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gestiftet hatten, wurde in Antwerpen geschliffen. Die Stadt, die Landfestung und KriegShafen zugleich ist, ist der weitaus größte Waffenplatz ganz Belgien». Mit den belgischen Truppen, die von unserem Belagerungsheere nach Antwerpen gedrängt worden waren, gelangten Tausende und aber Tausende von Flüchtlingen in die Festung, sodaß dort ein lebensgefährlicher Andrang herrschte und die Häuser bis zu den Bodenkammern hinaus besetzt waren, außerdem aber noch Zehn tausende obdachlos auf den Straßen lagerten. Die Regierung mußte eingreifen und im Ein vernehmen mit der Londoner Regierung wurden die Obdachlosen und Flüchtlinge nach England transportiert. Jetzt ist die Stadt von der Zivil bevölkerung völlig entblößt und macht den denk bar ödesten Eindruck. Neues Leben wird erst erwachen, wenn unsere braven Truppen ihren siegreichen Einzug in die Stadt halten. O G 7 englische Dampfer durch de« Kreuzer „Karlsruhe" versenkt. Das Wolffsche Büro verbreitet folgende Mel dung: Berti«, 2. Olt. Stach einer Meldung de» „Berliner Tageblattes" ans Amsterdam hat der kleine Kreuzer „Karlsruhe" i« Atlan tische« Ozea« siebe« englische Dampfer versenkt. Die „Emden", die im Golf von Bengalen den Engländern unheimlich viel zu schaffen macht und jetzt angeblich von 24 verbündeten Schiffen verfolgt werden soll, hat in der „Karlsruhe" einen höchst erfolgreichen Nebenbuhler bekommen. Sieben englische Handelsschiffe sind von dem flinken kleinen Kreuzer aufgebracht worden. Große englische Werte wurden dadurch zerstört, aber noch jämmerlicher wird der geprellte Kcä- mer-Vetter über den Verlust der Ladungen dieser sieben Schiffe klagen. Wir glauben in der An nahme nicht fehlzugehen, daß sich die „Karls ruhe" möglichst Dampfer zum Versenken auser koren hat, die gefrorenes argentinisches Fleisch verflachtet hatten. Erst vor einigen Tagen mach- ten die „Times" auf die gewaltige Schädigung der Lebensmittelzufuhr für England aufmerksam, wenn die Highland Linie den Verkehr einstellen würde, die hauptsächlich argentinisches Rindfleisch einführt. Nun sind am Ende gar solche Fracht dampfer von den änmuoä Osrmkrvs in die Tiefen deS Atlantischen OzeanS versenkt. Vielleicht ord net die englische Admiralität nun auch 24 ver bündete Schiffe ?ur Verfolgung dieses neuen boshaften Gegners ab, denn die Dinge stehen sehr schlimm für Old England. Elf Opfer der „Emden" und sieben Opfer der „Karlsruhe": 11 -s- 7 18! Das Verhältnis 2 : 18 ist doch so ganz und gar nicht nach Herrn Churchills Geschmack. Und wenn am Ende diese beiden „Fliegenden Holländer", was wir aufs herzlichste wünschen, noch mehr englische Frachtschiffe in den Tiefen deS Weltmeeres zum Hohn des „seebe herrschenden" Englands unterbringen sollten? O, schauderooll, höchst schaudervoll, wird Herr Trey stöhnen. Der kleine geschützte Kreuzer „Karlsruhe", der am 11. November 1912 auf der Germania werft vom Stapel lief und im Herbst 1913 in Dienst gestellt wurde, hat eine Wasserverdrän gung von 4900 Tonnen und eine Schnelligkeit von 27,3 Seemeilen. Tr ist 130 Meter lang, 13,7 Meter breit und hat einen Tiefgang von 5,2 Meter. Die Besatzung zählt 373 Mann. Die Bestückung besteht aus 12 Schnelladekanonen von 40X10,5 Zentimeter Rohrlänge, 2 Maschi nengewehren und 2 Bugtorpedorohren unter Waffer für 50kalibrige Torpedo». * * * Vergebliche Hoffnungen einer belgisches Miers. Nachstehender Brief de» Grafen George» d'Ursel, Leutnant im 8. belgischen Infanterie- Regiment, gelangte in die Hände der deutschen Behörden: Zele, den 24. September. Geliebte Mama, ich habe Deinen Brief er halten, aber erst gestern. Ich werde zwei Briefe schreiben, den einen durch diesen Kurier, den anderen auf dem von hier angegebenen Wege. Un» beiden geht e» sehr gut, aber wir sind sehr betrübt über den Tod de» armen Wolfy und des tapferen Henry. Ich hoffe, daß diese verdamm ten Deutschen bald aus unserem Lande verjagt werden. Du wirst zugegen sein bei unserem Einzug in Brüssel. Welch ein Festtag I Alsdann wird sofort ein großer Vorrat von Streichhölzern und Feuer an Köln gelegt und überall da, wo wir durchziehen. Von nun an gibt e» keine Verwundeten, keine Gefangenen mehr; man tötet alles. Wir sind noch sehr reich. Wir brauchen noch nicht die Einkünfte von Papa; unsere Odyssee in Frankreich, unsere Rückkehr zu Schiff er zähle ich Dir, sobald ich Zeit dazu habe. Schreibe mir, wie eS in Brüssel aussieht, wenn möglich, durch denselben Kurier. Wenn Du Gelegenheit hast, dann besuche uns hier. Eine Million Küsse für Euch alle, auf baldige» Wiedersehen, so Gott will. Georges. Leutnant Graf d'Ursel wird wohl nach dem Einzug der Deutschen in Antwerpen Gelegenheit bekommen, Köln zu besuchen, aber als Kriegs gefangener, ! Rene Berl«ftlifte«. Die gestern herausgegebenen Verlustlisten, und zwar die 40. der preußischen, die 27. und 28. der würitembergtschen Armee, sowie die 7. Verlustliste der Kaiserlichen Marine, umfassen über 9000 Namen. Die Berwu«dete«Pflege im Felde. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" teilt die Beobachtungen des Generalstabsarztes der Armee und Chefs des FeldsanitätSwesen», von Schjerning, über die Organisation der Kriegs krankenpflege mit, in denen eS u. a. heißt, im Westen habe sich die Organisation und daS Material durchaus bewährt. Es sei zu bedenken, daß zunächst in Belgien die Armee ohne Train und ohne Sanitätseinrtchtungen vorschreiten mußte. Darauf begannen die großen und kleinen Schlachten mit bedeutenden Verlusten und auf weitauSge- dehnten Strecken. Alle Verwundeten seien auf dem Schlachtfelde ordnungsgemäß verbunden worden, so daß meist der erste Verband auf dem ganzen Transport liegen bleiben konnte. In einer Woche habe eS einmal 40—50000 Leicht verwundete gegeben, und diese seien in die Heimat geschickt worden. Aerzte und Krankenpfleger hätten Tag und Nacht mit Aufbietung aller ihrer Kräfte gearbeitet und die größte Anerkennung deS Kaisers und der Kommandostellen gefunden. Der Krieg von heute sei rücksichtslos, töteten doch die Gegner selbst Verwundete in der Ge fangenschaft und ermordeten Aerzte und Kranken pfleger. Man dürfe aber Einzelfällt nicht ver allgemeinern Es ständen 9000 Aerzte im Felde. Schwierig sei bisweilen der Transport vom Schlachtfelde zur Etappe, aber dafür seien bereits weitere Transportmittel beschafft. Zwei deutsche Posten in Südafrika überrascht. DaS Reutersche Bureau meldet amtlich: Süd afrikanische Truppenabteilungen überraschten zwei deutsche Posten, den einen bei Grasplatz in der Nähe von Lüderitzbucht, den zweiten bei Anichab, 25 Meilen nördlich von Lüderitzbucht. Fünf Deutsche sind gefangengenommen worden, davon war einer tödlich verwundet. Die Erfolge der „Emden". „Manchester Guardian" schätzt den Schaden, den der Kreuzer „Emden" der englischen Schiff fahrt im Indischen Ozean zufügte, auf eine Mil lion Pfund Sterling Der Tonnengehalt der zerstörten Schiffe betrug 50000. DaS Blatt rühmte den Kapitän der „Emden", der die Be mannung der Kauffahrer schonte, und bemerkt, die englische Marine habe in den asiatischen Ge- wässern kaum sechs Kreuzer, die an Schnelligkeit der „Emden" gleichkommen. Ein kluges deutsches Kriegsgerichtsurteil. Zehn Bürgermeister und Sekretäre kleinerer Landgemeinden um Tongeren (nördlich von Lüttich) standen vor einem- deutschen Kriegsgericht in Tongeren, da sie aus ein Telegramm deS belgischen Generals Schepper hin Mannschaften der JahreSklafse 1914 einberiefen. Nach deutsch, m Gesetz steht die Todesstrafe auf die Begünstigung derartiger feindlicher Rekrutierungen auf deutschem oder von Deutschen besetztem Boden. Zwei bcl- gische Advokaten wurde die Verteidigung gestattet. Sie wandten sich an daS Rechtsgefühl der Dent- schen und suchten nachzuweisen, daß zur Zeit der Rekrutierung die betreffenden Gebiete nicht vollkommen besetzt gewesen seien. Das Kriegs gericht sprach die Angeklagten frei, da nicht ein wandfrei feststand, ob die Gemeinden alle besetzt waren. Die Freigewordenen warfen sich weinend in d.e Arme der Advokaten. In ganz Limburg, bis Uber die niederländische Grenze erregte die Sitzung größte» Aufsehen. Exbürgermeister Max nach Munster gebracht. Exbürgermeister Max in Brüssel wurde für die Kriegsdauer als Gefangener nach Deutschland gebracht und in Munster interniert. Ei« Bnrengeneral im franzSfischen Heere. Dem „Telegraph" in Amsterdam wird auS London gemeldet, daß der ehemalige Burengeneral Franz Joubert in Bordeaux angekommen ist und den französischen Kriegsminister um die Erlaubnis gebeten hat, im Heere der Verbündeten an der Seite des Generals French mitzukämpfen. Ei« englifcher Panzerkreuzer gesunken? „Italic" meldet au» London: Die Admirali tät gibt amtlich bekannt, daß die „Australia", ein der australischen Kriegsflotte angehöriger Panzerkreuzer, aus unbekannten Gründen ge sunken ist. Die „Australia" ging im Jahre 1911 von Stapel, hatte 19 500 Tonnen Wasserverdrängung, eine Geschwindigkeit von 26,9 Knoten und Ma schinen mit 45 000 Pferdekräften. Ein englifcher Kohlendampfer auf eine Mine aufgelaufen. Der Dampfer „Selby", der mit mehr als 3000 Tonnen Kohle von Shields nach Antwerpen unterwegs war, ist Donnerstag nacht in der Nordsee auf eine Mine geraten und gesunken. Die 20 Mann starke Besatzung rettete sich in Boote und wurde von einem LoweStofter Küsten schiff ausgenommen und gestern früh in Lowestoft an Land gebracht. Ein holländischer Dampfer gesunken. Der holländische Dampfer „Agda" aus Rotter dam ist bet Kap Da R^cca auf ein Wrack ge stoßen und gesunken. Die Besatzung wurde ge- rettet. Reue Mißerfolge der Serbe«. Nach einer der „Frankfurter Zeitung" aut Ofen-Pest zuaeaangenen Meldung hat ein neuer- licher^Einfall oer Serben in kroatische- Gebiet am Montag mit einer schweren Niederlage der Serben geendet, die Tausende von Verwundeten, Toten und Gefangenen verloren. Ei« ganzes serbische- J«fa«terie- Regiment gefangen genommen. Wie Budapester Blätter aus Mttrowitza er fahren, haben Truppen deS 8. Armeekorps bei Radac ein ganzes serbisches Infanterie-Regiment gefangen genommen, unter ihnen viele russische Kriegsfreiwillige. Abbruch der diplomatische« Be- zieh»«ge« Rußland» z« Rumänien? Aus Bukarest wird gemeldet: König Carol weigerte sich, den russischen Gesandten Poklewski zu empfangen. Dieser wurde von seiner Re gierung abberufen. Es scheint, als ob der Ver such des russischen Gesandten, Rumänien zur Aufgabe seiner bewaffneten Neutralität zugunsten des Dreiverbandes zu veranlassen, vorerst ge scheitert sei. Rebolntion in Persien. AuS Konstantinopel meldet die „Südslawische Korrespondenz", daß nach dort eingelangten Nachrichten in Persien der Revolutionsausbruch bevorstehe. An der Grenze in Afghanistan sind heftige Kämpfe mit russischen Truppen im Gange. In der Provinz Aserberdschau bewaffnen sich alle Bewohner gegen Rußland. Der Konstantinopeler „Jkdam" berichtet unter dem Titel „Vor der Revolution in Persien", daß die russischen Be- satzungStruppen fluchtartig über die Grenze zu rückgehen. W G ' G Der erste Spionageprozeß seit AnSbruch deS Kriege» hat vor dem Reichsgericht begonnen. Angeklagt wegen »ersuchten Verrats militärischer Geheim nisse und Diebstahls ist der 25jährige Eisenbahn bureaugehilfe Czesch aus Oppeln. Ec soll, wie die Anklage besagt, auf dem dortigen Eisenbahn betriebsamt 27 Eisenbahnpläne und ein Meß- tischblatt gestohlen haben, aller Gegenstände, die im Interesse der Landesverteidigung geheimzu hallen sind. Er hat daun die Absicht gehabt, die gestohlenen Pläne dem russischen Nachrichten dienst auszuliefern. Er wurde jedoch noch recht zeitig verhaftet. Die Verhandlung, zu der zwei Offiziere und mehrere Beamte als Zeugen und Sachverständige geladen sind, findet auf Antrag deS Reichsanwalts unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit statt. Das Urteil lautete wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse und wegen Diebstahls auf 5 Jahre 3 Monate Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. Ferner wurde die Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht ausgesprochen. Das Reichsgericht sah al« erwiesen an, daß der Angeklagte beim Betriebsamt Oppeln, wo er in Stellung war, zu Beginn dieses Jahre» 27 Pläne von Bahnhöfen und Eisenbahnstrecken deS Bezirks Oppeln und ein Meßtischblatt ent wendet hatte in der Absicht, die Sachen an den ruffischen Nachrichtendienst auszuliefern. Er hatte sich zu diesem Zweck bereits mit dem russischen Militärattache« in Berlin in Verbindung gesetzt Als er nun am 1. April 1914 mittel» eine» gefälschten Eisenbahnfahrscheins über Trier nach Frankreich abführend wollte, wurde er abgefaßt, und die Pläne wurden ihm abgenommen. Mil- dernde Umstände wurden ihm versagt. Es wurde besonders in Betracht gezogen, daß er seinen Verrat zu einer Zeit ausüben wollte, als man im Osten bereits mit dem Kriege rechnete. Noch ein Landesverräter. Das Kriegsgericht in Neubreisach erläßt eine Beschlagnahme-Verfügung Uber das Vermögen des Fabrikanten Johann Haeffele bisher in Geb- weiler wohnhaft, zurzeit ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort. Gegen ihn ist eine Untersuchung wegen Landesverrats im Gange. Haeffele ist nach der „Straßburger Post" hinreichend verdäch tig, sich dieses Verbrechens dadurch schuldig gemacht zu haben, daß er französischen Truppen in Gebweiler als Führer gedient hat und ihnen auf dem Postamt daselbst die Telegraphenappa rate und Leitungen zum Zweck der Zerstörung zeigte. Wie dasselbe Blatt aus Basel berichtet, wurde der 53 Jahre alte Agent Adolf Reißner auS Sennheim in Oberelsaß in der Berufungsinstanz vom Schweizer Gericht wiederum zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, weil man in seinem Besitz eine Bombe fand. Gr wollte damit im Interesse Frankreichs die WaldShuter Eisenbahnbrücke in die Lust sprengen. In der Verhandlung wurde bekannt, daß ein noch unbekannter Täter Anfang September einen Anschlag auf die Schwarzwald bahn bei der Station Ortenburg verübt hat. O G Sie Verlustliste Nr. 23 Ser sWschell Am« ist am 2. Oktober ausgegeben worden. Ln«dwehr-J«faaterit-Regime«t Rr. 10«. 1. Kompagnie: 3 Mann »erw. — 4. Kom pagnie: 1 Mann verw. Vrennbter-Negtmevt Rr. 101. 1. Kompagnie: 13 Mann 90 verw., 7 ver mißt. — 2. Kompagnie: 4 Mann -j-, 20 verw., 10 vermißt. — 3. Kompagnie: 9 Mann -j-, 44 verw., 6 vermißt. — 4. Kompagnie: 14 Mann -j-, 58 verw., 4 vermißt. — 8. Kompagnie: 15 Mann -j-, 38 verw. Laabwehr-Jvfaaterie-Regiment Rr. 102. 1. Kompagnie: 1 Mann vermißt. — 2. Kom pagnie: 1 Mann vermißt. — 3. Kompagnie: 2 Mann verw. — 4. Kompagnie: 1 Mann verw. — 5. Kompagnie: 1 Leutnant und 2 Mann verw. — 6. Kompagnie: 1 Mann verw. — 7. Kom pagnie : 1 Mann verw. — 8. Kompagnie: 2 Mann verw. — 10. Kompagnie: 1 Mann verw. Jnfunterie-Regimeut Rr. 104. Stab: 1 Oberst und Regimentskommandeur und 1 Stabsarzt verw. — 5. Kompagnie: 2 Leut nant» und 9 Mann -s, 2 Leutnants und 77 Mann verw., 1 vermißt. — 6. Kompagnie: 1 Haupt mann und 14 Mann -j-, 1 Oberleutnant, 2 Leut nants und 76 Mann verw. — 7. Kompagnie: 1 Leutnant und 11 Mann -s, 2 Leutnants und 42 Mann verw. — 8. Kompagnie: 9 Mann -j-, 1 Hauptmann und 49 Mann verw. Jafnnterie-Regimeat Rr. 182. 1. Kompagnie: 6 Mann -f-, 2 Leutnants und 52 Mann verw., 19 vermißt. — 2. Kompagnie: 1 Hauptmann und 14 Mann -j-, 34 Mann »erw., 1 Leutnant und 2 Mann vermißt. — 3. Kom pagnie: 1 Hauptmann und 3 Mann 1-, 10 Mann verw. — 4. Kompagnie: 2 Mann -j-, 1 Haupt mann, 1 Leutnant und 39 Mann verw. — Ma schinengewehr-Kompagnie: 1 Hauptmann und 12 Mann -s, 1 Oberleutnant und 22 Mann verw. Neserve-Ulauen-Regiment. 1 . Eskadron: 1 Mann j-, 16 verw. — 2. Es kadron : 1 Assistenzarzt und 1 Mann j-, 2 verw., 2 vermißt. — 3. Eskadron: 1 Leutnant und 1 Mann -j-, 4 verw. Reserbe-K-birtillerie-vataiS,« Nr. 12. 2 Batterie: 1 Mann 1-, 2 verw. GmittStS-Sompngme Nr. 3. 1 Mann j-, 2 vermißt. S. m»bile EnnitätS-Kompagaie. 1 Mann verwundet. J«fa«terie-Regia»eat Nr. 134. 7 . Kompagnie: 1 Mann -s. Reserve-Jäger-Vat«ill»a Nr. 12. 1. Kompagnie: 1 Mann -f. Felbgeabnrmerietnippe 1v. 1 Gendarm verw. - MhuW mismr draoe« LmdslMM- mwer. GerSd»rf, 3. Okt. Einige wackere Landstürmer von hier, die jetzt in Belgien die Bahnlinien unter wachenden Obhut halten, haben ihre Gefühle beim Wachestehen in ein paar Verse niedergelegt. Kunstwerke wollen diese nicht sein — unsere braven Landsturmmänner sind ja auch nicht zum Dichten ausgezogen —, aber sie enthalten eine warmempfundene und wahlberechtigte Mahnung an die Zurückgebliebenen: Halt ich bei finst'rer Sturmesnacht, Ganz einsam auf dein Bahndamm Wacht, Da denke ich an Weib und Kind, Ob sie noch wohlbehalten sind. Es rollt der Zug im Lichtcrglanz, Die drinnen sind ganz ohne Angst, Denn draußen hält ja treue Wacht, Der Landsturmmanu bei Tag und Nacht. Sind wir zu eurer Sicherheit Mit jeder neuen Nacht bereit, Zu tun, was unsere Pflicht gebeut, Dann denkt auch n» die Landsturmleul'! Daheim hat jeder Weib und Kind Die unsers Daseins Freude sind, O haltet fern von ihnen Not lind sorget für ihr täglich Brot! Sind wir die Sorgen um sic los, Fällt uns nicht schwer mehr unser Los, Wir halten ferner treue Wacht, Bei Tag und auch bei finst'rer Nacht. Oertliches und Sächsisch s. * — Wittevungsaussicht für Sonntag, den 4. Oktober: Wechselnde Winde, meist heiter, nachts kalt, im Gebirge Nachtfrost, vorwiegend trocken. * — Die Berliftlifte Nr. 23 »er sächsische« Armee verzeichnet die Namen folgender aus hie siger Gegend stammender Heeresangehöriger: Gefreiter Paul Stoß au» Erlbach verwundet. Albin Oehler aus Oberlungwitz Heinrich Hauck auS Hohenstein-Ernstthal leicht verwundet (sämtlich vom Grenadier-Regiment Nr. 10 l). — Paul Hoppe auS Gersdorf leicht verwundet. Rudolf Aurich aus Pleißa Ma; Willi Roscher aus Oberlungwitz -s. Bruno Fritz Vogel aus Langenberg leicht verwundet. Richard Paul Böttcher aus Bernsdorf leicht verwundet. Fried rich Gustav Grimm aus Pleißa leicht verwuu- det. Otto Hermann Müller aus Oberlungwitz leicht verwundet (Infanterie-Regiment Nr. 104). — Martin Teichmann auS Erlbach vermißt. Paul Preißler aus Bernsdorf verwundet (Jn- fanterie-Regiment Nr. 182). — Gefreiter Max Alexander Kießling aus Hohenstein-Ernstthal leicht verwundet (Reserve-Ulanen-Rcgimcnt). — Obergefreiter Paul Richard Pfüller aus Ober lungwitz -s-(Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 12). * — Ter Verlast der beiden sächsischen Armee korps (12. und 19.) beziffert sich nach den bis her erschienenen 20 Verlustlisten auf 1391 Tote, 1092 Vermißte und 5571 Verwundete. Gesamt verlust: 8864. Mögen auch diese Zahlen eine kleine Berichtigung noch erfahren: mancher Ver mißte stellte sich wieder eln, mancher Totgemel dete war schwer verwundet — im ganzen gibt unS die Aufstellung doch ein kleines Bild von den schweren Kämpfen, die unsere sächsischen Regimenter bestanden haben. Dabei sind die Verluste der Riesenschlacht Verdun-Paris nur zum kleinsten Teil einbegriffen. *— Warnung. Der sächsische Landeskulturrat erläßt folgende Warnung: „Wie dem Landes kulturrate bekannt geworden ist, versucht eine Firma unter der Angabe, im Auftrage des Lan deskulturrates zu handeln, Getreideeinkäufe zu machen. E» set aber ausdrücklich darauf hinge wiesen, daß keine Firma vom Landeskulturrat Auftrag zu Getreideeinkäufen erhalten hat. Gegen ein derartiges unlauteres Geschäftsgebaren, auf da« weitere Kreise aufmerksam gemacht seien, muß energisch eingeschritten werden."