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Li« »e»e» 8««terverr»t<affLre». Die Untersuchung in den verschiedenen Lau« desvercatsaffsiren, die gegen Ende des vergas genen Monats aufgedeckt worden waren, l)<rt nun ihren Abschluß gefunden. In Berlin war bekanntlich der Vizeseldwebel Pohl und der Kaufmann Kaul verhaftet worden, in Essen war die Verhaftung des Vorzeichners Wieder, hold erfolgt. Der „National-Zeitung" zufolge sanden außer den genannten noch fünf weitere Verhaftungen wegen Landesverrats in Düssel- dors und Königsberg statt, sodaß insgesamt acht Personen festgenommen wurden. Alle acht ha en Geständnisse abgelegt. Es ist bereits die Ue.-erführung der Verhafteten in das Unter suchungsgefängnis nach Leipzig verfügt worden. Lie M««över i« U«ß«r« abßesg>t Nach Wiener Meldungen werden mit Rück sicht auf die gegenwärtige Lage den in Bos nien dislozierten Truppen keine Ernteurlaute erteilt. Die bereits erteilten Urlaube wurden wieder zurückgezogen. Die großen Manöver in Ungarn wurden abgesagt- Albanien. Den alarmierenden Meldungen über die un mittelbar bevorstehende Abdankung des Fürste» Wilhelm sind solche gefolgt, wonach die Für stin von Albanien mit ihren Kindern ange sichts der verzweifelten Lage bei ihrer Tante, der Königin von Rumänien, Zuflucht gesucht labe. Die Meldungen sind grundlos. Fürst Wilhelm ist im Gegenteil fest entschlossen, auf seinem ihm von Europa übertragenen Posten auszuhalten. Nach neueren Meldungen soll die Lage fiir den Fürsten sich günstiger ge staltet laben. Unter den Rebellen soll Un einig eit ausgebrochen sein und zu Kämpfen geführt haben, in denen die Aufständischen sich gegenseitig niedermachen. Prenk Bibdoda soll sich durchgeschlagen und dem Fürsten seine Be reitwilligkeit mitgeteilt haben, aufs neue gegen die Rebellen vorzugehen, sobald er genügend Streitkräfte gesammelt habe. Von dem Herrn Bi doda hat der Fürst nicht mehr zu erwarten als von Essad Pascha; wichtiger wäre es schon, wenn sich die Nachricht bestätigte, das; dank Eingreifens der griechischen Regierung der Vor marsch der Epiroten zum Stillstand gekom men sei. Frieben in Mexike. Mexiko soll nun von der Friedenskonferenz in Niagara-Falls paradiesische Zustände erhal ten. Die Konferenz hat ein Friedensprotokoll zustandegebracht, das auch Huertas Bcvoll mächtigle unterzeichneten. Danach soll eine neue provisorische Regierung aus Grund eines lle er- cinkommens zwischen den Vertretern der po litischen Parteien Mexikos gebildet und von der Union sowie den drei große» südameri anischen Freistaaten anerkannt werden. Nordamerika ver zichtet auf Kriegsentschädigung und Genugtu ung. Die Entschädigungsforderungeu der Aus länder sollen von einer internationalen Kom mission geregelt werden. Huerta tritt zurück und Veracruz bleibt von de» Amerikanern »och einige Zeit beseht. Carranza tritt j» Friedens- Verhandlungen mit Hueria ein. OertttcheS xn* GLchstscheS. * — Witter ungSaursicht für Sonntag, den 5. Juli: Wechselnde Winde, meist heiter, schwache Gewitterneigung, vorwie gend trocken. * — Aushebung im Am 1 sge - richtsbezirk H o- h e n st e i n - E r » st - t h a l. Zu der Dienstag hier beginnenden Aushebung sei noch mitgeteilt, daß die Kgl. Oberecsahtommission fiir sämckiche Truppen-- keile des 19. (2. Königs, sächsischen) Armee korps aushevt. Außerdem von; 12. (1. Kgl. sächsischen) Armeekorps für die beiden Grena dier-Regimenter Nr. 100 und 101 und das Schühen-(Füs.-)Regiment Nr. 108 in Dresden, das Infanterie-Regiment Nr. 182 in Freiberg, das Jägerbataillon Nr. 13 i» Meißen und das Ulanen-Regiment Nr. 17 in Oschatz. *— Ansteckende Viehkrankheiten. Nach dem amtlichen Bericht des König!. Landes-Gesund- hcitSamteS über den Stand von Viehseuchen am 30. Juni 1914 im Königreich Sachsen wurden im Bezirke der Amtshauptmannschaft Glauchau drei Fälle von Schweineseuche bezw. Schweinepest fest gestellt und zwar je ein Fall in Ebersbach, Niedermülsen und Oberlungwitz. * Hohenstein-Ernstthal, 4 Juli. An Ratsstelle fand heute mittag die Auszahlung der Zinsen der Emma- und Robert Meisch- Sliftung statt. * — Blitzschlag. Bei dem heutigen slarke» Gewitter schlug der Blitz u. a. in den dritten Arbcitssaal der Firma C. F. Jäckel aus der Aiitonstraße und setzte eine» Motor in Brand, der durch einen dort befindlichen Lösch apparat aber sofort unterdrückt werden konnte * — K u r s u s - E » d e. Der vom Frauen verein der Trinitatisgemeinde angeregte und auch durchyeführte Kursus für häusliche Krau- kenpflege, der in 4 Abteilungen mit je 16 Teil- iichmerinnen avgesalte» wurde, fand gestern mit einer Schlußprüsu-ng fein Ende. Nach be endeter Prüfung schloß die Leiterin de» Kur sus und verabschiedete sich von de» Teilneh merinnen, woraus Pfarrer Schmidt eine kurze Schlußansprache hielt- Mit Gesang wurde der Kursus beendet, von dem gewiß alle Teilneh merinnen voll befriedigt sein werde». * — P l a tz m n s i k. Morgen Sonntag findet Platzmusik auf de», Nenmarkte vormit tags von 11 bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Schneidig vor, Marsch von I. Fu- cik; 2. Kalliwoda, Ouvertüre von A. Franz; 3 Märchen a. d. Op. „Der Prinzregent" von I. Gilbert; 4. La Vague, Walzer von O. Metra; 5. Fantasie „International" von H. Necke; 6. Unsere Schutztrupp;, Marsch von A. Mello. * — Speisenzettel der Schul- küche. Montag: Rindfleisch mit Nudeln; Dienstag: Spinat mit Bratkartoffeln; Mitt woch: Saure Kartoffeln; Donnerstag: Zwie el- gemüse; Donnerstag a end: Sauerbraten mit Klößen von rohen Kartoffeln und Sonnabend: Wiegebraten mit Linsen. * — Die Schrecken der Frem denlegion, ei» Mahnruf an unsere Ju-' ge»d, betitelt sich ei» Film, der von heute ab in den Biograph-Lichtspielen gezeigt wird. Dem Vorwort ist zu entnehmen: Seit vielen Jahren fallen ungezählte Söhne der Fremden legion zum Opfer. Auf die erdenklichste, raf finierteste Art und Weise werden diese jugmd-- lichen Helden von Werbern der französische» Fremdenlegion erobert. Ist eimnal der An stellungsvertrag mtterschrieten, so gi t es kein Zurück mehr und die ahnungslosen Opfer sind dein fürchterliche» tropischen Klima Afrikas und dein entsetzliche» anstrengende» Die»st der Fremdenlegion verfallen-. Der Film veranschau licht nun eine Reihe von Disziplinarstrafe», welche »ach Berichte» von Legionäre» dort zur Tagesordnung gehören. Es soll dadurch be zweckt werden, jede Abenteurerlust und Wan dertriebe nach dieser Richtung zu tilgen; denn die wenigsten sehen ihre Heimat wieder. Zur weiteren Aufklärung sei noch darauf Hingeivie sen, daß jede erlittene Disziplinarstrafe eine un- sreiwillige Verlängerung der schrecklichen Dienst zeit bedeutet und es wird dem Rekruten ver schwiegen, daß dadurch die Dienstzeit gewaltt am ans Jahre verlängert wird, bis das töd liche Blei das unglückliche Opfer erlöst. Der Film soll in seiner Handlung einen auftl reu den warnende» Ma »ruf darstellen. * — V e r e i » s g r ü n d u n g. ll »ter dem Namen „Bezirks.erein 411 der sächsische» Ueberland a u zu Hohenstctti-Ernsttßal vom Fer and deutscher Privat Eisen!, ahnbeamte»" ßlllosfcn sich am 1 Juli in; „Restaurant zur Gold ach" die Angestellte» der Elektrische» Straßenbahn zusammen. * Oberlungwitz, 4. Juli. Der gestrigen Gemeiiidcratssitzrmg wohnte auch Amtshaupt man» Graf von Holhe»dorsf bei, der seiner Freude über den h ü scheu Sitzungssaal und das aus den; Sachs. Äunsüqnds gestiftete große Wandgemälde Ausdruck ga'. In der mehr stündigen Beratung wurden die neuen Steuer gesetze verabschiede!, die u. a. neben der Er- öhung der Grund teuer von 2^ ans 9,2 Pfg. für die Einheit auch eine Heraufsetzung der Hundesteuer vorsielt. Die unteren Klassen wer den durch die neuen Steuergesetze entlastet. * Oberlungwitz, 4. Juli. Eine kleine a rplanänderung der Automobilverbindung Oberlunmttä—Wvstcnbrand, die im Interesse der Einwohnerschaft liegt, wurde gestern vom Gemcindcrat beschlossen: Der bisher mittags 1,45 Ulr vom „Hirsch" a fahrende Wagen wird oo» heute a- schon um 1,40 Uhr abgelassen werden. Der Wage» verläßt dadurch die ein zelne» Haltestellen schon 5 Minuten früher, Ivas zu beachten ist, und trifft dann um 2,10 Ul r in W istenbrand ein. Dadurch ist Gelegen heit gege eii, auf alle Fälle noch de» Anschluß an den Zug 2,19 Uhr nach Chemnitz zu er reichen. Bei dieser Gelegenheit sei nochmals der Wunsch an die Einwohnerschaft gerichtcß von der Einrichtung rege» Gebrauch zu machen. w. Oberlungwitz, 4. Juli. Die im .Haufe Hecrmannsträße 366 ausgebrochen gewe sene Schwcineseuche und Schweinepest wurde gestern vom Bezirksarzt als erloschen erklärt- --- Oberlungwitz, 4. Juli. In mehrere» riesige» Gürte» sieht ma» zurzeit Birnbäume, die zum 2. Male i» Blüte stehe», d- h. »c m de» Früchte» wieder Blüte» träge», was eine» reizvolle» Anblick gewährt. m. Oberlungwitz, 4. Juli. Die Schwarze Brigade veranstaltet morgen eine» gemeinsame» Ausgang mit Damen zum Forsthaus Hainholz im Htttengrundc Gesammelt wird hierzu nach mittags 3 Uhr an der Sängerhalle. m. Oberlungwitz, 4. Juli. In de» Ver dacht des S-ittlichkeitsvergehens an kleine» Kin dern geriet ein i» Hohenstein-Ernst Hal beschäf tigter hiesiger Einwohner, der sich durch ver- fchiedene Umstände se'r verdächtig gemacht ha ben soll. h. Gersdorf, 4. Juli. Vor der am Mon tag abend stattsindende» Uebung der Freiwil ligen Feuerwehr stellt die Kompagnie abends 7 Uhr im Schul of, um der Auszeichnung einiger pflichttreuer Kameraden, die 25 bezw. 10 Jahre derselr-e» augehören, l eizuwohnen. Im Anschluß an die Uebung findet eine Ver sammlung statt. ** HerSdvrs, 4. Juli. In der letzten Gene ralversammlung der Omnibusfahrtgcscllschaft wurde bekanntlich die Auflösung beschlossen. Gleichzeitig wurde angeregt, zum Andenken an das erste Verkchrsuntcrnehmen Gersdorfs eine Omnibusstiftung zu gründen, deren Erträgnisse den Armen zugute kommen sollten. Da jetzt die Auszahlung der Beträge für die Anteilscheine stattfindet, sei hiermit darauf hingewicsen, falls jemand der Stisnmg einen Betrag zuweisen will, daß die Liste hierzu an der Zahlstelle der Omni buskasse ausliegt. Der Stadtrat Hohenstein- Ernstthal hat bekanntlich schon voriges Jahr einen Betrag in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. )( GerSdors, 4. Juli. Nächsten Montag sollen von den hiesigen Schulklasse» in Begleitung ihrer Lehrer Ausflüge in die nähere und weitere Um gebung unternommen werden Reiseziele sind: Erzgebirge, Muldental usw. * Gersdorf, 4. Juli. Der Steiger Theo dor Vogel, der seit über 25 Jahren bei der Gewerkschaft KaisergnLe angestellt ist und im Her. ft vorigen Jahres aus diesem Anlaß viel- fach geehrt wurde, ist jetzt zum Reviersteiger befördert worden. Zu dieser neuen Ehrung „Glück auft" h. Gersdorf, 4. Juli. Der Turnverein „Germania" hält sein diesjähriges Schauturnen mit anschließendem Ball am 26. d. M. ab. — Langenberß, 4. Juli. Gestern vormittag wurde durch die Lichtensteiner Schutzmannschaft ein Handelsmann von hier festgenommen, der wegen verschiedener Vergehen von der Staats anwaltschaft Chemnitz gesucht wurde. x. LovgenchnrSdorf, 4. Juli. Ein bedauer licher Unglücksfall trug sich gestern abend zu. Der 22jährige Fabrikarbeiter Paul Langer von hier nahm in einem großen Teiche im sogen. Spielsdorf ein Bad, wobei er an eine tiefe Stelle geriet und unterging. Sofort angestellte Rettungsversuche blieben leider ohne Erfolg. Seine Leiche konnte erst heute vormittag in der 9. Stunde geborgen werden. * LaugenchvrSdorf, 4. Juli. In der letzten Gemeinderatssitzung wurden zunächst einige Wegeangelegenheiten erörtert. Es wurde be schlossen, zwei unliebsame Biegungendes BräunS- dorfer Verbindungsweges in der Nähe des Au gust Wagnerscheii Hauses zu beseitigen, ein Slück Dorsstraße oberhalb des Erbgerichtes zu regulieren und unterhalb der Schmidtschen Fabrik eine Ufermauer zu errichten. Sodann erfolgte ein gehender Bericht über die neulich in Sachen der Autolinie Waldenburg—Limbach in Falken statt- gefundene Versammlung. Der von den Ver- lretern dort zugesagte einmalige Baubeitrag von ca. 1700 Mark wurde einstimmig bewilligt. Wei ter nahm man Kenntnis von einer Eingabe der Gastwirte und beschloß einstimmig, von der Er- dcbung einer Bieffteuer vorläufig abzusehen. Daun folgte die zweite L sung dir Steuerord nungen. Durch Glundsteuer sollen 18 Prozent des Steucrbedarfs gedeckl werden, was beim diesjährigen Steuerbedarf wie bisher einen Bei trag von 7 Pfg. pro Einheit bedeutet. Als Bc- sitzwechselabgabe sollen 1 Prozent, von Pflicht- tettbercchtigten zweidrittel Prozent des Gruud- stückswertes erhoben werden. Zwecks Ausarbei tung eines für unsere Verhältnisse geeigneten und doch den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen den Steuertarifs wurde eine Kommission gewählt. p Oelsnitz i. E-, 4. Juli. Künstliches Berg werk. Anläßlich des vom 11. bis 13. Juli 1914 stattfindendcn Heimatfestes in Oelsnitz im Erz gebirge, errichrcn die großen Steinkohlenbergwerke deS Reviers ein künstliches Bergwerk, das die ge treue Nachbildung eines Kohlenschachtes mit Ein- und Ausfahrt, Kohlenabbau, Streckenförderung, Bewetterung usw. werden wird; auch sollen da selbst Rettungsübungen unter Anwendung von Sauerstoff-Atmuugsapparaten ausgeführt werden. Dieses Bergwerk, das eine Fläche von 1200 Quadratmetern bedeckt und einen Kostenaufwand von 30000 Mark verursacht, wird noch einige Wochen nach dem Heimalfesl, voraussichtlich bis Ende Juli, stehen »leiben und der Besichtigung zugängig sein. Da bei der großen Tiefe der Kohlenschächte und bei der Gefährlichkeit des Bergbaubetriebes eine Besichtigung und Befah rung den Fremden in der Regel nicht gestattet ist, so bietet sich hier eine gute Gclegenyeit, die (Anrichtung einer im Betriedszustand befindlichen Kohlengrube gefahrlos in Augenschein zu nehmen. Oelsnitz im Erzgebirge ist auch als Ausgangs punkt für interessante Höhenwanderungen, für Aus flüge ins Muldental (Prinzenhöhle l) usw. be kannt; im Hinblick auf die beginnenden Ferien sind also Ausflüge und Ferienwanderungen in das Herz des Lugau-OelSnitzer Steinkohlenreviers nur zu empfehlen. * Eiegmar, 4 Juli. Für den nach Hohen stein-Ernstthal versetzten Oberbahnhofsvorsteher Fischer wurde der bisherige Bahnhofsvorsteher Faber in Cossen als solcher hier in sei» Amt eingesetzt. * Haintchen, 4. Juli. Die Autolinie Mitt- weida-Hainichen-Freiverg wird voraussichtlich am 15. d. M. in die Hände des SlaatcS übergehe». * Sayda, 4. Juli. Unter den; Verdacht, dec vors -tzliche Ur! ec er des Grobfeuers in den; atte» Stadtteil „Pla»" gewesen zu sei», wurde der Ha»dar etter Georg Müller, geuamtt „wup- penlob", der nur wenig für Frau und Kinder sorgte, ins hiesige Gerichtsgefängnis eingelie fert. Er wo »te mit Familie beim Wiritzhafts- besitze«: und Maurer Clemens Krönert, in des sen Häuschen das Feuer auskam. Die 18 o - dachlosen- Familie» wurde» ei»ftweile», bis zur Beschaffung geeigneter Wohnungen, bei Per- wandten und- Bekannte», in Schule», Tur». Halle, Hospital, Schloß usw. untergebracht. Darunter befinden sich auch arme Familien, fiir die rasche Hilfe recht dringend »ottui. Zum Glück konnte» Vieh und ei» großer Teil der Habseligkeiten gerettet werden. Es mußte rasch ausgeräumt werde», denn innerhalb einer reich liche» Stunde Ware» trotz der Hilfe der zahl reiche» Feuerwehren und der hiesige» Brand- wehr sämtliche elf Häuser vernichtet. * OelSnttz i. V-, 3 Juli. Eine Unsitte, die schon manches Unheil angerichtet hat, ist hier wieder einem Jungen zum Verhängnis gewor den. Ein zehnjähriger Junge war auf das Rad eines älteren Bekannten gestiegen und hatte sich von ihm ein Stück fahren lassen. Plötzlich ge riet der Junge, der barfuß war, mit den Zehen in die Speichen des Rades, wodurch dem Kna ben einige Zehen abgerissen wurden. * Kglkellftein i. v., 3. Juli. Beim Baden wurde der im 7. Infanterieregiment Nr. 106 in Leipzig dienende Gefreite Otto Schönfelder aus deni benachbarten Dorsstadt von einem Schlag anfall getroffen, an dessen Folgen der junge Sol- s dat verstarb. Er war als tüchtiger Turner be kannt und ist öfter von Turnfesten als Sieger ! heimgekehrt. Depesche« Kiel. (P r i v. - T e I.) , Dxr Kaiser trifft Montag nachmittag 2,42 Uhr hier ein und tritt sofort seine Nordlandreise an Hamburg. Ein gewaltiges Feuer kam gestern in der Ortschaft Kirchwerder zum Ausbruch, sodaß die Hamburger Feuerwehr zu Hilfe ge rufen werden mußte. Es standen 11 Gehöfte mit den Nebengebäuden in Flammen. Der ge rade herrschende Wind trug die Flammen von Haus zu Haus. Fast die halbe Ortschaft wurde vernichtet. Nur dem tatkräftigen Eingreifen der Hamburger Feuerwehr ist es zu danken, daß nicht der ganze Ort eingeäschert wurde. Abends 9 Uhr hatte die Feuerwehr das Feuer in der Gewalt, sodaß eine weitere Ausbreitung des Feuers ausgeschlossen war. Ltratzbarg. (Priv.-Tel.) Die amtliche Korrespondenz, das Organ des elsaß-lothringischen Ministeriums, veröffentlicht heute eine Erklärung folgenden Inhaltes: „Es ist in letzter Zeit be obachtet worden, daß insbesondere bei der Rück kehr von Ausflügen über die Grenze Fahnen und Abzeichen aller Art in französischen Farben auf fällig getragen werden. Es empfiehlt sich da her der Hinweis, daß das öffentliche auffällige Tragen dieser Farben nach Artikel 6 des Dekrets vom 11. 8 1848 und nach vielfachen gerichtlichen Entscheidungen eine strafbare Handlung darstellt, die mit Gefängnis oder erheblichen Geldstrafen geahndet wird." Prag. (P v i v. - T e l.) Ueber die Stadt und Umgegend ist gestern ein schweres Un- wctier, von gewaltigem Hogelschlag begleitet, »iedergegangeu. Der herrschende Orkan ent wurzelte viele Bäume und deckte viele Häuser ab. Durch das von de» Bäume» abgerissene Laub wurden die Kanäle verstopft, sodaß das Waßec keine» Abfluß hatte. Die Flut ergoß sich in die Straßen der Stadt, die bald in rußende Bäche verwandelt wurden. In meh-. rere» Straßen stand das Wasser 1. Meter hoch. Es ergoß sich in die Keller und Kaufladen und richtete große» L-chaden an- Graz. Gestern abend ging über Graz ei» surchttacer Hagelschlag und wolkenbruch-artiger Regen nieder, der großen Schaden anrichtete. Menschenleben sind nicht zu- beklagen. Gent. Durch den Mauereinsturz auf einem Neubau- in Pamel wurden 3 Arbeiter tödlich verletzt. — Durch- einen ähnlichen Unfall bei St. Ghislain bei Mons wurden 4 Arbeiter durch ein einstllrzendes Gebäude schwer verletzt. Paris. In Nevers wurde ein Automobil mit vier Personen vom Zuge erfaßt und eine Strecke mit fortgeschleift. Die Leichen der vier Verunglückten waren schrecklich verstümmelt. ReimS. Aus dem hiesigen Flugplatz er eignete sich gestern ein schwerer Fliegerunsa-ll. Ei» Eindecker mit zwei Unteroffizieren unter nahm einen Flug. In etwa 200 Meter Höhe verlor der Apparat plötzlich das Gleichgewicht, neigte vornüber und stürzte ab. Der Apparat wurde vollständig zertrümmert üiid ei» Pilot aus der Stelle getötet. Er hatte einen Schä- deldruch erlitten und die Stangen am Appa rat hatten den Körper durchbohrt. Auch der andere Unteroffizier hat einen Schädelbruch davongetragen, sowie innere Verletzungen. In boffmmgslosem Zustand wurde er ins Militär- l'ospital gebracht. Gtockholm. Auf dem Hauptpostamte sind auf noch unaufgeklärte Weise an Warenbeträgen und Wertsendungen in Höhe von 21000 Mark gestohlen worden. London. (Priv.-T.el.) Der Bmting- bampalast war gestern der Schauplatz eines eigenartigen Zwischenfalles. Eine Frau-, die zwei geladene Revolver bei sich hatte, versuchte in den Palast einzudringen, um vor den Kö nig zu gelangen. Das eigenartige Benehme» der Frau erregte de» Verdacht der Schlo-ßl'eam- len; sie wurde verhaftet und da»» einer Lei besvisitation unterzogen. Hierbei wurden die zwei Revolver gefunden. Die Frau wurde in Haft behalten. Eine Untersuchung ist eingeleitet. London. Das Schloß Tiallymenoc bei Kwllhwood in Irland ist von Stimmrechtle rinnen in Brand gesteckt und mit seinen uner setzliche» Kunstschätzen vollständig cingeäschert worden. Die Feuerwehr war wegen des m- 'vlgc großer Hitze herrschenden Wassermangels dem Elemente gegenüber machtlos. Der Scha- dm wird auf 400 000 Mk. geschätzt. London. Auf der Themse ereignete sich gesicrn ein erschütternder Unfall. Ei» Vergnü- gungsdampfer fuhr vo» Hampto» Court zu- r ick, als in der Nähe der Battersea-Brücke ein ttmgcr Mau», ei» Neffe des verstorbene» U». techausmitglicdes fiir Oxford, Anderson, über Bord fiel. Ein anderer junger Mann sprang ihm »ach, um ihn zu rette», beide ertränke» jedoch. Ein dritter Herr, der Sohn des Lon doner russischen Botschafters, der die beide» aus dem Wasser holen wollte, wurde lebend, a 'ec äußerst erschöpft geborgen. Madrid. Nach amtlichen Nachrichten aus Ceuta hat um die Stellung bei Cudia Federoc ein Feuergefecht stattgefunden. Die Spanier verloren: 3 Mann tot, 5 Offiziere und 10 Mann verletzt. Kiew. (P r i v. - T e l.) Hier wurde ein Deutscher namens Wechsler unter Spionagever dacht verhaftet. Die Polizei hält die Unter suchung streng geheim. DodeSfülle do« Hohenftem-Prnstthal »nd Umgegend: grau Annaverw LhoMg^geb. Gdttcher, Glauch««; Karl Adolf Geeliger, 58 I., Luga«: Frau Selma Liddy Pfüller geb. Weder, 46 I., Stollberg; Krau FranpSka »retzkchm«, 6Z I, Limbach; Lheod. Max Schettler, öS I., Poßdorf.