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indessen viel unter der Spionage einheimischer Russenfreunde leiden, die am Tage durch ver schiedenfarbige Rauchsäulen und nachts durch Lichter den Feind verständigen. Auch Spiegel signale gelangen in lästiger Weise zur Anwendung. Eine Prozession wurde abgesangen, der ein Heiligenbild vorangetragen wurde, das auf einen Spieael gemalt war. Wenn es gelingt, die Russen in ein gefährliches Terrain zu bringen, werden sie stets von Spionen aus der Falle gerettet. Bon der galizischen Grenze. Ueber die schwere Niederlage der Russen schreibt die „VossischeZeitung" : Wenn die Schlacht, vielmehr das Schlachtenkonglomcrat, in das die Oesterreicher an der galizischen Grenze verwickelt worden sind, eine volle Woche dauert, so lassen die einfachen Tatsachen einen Schluß auf die ungemeine Bitterkeit des Ringens zu. Besser als in Lemberg scheint es in Lodz zu stehen. Nach einer freilich noch unbestätigten Meldung soll die Einnahme dieser großen polnischen In dustriestadt den Deutschen und Oesterreichern gelungen sein. Die russische Artillerie. AuS dem österreichischen Kriegspressequartier wird dem „Lok.-Anz." gemeldet: Das Märchen von schlechten Schießen der russischen Artillerie w rd durch eine Besichtigung des Schlachtfeldes auf dem österreichischen linken Flügel Lügen gestrast. Besichtigungen ergaben im Gegenteil furchtbare Verheerungen durch feindliche Artillerie, die allerdings noch von der österreichischen über troffen wurde. Eine österreichische Batterie war aufgehoben und hatte noch nicht abgeprotzt, als nur noch ein Geschütz gefechtsfähig war. Ander seits schrapnellte die österreichische Artillerie die russische Infanterie in einer Deckung zusammen, wo später Berge von Leichen und Verwundeten gefunden wurden. Besonders gute Geschütze hat die Kiewer Artillerie, und auch der Durch schnitt der anderen russischen Artillerie ist keines wegs so schlecht wie ihr Ruf. Sie Ledmfeier in Berlin. Das eiserne Jahr 1914 hat so manches in Deutschland von Grund auf geändert, auch die Sedanfeier hat allerorten ein anderes Gesicht ge habt, frischer und doch ernster als sonst. Die schon halb erblaßte Erinnerung wuchtete dies mal anders auf den Gemütern. Ganz besonders in Berlin, wo die ersten Beweise einer neuen Sedanzeit in feierlicher Weise unter der Beteili gung einer ungeheuer großen Menschenmenge ein gebracht wurden. Da konnte man sehen, was die gefangenen feindlichen Offiziere so oft in Staunen gesetzt hatte, daß nämlich in den deut schen Gauen noch so viel stolze Männerkraft auf den Ruf der eisernen Zeit wartet I Kopf an Kops die Menschen ans all den Straßen, die der Zag berührte, in den Fenstern, aus den Dächern, ans Wogen und Laterncnpfählen, und zum ersten Mal scn K.i-gSausbruch versagte in Berlin die Ordnung, rang sich die allgemeine Spannung in einem tosenden Siegesjubel durch. Und er war berechtigt! An der Spitze des Triumphzuges, unter den Klängen des Pariser Einzugsmarsches, schlitten schweren Schrittes acht wackere Landsturmmänner vom Landsturm-Bataillon Osterode. Einer trägt eine eroberte russische Fahne, jenes feindliche Sie geszeichen, daß diese braven Kerle mitten aus dem russischen Heereshaufen hcrausgeholt haben. Nur noch der Schaft ist vorhanden, das Fahnen tuch fehlt und liegt irgendwo zerfetzt auf einem blutigen Schlachtfeld. Nur der fein ziselierte Lorbeerkranz an der Spitze läßt die Annahme zu, daß die Fahne etwa 100 Jahre alt ist. Dann folgen die erbeuteten 18 Geschütze, davon elf russische, zwei französische und fünf belgische. Sie sind sämtlich allerneuesten Modells und voll kommen unbeschädigt. Als man sie dem Feinde abnahm, steckten die Protzkästen noch bis oben hin voll Munition. AuS den russischen Ge schützen, die in Perm gegossen und erst bei Kriegsausbruch ihren Regimentern zugemiescn worden sind, haben die tapferen Verteidiger nur 2 Schüsse in die Luft abgefeuert, dann ergaben sie sich den vorstürmenden Deutschen. Die bei- zischen 5 Geschütze, die in Tirlemont fabriziert ind, wurden von dem Etappenkommando ver- tcckt aufgefunden, nicht ein einziger Schuß ist aus ihnen abgefeuert. Sie gleichen sehr den deutschen Geschützen, während die russischen be deutend kleiner sind. Auch drei russische Maschi nengewehre folgen im Triumphzuge. Als die ersten Geschütze auf der Schloßbrücke ankamen, dröhnte der Donner von 33 Viktoria schüssen durch die Stadt. Vor dem Schloß er wartete der Oberkommandeur in den Marken mit seinem Stabe den Zug, der in langer Reihe an ihm vorüberdefilierle. An der Spitze ein Musikkorps, in dem sich Hoboisten der Kaiser- Alexander-Grenadiere befinden; sie spielen auf, wenn die Fahne ihres hohen Chefs und das Dutzend Kanonen durch die Linden gebracht wer den. O Ironie des Schicksals! Vor der Schloß terrasse werden diese Ruhmeszeugen feierlich auf gestellt, die zwei französischen Geschütze kommen auf den Bürgersteig des kronprinzlichen Palais, die drei russischen Maschinengewehre erhalten ihren Standplatz vor der Kommandantur und die fünf belgischen Kanonen werden um das Denkmal Friedrichs des Großen gruppiert. Ein Meer von Menschen wohnte diesem Schauspiel bei und der Jubel pflanzte sich weiter und drang bis in die entlegendstcn Vororte und rüttelte die Menschen wach. Viktoria I Der Kaiser auf dem Schlachtfeld. Der Kriegsberichterstatter Scheuermann der „Leipz. N. Nachr." meldet: Am Sedantage trafen sich der ^Kaiser und der Kronprinz bei Sorbey südöstlich von Lon- guyon. Der Kaiser fuhr dann im Kraftwagen weiter zum Königs-Grenadier-Regiment Nr. 7, dessen Kommandeur Prinz Oskar ist. Der Kaiser hielt eine Ansprache an daS Regiment, das mit einem begeisterten Hurra antwortete und die Na tionalhymne anstimmte, während die Sonne gol den unlerging und von Verdun die Kanonen dröhnten. Angesichts der ununterbrochenen Sie gesmeldungen kann erneut versichert werden, daß kein Mißerfolg der Deutschen an irgend einer Stelle eingetreten ist, der etwa verschwiegen wor den wäre. Auf die zahlreichen Anfragen muß erneut die Auskunft gegeben werden, daß es un möglich ist, die durch die Schlag auf Schlag fol genden Kämpfe auf beidenSeiten eingetretcnenVer luste schon gleichzeitig mit der Mitteilung über den Ausgang der Kämpfe einigermaßen zuverlässig be kannt zu geben. Die Verluste dcS Feindes an Toten und Verwundeten sind in allen Schlachten ganz erheblich größer als die unsrigen. Dazu kommen die großen Verluste des Feindes in Gefangenen, die sich noch täglich enorm steigern. Bis zum 30. August waren in Deutschland an gefangenen Feinden untergebracht von den Franzosen 283 Offiziere, 15 328 Mann, von den Russen 70 Offiziere, 10126 Mann, von den Belgiern die Offiziere unbestimmt und 12 351 Mann. In diesen Zahlen sind noch nicht enthalten die bei den Truppen und auf dem Transport befind lichen Gefangenen, ferner die Zahl der gefan genen Engländer, deren Zahl noch unbestimmt ist, sowie die bei Ncidenburg gefangenen Russen, deren Zahl, wie au anderer Stelle gemeldet, bereits auf 90 000 gestiegen ist. Prinz Ernst zur Lippe Prinz Ernst zur Lippe, ein Neffe des regie renden Fürsten starb als Leutnant der Feld artillerie am 28. August den Heldentod fürs Vaterland. Prinz Ernst stand im 23. Lebens jahre. Es ist das der dritte Verlust, den das regierende Haus jetzt zu beklagen hat. Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen schwer verwundet und gefangen. Prinz Ernst von Snchstn-Meiningen ist nach einer Meldung dcS französischen Kriegsministeriums in einem Treffen schwer verwundet worden und befindet sich im Hospital von Maubeuge. Prinz Ernst ist der zwcile Sohn deS jüngst im Felde gefallenen Prinzen F.iedrich von Sachsen-Mei ningen. Er ist 1895 in Hannover geboren und steht als Leutnant in einem thüringischen Infan terieregiment. Der Husarenritt eines preußischen Prinzen. Ein erstaunliches Nenerstücklein hat ein Sohn des Pcinzenpaarcs Friedrich Leopold vollbracht. Er ist es gewesen, wie erst jetzt bekannt wird, der als erster deutsch» r Offizier mit einer Patrouille von drei Mann in daS noch nicht eroberte Lüttich hincinsprengte, in der linken die Pistole, in der rechten den blanken Säbel. So ritt die tapfere kleine Schar in die Festung und es gelang ihr auch, im gestreckten Galopp eine französische Patrouille von 20 Mann gefangen zu nehmen und sie in das deutsche Lager als erste Sieges beute heimzubringen. Berluftlisten der Preußischen und bayrischen Armee Die 17. preußische Verlustliste umfaßt 1206 Namen, davon 148 Tote. Non Offizieren sind als tot aufgeführt 14, als schwer verwundet 12, als leicht verwundet 10, als verwundet 11, als vermißt 5. Unter den Mannschaften ist aufgc- führt als leicht verwundet der Füsilier Ernst Beuthe aus Strehla. — Die bayrische Verlust liste umfaßt 337 Namen. Als tot sind aufge führt 8 Offiziere und 32 Unteroffiziere und Mannschaften. Tie Zahl der Verwundeten wird mit 6 schweren, 2 leichten, 1 Verwundeten an gegeben. Ein Offizier wird vermißt. Die bayrische Liste enthält auch zwei Namen aus Sachsen: Unteroffizier d.R. Oswald Frantz aus Seitendorf und Chevauleger Ernst Nötzel aus Annaberg. Beide werden vermißt. Eine neue Entlarvung unserer Feinde. Das unter dem Einflüsse der Tripelentente stehende römische Blatt „Bolletino" bringt auS London folgende Depesche: Das „Foreign Office" besitzt Beweise einer sensationellen Tatsache. Man weiß jetzt, daß der deutsche Gcneralstab die KricgSercignisse beschleunigte, als er in den Besitz aller sranzösischen Mobilmachungspläne gelangte. Diese Pläne fixierten das Einvernehmen zwischen Frankreich und Belgien für freien Durch zug der französischen Truppen durch Belgien, um schnell von einer wenig geschützten Stelle aus in das Herz Deutschlands dringen zu können. Die französische Negierung erhielt geheime Kunde über den Verrat dieses Geheimnisses, aber der deutsche Generalstab erfuhr auch dies und be schleunigte den Krieg, um Frankreich keine Zeit zur Ausarbeitung eines neuen Angriffsplanes zu lassen. Unter solchen Umständen mußte Deutschland natürlich früher ausstehen. Repressalien gegen die Anwendung von Dum-Dum-Geschossen. Ein Protest der deutschen Regierung gegen die Anwendung von Dum-Dum-Geschossen ist, wie Major a. D. Moraht im „B. T." bemerkt, aussichtslos. D-e Anwendung dieser aller Mensch lichkeit Hohn sprechenden Geschosse durch unsere Truppen als Vergeltung ist ausgeschlossen. Des gleichen die Anwendung des in früheren Kriegen benutzten Mittels, die Gefangenen für Bestiali täten des feindlichen Heeres verantwortlich zu machen und jeden zehnten Mann über die Klinge springen zu lasse«». Daher dürste nur übrig blei ben, beim FricdenSschluß eine ganz besondere Entschädigung für diejenigen deutschen Soldaten vom Feinde zu erzwingen, die von Dum-Dum- Geschossen verwundet wurden. Der Zeppelin über Antwerpen. Augenzeugen melden: Der Zeppelinkreuzer, der Antwerpen überflog, richtete wett größeren Schaden an, als offiziell zugegeben wird. DaS Luftschiff zerstörte durch Bombenwürfe beim Ber- chenschen Bahnhofe an mehreren Stellen die Eisenbahn und die Telegraphenleitungen und beschädigte den Militärschlachthof bei Schitschotel. Die dortige Bevölkerung flüchtete in wilder Panik, zum Teil in Nachtkleidern, «rach der inneren Stadt. Wie verlautet, bombardierte der Zeppelin kreuzer die Leuchtgas-Tanks bei Borgerhout und verwundete 12 Personen. Die Schlacht bei St. Quentin. Nachträglich wird gemeldet: Die Armee von Bülow hat in der für sie siegreichen Schlacht bei St. Quentin gegen vier französische Armee korps und drei Reservedivisionen gekämpft. Die Schlacht war heiß und hat fast zwei Tage gedauert. ? Verhaftung eines elsässischen Zeitungsverlegers. Die „Neue Mülhausener Zeitung" meldet, daß vorgestern nachmittag Hans Benkmann, der Verleger und Besitzer des „Mülhausener Tage blattes", von der Zivilbehörde verhaftet worden ist. Das Wcitererscheinen des „Mülhausener Tageblattes" wurde verboten. Ueber den Grund der Verhaftung ist nichts bekannt. Deutsch-österreichische Aufrufe an die Polen. Das Lemberger Blatt „Dziennik PolSkie" meldet: Deutsche,Flieger haben aus Flugmaschinen ia mehreren Städten Russisch-Polens Manifeste herabgeworfen des Inhalts: „Der Moment der Befreiung vorn russischen Joche ist da. Wir kommen als Freunde und wir bringen Euch die Freiheit und Unabhängigkeit, für die Eure Väter so viel gelitten haben. Erhebt Euch! Denkt an Eure ruhmvolle Vergangenheit! Verbindet Euch mit den Heeren Dcuiskylands und Oesterreich- Ungarns!" DaS Manifest trägt die Unterschrift: Die Oberkommandos der deutschen und österrei chisch-ungarischen Armeen. Der Hafen von Cattaro von der französischen Flotte beschossen. Außer bei der ziemlich belanglosen Vernichtung eines alten österreichischen Kreuzers hat die eng lisch französische Flotte im Mittelmeer sich bisher ziemlich untätig verhalten. Jetzt wird auS Wien gemeldet: Amtlich wird bekannt gegeben: An« 1 Sep tember morgens erschien die französische Mittcl- mcerflotte, bestehend aus 16 große«« Einheiten, nämlich Schlachtschiffen und Panzerkreuzern, so wie zahlreichen Torpedobootfahrzeugen, auf große Entfernung vor der Einfahrt in die Bucht von Cattaro. Sie gab vierzig Schüsse aus schwerem Kaliber gegen das veraltete Fort auf Pimta d'Ostro ab, ohne den dortigen Werken Schaden znzusügen. Von der Besatzung wurden drei Mam« leicht verwundet. Die Flotte dampfte dann eine Zeitlang ii« nordwestlicher Richtung, wandte dann in südlichem Kurse, um anscheinend die Adria zu verlassen. Es handelt sich daher offenbar um eine wirkungslose Demonstration der französische«« Streitkräfte an unserer südlichen Küste. Der König der Belgier verwundet. Das Bombardement von Mechel«« richtete großen Schader« an. König Albert, der sich bei seiner« Trupperi befand, wurde an einer Hand durch ein Granatstück verwundet. Er leitete per sönlich den Rückzug der Truppen. Die Granate schlug in seiner unmittelbaren Nähe ein. Die Hinterräder seines Automobils wurden zertrüm mert. In der Liebsrauenkirche wurde Rubens' berühmtes Bild „Der rvuyderbare Fischfang" vernichtet. Die langen Beine der Engländer. Man schreibt der „Tägl. Rundsch.": Die Schlacht bei Saint Quenlin, in der die Engländer auf den ersten Anhieb vollständig geschlagen wurden, verlief nicht ganz so, wie sie von unserer Sille geplant war. Unsere Heeresleitung stand nämlich ganz auf dem Bismarckschen Standpunkt, daß wir Deutschen ein englisches Söldnerheer, wenn cs die Dreistigkeit hat, auf dein Festland gegen und anfzutreten, unter allen Umständen „arre tieren" sollten. Um sie prompt einzufangen, hatte der Gemral v. Kluck, einer der fähigsten Heer führer unserer Zeit, auch alles trefflich vorbereitet. Er hielt auf seinem rechten Flügel einen starken Tcuppinocrband gestaffelt in Reserve, der die Engländer, sobald sie im Feuer waren, in der Flanke umfassen und einkrcisen sollte; außerdem hatte er noch auf dem äußersten rechten Flügel starke Kavalleriemassen bereit, die die Umarmung vollenden, die lieben Vettern von hinlcn fassen und ganz an unsere Brust drücke«« sollten. Der ausgezeichnete Plan wäre auch unter aller« Um stände«« geglückt, — wenn die Engländer nur ein Weilchen standgehalten hätten. Aber wider alle menschliche Berechnung nahmen sie schon nach dem ersten Anprall mit einer Heftigkeit Reißaus, die als Spvrtleistung höchste Bewunderung verdient. AIS Massenrekord im Schnelllauf steht die englische Flucht bei Saint Quentin einzig da. Niemals hat man ein Heer mit so verblüffender Geschwindig keit sich entferne«« sehen. Die Engländer hatten die weitaus längeren Beine, und die Energie, mit der sie von diesem Vorzug Gebrauch machten, spottet jeder Beschreibung. Selbst unsere Kavallerie auf der rechter« Flanke hatte Mühe, in schärfster Gangart den davonwirbelnden Langbeine«« wenigstens so weit an die Hacken zu kommen, daß. sie sie von ihrer Nückzugslinie nach dem Allere abdrängten. Nur so versteht mar« die Bedeutung des Asquithschen Wortes ganz, das er mit stolzer Freude vor dem Parlament sprach „Es gelang unserem Heere, sich vom Feinde zu lösen . . Die „Ausdauer" der Engländer wird auch noch durch folgende Meldung beleuchtet: In einem Bericht deS KriegSkorrespondenten des „Daily Telegraph" findet sich der beachtenswerte Satz: „Unsere Truppen kämpften ununterbrochen drei Stunden, wurden aber gezwungen, sich nach Douai zurückzuziehen." Drei Stunden ununter brochenen Kampfes — da« ist offenbar ein Re kord für die rekordfreudigen Briten. Ein englischer Flieger bei Ostende abgeschvssen Wie der „B. Z." auS Amsterdam geineldet wird, wurde bei Ostende ein englischer Flieger heruntergeschossen. Die Minengesahr. Nach einer in London eingetroffenen Meldung ist ein Dampfer auf eine Unterwassermine gesto- - ßen und gesunken. Vor« den elf Mann der Besatzung sind sechs ertrunken. Die übrigen fünf Mann wurden gerettet. Es handelt sich nm dasselbe Schiff, das kürzlich die Mannschaft ein.s dänischen Dampfers rettete, der in derselben Gegend auf eine Mine aufgelaufen und gesunken war. Mobilmachung in der Türkei. Die „Köln. Ztg." meldet aus Konstantinopel: Auf Befehl des Sultans ist die allgemeine Mo bilmachung von Heer und Flotte in der Türkei besohle«« worden. Alle Untertanen werde«« auf- gefordect, sich unverzüglich in die Heimat zu be geben, um sich bei den Militärbehörden zu melden. Ein türkischer Einsall in Aegypten? Die „Franks. Ztg." meldet aus Nom: Aus Aegypten wird berichtet, England Igffe eine kleinere Flotte von Kreuzern und Torpedojägern an der Küste von Syrien und Palästina kreuzen, da das Gerücht umgehe, die Türkei sammle in Syrien ein Heer zum Einfall in Aegypten. Die Japaner wollen nicht- ri-kieren. Der „Köln. Ztg " zufolge wird dem „Corriere della Sera" aus London berichtet: Eine rasche Eroberung Kiautschou durch die Japaner sei nicht oorauSzusehen. Die Japaner suchte«« mit mög lichst wenige«« Verlusten durchzukommen. Zunächst würden sie eine Reihe strategischer Punkte besitzen. Japanische Blätter berichten von einem Aufstand der angeblich im Jangtse-Tale gegen Juanschikni ausgebrochen sei. T'syMOM ntrtz H^chfifcheS. ' — Wittepungsaussicht für Sonnabend, den 5. September: Auffrischende Nordwestwinde, bedeck», Temperaturrückgang, zeit weise Niederschlag, Gewitter nicht ausgeschlossen. * — Der Pakelverkehr nach Oesterreich-Ungarn, Dänemark, Schweden, Norwegen, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und nach den übrigen neu traler« Ländern auf den Wegen über die Schweiz und über die Niederlande ohne Berührung feind liche«« Auslandes ist vom 5. September ab wieder zugelassen. * — Formulare zu Feldpostkarten mit Ant wort au das Feldheer. Bei den Postanstaltei« werden jetzt auch Formulare zu Feldpostkarten mit Antwort an das Feldheer zum Verkauf an das Publikum bereitgehalten. Dec Verkaufs preis für die Doppelkarten beträgt wie bei den einfache«« 5 Pf. für je 10 Stück. D^e Absender der Doppelkarte haben die Adresse auf dem Antworttcil deutlich und genau selbst niederzu- schrciben. Erst dann wird die Einrichtung zum Vorteil für die KciegSteilnehmir im Felde, «venu ihnen die Mühe des Adrcsseschreibcns abge nommen wird. * — Schmiede, die im Hufeisen-Schmieden geübt sind, auch solche, die nicht mehr felddienst fähig sind, werden aufgefordcrt, sich als Kriegs freiwillige bei den berittenen Truppenteilen der Garnisoi« Dresden zum Eintritt zu melden. * — Wahl der Mitglieder der Kreis-Kör- Kommission. Die Kreishauptmannschast hat auf Grund voi« tz 19 des Gesetzes vom 15. März 19l3, die Unterhaltung und Körung der Zucht bullen betreffend, die Herren Geh. Ockonomierat, Lehngutsbesitzcr Johannes Schubart in Euba und Ockonomierat Rittergutsbesitzer Max Stahl auf Wittgcnsdorf als Mitglieder der Kreitz-Kör- Kommission, sowie die Herren Nittergutspächtcr Theodor Schneider in Erdmannsdorf und Lehn gerichtsbesitzer Theodor Heymann in Großolbers dorf als deren Stellvertreter auf die Dauer von sechs Jahre«« gewählt. * — Die Maul- und Klauenseuche ist am 31. August d. I im Königreich Sachsen in 9 Ge meinden und 24 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. August war 6 Ge meinden und 23 Gehöfte. * — Nachahmenswert. Im „Falkcust. Anz." ist folgende Anzeige zu lesen: „Jin Auftrage meines Mannes schlachte ich ein Schwein für die hilfsbedürftige«« Familien der zur Fahne einbe- rufcncn Mannschaften und für sonstige hilfsbe dürftige Fainilien in Ellefeld. Mittwoch, den 2. September, nachmittags von 3 bis 6 Uhr können sich die Betreffenden in meinem Ladcn einfinden. Selma Feustel, Fleischerei von Ernst Feustel, Ellefeld." * Hohenstein-Ernstthal, 4 Sept In unserer Stadt ist jetzt ein Zweigverein vorn Roten Kreuz gegründet worden. Die Hauptziele des Vereins sind: Die Ausbildung von Helferinnen für das Rote Kreuz zu übernehmen, für die Stellung voi« geschulte«« Krankenpflegerinnen für die Ne- sirven-Elappen-Kciegslazarette und ähnliche An stalten Sorge zu tragen, sich beim Einrichten von Erfrtschungsstellen zu beteilige«« und das Sammeln und Zuführen frciw.lliger Gaben zu betreiben. Für Frauen und Mädchen bietet sich hier Gelegenheit, ihre Dienste dem Vaterland zur Verfügung zu stellen.