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O ertlicheS «nd SSchstsches. *—In d er 3.Dekade deSSeptember 1914 stellten sich die WitterungSverhältniffe nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Lucher-Stist wie folgt: Niederschl. Niedrigste Höchste Temperatur in Lit. pro Tem- Lem- mittags Ges. Mederschläge im Monat 83.8 ww Niedrigste Temperatur im Monat am 26. -s- 1.5 Höchste Temperatur im Monat am 9. -s-25.2 Tag 21. Quadr.-Met. peratur peratur 10.0 12 Uhr 10.0 6.5 6.2 22. 0.6 5.5 12.0 11.0 23. 3.5 13.5 12.8 24. 5.0 12.5 12.0 25. - 2.6 12.5 12.0 26. 1.5 14.2 13.0 27. 4.2 12.0 12.0 28. 1.0 8.0 12.7 12.7 29. 4.1 5.2 11.6 9.0 30. 1.0 5.2 10.2 9.0 Sa.: 13.2 46.9 121.2 113.5 M.: 1.32 4.69 12.12 11.35 *— Eintritt in die MilitSrvorbilduugs- Austalt. Um jungen Leuten von ausgesprochener Neigung für den Soldatenstand die Möglichkeit zu bieten, bereits mit vollendetem 17. Lebens jahre vollständig militärisch ausgebildet in die Truppe einzutreten, hat das Kgl. Kriegsministe rium die Errichtung einer Militär-Vorbildungs- Anstalt für den Bereich des 12. und 19. Armee korps in Marienberg neben der Unteroffizier vorschule angeordnet. In dieser Anstalt werden junge Leute von vollendetem 16. bis zum 17. Lebensjahre ausgenommen. Sie mMen voll ständig gesund und mindestens 1,53 Meter groß sein. Die militärische, und soweit erforderlich auch wissenschaftliche Ausbildung, sowie Verpfle gung und Unterkunft sind kostenlos. Die Frei willigen erhalten außerdem ein monatliches Taschengeld. Anmeldungen sind umgehend an das zuständige Bezirkskommando (für den hie sigen Bezirk Glauchaul oder an die Militär-Vor bereitungsanstalt in Marienberg unter Beifü gung eines polizeilichen Führungszeugnisses und einer beglaubigten Einverständnis-Erklärung des VaterS oder gesetzlichen Vertreters zu richten. *— Zur veherziguug. Es empfiehlt sich, der Adresse auf den Liebesgaben an unsere Truppen den Vermerk hinzuzufügen: „Wenn unbestellbar, einem Kameraden auszuhändigen." Durch die Rücksendung wird der Inhalt häufig beschädigt und oft ganz wertlos, während er manchem armen Kameraden eine große Freude und Hilfe sein könnte. *— Zu Ehreu der Vefalleneu beginnt sich eine schöne Sitte einzubürgern. Da es den An gehörigen unmöglich ist, den Grabhügel der im fernenFeindesland ruhenden Tapferen zu schmücken, so ist man auf den Ausweg verfallen, Kränze mit Schleifen, auf denen eine entsprechende Wid mung aufgedruckt ist, in den Kirchen aufzuhängen. * Chemnitz, 2. Okt. Wie die „Neuest. Nachr." mitteilen, haben gestern die Chemnitzer Stadt- verordneten in geheimer Sitzung der Einver leibung von Ebersdorf und Markersdorf zuge stimmt. Der Zeitpunkt der Einverleibung wird von der Negierung bestimmt. * Reichenbach i. v, 2 Ok'. 960 in Nord- frankreich gefangene Franzosen verschiedener Waffengattungen und mehrere Wagen voll fran zösischer Zivilisten — Männer, Frauen und Kinder — trafen gestern vormittag hier ein. Sie wurden nach kurzem Aufenthalt nach Zwickau weiterge führt. Die Zivilpersonen sind teils unsichere Elemente, teils Einwohner zerschossener Dörfer. Der Transport wurde von einem starken Land sturmkommando begleitet. * Lanawalb (Böhmen), 2. Okt. In Trüben- waffer brach im Hause der Wirtschaftsbesitzerin Theresie Pauer ein Schadenfeuer auS, welches das ganze Gebäude in Asche legte. Die Eigen tümerin schlief mit ihrer Tochter auf dem Boden raum : Mutter und Tochter fanden den Verbren nungstod. Vernichtet keine Zeitungen. Herbert Eulenburg schreibt: „Nie hab ich die Macht und Bedeutung der Zeitung so stark empfunden, als auf einer Fahrt, die ich jüngst mit dem Automobil durch das von deutschen Truppen besetzte Belgien unternommen habe. Mit nichts konnte man den Soldaten eine größere Freude machen als mit Zeitungen. Zigarren und andere Liebesgaben wiesen sie gern zurück, wenn sie statt dessen Zeitungen bekamen. Sie rissen sie einem aus den Händen und rann ten und stürmten auf sie ein, wie bei einer Hun gersnot die Bäckerläden bedrängt werden mögen. Die Zeitung ist das unschätzbarste Gut für den heutigen Soldaten, der ja nicht nur von Kom mißbrot und Suppenwürfeln lebt, sondern auch von jedem Wort, das ihm die Heimat zuträgt. ES gibt keine liebere Spende für die Soldaten, die im Feld stehen. Und wie aufopfernd und umfassend man für die Verwundeten sorgt, man soll über ihnen nicht die vergessen, die heil und kräftig draußen lagern und noch weiter kämpfen müssen. Ihnen tut jedes gute und anfeuernde Wort wohl, und wenn sie es schwarz auf weiß sehen, daß man ihrer denkt und daß es gut um sie und ihre Sache steht, so schmeckt ihnen die Feldküche noch einmal so gut, so ist ihnen ihr Strohlager noch einmal so weich. Man glaubt ost, die Soldaten lernten die Zeitungen aus wendig, wenn man sie ganz vertieft wie budd histische Mönche und Büßer über ihnen sitzen sieht. Bis zur letzten Zeile der letzten Spalte verschlingen sie das Blatt, das ihnen aus der Heimat zugeflogen ist und das sie zurückträgt in die Regionen, aus denen sie stammen und in die sie sich zurücksehnen. Und schließlich machen wir hinter der Feuerlinie es ja auch nicht an ders wie sie. Wir schlafen ein über der letzten Abendzeitung und werden wach mit der Frage: „Ist die Morgenzeitung noch nicht da? Wir können nichts anderes mehr lesen als Zeitungen und fragen auch nicht nach Speise und Trank und Rauch, wenn neue Extrablätter ausgerufen werden. Wir sind von der Vergangenheit abge schnitten wie unsere Soldaten von der Heimat und gehen ganz in der Gegenwart auf, die mit jedem Augenblick Neuigkeiten bringt, die uns mehr als alles andere interessieren." Welch wichtige Liebesgabe sind nach Vor stehendem die Zeitungen für unsere tapferen Kämpfer! Merkwürdigerweise werden sie nicht in entsprechender Menge bei der Liebesgaben-Siclle cingeliefert. Sollten sie wirklich alle als Druck sachen zu den Heeren gesandt werden? Das wäre ja sehr erfreulich. Wer aber dies nicht mit seiner Zeitung tut (etwa, weil er ein Feldabon Jas Bombardement »on Antwerpen. Wie bereits gemeldet, hat die deutsche Belage- rungsartillcrie nunmehr gegen einen Teil der Forts von Antwerpen das Feuer eröffnet. Die Forts heißen: Waelhem, St. Kathelync und Wavre. Bereits in den letzten Tagen hatten bei dem Orte Mecheln, der nur 6 km von den südlichsten Forts von Ant werpen entfernt liegt, heftige Kämpfe zwischen den Vvr- truppen stattgesunden. Dies ließ darauf schließen, daß die Deutschen beabsichtig ten, die Einschlicßungsluue näher an die Festung heranzuschieden, um nnt der eigentlichen Belagerung zu beginnen. Der Ort Mecheln ist inzwischen besetzt, und die Be schießung der Außenwerke hat begonnen. Unser Bild zeigt einen Teil der°Stadt Antwerpen (aus der Vogelschau) mit der dahinter- flußenden Schelde. nement oder deren mehrere gezeichnet hat), der führe alle Zeitungsblätier dec 8»ebesgabeosttlle ia Hohenstein-Ernstthal (Rathaus, Zimmer Rr. 7) zu. Hoch oben am Berge. Melodie: Wir treten und beten vor Gott den Gerechten. Hoch oben am Berge — ich fühle dein Walten — Dort fleh' ich zu dir, Herr, im stillen Gebet, Daß du wollest gnädig dein Volk doch erhalten, DaS in schwerem Kampfe so treu zu dir steht. Treu zu dir steht. Hoch oben am Berge, ich fühl' deine Nähe, Ich fühl' deine Allmacht, dort zieht's mich zu dir, Dort ist mir, als ob deinen Tempel ich sähe, Als ob dort Erhörung aus Gnade ward mir. Gnade ward mir. Hoch oben am Berge, in einsamer Stille, Ich fleh' für die Kämpfer und lasse dich nicht, Doch mög' er geschehen, dein heiliger Wille, Nur schirm' un'sre Lieben, laß leuchten dein Licht. Leuchten dein Licht. Hoch oben am Berge, ich fühl' deine Stärke, Im Säuseln der Lüfte erkenn' ich die Macht, Ein heiliger Odem erzählt deine Werke, Drum, Herr, laß den Seelen du nie werden Nacht. Nie werden Nacht. Oberlungwitz, d. 2?. Sept. 1914. Bertha Scheffler. Zahlungseinstellungen in Sachsen. Wilhelm Alsred Grassmann, Baumeister, Leipzig- Eutritzsch. Chemnitzer Velocipediabrik Nestler u. Scadock, Reichenbrand b. Chemnitz. Wilhelm Theobald Julius Müller, Bücherrevisor, Dresden. Erwin Kopprasch, Kolonialwarenhandlung, Freiberg. Joh. Friedr. Wilh. Hache s, Bankier, Dresden.Trachau. August Eduard Benkert, Mmerialwarenhandlung. Oelsniy i. V. West- Tatersall, G. m b. H, Leipzig. E.nst Bernh. Schneider, Zigarrenhandlung, Dresden. Herold L Co, Kommandu- gcsellschaft, Plauen Ernst Christian Gruner, Material warenhandlung, Oelsnitz i. Erz. Stollberg. Porzellan fabrik Brambach, G. m. b. H., Brambach-Adorf. Karl Theodor Keimling 1-, Feilenhauermstr., Chemnitz. Fiedler und Faber, G. m. b. 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