belgien. Dabei wurde ein geplanter hinterlistiger Streich der Belgier vereitelt. Die belgischen Schwadronen führten auch ein Automobil vom Roten Kreuz bei sich. In diesem lagen zwei markierte Verwundete. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß sie gar nicht verwundet waren. Sie wurden mit dem Oberst als Spione verhaftet. Es war augenscheinlich beabsichtigt, daS Auto nach Brüssel hineinzubringen. Der Oberst sollte als Arzt fungieren, die beiden anderen als Verwundete. Die belgischen Schwadronen hatten anscheinend den Auftrag, das betreffende deutsche Regiment beim Abkochen zu überfallen. Wäre dies ge glückt, so hätten schlimme Folgen entstehen können. Aenderung des russischen Kriegs planes. Die Londoner „Daily Mail" hat Nachricht aus Petersburg, daß man dort außerordentliche Maßnahmen plane, um General von Hinden burg aufzuhalten, der mit 750 000 Mann (!) schon auf russischem Boden stehe, bereit, die Offensive zu ergreifen und auf Warschau zu marschieren. Hierdurch wäre man genötigt, einen beträchtlichen Teil von den in Galizien siegreich gegen die Oesterreicher operierenden russischen Armeen gegen Hindenburg zu senden. Selbstmord eines entflohenen kriegS- gesangenen englischen Offiziers. Die „Saaleztg." meldet: In Torgau über stieg der dort gefangen sitzende englische Major Date vom Yorkshire-Regiment den Wall der Brückenkopfkassrne und entkam, da nachgesandte Schüsse in der Dunkelheit fehlgingen. Bei der Zuckerfabrik Brottewitz heute mittag gestellt, tötete er sich durch einen Kehlschnitt. Drei französische Generale gefallen Bei den schweren Kämpfen der letzten Tage bei Noyon sind, wie der „Temps" meldet, auch zwei französische Generale gefallen. Der eine ist der bekannte General Toutee, der zweite der beste Neitergeneral der französischen Armee, Exel mans. Er ist ein Sohn des Admirals Exelmans, der seinerzeit die französische Flotte im Krtmkciege befehligte und auch an der Belagerung von Se- wastopol teilnahm. Der General wurde durch einen Granatsplitter und durch eine Kugel, die sein Bein durchbohrte, niedergestreckt. Ferner berichten Pariser Meldungen, daß auch der be kannte französische General Bataille bei Reims den Heldentod gefunden hat. Indische Trnppen in Frankreich? Das „Genfer Journal" teilt mit, daß die in Marseille gelandeten 20000 indische Soldaten an den Kämpfen an der Marne hervorragenden Anteil genomnien hätten. Eine neue BölkerrechtSwidrigkeit festgestellt. Münchener Zeitungen zufolge haben bayrische Offiziere festgestellt, daß bei den Kämpfen in Frankreich von sicherem Versteck ans auch mit Staklpfeilen auf bayrische Truppen geschossen woroen ist. Die englische Arbeiterpartei gegen die ««ehrliche Politik Grehs. DaS Kopenhagener Blatt „Sozialdemokraten" teilt ein Manifest der englischen unabhängigen Arbeiterpartei mit, worin es heißt: Es sei zuge geben, daß Grey in den Tagen, die dem Kriege unmittelbar vorausgingen, für den Frieden ge arbeitet habe. Das war aber zu spät. Er hatte selbst viele Jahre lang mit den andern Diplomaten den Abgrund gegraben, und ein weiser Staats mann hätte das sichere Resultat voraus gesehen und vermieden. Großbritannien steht nicht im Kampf für unterdrückte Nationen oder für Bel giens Neutralität. Wäre Frankreich durch Bel gien in Deutschland eingerückt, wer glaubt da, wir hätten Feindseligkeiten gegen Frankreich er öffnet? Hinter dem Rücken von Parlament und Volk gab Grey Frankreich heimliche Versprechungen, deren Existenz er leugnete, wenn er gefragt wurde. Darum steht dieses Land jetzt im An gesicht des vollständigen Ruins uttd der stahl- harten Notwendigkeit des Krieges. Verträge und Abmachungen haben Frankreich gezwungen, sich ins Schlepptau nehmen zu lassen von dem despotischen Rußland und England von Frank reich. Aber jetzt kommt alles zutage, uno die Männer, die die Verantwortung tragen, sollen zur Rechenschaft gezogen werden. England hat sich selbst hinter Rußland gestellt, die reaktionärste und korrumpierteste Macht in Europa. Läßt man Rußland seine territorialen Wünsche be friedigen und seine Kosakenmacht ausdehnen, so laufen die Zivilisationen und die Demokratie ernstlich Gefahr, und dafür hat England das Schwert gezogen. , Wie Hötzendorf die Nachricht vom Tod feines Sohnes erhielt. Der Chef deS österreichischen Generalstabes Conrad von Hötzendorf hat die Nachricht vom Tode seines vor dem Feinde gefallenen Sohnes Herbert in folgender Weise erhalten: Der Heer führer arbeitete gerade mit mehreren hohen Stabs offizieren im Hauptquartier, als ein Major ge meldet wurde, der in str»na dienstlicher Form dem Generalstabschef die Meldung vom Tode seines Sohnes machte. Der General war einen Moment wie versteinert und flüsterte mit tonloser Stimme: Mein Herbert ! Im nächsten Augen blick hatte er aber wieder seine Fassung gewonnen. Er bedankte sich bei dem Major, der die Nach richt überbracht hatte und wandte sich dann an die Herren des Generalstabes: „Meine Herren! Wir arbeiten weiter! Wo sind wir stehen ge blieben?" Zerrüttung der serbischen Armee. Bulgarische Blätter melden aus Nisch, die Moral der serbischen Armee sei vollständig er schüttert. Bisher seien 12000 Cholerafälle in der serbischen Armee festgestellt und täglich stürben zwei- bis dreihundert Mann. Die staatlichen Banken seien von Valjewo, Gornji-Milanowatz und Kragujevatz nach Nisch llbergesiedelt. In einigen Artillerie-Regimentern hätten die Mann schaften gemeutert und die eigenen Kanonen zerstört. Z« den Klagen über die Feldpost schreibt Generalleutnant Scholl der „Voss. Zei tung": Ich habe im Feldzuge 1870 regelmäßig meine Nkchrichten von Hause bekommen. Heute sind die Armeen allerdings viel größer, aber die Verbindungen und die Vorkehrungen sind auch sehr viel besser geworden. Der Grund der sehr mangelhaften Bestellung liegt nicht in den Schwierigkeiten, sondern in der Unfähigkeit, diese zu überwinden. Wohin würde es geführt haben, wenn die Eisenbahn ebenso versagt hätte? Ebenso wie die Feldpost, ist die Post im Lande ver besserungsbedürftig. Warum sind die Postämter so schlecht mit Beamten besetzt? Behörden, die dem Publikum dienen, sollten sich in erster Linie berufen fühlen, der Not zu steuern, besonders wenn sie es vermögen. Es gibt genug stellungs lose Leute, die Verwendung finden könnten. Wenn die Behörden sagen, sie können nicht, dann wollen sie nicht, oder der blinde Bureaukratismus trägt die Schuld. Ihn abzustreifen, sollte eine dec ersten Lehren des Krieges sein. * * Sie Verlkftlifte Rr. 16 der sächsischen Armee ist am 21. September herauSgegcben worden. Sie führt folgendes auf: Etab der 19. Ersatz-Division. Wagner, Divisionsarzt, Generaloberarzt aus Alt-Eibau, verw. — v. Nostiz-Wallwitz, Haupt mann und 1. Adjutant aus Reichenau, verw. — Nietzsche, Hauptmann und 2. Generalstabsoffizier, -s. — Menzel, Oberleutnant und Ordonnanzoffi zier aus Hohensalza, verw. — Uhlmann, Train soldat aus Gornau, verw. Brigade-Etsatz-Valaillo« Nr. 4». 1. Kompagnie: 17 Mann 1°, 67 verw., 14 ver mißt. — 2. Kompagnie: 3 Mann st, 1 Oberleut nant d. R und 29 Mann verw., 1 vermißt. — 3 Kompagnie: 7 Mann st, 1 Hauptmann und 31 Mann verw., 23 vermißt. — 4. Kompagnie: 10 Mann 33 verw., 10 vermißt. Vrigade-Ersatz-Bataillon Nr». 46. 1. Kompagnie: 1 Mann st, 1 Hauptmann d. R, 1 Leutnant d. R. und 31 Mann verw. --7 2. Kom pagnie: 3 Mann st, 4 verw., 3 vermißt. — 3. Kom pagnie: 2 Mann st, 1 Leutnant d. R. imd 23