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Zwei Welte«. Roman von O. Elster. 21 Fortsetzung. (Nachdruck ve> boten.) 10. Kapitel. Wie die Wellen des Ozeans im ewigen Einerlei und doch im steten Wechsel an dem stolzen Dampfer vorüber flutetenI In weiter Ferne tauchten sie auf, die dunkelgrünen Wogen, gekrönt mit blitzenden, schneeigen Schaumkämmen, sie wälzten sich heran, näher und näher, in ma jestätischem Rollen; sie stiegen am Bug des Schiffes empor, als wollten sie es unter sich ver graben, dann zerteilten sie sich zischend und brau send und quollen vorüber an den Flanken des Dampfers in weißschäumender, brodelnder Masse, um noch einmal, von den Schrauben gepeitscht, emporzubranden und dann in langer, schneeweißer Furche dem Schiff zu folgen, bis sie wieder unter tauchten in der gewaltigen Rollung des ewigen Meeres. Ernst sinnend ruhten die Augen Ediths auf dem majestätischen Spiel der Wellen. Hochauf gerichtet stand sie da, die Hände leicht auf die Reling des Verdecks gestützt. Der Glanz ihrer großen Augen schien sich vertieft zu haben, das lichte Blau hatte die dunkle Farbe des Meeres angenommen und ihr blasses, edles Gesicht zeigte einen kalten, stolzen Ausdruck, der nur zuweilen durch ein träumerisches Lächeln gemildert wurde. Aber rasch verschwand dieses Lächeln wieder, wenn sie der letzten qualvollen Wochen des Wartens, des Zweifelns, des Hoffens und endlich des Verzweifelns gedachte. Mister Griswold und seine Tochter kamen von Paris, wo sie sich mehrere Wochen auf- gehalten hatten. Es war die schrecklichste Zeit in Ediths Leben — ihr Stolz drohte zusammen zubrechen; ost stand sie im Begriff, alle Rück sichten beiseite zu setzen und zu ihm zu eilen, nach dem sich ihr leidenschaftliches Herz mit jedem Tag heftiger sehnte. Doch stets schreckte sie vor diesem Schritt im letzten Augenblick noch zurück — wenn er sie liebe, wie sie ihn, dann mußte er ja zu ihr kommen, dann mußte er alle Fesseln abstreifen. Aber Tag um Tag, Woche um Woche verging wie die Wellen im Meere dort vergehen, auf Nimmerwiederkehr verschwinden, und keine Botschaft von ihm kam, kein Zeichen seiner Liebe erreichte sie. Da brach ihr Stolz wieder hervor; sie selbst bat den Vater, mit ihr nach Amerika zurückzukehren. Und jetzt wogte und wallte ringsum das ewige Meer, und der Dampfer stürmte durch die Fluten der Heimat zu, fern, fern von ihm. Mochte es drum sein — die Liebe, die Hoffnung lag hinter ihr.^— „Verzeihen') gnädiges Fräulein, wenn ich störe. . ." ?H^Mit diesen ehrerbietig und höflich gesprochenen Worten trathdie^schlanke vornehme Gestalt eines etwa vierzigjährigen Herrn anZEdiths Seite. Der kurze, feine Iackettanzug, die gelben Schnürstiefel und rotbraunen Handschuhe, der elegante weiße Filzhut mit der kleinen Auerhahnfeder, die tadel lose, schneeweiße Wäsche — das alles verlieh der Gestalt eine angenehm berührende Vornehmheit, deren Eindruck durch den gutmütigen, offenen Blick der großen, hellblauen Augen und das verbindliche, sorglose Lächeln um die Lippen durchaus nicht gestört wurde. Das blonde Haar lichtete sich freilich bereits und zeigte in den Schläfen eine graue Färbung. Der straff empor- gestutzte Schnurrbart und die starken Augen brauen waren dagegen etwas dunkler und kon trastierten angenehm zu dem hellblonden Haar. Edith wandte sich langsam dem Herrn zu. „Ah, Sie sind es, Herr Graf ..." entgegnete sie ruhig. „Ich glaubte Sie noch im Speisesaal bei der Flasche Wein." Graf Sponeck lachte leicht auf. „Verzeihen Gnädigste, es ist nicht meine Ge wohnheit, lange bei der Flasche zu sitzen. Ihr Herr Vater hatte den Wunsch, ein wenig zu ruhen; so benutze ich die Gelegcnheii, mit Ihnen plaudern zu können." „Sie sind sehr gütig, Herr Graf." Edith setzte sich in einen der bequemen nied rigen Sessel, welche auf dem Deck standen, und ließ die Augen teilnahmslos über das Meer schweifen. Graf Sponeck lehnte neben ihr; sein Blick hing aufmerksam an dem schönen, edlen Antlitz der Amerikanerin. Mehrere Tage waren sie schon zusammen auf dem Dampfer, der, von Hamburg kommend, in Calais anlegte und dort Mister Griswold und seine Tochter ausgenommen hatte. Der Zufall fügte es, daß der Graf der Tischnachbar Miß Ediths ward. Des Grafen tadellose verbindliche Manieren hatten die Bekanntschaft vermittelt, und da Mister Griswold gern mit dem Grafen zu plaudern schien, so ließ sich auch Edith die Gesellschaft des vornehmen, stets ehrerbietigen Herrn gefallen. Das höfliche chevalereske Wesen des Grafen tat ihrem verwundeten Herzen wohl. Sie fand eine gewisse Genugtuung in der nie mals die Grenzen derHochachtung überschreitenden Huldigung, welche ihr der Graf zu Füßen legte, um so mehr, da ihr der Vater erzählt, daß Graf Sponeck aus einem der ältesten und vornehmsten Adelsgeschlechter Deutschlands stammte, welches früher sogar die reichsunmittclbare Souveränität besessen hatte. (Fortsetzung folgt.) Marochie St. Uri«tt«ti» z« Äshenkein -rnkthal. Donnerstag, den >7. August, abendS 8 Uhr KriegSbet- stunde. harschte Ht Kürikopyori zu Lohenkieiu-Krustthal Dienstag, den 2b. August, abends halb 9 Uhr KriegS- bctstunde im hüttcngrundbetsaale. Donnerstag, den 27. August, abends 8 Nhr KrtegSbet- stundc in der Kirche. Ms« HIerl«»g»itz. Mittwoch, den 2«. August 1914, abend» 8 Uhr KrtegS- betstunde. Ms» cherotzsrs. Dienstag, den 2b. Aug., abends 8 Uhr KrtegSbetstunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 27. Aug., abends 8 Uhr KriegSbet- stunde in der Kirche. ^««geusters »U Mei«sd»rf. Donnerstag, den 27. August, abends 6 Uhr KriegSbet- stunde. Langenchursdorf «ll Aalte«. Mittwoch, den SS. August 1914, abends 6 Uhr KriegS- betstunde. KrtSach Airchver- Mittwoch, den 28. August 1914. Erlbach: Abend» 8 Uhr KrtegSbetstunde mit anschließen der AbcndmahlSfeier. Donnerstag, den 27. August 1914. Kirchberg: Abends halb 8 Uhr KrtegSbetstunde mit anschließender AbendmahlSfeier. Beide Kirchen sind an jedem Wochentage zu stiller An dacht geöffnet. Ma» Arspnmg. Freitag, den 28. August, abends 6 Uhr KricgSbctst unde. Mo» Müste«tra«d. Mittwoch, den 26. August, abends V«9 Uhr Versamw- ung de« ev.-luth. Jungfrauenvereins im Psarrhause. Donnerstag, den 27. August, abends '/«^ Uhr Bibel stunde der landeSktrchlichen Gemeinschaft im Psarrhause. Mo« Mittelbach. Mittwoch, den 26. August 1914, abends halb 9 Uhr Bei stunde in der Kirche. Zahlungseinstellungen in Sachsen. Osw. Albin Kaufmann P, Kirchschullehrer, Strießen- Großenhain. Sophie verw Lehmann, Partiewarenhdlg., Großenhain. Josef Zettel, Grünwarenhandlung, Eiben stock. Rausch L Co, Leder- und Möbelfabrik. Leipzig- Reudnitz Selma Anna verehel. Zschocke, Weißwaren handlung, Briesnitz-Dresden Anna verehel. Pivl, Han- delsfrau, Werdau. Auch in Zeiten ungewöhnlichster Ereignisse, Aufregungen nnd Unruhen darf, wenn Kraft und Wohl ilnsereS Volkes für die Zukunft gewahrt werden soll, ein Faktor nicht außer Acht gelassen werden, nämlich für unsere Kleinen und Kleinsten. Ihnen über die Schwierigkeiten der heißen Mo nate, die infolge der schon beginnenden und wahrscheinlich noch zunehmenden Milchkalamität diesmal größer sind als sonst, hinwegzuhelfen, ist unbedingtes Erfordernis. Ein zuverlässiges, erprobte- und bequemes Mittel hierzu bietet sich allen Müttern in dem altbekannten und bewährten Nestle'schen Kinder mehl, das beste bayrische Alpenmilch enthält. Berwundeten-Pflege. Nicht lange mehr wird es dauern, bis manch tapferer Streiter, der siegcs- gewiß und frohen Mutes in den Kampf zog, mehr oder minder schwer verwundet aus dem Schlachtgetümmel heinikehrt. Schon jetzt rüsten Hunderttausende von Händen, in liebevoller Pflege diese Helden vergessen zu lasten, was der Krieg ihnen schreckliches tat. Ein wichtiges Kapitel in der Berwundeten-Pflege bildet nicht zuletzt die Beschaffenheit der Krankenwäsche. Diese sollte unter allen Umständen nur mit dem bekannten selbsttätigen Waschmittel Persil gewaschen werden; sie bleibt dadurch nicht allein stets frisch und duftig, sondern, was viele noch nicht missen sollten, sie wird dadurch auch gleichzeitig desinfi ziert. Dazu kommt noch, daß das Waschen mit „Persil" viel schneller geht als mit Seife, Seifen pulver rc., also ein weiterer, nicht zu unter schätzender Vorteil Gleichzeitig mag darauf hin- gewiesen werden, daß auch -er Preis von „Persil" von dem jetzt allgemeinen Hochgang der Preise für Konsumartikel unberührt geblieben ist, da die fabrizierende Firma Henkel L Cie. in Düssel dorf infolge ihrer großen Vorräte in allen Roh materialien in der Lage ist, sowohl „Persil" als auch „Henkels Bleich-Soda" zu bisherigen Preisen und Bedingungen weiter zu liefern. Wie Gott will! Kennst du daS Weinen ohne Tränen? Die Tränen du in tiefer Brust? Kennst du das namenlose Sehnen, Was nur geahnt erfüllt die Brust? O Mensch, der du kein Leid getragen, Kein Leid in tiefer, tiefer Brust, Dir darf davon ich doch nichts sagen, Denn davon ist dir nichts bewußt. Drum sollst dem Herrn nur anheimstellen, Daß deine Tränen ungcweint, Ihm nur vertrau in allen Fällen, Denn seine Sonne dir auch scheint. Ec kennt in tiefer Brust die Schmerzen, Erforschet dir das schwerste Leid, Und sendet deinem trüben Herzen Ein Licht in deiner Traurigkeit. Drum vor den Menschen sollst du schweigen, Tief schweigen du der ganzen Welt, Nur deinem Herrgott sollst du zeigen, Wie deine Seele ist bestellt. Nicht Menschen können dich verstehn, Beim Herrn nur find'st du Trost im Leid; Will er dir mit zur Seite gehen, Du überwindest schwerste Zeit. Drum schaue gläubig du nach oben, Sein treues Ange dir auch wacht; Dort bist du gnädig aufgehoben, Dort wird bei dir nie werden Nacht. Drum alles, was dein Herz bedrücket, Jetzt trag zu ihm und halte still, Am Ende wirft du noch beglücket, Wenn du getragen, wie er will. Oberlungwitz 2!. Aug 1914 Bertha Scheffler. Nische WeizeaSiroen verkauft Restaurant „Johannesgarten", Hohenstein-Ernstthal. 1 St. gebr. 4—Sspindl. Spülmaschine, 2 St. gebr. 22—26 Centi 6cr rW-Stnamschmeu kauft Paul Bäßler, Oberlungwitz. Darlehn (üb. 1500000 Mk. ausg.) erhalt, solo. Personengeg. Schuld schein, Wechsel auch ohne Bürge, schn. u.diskr.Hypoth. n Betriebs kapitalien d. E. Seifert, Zwickau, Poetenweg 15,3. Rückporto. Sprechz. 9-4, Sonntags 11-2 Uhr. Selbstgeber gibt Darlehn an reelle Personen ohne Bürg, geg. Möbelsicherheit. Bis 30. Juni 1914 nachweisb. 2037 Darl. aus gezahlt. Hypothek.-Vermittlung. Rückporto. Näheres durch A. Schilling, Zwickau, Bahnhofstraße 4l i. Siv. Poste« Hypotheken - Kapital jeden Termin auszuleihen Detaillierte Anträge sofort. — Million bereits placiert. — H. Köber, Ar SA-mcher! Koupouabschnilte, z. Besohlen u. Flicken, off. 10Psd.-Paket f. w. 7.SÜ gcg. Nachn. E. Schirmer, Erfurt. stmo-83lbe^^ «cdneN gekeilt. Verdines. Örnk. »ie ;e6erm»na empsekl«. L., 13. 11. II. k. /-«F /rat EF ic/rFn nck/»ck///. ^4^« //a/ n/i/i/L/c/i n. o.» s. /2. //. e. Zf. kino-8albe^'^ llaulleiäen, offenen Wuntlen, ociiiruntzsenen Hänclen. 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MM bnrgcr Staotkanelle. Hr vch Eünrilt mit Tanz 1v Pfg. Hugo Hamann. Jeden I., 2. und 3. Sonntag im Monat öffentlicher Ball. krnü Vlläv, (Lemnitz Uiloixi»ui Itl H Dank. ^urücck^eliesirt vom Orasie unserer lieben IZeim^e^anAenen Mi» VtlÄU in. Lseb. Zpinölei- ciränAt es uns, ullen Zenen, Zis uns in Ziesen 1?3§en isire Anteil nahme rum -Vusciruek krachten, kvrrlied ru äankv». Dir aber, liebe Lntseklafene, rufen rvir ein „kkuke sunkl" unci „blade Dank" in Zeine lcükle Orust naeb. Vik IfAusi-nävn Mntvi'bliebtznkn. lflokenstein-krnsttkal unci ^ckork i. L , 6en 25 TAu^ust 1914 Druck und Verlag: Horn L Lehmann. Verantwortlich für die Schriftknu Lmil Horn, Hohenstein Ernstthal