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gräbern verantwortlich ist. Während noch 1870 der allgemeine Brauch herrschte, den Toten die Stiefel auszuztehen, um sie noch weiter dem Vaterlande nutzbar zu machen, wird diesmal der gefallene Krieger in voller Ausrüstung der Erde übergeben. Wertsachen sowie die Brustbeutel nimmt die Lazarettkommission an sich und hin. lerlegt sie gegen Quittung beim Bürgermeister deS Ortes, damit sie nach Schluß des Krieges den Angehörigen als letztes Andenken übermittelt werden können. Die Toten selbst werden in die mitgeführten Zeltbahnen gehüllt und in vorge- schriebener Weise nebeneinander in die Riesengrüfte gelegt. Feindliche Krie-Strophäen. Unsere Krieger wissen sich vor Stolz nicht zu lassen, wenn sie im Triumph eroberte Ge fangene, feindliche Geschütze und Fahnen in das Lager geschleppt bringen. Im großen Publikum aber herrscht noch große Unkenntnis über Wert und Verwendung solcher Kciegstrophäen. Herr gott ! denkt da mancher, wenn da nun die vielen Tausende Gefangenen, die sie jetzt fortwährend nach Deutschland transportieren, eines TageS „Revolution machen" und auf uns friedliche Bürger schießen! Gemach, so etwas gibt es nicht. Denn die gefangenen Franzosen und Russen, die da unter sicherer Bedeckung in unser Land geschafft werden, haben weder Säbel noch Gewehre noch Kugeln mehr, und zu ibrer Be wachung genügen ein paar Mann Landsturm. Gewöhnlich werden sie auf unseren Truppen- Übungsplätzen, inneren Festungen oder in schnell errichteten Barackenlagern in der Nähe größerer Garnisonsorte untergebracht. Sie können zu öffentlichen oder privaten Arbeiten verwendet werden, werden wie unsere eigenen Truppen im Frieden verpflegt und werden nach Kriegs schluß wieder über die Grenze geschickt. Und die eroberten Geschütze? Die behält der Sieger natürlich „zur bleibenden Erinnerung", stellt sie an öffentlichen Plätzen und in Zeughäusern aus, oder baut aus ihnen so großartige Monumente, wie z. B. die Siegessäule in Berlin, deren drei Turmwände in ihrer ganzen Höhe mit vergol deten Kanonenrohren der Franzosen geschmückt sind. Eine Verwendung durch unsere Artillerie ist nicht gut möglich, da das System in unser Heer nicht eingeführt ist. Trotzdem kommt eS allerdings zuweilen vor, daß französische Ge schütze von deutschen Mannschaften bedient wer den, — in einer siegreichen Schlacht nämlich, wenn unsere Artilleristen dem fliehenden Feind aus den eben eroberten Geschützen und seiner eigenen Munition den Abschiedsgruß nachsenden. Im übrigen ist das Material selbst beschädigter Kanonen noch verwendbar, da unsere Technik daraus neue zu gießen versteht. OerMche» «n» SSchfifcheS. *— Extrablätter. Da an uns wieder holt die Bitte um regelmäßige Zustellung von Extrablättern in die Wohnung ergangen ist, beabsichtigen wir diese Einrichtung, die bereits zahlreiche auswärtige Zeitungen seit längerem getroffen haben, ebenfalls einzufiihren. Wir bitten deshalb alle diejenigen, die hiervon Gebrauch machen wollen, dies entweder unseren Austrägern mitzuteilen oder ihre Adresse in unserer Geschäftsstelle niederzulegen. Die Zustellung wird dann immer schnellstens gegen die kleine Gebühr von S Pfg. pro Stück oder im Abonnement von 1 Mark pro Monat er folgen. *— WittevungSaussicht für Mittwoch, den 26. August: Ostwinde, heiter, nachts kühl, tagsüber wärmer, trocken. *— Weitere neue Schnellzüge. Von morgen Mittwoch ab verkehren weitere Schnellzüge und zwar zwischen Chemnitz-Hbf. und Leipzig-Hbf. über Bad Lausick. Der neue Schnellzug wird Chemnitz Hbf. vorm. 11,05 verlassen, nur in Burgstädt (11,21) halten und 12,23 nachm. in Leipzig-Hbf. eintreffen. In der umgekehrten Richtung erfolgt die Abfahrt von Leipzig-Hbf. nachm. 5,45, auch dieser Zug hält nur in Burg städt (6,49) und langt 7,09 abends in Chemnitz- ^hbf. an. Erleichterung für den Güterverkehr. Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen weist darauf hin, daß nunmehr nach Wiederaufnahme des vollen Eisenbahn-Güterverkehrs von den Abfertigungsstcllen Sendungen nach deutschen Orten zwischen Rhein nnd Weichsel ohne beson deren Zulaffungsichein angenommen werden. *— Weitere Einberufnug österreichischer Militärpflichtiger. Alle in hiesiger Gegend noch aufhältlichen Ol sterrcichcr seien auf die Be kanntmachung des österreichischen Konsulats in vorliegender Nummer aufmerksam gemacht. *— Kriegsfreiwillige. Das König!. Bezirks- Kommando Glauchau veröffentlicht folgenden Aufruf: Alle nicht dienstpflichtigen Personen, welche sich nach Eintritt der Mobilmachung zum freiwilligen Diensteintritt gemeldet haben und von den Ersatztruppenteilen wegen Uebcrfüllung der Etats zurückgewicscn werden mußten, sowie diejenigen Personen, welche sich jetzt noch frei- willig melden wollen, werden aufgefordert, sich Donners! ag, den 27. August 1914, nachmittags 1 Uhr bei dem ihrem Wohnorte nächst gelegenen Bezirkskommando zwrcks ärztlicher Untersuchung und Aufnahme in die Freiwilligcn-Liste zu stellen. Die Meldung hat zunächst lediglich den Zweck, fcstzustellen, über wieviel Freiwillige noch ver- fügt werden kann. ES wird hierbei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle an das Kriegs ministerium, Generalkommando oder anderweiten Behörden gerichteten schriftlichen Gesuche um Einstellung als Kriegsfreiwilliger zwecklos sind und nur das Geschäftsverfahren erschweren. * — Freiwillige MilitärverwaltungSbeawte gesucht. Diejenigen früheren mittleren Beamten der Militärverwaltung und die ehemaligen Unter zahlmeister oder Zahlmeisteraspirauten, die bereit sind, sich während des Krieges der sächsischen Militärverwaltung zur Dienstleistung zur Ver fügung zu stellen, werden ersucht, sich entweder schriftlich oder persönlich mit ihren Ausweisen bei der Armee-Verwaltungs-Abteilung deS Kriegs- Ministeriums in DreSden-N. zu melden. * — Sie sächsische staatliche KriegShilfe. Unter dem Vorsitze deS Staatsministers Graf Vitzthum von Eckstädt fand im Ministerium des Innern eine Sitzung des aus Anlaß deü Krieges ge bildeten wirtschaftlichen Ausschusses statt, an der außer den Staatsministern des Innern und der Finanzen der Oberbürgermeister von Dresden und Vertreter der Behörden, der Bankwelt, der Industrie und der Landwirtschaft teilnahmcn. Die Versammlung, die alle mit dem Kriege zu sammenhängenden wirtschaftlichen Fragen ein gehend besprach, kam im wesentlichen zu folgenden Ergebnissen: Der Bedarf der Landwirtschaft an Erntearbeitern ist reichlich gedeckt und tue Ernte in den meisten Landesteilen gut eingebracht. Schwierigkeiten zeigen sich noch bei der Feldbe stellung durch den Mangel von Spmmvie^. Von der Bildung eines besondeleu K iezsausschuffes der sächsischen Industrie soll vorläufig abgesehen werden. Die in manchen Kreisen der Industrie angeregte Einführung eines Wechselmoratoriums wurde als unnötig und bedenklich bezeichnet. Die Versammlung nahm dankbar davon Kennt- nis, daß auf allen Eisenbahnlinien der Eisen bahnverkehr, wenn auch zunächst noch in be schränktem Maße, wieder zugelassen ist. Den Umfang der Arbeitslosigkeit festzustellen, sei noch verfrüht, da anzunehmen sei, daß nach Wieder einführung der Güterzüge manche Fabriken ihre Betriebe wieder öffnen. Mit Dank wurde die Erklärung der Finanzverwaltung entgegenge nommen, daß die im Gange befindlichen Bauten fortgeführt und weitere größere staatliche Bauten in Angriff genommen werden sollen. Ferner wurde die Gründung einer Kreditbank in Aus sicht genommen; den Bezirksverbändcn wurden entsprechende Mittel zur Verfügung gestellt. Die Unterstützung der ärmeren Gemeinden wird der Landesausschuß für Kriegshilfe als besondere Aufgabe ansehen. * — Richtig adressieren! Beim Postamt 1 Metz liegen Hunderttausende von Briefsendungcn an Angehörige des Feldheeres mit Aufschrift „Schlachtfeld bei Metz oder westlicher Kriegs schauplatz Metz" usw. vor, wodurch der Dienst- betrieb in Frage gestellt wird. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß auf Sendungen an im Felde stehende Militärpersonen kein Be stimmungsort, sondern nur: Armeekorps, Division, Regiment, Kompagnie usw. anzugeben ist. * — Die Arbeitslosigkeit in der «trumpf- und Haudschuh-Jndnstrie deS Chemnitzer Be zirks aus Anlaß des Krieges und die Mittel zu ihrer Beseitigung bildeten den Gegenstand einer interessanten Aussprache in der letzten Be- zirksausschußsitzung der Amtshauptmannschast Chemnitz. Von zwei dem Ausschüsse angchören- den Fabrikanten, die die Verhältnisse gut kennen, wurde festgestellt, daß der Export durch die Ein stellung des Güterverkehrs schwer in Mitleiden schaft gezogen und dadurch große Arbeitslosig keit herbeigeführt worden ist. Die Fabrikanten lassen nur noch ein Drittel oder ein Viertel ar beiten. Diese seien aber auch durch die durch Hereinbruch des Krieges verschlechterten finan ziellen Verhältnisse in ziemliche Verlegenheit ge raten. Die Fabriken müßten geschlossen werden, wenn die Regierung nicht durch eine große Aktion finanzieller Art eingreife, denn die eigenen Mit tel der Fabrikanten reichten nicht mehr aus, und mit den Darlehnskassen sei nicht zu rechnen. Es wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß der gegenwärtige Zustand als ein Uebergang bald beseitigt sei und bald wieder normale Verhält nisse eintrcten werden. * Hoheastein-Crusithal, 25. Nug. Da infolge der Mobilmachung auch der größie Teil unserer Schutzmann schäft zu den Fahnen eilen mußte, hat sich die Einstellung von HilfSschutzleutcn not wendig gemacht. Als solche sind jetzt von dem Stadtrat verpflichtet worden der Expedient Oskar Emil Uhlig, die Webermeister Emil Weber und Friedrich August Gläßer und die Weber Fried rich August Büchner, Emil August Dressel, No- bert Gustav Guthe, Karl August Junghänel, Karl Hermann Junghänel und Karl Hermann Rehm. *— Sine öffentliche Stadtversrbnetensitzung findet morgen Mittwoch abend statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Kenntnisnahme von der Abrechnung über das 105er Regimentsfest, 2. Uebernahme der Kosten für die Auswechselung der Wüsteubrander Wasserleitung auf Ansatz 17 der Wasserwcrkskasse 1914, 3. Gasanschluß für die Firma Drechsel und Günther und Aufstellung einer Straßenlaterne am Eingang zur Straße nach dem neuen Friedhof, 4. Beteiligung an der Begründung einer Kriegskreditanstalt, 5. Grund sätze für die Verteilung der Hilfsgelder. *— DaS Gingen von patriotischen Liedern ist während der letzten Tage, an denen von un serer Armee so prächtige Erfolge gemeldet wur den, unter der zurückgebliebenen Jugend allge mein geworden und man muß sich freuen, wie dadurch unsere Jugend ihrer patriotischen Gesin nung Ausdruck zu verleihen sucht. Ein anderes Bild gewinnt die Sache aber, wenn, wie dies vielfach geschah, junge Leute in mitternächtlicher Stunde auf dem Heimwege vaterländische Lieder nicht singen, sondern schreien. Der Gesang in einer solchen Tonstimmung und zu solcher Stunde, wo die meisten Bewohner der betr. Straßen im Schlafe liegen, muß als unbotmäßig bezeichnet werden. Solches Singe»! kann aber auch für die Beteiligten insofern einen unange nehmen Nachgeschmack bringen, als sie wegen Verübung ruhestörenden Lärms bestraft werde»» können. i s. Oberlungwitz, 25. Aug. Herr Pfarrer Werner, der früher längere Zeit an der hiesigen Kirche amtierte, dann aber einem Rufe an die Kirche in Mülsen St. Niclas folgte, kann heute sein 25jähriges Amtsjubiläum feiern. Dem be liebten Kanzelreduer und Jubilar seien auch unsere Glückwünsche dargebracht. er. GerSdorf, 25. Aug. Einen Beschluß, der die betreffenden Familien gewiß erfreuen wird, hat der hiesige Gemeinderat gefaßt. Er will den Kriegerfamilien, deren Hilfcbedürftigkeit einen besonders hohen Grad erreicht hat, zu der ge setzlichen Unterstützung eine weitere Unterstützung aus Gemeindemittcln bewilligen. Die Anträge von solchen Familien müssen von der Ehefrau persönlich im Nathause gestellt werden. * BernSdors, 25. Aug. Auch in hiesiger Gemeinde ist von feiten einiger Herren ein Aus schuß gebildet worden, der Beiträge zur Unter stützung hilfsbedürftiger Familien entgegennimmt. Es ist deshalb die Pflicht aller Gemeindeglieder, die in der Lage sind, etwa- abzugeben, sei es Geld oder Nahrungsmittel, daS dem Ausschuß zukommen zu lassen. E« haben sich schon einige Personen und auch ein Verein mit nennenswerten Gaben gezeichnet. Dies zum Vorbild vieler! * Neudörfel, 24. Aug. Erschossen wurde der frühere Bergarbeiter, jetzige Soldat Max Schnerr von hier. Am 14. August traf ihn in Kalisch das Blei eines Meuchelmörders. Er wurde auf dem ev. Friedhöfe in Kalisch begraben. Der für die Ehre des Vaterlandes Verstorbene hinterläßt eine Witwe mit 4 Kindern. * «Ülsen St. NiclaS, 24. Aug. Die seit langer Zeit krank darniederliegende Ehefrau deS Landwehrmanns Berthold, welche 4 minderjäh rige Kinder hinterläßt, verstarb gestern, während der Ehemann als Soldat an der russischen Grenze kämpft. Fürwahr ein recht bedauerlicher Fall. * Freiberg, 25. Aug. Eine Ruhmestat der Freiberger Jäger. Wie aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, hat die 3. Kompagnie des Jäger- bataillons Nr. 12. in der vergangenen Woche unter Führung des Hauptmanns Boiffelier eine belgische Kavallerie-Abteilung zusammengeschossen und den Rest von 21 Mann gefangengenommen. * Waldheim, 24. Aug. Im hiesigen Män nerzuchthaus befinden sich zurzeit noch ca. 90 Russen unter militärischer Bewachung in Sicher heitshaft. Einer derselben, dem dieser Tage eine Vernehmung bevorstand, beging Selbstmord. * Meitze«, 24. Aug. In der erster» Verlust liste der König!. Sächs. Armee war der Garde reiter Kurt Otto Reinhard Schubert aus Pisko witz bei Lommatzsch als vermißt gemeldet. Ehe aber die Eltern des Vermißter» am Donnerstag abend die Verlustliste zu Gesicht bekamen, war, wie das „Meiß. Tagebl." meldet, am Vormittag cine Karte ihres SohneS bei ihnen eingetroffen, auf der er mittcilte, daß er bei seiner Eskadron wieder eingetroffen sei. Auf dem Patrouillenritt, den er mit noch anderen Kameraden unter nommen hatte, war ihm das Pferd unterm Leib erschossen worden, und er sah sich deshalb ge zwungen, zu Fuß zu seinem Regiment zurückzu- kehren, was natürlich nicht so schnell vonstatten estng. Ueber die anderen Teilnehmer der Patrouille enthielt die Karte leider keine Mitteilung. Depeschen vom 2S. August. Der Kampf um Namur. Berlin. (Amtliche Meldung des W. T. B.) Von der Festung Namur sind 5 Forts und die Stadt in unserem Besitz. 4 Forts werden noch beschossen, ihr Fall scheint in Kürze bevorzustehen. Generalquartiermeister v. Stein. Berlin. Der Kaiser hat der Kronprinzessin Cecilie nachstehendes Telegramm gesandt: „In nigsten Dank mein liebes Kind. Freue mich mit Dir über Wilhelms ersten Sieg. Wie herrlich hat Gott ihm zur Seite gestanden; ihm sei Dank und Ehre. Ich habe ihm das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klaffe verliehen. Oskar soll sich auch brillant mit seinen Grenadieren geschlagen haben, er hat das Eiserne Kreuz 2. Klasse bekommen. Sage es Ina und Maria. Gott schütze und helfe den Jungens auch weiter und sei auch mit Dir und den Frauen allen. Papa Wilhelm." („Ina" heißt bekanntlich die Gemahlin des Prinzen Oskar, eine geborene Gräfin Bassewitz. Red.) Berlin. „Wolff" meldet: Die gesamte Presse Belgiens, mit Ausnahme der von Antwerpen, erscheint in deutscher Sprache. Der deutscherseits eingesetzte Gouverneur hat daS Weitere veran laßt. Es ist uuzunehmen, daß die französische Sprache neben der Deutschen fortbestehen wird. Karlsruhe. Auf den» Schloßhof wurde»» zwölf französische Kanone»» mit den dazu ge hörenden Munttionswagen und Protzen, die von badischer» Truppe»» erbeutet worden sind, auf gestellt. Strahburg. Vor dem Kaiserplatz sind ins gesamt 9 französische Geschütze aufgestellt. Die Bayern haben in vergangener Nacht ein erbeutete? französisches Feldzeichen eingebracht. Wien. Der „Reichspost" zufolge hat König Karol von Rumänien an den deutschen Kaiser ein sehr herzliches Tele gramm gesandt. Wie«. Der Kriegsberichterstatter Roda-Roda meldet: Ein Reisender erzählt, daß die Englän- der in Antwerpen mehrere 10000 Mann ge landet hätten. Die Truppen sollen die Festungs werke besetzt haben. Lembers. „Prieglad Lwowiki" berichtet: Bei Nadicchvlo an der österreichisch-russischen Grenze fand ein Zusammenstoß der russischen Infanterie und Kavallerie mit österreichischer Infanterie und Honved-Husaren statt. Nach einem kühnen und tapferen Bajonettangriff wurden die Feinde ge schlagen. Die Russen hatten viele Tote und Verwundete. Lemberg. Nach dem „Suowo Polsk»" be setzten österreichische Truppen nach kurzem Gefecht die Stadt Sandomir an der Weichsel. Paris. „Newyork Herald" meldet aus Washington: Obwohl der Krieg zwischen Japan und Deutschland noch nicht offiziell erklärt worden ist, hat die Regierung vor, bei den Mächten Schritte zu unternehmen, damit die Neutralität Chinas gewahrt bleibe. Stockholm. Nach einer Haoasmeldung aus Paris wurde ein Detachement von den in Mada gaskar stehenden Truppen beauftragt, den engli schen Angriff in Deutsch-Ostafrika zu unterstützen. Sieben Bataillone Kolonialtruppen und ein Artil- lerie-Regiment sollen zur Abfahrt bereitstehen. KopeohEgen. Während die englische Presse den deutschen Vormarsch als belanglos hinstellt, ist die Stimmung in Belgien selbst trostlos. Der Rückzug der belgischen Landarmee vor den deut schen Truppen ha^ einen tiefen Eindruck auf die Zivilbevölkerung gemacht. Man hatte bisher den Mitteilungen des belgischen Generalstabes geglaubt, daß es sich um äußerst schwierige Stel lung handle. Jetzt beginnt man zu verstehen, daß diese Berichte irreführend waren und die feste Zuversicht ist einer allgemeinen Verzweiflung gewichen. Die Bevölkerung ist voll Wut und Empörung gegen die belgische Regierung. Ehrtst»«ui«. Wie aus London hierher be richtet wird, sind zwei holländische Dampfer durch russische Minen, die in dieser Gegend ge legt worden sind, in die Luft gesprengt worden. Konst«nti«opel. Mehrere aus England an- pekommene ottomanische Studenten schildern die innere Lage Englands als schlecht. Die Oppo sition gegen den Krieg wachse täglich, und Ar beiterrevolten drohten. Gchl«cht»ieh»«rN i» Schlacht- »ab Biehtzose zu Lhemxitz am 24. August 1914. Auftrieb: 27 Ochsen, 97 Bullen, K Kalben, 239 Kühe, — Irrster, WS Kalber, 567 Schafe, «262 Schweine, zusammen 3300 Tiere. Bezahlt in Mark für 50 M. Ochsen 50-81 88-90 43-4? 82 - 86 !S-40 76-80 Bullen 49-80 88 89 44-48 84-87 87-39 78-81 31-33 72-76 84-28 60—70 Frester Kälber Schafe 50-88 42-47 37-38 32-33 84-56 84-56 51-83 48 50 48 50 2. 3. 54-56 54-56 51—83 48-50 48—50 69—73 67-70 84-68 96-102 31-102 Kalben Kühe 43-45 »0-42 30-38 76-7« 72-74 47-48 42-43 Ledrxd. > »qui4t. «4-86 80-83 Schweine *) Hammel !. altere Masthammel . . . >. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . 1. vollfleischige ver fein. Raffen und deren Kreuzungen im Alter 1. vollfleischige, auSgemäst., höch sten Echlachtwert. biS z. 6 Jahr. 2. lunge, fleischige nicht auSge> mästete — ältere auSgemästete 3. mäßig genährte junge — gut genährte ältere einem Jahre 1. Doppellender 2. beste Mast- und Saugkälber 3. mittl. Mast- u. gute Saugkälber 4. geringe Kälber 1. Mastlämmer u. jüngere Mast ¬ gut genährte ältere . . . 4. gering genährte .... 1. vollfleischige, auSgemäst. Kal ben höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischige, auSgemäst. Kühe höchsten SchlachtwerteS biS zu bis zu 1'/« Jahren . . 2. Jettschweine 3. fleischige 4. gering entwickelte . . . 5. Sauen und Eber . . - *) Die Lebendgewichtspreise bei Schweinen verstehen sich unter Gewährung von 20 Prozent Tara. Unter Schlachtgewicht ist bei Schweinen das Gewicht einschließ lich des Schmers zu verstehen. Geschäftsgang: Rinder mittel, Kälber schlecht, Schweine schlecht. Ueberstand r Rinder —, davon Ochsen —, Bullen — Kühe —, Kalben —, Kälber —, Schafe 27, Schweine 84 7 Jahren ,°3. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Küh« und Kalben 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben .... 5. mäßig u. gering genährte Kühe und gering genährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis zu 4. gering genährte jeden Alters32—34 70—74 I. vollfleischige, ausgewachsene höchsten SchlachtwerteS . . 2. vollfleischige, jüngere . . < 3. mäßig genährte jüngere und Eingesandt. (Jür Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzttche Berantworlungv Eine Bitte a« die kirchliche Behörde. Der alte Gott lebt noch! Ihn sollen wir nach unseres großen Bismarck Ausspruch zwar sülchten, wir dürfen und sollten uns ihm aber auch im Gebete nahen für unscc ganzes Volk, für unser geliebtes Vaterland! — Deshalb möge unsere kirchliche Behörde, wie es auch in anderen Orten ist, beide Kirchen wäh rend der Tagesstunden geöffnet halten für alle diejenigen, deren es hoffentlich auch in unserer Stadt nicht wenige gibt, die sich gedrungen füh len, sich ihrem Gott an geheiligter Stätte im stillen Gebet zu nahen. Hohenstein-Ecnstthal, 25. Aug. 1914. s.