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bisler in Höhe von 1/^ Prozent erhoben; in Zukunft soll die Höh« die gleiche bleiten, so- da: Prozent der bürgerlichen Gemeinde, Prozent der Kirch- und Prozent der Schul kasse zuslietzen. Ein Antrag B a h n e r emp- f>ellt, lei Erbschaften rc. unter gewissen Vor aussehungen leine Abgaben zu erheben; Gem.- Mikal. Anton Müller schließt sich dein an. llm den wirklichen Wert eines Grundstückes zu er mitteln, empfiehlt der Vorsitzende, in solchen Fällen die Schulden rc. abzuziehen, den Rest a er zur Besitzwechselabgabe heranzuziehen. Gem.-Mitgl. Voitel ist gleicher Ansicht und wird beschlossen, in diesen Fällen (Erbschaften) dir Abgabe nur nach Prozenten des wirklichen Wer es des Grundstückes, d- h. unter Abzug der darauf lastenden Schulden berechnet". Der Wunsch, auch bei Zwangsversteigerungen Nach laß der Abgaben zu gewähren, wurde abgelehnt Hinsichtlich der Wertz u w a ch s sl c r sonnten bestimmte Vorschläge noch nicht unter breitet werden; bisher kamen 40 Prozent als Zuschlag zur Erhebung. Ein schriftlich begrün deter Antrag Bahner wünscht die Erhebung von 50 Prozent bei einheimischen und 100 Prozent bei auswärtigen Besitzern, ähnlich einem in Dresden eingereichten Vorschlag. — Gem.-Mitgl. Riedel stimmt dem zu, wäh rend Gem.-Mitgl. Anton Mütter Bedenken gegen diese Steuer erhebt, die seiner Ansicht nach zu Härten führt und ungerecht wirke. Bei Lcilverkäucn halte es zumeist schwer, den rich tigen Wert zu ermitteln. Der Antragsteller entgegnet, daß doch nur der unverdient Wert zuwachs getroffen werden soll; die Steuer sei vor allem als eine sehr gerechte zu bezeichnen, die die Landwirtschaft nicht in dem Maße treffe, vor allem aber die Spekulation besteuere und damit den unverdient hervorgerusenen Ge winn. Eine Neuerung sei sie ja auch nicht, -eTe sie a er, sc werde der Spekulation Tür und Tor geöffnet, wie man z. B. bei der Egidb-Mühle gesehen habe; gleichsam über Nacht verlangte der in Leipzig wohnende Be sitzer 20 000 Mt. metr von der Gemeinde. Härten ließen sich nicht immer vermeiden, doch lönne der Gemeinderat in besonders gearteten Fällen ja Nachlaß gewähren. — Gem.-Mitgl. Antow Müller rezweifelt weniger die Ge rechtigkeit der Steuer als die gerechte Hand ln ung bei Teilverkäufen. — Gem.-Mitgl. R iedel schließt sich den Bahnerscheu Aus führungen an; Redner bät et um Auskunft dar- iner, o> die Gemeinde berechtigt sei, bis zur Genehmigung einer event. nachträglich einzu reichenden Wertzuwachssteuerordnung den ichi gen Akaa ensatz beil el alten könne. Vom A m t s- h au pft m a n n wird erklärt, daß dies -bis 1. ! 1915 der Fall sei, doch versichert Redner, die in Aussicht gestellte neue Ordnung mit tun- li.'.sler Beschleunigung an das Ministerium weiter zu geben; zweifelhaft sei es, ob die Sätze Genebmigung finden würden. — Der Antrag Bahner wird hierauf, um die Geneh migung der Hauptsteuergesetze nicht zu ver zögern, zurückgezogen. Er soll jedoch in einer der nächsten Sitzringen erneut behandelt werden. Die Schulkasse hat einen Bedarf von 45,3°/o des gesamten, d. s. 56 800 Mk. 10°/„ sollen durch Grundsteuer — 4,2 Pfg. für die Einheit mit 5689 Mk. erhoben, während 1800 Mk. durch andere Steuern gedeckt werden; der ein fache Steuersatz ergibt 43 805 Mk. Nötig wiirde dann nur noch rin Zuschlag von 13°/g zur Ein kommensteuer, d. s. 5694 Mk. oder zusammen 188 Mk. mehr als der jetzige Bedarf. — Gemeinde ältester Vogel bittet es auch hier bei 7'/2*/« Grundsteuer zu belassen, da es sonst einer Vor- bcstcuerung des Grundbesitzes gleichkomme, die immerhin als Sonder steuer bezeichnet werden müsse. — Gem.-Mitgl. Riedel findet es eigen tümlich, daß jetzt der fast einstimmig in erster Lesung gefaßte Beschluß wieder umgestoßcn wer den soll. Die Arbeiterschaft habe bisher höhere Steuern wie der Grundbesitz bezahlt, der hier be deutend niedriger herangezogen werde als in der ganzen Umgebung. Für gerechtere Verteilung der Steuerlasten müsse gesorgt werden. — Der Vor sitzende hebt hervor, daß die beantragten 1O°/o noch nicht so sehr ins Gewicht fallen würden, so habe z. B ein Hausbesitzer mit 3050 Mk Einkommen, der bisher 130 Mk. Steuern zahlte, in Zukunft nur 90.53 Mk. zu zahlen, ein Guts besitzer mit 601 Steuereinheiten statt 100 Mk aber 104 Mk. — Gemeinder.-Mitglied Voitel bittet es bei Leu in der vorigen Sitzung be schlossenen Sätzen zu belassen. — Gem.-Mitgl. Anton M ü l l e r bittet zu berücksichtigen, daß die Besitzwechselabgabe doch amb gewissermaßen eine Grundsteuer sei, rechne man die hinzu, so komme man doch über den Satz hinaus, zumal das Ge setz es freiläßt, bis 89"/„ der Schnllastcn durch Einkommensteuern zu decken. — Gem.-Mitgl. Riedel hält dem entgegen, daß die Besitzwech- selabgabe nicht hinzukomme, weil die doch durch den Käufer gezahlt, nicht aber vom Verkäufer getragen werde. Gegen 11 Stimmen wnrde nach weiterer De'atle die Beibehaltung des in der 1. Lesrug mit 10"/„ beschlossenen Grund steuersatzes beschlossen. Die Kirchkasse braucht 5,1 des Gesamt- bednrfs — 7 700 Mk.. 85"/«, durch Einkommen steuern gedeckt, lassen einen Rest von 1155 Mk. Die Hälfte des Nestes ist mindestens durch Grundsteuern auszubrinaen, das sind rund 600 Mk. oder 8 des Bedarfs — '/, Psg. pro E n- hest — 677 Mk. Da der Bedarf der Kirche im nächsten Jahre sichen ein höherer sein wird, so empfiehlt sieb, nach >'cu Ausführungen des Vor sitzenden, mindestens 1 Psg Grundsteuer pro Einheit zu erheben, wodurch 1 354 Mk. oder I6°/„ des Bedarfs der Kirche durch Grundsteinrn gedeckt werden. Nach längerer Aussprache, an der sich verschiedene Redner und auch der Amts hauptmann beteiligten, wurde in diesem Sinne beschlossen. An Grundsteuern kommen nunmehr insgesamt 9,2 Pfg. pro Einheit zur Erhebung gegenüber 2'/, Pfg. bisher. ' Amtshauptmann Graf von Holtzendorff verbreitete sich sodann noch in kurzen Worten über den Zweck des Gesetzes, das die unteren Klassen ent- und die oberen belaste. Zu wün schen sei, daß die Steuerzahler der unteren Klasse dies auch entsprechend anerkennen, daß die oberen Klassen entsprechend mehr bezahlen als sie auf der anderen Seite an Leistungen rc. fordern bezw. beanspruchen. Daß das Gesetz zur Ueber- brückung der sozialen Gegensätze beitragen möge, sei sein Wunsch. Redner dankte sodann dem Vorsitzenden für die gute und geschickte Vorbe reitung der Vorlagen, die demnächst in 3 Lesung beraten werden und den Gcmeindcratsmitgliedern für die in der Sitzung zum Ausdruck gebrachte Nachgiebigkeit. Auf Vorschlag des Gem -Mitgl. Kunze wurde sodann noch beschlossen, daß der Autobus, der jetzt um 1.45 Uhr vom „Hirsch" abfährt, in Zu kunft schon um 1,40 Uhr nbsahren soll, um Uu- zuträglichkeiten, wie sie in den letzten Tagen sich durch Nichtmstkommen der Jahrgäste zum Zuge 2,19 Uhr nachmittags bemerkbar machten, zu vermeiden. Nach Verlesung der Niederschrift fand die Sitzung ihr Ende. Meine Ehronik. * Schwere Gewitter herrschten in Mittel deutschland. Ein Wolkenbruch richtete in den Straßen München-Gladbachs Ucbcrschwcmmuugen au. Bei Krefeld wurden durch heftigen Gewitter- sturm Bäume entwurzelt. In der Gegend von Trier brach ein verheerender Waldbrand aus. — Ein furchtbares Unwetter entlud sich Freitag abend zwischen 7 und 8 Udr über Nürnberg und Um gebung. Der ungerichtete Schaden dürste seiner Größe nach vorläufig unübersehbar sein. Ein Hagelschlag, der durchschnittlich Schloßen von Hasclnußgröße, teilweise solche von Walnußgröße brachte, ging 20 Minuten ununterbrochen nieder. Das Rauschen des Hagels übertönte, einer Bran dung gleich, eine V erielstundc lang den Donner. Die öffentlichen Anlagen, dic Gärtnereien und die Felder der Umgebung sind verwüstet. Nürnbergs herrlicher Vlütcnschmuck an den Fenstern, auf den hauptsächlich in diesem Jahre besondere Sorgfalt verwendet war, ist vernichtet. Stellenweise haben die Wassermassen das Straßenpflaster aufgerissen. * Große Schadenfeuer. Wie aus Gotha ge meldet wird, brannten gestern mittag in Schönau vor dem Walde vier Bauernhöfe mit sämtlichen Wohn- und Nebengebäuden ab. Das Feuer ent stand vermutlich durch mit Streichhölzern spie lende Kinder. — In Christiänstadt am Bober (Kreis Sorau) brannte gestern früh die große Roggenmühle, sowie das Elektrizitätswerk Eich dorf, dessen Ueberlandzentrale Christianstadt, Naumburg am Bober und Grünberg sowie viele kleine Ortschaften mit Licht und -Kraft versorgt, vollständig nieder. Der Schaden beträgt an nähernd 500000 Mark. — In Lüdenscheid ist in der Metallwarenfabrik Enders am Freitag ein Feuer ausgebrochen, durch das die Lagerhäuser zum größten Teil zerstört worden sind. Der Schaden beträgt etwa 200000 Mark. * Absturz eines Militärfliegers. Auf einem Fluge nach Pskow (Rußland) ist der Stabskapitän Bojaroglo im Kreise Porchow abgestürzt. Voja- roglo war sofort tot, sein Begleiter wurde verletzt. * Begnadigung. Der Arbeiter Busch aus Tarnow bei Butzow in Mecklenburg, der in der Nacht zum 14 Mai. v. I. seine Geliebte, ein Dienstmädchen, ertränkt hatte und deshalb zum Tode verurteilt worden war, ist vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt morden. * Aufseher» erregt in England eine im Hause deS Londoner Arztes Farmann geschehene Mord tat. Im Sprechzimmer des Arztes wurde durch einen Schuß durch das Fenster eine Patientin erschossen. Der Tat verdächtig ist die Gattin des Arztes, die den Mord aus Eifersucht begangen haben soll. * In glühenden Metallmasse« verbrannt. Wie aus Nantes gemeldet wird, kamen zwei Arbeiter der Eisengießerei in Trignac auf furchtbare Weise umS Leben. Sie hatten in einer Hütte den Ab fluß der geschmolzenen Metallmassen zu über wachen, als die Hütte plötzlich Feuer fing. Ilm dem Verbrenuungstod zu entgehen, versuchten sie, durch die glühenden Metallmassen zu waten, er litten jedoch dabei so furchtbare Verletzungen, daß sie bald darauf starben. * Ser Tod eines Tiippelveterane«. Aus Hamburg wird gemeldet: In seinem Quartier verstarb plötzlich der zur Düppelfcier hierher ge kommene 76 Jahre alte Düppclveterau Wilhelm Lange aus Zielcnzig au den Folgen eines Schlag anfalles. MrcheKWachrichteW. Warochi« Kl. Arinitati« zu Lo-enstei« Krnlttha!. Am 4. Sonntag nach Trin., den 5. Juli, vormittags 9 Uhr PrcdigtgottcSdienst: L. Cor. 4,13—18: Herr Pastor Schmidt. Hieraus Feier deS heiligen Abendmahl?. Herr Pastor Schmidt. Männer- und Jüngling-verein: Abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag abends halb 9 Uhr Acltcrcn-Zusammenknnft. Jungsraucnvcrein: Abends halb 8 Uhr im Gemeinde haus. Montag, nachm. 2 Uhr Vroßmuttervercinigung im Ge meindehaus. JünglingSvcrcin Donnerstag abends halb S Uhr Pseifen- und Drommlciübung im Fuchsgraben. Mt keutigem ^ege beginne ieb mit meinem gr-ossen —soll 8wllo du» <§O8Uttdo I^ULsOI', ZttldiU MMM—»'N l! MttM I^intinndorUau8ond udor «zmttlnIIjA «um leit Kioto di08inui ANIIX V Voitoiio und lioLfl 08 iiu Intoro88O oino8^'sdon Kriufor8, 8iok vor l^inkank von den von inir Aokoronon Voploilon zu ükorzouLson. 8i« invLN« 8vk»Hit«i»8lvr! WrzeilsMik MMS KD Vruek«u8lrrt88v 21 krHekEtra88e 21. FVoiloro Oe8oküslo in Orobidon, ^iokau, Oikornkau ...