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Wcgcn Masienschüttungen blriben nachgcnauntc Slrahrn für allcn Durchgangs- fahrverkehr gesperrt: Weintellerstraße (Teichplatz—Schwcizcrhaus) vom 1. bis mit 5. dss. Mts, Waisenhausstraße (Schulstr.—Lungwitzcr Str.) „ 5. „ „ 7. „ „ Breitestraße „ 7. „ „ 8. „ Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 31. Juli 1014. cher ausschlaggebciidc» iiiimcrische» Ucberlcgcn- heil der Russen zu spreche». Ji» Gegenteil, in den c r st e n 2 M a n a t c n d ii r f t e dieselbe durchaus auf unserer Seite zu finden sein. Bei der Gegenüberstellung sämtlicher ande rer deutschen Armeekorps an der franzö sischen Grenze ergibt sich zwar eine gc- Nüsse Ucbcrlegenheit der Franzosen, aber sie verwandelt sich alsbald in eine M inder be i t , sobald Italien eine st a r k e A rmce gegen den Süd w c st e n Frankreichs v o r r ü ck c >; läßt, nm den deutschen Hcercssänlen in Burgund die Hand zu reichen. * * * Lie Entscheidung über den Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Die deutsche Mobil- machuugSordrc ist gedruckt und kau« jeden Augen blick, sobald es die harte Notwendigkeit fordert, ausgegeben werden. Zu dieser äußersten Maß nahme wird Deutschland, das bis znr letzten Stunde mit allcn Kräften an der Verhütung eines europäischen Brandes arbeitete, durch Ruß lands Vorgehen genötigt. Deutschland trifft seine Negenmaßregeln, so schreibt der „Tag" halbamtlich, nm in Peters burg endlich zn verstehen zu geben, daß man hier nicht geneigt ist, dieses fortgesetzte Rasseln mit dem Säbel gleichgültig hinznnehmcn. Die dro hende Haltung, die Rußland seit einigen Tagen znr Schau trägt, steht zu der von der russischen Diplomatie abgegebenen Erklärung, sic sei zn weiteren Verhandlungen bereit, in krassem Gegen satz. Nnr eine klare Sprache Deutschlands ver mag hier vielleicht noch in letzter Stunde das drohende Unheil von Europa abzulcnken, und darum werden die nächsten 24 Stnnden Ent scheidungen von ungehcnrcr Bedeutung (d. h die deutsche Mobilmachung D. Red.) bringen. Einen Hoffnungsstrahl erlaubt die gegenwärtige Lage nach Informationen des „B T." noch. Obwohl die Lage änßerst ernst bleibt, so sind die Verhandlungen über Vermittclungs- vorschlägc doch noch nicht abgebrochen. Vom Ausgange dieser Verhandlungen, der sehr bald erfolgen kann, hängt die Emschcidung ab. Die allgemeine Lage ist seit dem Bckaunt- wcrdcn der teilweisen russischen Mobilmachung ernster geworden, als sie je znvor war. In den der deutschen Neichsregiernng nahestehenden Or ganen werden, nachdem im Lanfc des gestrigen Tages noch die Hoffnung auf einen friedlichen Ausgleich betont worden war, Artikel veröffent licht, die mit eindringlichen Worten auf den un abwendbar gewordenen Weltkrieg Hinweisen. — So heißt es: Man müßte an dem Fortschritt von Ordnung und Gesittung in der Menschheit ver zweifeln, wenn Fürstcnmörder an großen Na tionen einen Rückhalt finden, wenn ihre Helfer nnd Helfershelfer sich hinter mächtigen Armeen sollten znrückziehcn könne», die zu ihrem Schutze Europa mit Blut überschwemmen wollte». Soll dies Unglaubliche aber Ereignis werde», dann bliebc nnr übrig zu sagen: Deutschland weiß sich rein von frevelhaften Motiven, von Ehrgeiz oder Leichtfertigkeit. Alle Welt weiß, wie unsere Bündnispflichten stehen, und alle Welt wird auch scheu, daß miscr Volk sich wie ein Mann anf- richtcn wird, nm seine Bündnispflichten zu erfüllen. Ein mvsteriöser Vorfall in Laarlonis. JmdortigenHotelKaiscrhos hicltcnamDmincrS- tag zwei Automobile an, deren Insasse» sich verdäch tig machte». Ein vom Landrat und cinige» Offizieren vorgenommencs Verhör ergab, daß die Autos dem lOjährigcn russischtu Großfürsten Orlow und dem 4ljährigen Großfürsten Nikolaus gehörten, die mit der Bahn von Frankfurt a. M. nach Paris gefahren sind. Bei dcr Durchsuchung der Wagen fand man eine Schreibmaschine, einen Feldtisch und Fcldstühlc. Es wurde nach Berlin die Anfrage gerichtet, was mit den Automobilen geschehe» solle. Die Antwort ist »och nicht cm- gcgnngeii. Die Reisenden, zwei Chauffeure und ein herrschaftlicher Diener, wurden fcstgchnltci; Jie französischen MstNW- Mtznahmn. lieber die von Frankreich getroffene» Rü- jmugsmaßuahmc» liege» verschiedene Nachrich len vor, die besorgniserregend lauten, aller dings anulich bisher keine Bestätigung gefun den habe». Wir verzeichnen im folgenden einzelne dieser zum Teil auf Gerüchte» basic ienden Nachrichten: Dem Brüsseler „Soir" zu folge findet an der belgischen Grenze bei Gi vet an dcr Maaßlinie eine starke Kouzculca- tion französischer Truppen statt, lieber Cha; leville treffen fortgesetzt Militärzüge ein. Laut „Vossischer Zeitung" wnrden Reisende, die am 28. dss. Mts. vom Pariser Ostbahn Hose nach Gens abreisen wollten, gezwungen, den Lyoner Bahnhof zu benutzen, da der Ost bahiihof militärisch besetzt und für Truppen transporte reserviert war. — Dein „Deutschen Kurier" wird aus Stuttgart gemeldet, das; aus Frankreich dort zahlreiche Bestellungen auf Militäreffcltcu emgelaufcu sind, da die Mate rialbestäude große Mängel aufzuweiscu schci »eil. — Demgegenüber meldet die „Agenee Havas" amtlich, daß die Gerüchte, wonach die französische Regierung die Cinberusung eines oder mehrerer Rescrvistenjahrgängc beschlossen habe, unrichtig sind. Die Regierung beschränke sich lediglich darauf, Sicherheitsmaßregel» zu treffe», die d»rch die Umstände erforderlich ge worden sind. — Bezüglich des Ursprungs der verbreiteten falsche» Nachrichte» teilt der „Temps" folgendes mit: Im Laufe der Nacht traf eilt Telegramm aus Petersburg ein, wel ches aus amtlicher Quelle berichtete, Rußland sei verständigt worden, daß Deutschland zu mobilisieret; gedenke, falls Rußland seine selbst nnr partielle Mobilisierung sortsetze. Nach den; Empfang dieser Depesche begaben sich der Mi nisterpräsident und die Minister des Krieges nnd der Marine sofort ins Elysee. Die Be- ratnngen hatte;; den einen Zweck, die Maß nahmen zu prüfen, welche Frankreich zu er greifen hätte, falls Deutschland tatsächlich mo bilisieren würde. Eine Emschcidung ist nicht getroffen worden und konnte nicht getroffen werden. Dcr „Temps" fügt hinzu, er sei ii; der Lage, zu erklären, daß ii; Frankreich mir dann Mobilisierungsmaßnahmcn getroffen wer den, wenn Deutschland solche Maßnahmen er greift. Italiens Vorbereitungen. Die „Kölnische Zeitung" erfährt aus Rom, daß der italienische Gencralstab und das Kriegsnünisterium in den letzte;; Tagen alle Vorbereitungen für eine eventuelle Mobilma chung getroffen; haben. Auch die Vorräte für die Armee sind gesichert. — Das „Giornale d'Italia" erfährt aus den; Grcnzorte Venti miglia, daß den französischen Reservisten von Gendarmen der Mobilisierungsbefehl des fran zösischen Heeres unter den; Gebot der Geheim haltung mitgcteilt und die Gestellung binnen 24 Stunden verlangt worden sei. Die Fran zosen legen große Erbitterung gegen Italien an den Tag, weil es sich auf die Seite Deutschlands stellt. Tie Mobilisierung des italienischen Heeres soll unmittelbar bevorstehen und die Marinereservisten sollen bereits ciubc- rufen worden sein. Eine Bestätigung dieser Nachricht fehlt noch. — Die „Tribuna" nimmt in einem Leitartikel offen Partei für die Drei bundpolitik. Das Interesse Italiens liege heute darin, daß es loyal und voll zum Drei bund halte und soviel Ivie möglich die benach barten Verbündeten gegen Angriffe und Iu- triguen unterstütze und verteidige. Denn die Stärke und das Ansehen der Verbündeten sei ein Teil der eigene» Stärke und des An sehens Italiens in Europa,, zumal seit lange;; Jahren der Dreibund bis ycutc den Frieden erhalten habe. Italien müsse eine ehrliche, klare und entschiedene Politik treiben. Sie Haltung Englands erscheint noch sehr unbestimmt. Die Londoner Blätter melden, daß die Erste Flotte am Mitt woch von Portland uiucr versiegelte» Orders in westlicher Richtung in See gegangen ist. Das Zerstörergcschwadcr, das seit einiger Zeit die ir- lmidischc Küste abpatrouillicrte, um den Waffen- schmnggcl zu verhindern, wnrdc znrückgezogcn. Gewaltige Truppenbewegungen von militärischen Mittelpunkten aus, die tu London Aussehen er regten, seien nur als Vorsichtsmaßregeln erfolgt. Amtlich wird gemeldet, daß die Militärbehörde keine Maßregeln traf, die den Charakter einer Mobilisierung haticn. Die einzigen Befehle, die gegeben wurde», scic» lediglich Vorsichtsmaßregel» defensiven Charakters. Die Maßregeln bei dcr Marine sind ebenfalls Vorsichtsmaßregeln. Es wurde keiue Mobilisicruug angcvrduct. — In den; englischen Kabinettsralc vom Mittwoch, dcr sich mit der Frage der Haltung Englands bei einem europäischen Kriege beschäftigte, wnrden, wie ver lautet, zwei Möglichkeiten in Betracht gezogen, nämlich: 1. ob, falls dcr Krieg nicht lokalisiert bleiben sollte, ein Versprechen Englands, Frank reich nnd Rußland zu unterstützen, eine den Krieg verhindernde Wirkung ausübcn könne; 2. ob cs nicht Pflicht Englands sci, die beiden Mitglieder des Dreiverbandes zn unterstützen, oder ob seine nationale Pflicht England die Nichteinmischung vorschreibc. lieber die Meinung dcr verschiedenen Minister wird absolutes Schweigen bewahrt. Jie Kriegsbegejsterung in Oesterreich. Die Kriegsbegcistcnmg in Oesterreich ist ungeheuer. Nicht nur iu Wicn, sondern auch ü; de;; Hauptstädten der Provinz erreichte die patriotische Begeisterung am heutigen Tage ihre» Höhepunkt. Tausende melden sich täg lich als Freiwillige zum Kriegsdienst, darunter auch zahlreiche Persönlichkeiten und Hochari- stokratc» wie der Präsident des österreichischen .Herrenhauses Fürst Alfred Wiudijchgraetz, Fürst Otto Wiudischgractz, Prinz Ludwig Windisch graetz, Fürst Franz Joses Auersperg und Land marschall von Nicderöslcrrcich Prinz Alois Licchtcnstcü;. Scharfes Vorgehen gegen dir Hochverräter von Eerajewo. Ungeachtet der Kriegslage nnd der kriege rischen Ereignisse fahre» die österreichische» Bc Hörde» mit de» Verhastu»ge» in der Serajc woer Attentats Affäre fort. I» Kroatien und Tlavonien sind bisher 240 Verhaftungen auf Veranlassung des Serajewoer Stadtgerichts vor- geuommen worden. Die Untersuchung hat das überraschende Ergebnis gezeitigt, daß das At tentat bereits seit Mitte Dezember 1913 be schlossen lvar, und daß sämtliche serbische» Per- ei»e der Monarchie davon vorzeitig Kenntnis hatte». Was ist mit Belgrad? Ucber die Besetzung Belgrads schwebe» die verschiedenste» Gerüchte. Ei»e amtliche Bestä- tiguag liegt bis zur SUmde »och »icht vor. Aus Semlin wird gemeldet: Gester» früh 9 Uhr 10 Mi». si»d die österreichische» Truppe» i» Belgrad emgerückt. Die Stadt bremit a» mehrere» Stelle». A» 100 Serbe» wurde» ge tötet. Das Stcmdrecht wurde ii; Belgrad pro klamiert. Neber die Kämpfe selbst wird berichtet: Es lvar ei» eigeimrtiges Schlachtbild, als die Strahleugarbe» der Schciuwerfev der kleimm, tapfere» Schiffe a» de» Fcstungswcr- kc» des hochgelege»e» Belgrad hmauflcckten, bald hier, bald da das Terrain absuchten und in ununterbrochener Arbeit Besatzung und Be- wohiier der serbische;; Festung in Aufregung hielten. In Belgrad war selber jedes Licht gelöscht worden, »in den; Feind keinen Ziel punkt zu biete;;. Wo in den; Lichtkreis des Scheinwerfers eine verdächtige Bewegung sich bemerkbar machte, dcmnerten die Geschütze der Schiffe ihre eisernen Grüße hinüber. Gleich zeitig schoben die Oesterreicher auf de» in der Donau gelegene;; Inseln Infanteriekolonnen vor, die später den Stur»; auf die Festungs werke unternehmen sollten. Die Serben bc- merkten diese Truppenbewegung sehr wohl und unterhielten aus Maschinengewehren ein Feuer auf die einzelnen Trupps. Da diese das Feuer mit Aussicht auf Erfolg nicht erwidern konn ten, bedeutete das Ausharren auf dci; Juscln für die österreichische;; Truppen eine harte Gc- duldprobc, die jedoch glänzend bestanden wurde. Als die Truppen abgclöst wurde;;, hielt dcr Brigadckommandcur an sie eine Ansprache, in dcr er ihren Mut und ihre Ausdauer lobte. Für den vorzügliche» Geist der österreichische» Truppe» sei ei» kleines Beispiel erwäh»t. Bei dcr zerstörte» Savcbrücke versuchte» ein Kor poral u»d drei I»fa»teriste» i» ci»cm Boote de» Kamerade» auf der „Klciucu Insel" Mu nition zu bringen. Sie kamen in heftiges ser bisches Feuer und dcr Korporal wurde schwer verwundet. Die Soldaten sprangen darauf ins Wasser und brachte;; die Munition an Laud, während der Kahn mit den; Korporal in der Donauströmuug abtrieb. Ein Scinliner Freiwilliger, ein gewisser Kubiuyi, ein ausge zeichneter Schwimmer, sprang nun in die Donau, schwamm den; Kaly; »ach m;d brachte ih» mitsamt de»; Scknververnumdetc» ans Ufer. Während dcr Nachtstunden war der Widerstand dcr serbischen Fcstungsbcsatzung nur gering. Nur vereinzelt fiele;; Gewehr schüsse, die Kugeln spritzten auf das Deck der Schiffe auf. Die Serben führte» ci»c Kriegs list aus, sie wollten durch starkes Feiler» dem Gegner nicht verraten, wo ihre Infanterie- kolonncn am Ufer verteilt lagen. Auf öster reichischer Seite kau; man jedoch bald dahin ter, und als dcr Morgen graute, ließ man den Schleppdampfer „Allotmany" mit einen; Prahm im Schlepptau die ^onau aufwärts dampfen und auf das serbische Ufer zubaltcn. List gegen List! Und die Oesterreichcr hatten Glück. Die Serben glaubten, es handle sich um de» Versuch einer Truppenübersetzung und begannen ein wütendes Feuer auf den Damp fer, dcr sich darauf sofort zurückzog. Die Mo nitor«? hatte;; nun Anhaltspunkte, wo sic ihre Granatc» und Schrapnells hinschicken konnten. Die tapfere Fahrt des österreichischen Schlep pers kostete der Schiffsbcsatzung 5> Mann, zwei wurde» getötet, die »»deren verwundet. Sic warci; nicht nutzlos geopfert worden, dcr Geg ner lvar aus seine;;; Versteck herausgclockt wor- dcn. Das Geschützfcucr der Monitorc hatte de» Belgrader Festungswerken viel Schade;; ZUpefügt. Mazedonien erhebt sich gegen die Gerben Aus Saloniki wird gemeldet, daß sich in; südlichen Mazedonien eine ausgedehnte Auf- standsbcwcgung gegen die Serbe» bemerkbar macht. In der Gegend vo» Ucskiib und Ni stowac bilden sich Banden aus mazedonischen Bauern, die plündernd und sengend Vorgehen. Die Banden werden von bulgarische» Komi- tatschis unterstützt und geleitet. Sic crhaltcn Mmütio», Gewehre und Bomben aus Sofia. Es heißt, daß cs bereits zu ernste;; Zusam menstößcn gekommen ist. In Zajcar haben die Aufständischen eine» serbischen Offizier gc tötet. Aufstand der Albanier in Reuserbien? Dein „Mati;;" wird aus Durazzo gemeldet: Die österreichische Kriegserklärung hat daselbst eine unverkennbare Rückwirkung hervorgcnlfc». Führer der albanische» Stämme im Kiiccwo- gcbiete vcrstä»digte» sich, um eiuc Erhebung der Albanier in Neuserbien anzuzcttchi. Der Aufmarsch dcr serbischen Truppen. Wie Flüchtlinge erzähle», findet dcr Auf marsch dcr serbischtu Truppe;; zwischen Nisch und Zaribrod statt. Der ursprüngliche Plan, die Truppen zwischen Nisch und Kraaujewatz zu konzcutrieren, ist fallen gelassen worden. Die Konzciitrationslinic wurde in der Rich tung vo» Pelikaplasa—Mladcnowabz—Lazarc- watz verschoben. Vereinbarungen zwischen Japan und Oesterreich. Als außerordentlich bedeutungsvoll wird eine Unterredung angesehen, die dcr neue ja panische Botschafter in Wicn mit de»; Grafen Berchtold hatte. Die Konferenz nahm 2s^ Stunden in Anspruch und ging vor Zeugen vor sich. Ihr Ergebnis wird streng geheim gehalten. Wie es heißt, soll der Zweck der Unterredung zu treffenden Vereinbarun gen gegolten haben, die z w i s ch e n O e st er reich - U n g a r n undIapan für de» Fall e i » e r kriegerischen Ver wicklung der Donaumonarchie mit Rußland getroffen werden. Dit Haltung der Türkei. Ji; Uebereinstimmmig mit den; Komitee für Einheit und Fortschritt beschloß die Pforte, den beteiligte» Rcgienmge» ihre Neutralität im österreichisch-serbische;; Kriege mitzutcilcu. Tie Erllänmg wird vermeide», sich über die Haltu»g dcr Türkei, i»; Falle die Lokalisie- ru»g des Krieges mißlinge» sollte, ausz»- sprcchcn. Vom Kriegsschauplätze. Bei Kicznicy ;»;d Smedcrovo hat ei» Ar- tilleriekampf begönne». Keine deutsche Mobilmachung! Die Meldung auswärtiger Blätter, daß heute in Deutschland die Mobilmachung erfol gen werde, ist, Ivie aus Berlin gemeldet wird, vollkommen unzutreffend. Lie Entscheidung über Rußlands Verhalten. In Londoner Kreisen null man Nüsse», daß die E»tscheidu»g über das Verhalte» Rußlands in den; österreichisch-serbischen Kon flikt ii; de» »ächsten 24 2tu»de» zu erwarten ist. Es wird erklärt, daß Rußland Freitag abend oder Sonnabend früh offiziell erklären wird, daß es außerstande sei, de»; österrei chisch-serbische» Kampfe als »»tätiger Zu schauer beizuwohue». Die letzten Worte der Diplomatie. Fürst Lichiiowsky hatte gestcru eiuc längere Unterredung mit Sir Edward Grey. Nack) dem deutschen Botschafter sprach der erste Lord der Admiralität Winston Churchill bei Grey vor und begab sich von; Auswärtigen Amt zu»; Ministerpräsidenten Asquith, mit dem er gleichfalls längere Konferenzen abhielt. Bcschlagnahmte Berliner Abendblätter. Gestern wurde» die Abcirdnummcr» der „Berliner Neuesten Nachrichten", dcr „Dcutschcn Wartc", dcr „Deutschen Zeitung" und der „Deutschen Nachrichten" polizeilich wegen gro be» U»f»gs konfisziert. Diese Zeitungen hat te» ebenfalls die Nachricht von der Mobili sation dcS 1., 5. und 18. Korps gebracht, ohne dazu von amtlicher Seite ermächtigt zu sein. Wegen Verbreitung von Alarmnachrichtrn iu Hast. Dem „Journal des Dcbats" zufolge ist ge stern gegen den Leiter der „Paris Midi", Wa> lcffc, wegen der vo» diese»; verbreiteten fal schen Alarmuachrichtcn ein Haftbefehl erlassen worden. — Auch einem anderen Pariser Re dakteur blühte das gleiche Verfahren. Sozialdemokratie nud Krieg. Tie Chemnitzer „Volksstimme" erklärt: „Schr zahlreiche bürgcrUche Blätter bringen Aeuße rnngen von Hervc oder den polnisch österrei chische» Genossen, die sich dafür aussprecheii, daß jeder Sozialdemokrat auch im Kriege seine Pflicht gegen das Vaterland tue. Das ist selbstverständlich. Wir biete» das Aenßcrste auf, »in de» Krieg zu vermeiden. Gelingt niis das nicht, so lassen wir Dcutschlaiid na türlich nicht im Stich. Wer uns zutraut, daß wir dem russische» Zaren Deutschland anslic fern, ist verrückt oder ein Lump. Und die Leute, die unter dem Vorwande des Welt krieges einen Bürgerkrieg durch Ausnahmege setze gegen die Sozialdemokratie entfesseln möch te», gehöre» als wirkliche Hochverräter ins Zuchthaus." — Nach diesem freimütige» Be kenntnis sollte man mm aber auch di«' iu Aus sicht genommenen Versammlungen nicht abhal len, denn eins ist klar: Deuts ch land will keine» Krieg, dc » aufgc - z w u » gc » c » aber wird cs mit E h r c » b c st c h e n ! NcueS Bombardement Belgrads. Wie aus Semlin gemeldet wird, ist um V,9 Uhr morgens das Bombardement wieder ausgenommen worden. Gestern begann das Bombardement nicht nur von dcr Laudouschnuze, sondern auch von dcr dlmcbcnlicgcudcn Eugen- schanze. Die Station ist vollkommen verödet. Gestern mittag mußten alle Ortsfremden Semlin, das in der ersten Feucrlinie liegt, verlaßen. Ein serbischer Angriff. Beim Ablösen österreichischer Vorposten er folgte gestern ein serbischer Angriff, dcr aber zurückgeschlagen wurde. Die Serbe» habe» sich unter große» Verlusten zurückgezogen. Serbische Desertationen. Gestern ist eine große Anzahl österreichisch ungarischer Reservisten von Sofia abgcreist. Die Blätter melden, daß im Grenzgebiet zahlreiche serbische Deserteure emgetroffcu sind. In der Grenzstadt Kula haben sich gestern allein lM Deserteure mit Gewehren de» bulgarischen Be» Hörden übergebe». * * ch Telegraphisch wird ims »och gemeldet: Berlin. Nack einer Beratung im Rcichskanzlcr-Palais, die heute bis I Uhr mittags audauerte, ist vom Kaiser auf Grund des Artikels 68 der Rcichsvcr- fassung in Deutschland dcr Kriegszustand erklärt worden. Vs handelt sich dabei um einen vorbeugenden Schritt, der aber einer Mobilisierung noch nichtganz gleich kommt. Der Kaiser verlegt im Laufe des Mittags seine Residenz von Pots dam nach Berlin