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NeiW, dm u. September M4. Rr. 212. Fernsprecher Nr. 151. Geschäftsstelle Bahnstraße 3. 41. JühWW Tageblatt . -».Osdorf Wüstenbrand, Mittelbach, Urfpmng, Kirchberg, Erlbach, für Hnhenstetn-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bems M -.«M, Reiuasvrei» bettteirr Liefrruna ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung in den Geschäft» Der,H°h.nstei..-Ernstth°le- Anzeiger' erscheint mit Ausnahme der Sonn» und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgende^ ag^ ^^^hestellen, die Austräger, sowie sämttich. Kaiserl. Postanfialten und die Landbrieskäger entgegen pellen Mb. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10Pfg. Bestellungen nehmen d l Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15Pfg-, im Reklameteil die Zeile MPfg. Di A. . Silage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag da- .Illustrierte Sonntagsblatt-. - Anzeigengebühr die 6gesp° , ^,„d-n «m Abend vorher erbeten. 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Entspreche«» de» Prinzip »er innere« Linie wendet sich nach dem Tieg über die russischen Truppe« an »er Rardfraut ««««ehr »ie Aktion »er vefterreicher gegen »e« Gegner in» Osten. Einsatz wert ist, den eine Belagerung erfordert, und da kommt rin moralischer Faktor in Betracht. Selbst wenn Herr PoincarS Bordeaux zur offi ziellen Hauptstadt Frankreichs erklärt hat, so wird sich Franfteich doch nie für besiegt halten, ehe nicht deutsche Doppelposten vor dem Elysee und praktischer, wenn ein solcher verlorener Außen posten wie Verdun einfach sang- und klanglos geräumt wird, wie das die Franzosen mit ReimS gemacht haben. Das ist zwar nicht gerade heldenhaft, erhält aber doch der Feldarmee un gefähr ein Armeekorps. Denn was hat die Ver teidigung von Maubeuge genützt! 130 Bataillone Nationalgarde, zusammen etwa 300000 Mann. Davon waren, nach Moltkes Berechnung, nach außen, also bei Ausfällen ver wendbar: 60 000 Mann mit 5000 Säbeln und 124 Feldbatterien. DaS ist heute ja ganz anders, aber in demselben Maße ist ja auch die Zahl der Volksheere gestiegen, so daß im Grunde ge nommen ganz genau dieselben Verhältnisse wie 1870 vorliegen. Fragt sich nur, ob der Besitz von Paris den Zeichnet -ie Kriegsanleihen! Nicht einmal ein Opfer ist es, was von Euch verlangt wird! Man bietet Euch zu billigem Kurse Wertpapiere von hervorragender Sicherheit mit ausgezeichneter Verzinsung! Sage Keiner, daß ihm die flüssigen Mittel fehlen! Durch die Kriegsdarlehnskassen ist im weitesten Umfang dafür gesorgt, daß die nötigen Gelder flüssig gemacht werden können. Eine vorübergehende kleine Ziuseinbuße bei der Flüssig machung muß heute jeder vaterländisch gesinnte Deutsche ohne Zaudern auf sich nehmen. Die deutschen Sparkassen werden den Einlegern gegen über, die ihre Sparguthaben für diesen Zweck verwenden wollen, nach Möglichkeit in weitherziger Weise auf die Einhaltung der Kündigungsfristen verzichten. Näheres über die Anleihen ergibt die Be kanntmachung lmseicl Reichsbank-Dircktoriums, die heute an anderer Stelle dieses Blattes er scheint. Wenige Tage haben genügt, di« österreichi schen Truppen vor Lemberg von der Verteidi- gung, die mit einem allerdings nur au« strateai- schen Gründen gebotenen Rückzug endete, wieder zum Angriff vorgeben zu kaffen. Die russischen Meldungen von einem entscheidenden Sieg der Ruffen bei Lemberg, der schon in Petersburg bejubelt und gefeiert wurde, konnte» nicht besser find'die Oesterreicher mit frischen kampfbegeistert wieder zum Angriff übergegan- aen und eine neue Schlacht wird den Ruffen beweisen, daß der Gegner, den sie vernichtet glaubten, noch ebenso kräftig zuzupacken versteht, wie im Anfang der Kämpfe. Man darf wohl annehmen, daß von den Oesterreichern neue Kräfte herangezogen wurden. Durch die Siege im Norden sind dort Truppen frei geworden, die die Reihen der Kämpfer von Lemberg ver- stärken konnten. Und auch sonst sind wohl noch Truppen herangezogen worden. So geht eS denn zum zweiten Male in eine Schlacht, deren Mittelpunkt Lemberg bilden wird. Und die Augen von ganz Europa werden auf diesen Kampf gerichtet sein. Hängt doch von seinem Ergebnis zum großen Teile das Endresultat de« ganzen russischen Vorstoßes ab. Wir find fest überzeugt, daß unsere Verbün- Hand, uns die direkte Verbindung Metz—Verdun —Paris freigibt und damit unsere Nachschublinte durch Belgien außerordentlich entlastet würde. Erst nach einer schlechthin entscheidenden Feld schlacht kann und wird eine Belagerung von Paris von uns ernsthaft ins Auge gefaßt werden. Wenn französische Telegramme damit renommieren, daß Paris wegen des zu weiten Kreises seiner Außen forts nicht mehr einzuschließen und zu belagern sei, so ist das, wie die „Lpz. N. N." schreiben, natürlich Unsinn. Gewiß, die Linie der Äußen- werke ist erweitert und die Zahl der Forts ist heute größer als 1870, aber sie erfordern genau in demselben Verhältnis auch mehr Verteidiger. 1870 bestand die Besatzung von Paris in 50000 Linientruppen, 14000 Marinesoldaten und 8000 Gendarmen Dazu kamen 115000 Mobilgarden und dann die mehr als fragwürdige Zahl der Ser Km-s östlich von Paris. Wie schon gemeldet, will man in Paris seit einigen Tagen den Kanonendonner einer großen Schlacht hören, die südöstlich der Hauptstadt statt finden soll. Nach anderen Meldungen soll die Schlacht jedoch im Norden von Paris in der Linie Mitry—Meaux — Nanteuil ausgefochten werden. Beides ist natürlich möglich. Im letz teren Falle handelte es sich wahrscheinlich um einen Kampf mit den um St. Quentin und Combles geschlagenen englisch-französischen Trup pen, die, bevor sie zwischen dem FortSgürtel von Paris verschwinden, sich entweder noch einmal gestellt haben oder noch einmal angefaßt worden sind. Wahrscheinlicher klingt es aber, daß ein Kampf südöstlich von Paris stattfindet. Denn wirft sich die bei Reims und Verdun geschlagene, zehn Armeekorps und mit der Kavallerie rund 450—500000 stark gewesene, französische Armee nach Paris hinein, so läßt sie — eine aussichts lose Belagerung vor Augen — eine klaffende Lücke zwischen sich und ihrer mit der Front nach Nordosten an der lothringischen Grenze in der Linie Verdun—Toul - Epinal—Beifort stehenden Ostarmee, deren linker Flügel bei Verdun einfach in der Lust hängt und von den siegreich und schnell über Reims und westlich Toul vordringenden deutschen Armeen leicht von dieser linken Flanke aus angegriffen werden kann. Das kann aber bei einer bereits einmal geschlagenen Armee leicht zur Katastrophe führen. So ist es ziemlich wahrscheinlich, daß die zwischen Reims und Verdun geschlagenen 10fran- Wir stehen allein gegen eine Welt in Waffen. Vom neutralen Ausland ist nennenswerte finan zielle Hilfe nicht zu ermatten, auch für die Geld beschaffung sind wir auf die eigene Kraft ange- wiesen. Diese Kraft ist vorhanden und wird sich betätigen, wie draußen vor dem Feinde, so in den Grenzen des deutschen Vaterlandes jetzt, wo es gilt, ihm die Mittel zu schaffen, deren es für den Kampf um seine Existenz und seine Welt geltung bedarf. Die Siege, die unser herrliches Heer schon jetzt in West und Ost errungen, berechtigen zu der Hoffnung, daß auch diesmal wie einst nach 1870/71 die Kosten und Lasten des Krieges schließlich auf diejenigen fallen werden, die des Deutschen Reiches Frieden gestört haben. Vorerst aber müssen wir un» selbst helfen. Großes steht auf dem Spiele. Noch erwartet der Feind von unsrer vermeintlichen finanziellen Schwäche sein Heil. Der Erfolg der Anleihe muß diese Hoffnung zerstören Deutsche Kapitalisten! Zeigt, daß Ihr vom gleichen Geiste beseelt seid wie unsere Helden, die in der Schlacht ihr Herzblut verspritzen! Deutsche Sparer! Zeigt, daß Ihr nicht nur für sondern auch für das Vaterland gespart habt! Deutsche Korporationen, Anstalten, Spar kaffen, Institute, Gesellschaften, die Ihr unter! dem mächtigen Schutze des Reichs erblüht und gewachsen seid! Erstattet dem Reiche Euern Dank in dieser schicksalsschweren Stunde! Deut sche Banken und Bankiers! Zeigt, was Eure glänzende Organisation, Euer Einfluß auf die Kundschaft zu leisten vermag! I zeigt nur an wenig Stellen Spuren des Krieges. I Gegenüber der Universität sind allerdings eine ! Anzahl Häuser zusammengeschossen, weil nach I der Besetzung der Stadt auf unsere Soldaten von hier aus geschaffen wurde, wie behaupte! wird, von russischen Studenten. Die schönste Brücke Lüttichs und die meisten Brücken im Maastale wurden von den Belgiern in ganz zweckloser Weise selbst gesprengt. Unsere Truppen errichteten in kürzester Zeit Notbrücken. Zwischen Lüttich und Tirlemont, wo unsere Truppen in breiter Front sich vorwärtsbcwegten, sieht eS bis auf wenige Stellen friedlich aus, als ob nie der Fuß eines Soldaten die Gegend be treten hätte. Nirgends hat man den Eindruck, als ob unsere Truppen ohne Not zerstört oder verbrannt hätten. Tirlemont selbst ist gänzlich unversehrt. Von Löwen ist lediglich derjenige Stadtteil niedergebrannt, in dem die heimtückischen Ueberfälle und anhaltenden Straßcnkämpfe statt gefunden haben. Unsere Truppen selbst suchten zu retten, waS zu retten war. In der Stadt Brüssel ist keinem menschlichen Wesen auch nur ein Haar gekrümmt worden. Das Eigentum der Bürger wird auf das peinlichste respektiert. Alle Requisitionen der Truppen, wie alle Ein käufe der einzelnen Soldaten erfolgen gegen Barzahlung. Das große Jndustriebecken von Charleroi ist so gut wie vollständig verschont geblieben; alle Fabriken und Werke sind intakt. In der wetteren Umgebung von Maubeuge sind die großen Otte im wesentlichen unberührt. Dagegen sind Zerstörungen in der näheren Um gebung, soweit sie im Bereich der Geschütze der Festung liegen, erheblich. An dieser Stelle schiebt Dr. Helfferich ein, daß die bei Ausfällen aus Maubeuge gefangenen Engländer übereinstimmend aussagten, daß sie ihre scharfe Munition aus einem in Maubeuge dieses Krieges: zu einem Friedensschluß, der dem deutschen Volke auf hundert Jahre den Frieden sichert. zösischen Korps sich in einer Linie, die sich rechts an die .. , starke Festung Toul und links locker an die I nicht wieder deutsche "Artilleristen an den auf die Ricsenfestung Paris anlehnt, zu einer neuen — I Hauptstadt gerichteten Kanonen der Pariser Forts und diesmal dann wohl entscheidenden — Schlacht I stehen. Und deshalb ist eine Belagerung von gestellt haben. Das würde auch zu der franzö- ! Paris unumgänglich. Sie muß nach der Be- sischen Angabe stimmen, daß die Front, auf der siegung der französischen Feldarmee ein Ziel der gekämpft wird, 250 Kilometer lang ist. Sie würde deutschen Herresleitung bleiben. Denn nur im ungefähr direkt west-östlich von Paris nach Toul I Besitze von Paris kommen wir zu dem Ziel verlaufen und dort mit einem Knick nach Süd- " ' " - osten weiter über Epinal nach Belfort reichen. Es ist außerordentlich schwer, auch nur Ver- mutungen über diese Schlacht niedeczuschreiben, weil jede eintreffende positive Meldung alle solche i , Vermutungen über den Haufen werfen kann. I WnU-l-sA RAI Nach den in den Zeitungen der neutralen Länder ! durchfiltrierten französischen Meldungen ist aber ! die obige Vermutung die wahrscheinlichste. I V Existiert eine solche Schlachtlinie, so würden I vor ihr als aufgegebene Außenposten die Festungen l Vor Lemberg hat eine neue Schlacht ihren Verdun und Nancy liegen^ Daß Nancy belagert I Anfang genommen. Und zwar sind diesmal wird, wissen wir; und daß unsere Belagerungs- l die Oestcrrricher der angreifende Teil. Aus dem artmerle vor Verdun steht, ist anzunehmen. Bei I A. A. KriegSpreffequartier wird unterm 9. Sep- der raschen Arbeit, die unsere Belagerungsartillerie I tember gemeldet: neuerdings leistet, haben Festungen wie Verdun I als Einzelerscheinung sehr an Bedeutung einge- * büßt. Bisher rechnete man damit, daß sie durch ! Offensive i» Nimm Va» Lemberg. Die eine Belagerung wenigstens einen großen Teil der feindlichen Streitkräfte auf längere Zeit fest legten. Heute ist das, nachdem Maubeuge unser Belagerungskorps keine 14 Tage aufgehatten hat, nicht mehr der Fall Da dar Schicksal einer belagerten Festung gegenüber den neuen Ge- schützen unabwendbar ist, scheint «S auch fast Wir find fest überzeugt, daß unsere Verbün- I Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt deten hier ihren Mann stehen werden. Liegt! eine ausführliche Schilderung des Direktors der doch schon eine wunderbare Kraft in diesem I Deutschen Bank Dc. Karl Helfferich über den neuen kräftigen Vorstoß der Oesterreicher, der ! Zustand Belgiens. Dr. Helfferich schreibt u. a.: sofort einem eben erst erfolgten Rückzug sich an- I Einzelne Ortschaften sind völlig zerstört. Teils schloß. Gewiß stehen bei Lemberg noch schwere I ist in diesen Ortschaften heftig gefochten morden, Kämpfe bevor. Denn auch heute noch stehen ! teils erfolgte die Zerstörung wegen heimtückischer die Oesterreicher vor Lemberg einer gewaltigen I Ueberfälle nach friedlicher Kapitulation. So russischen Uebermacht gegenüber. Und doch I ist die kleine Stadt Btttice niedergebrannt morden, müssen wir erwarten, daß es ihnen gelingen I weil der Bürgermeister des Ortes nach einer wird, den Feind zu werfen. Die neue Schlacht I Bewillkommnungsansprache den Führer der deut- bei Lemberg wird den harten Kampf entscheiden. I schen Abteilung niederschoß und gleichzeitig aus Ein schweres Ringen, aber wir erwarten fest, I allen Fenstern ein wütendes Feuer auf die in ein Ringen mit glücklichem Erfolg. I den Straßen haltenden deutschen Kolonnen er ¬ öffnet wurde. Dagegen ist der große Jiidustricort Verviers völlig intakt. Die Stadt Lüttich selbst