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MMMMtAlerAiWr Tageblatt für Hnhenttein-LmMtzal, Oderlmiijwitz, Äersdvrj, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüsteiidrand, Mittelbach, Ursprung, »rchberg, LNMM Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf rc. Der.Hohenftein-Ert-sUhnIcr Anzeiger" erschein! mit Ausnahme der Sonn, und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei steter Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bet Abholung in den Geschäft» pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen jauhcr Bcsi. llgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A-. -'.tage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt'. - Anzetgengebllhr für die 6gespaltene Korpuszetlc oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil dte Zeile 30 Pfg. Die Sgespaltene Zeile im amtlichen Tei!. O Pjg. 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Ob die Würfel gefallen sind, der erste Kanonenschub, die Lande durchzitternd, sein grollendes Lied l at ergingen lassen, das steht zur Stunde, wo diese Zeilen geschrieben werden, »och nicht fest Anscheinend schwankt das Zünglein noch an der Wage, beoor cs sich zum Kriege entscheidet. Der ganzen Welt hat sich sei! Sonnabend eine hochgradige Nervosität bemächtigt, die sich in unserem Ver.reitnngsbezirk durch za lreiche Tclephonanru'c aus der Stadt und den Land gemeinden äußerte. Zum Teil klärten unsere Mitteilungen und die an verschiedenen Stellen von uns zum Aushang gebrachten telegraphi schen Nachrichten, die a er infolge der ausge übten Zensur gewissermaßen nur spärlich ein gingen, ans. Tartarennachrichten, die von Ehemnitz ans ver.rntet wurden und u. a. ein mal den Zaren ermorden, dann Kaiser Franz Joseph sterben liehen, lewahrlcitelen sich nicht, stellten sich vielmehr als das, womit man sie kennzeichnete, heraus.' Das Rät-elraten: „Krieg oder Brieden" wurde seit Sonnabend, wo das Politische Ther mometer pen Siedegrad erreichte, fleißig geäst Gerüchte durchschwirrten die elektrisch geladene oewittersckwülc Politische Atmosphäre, ohne da'' man etwas Gewisses erfahren tonnte. Der Telegraph spielte von einem Ende der Welt zum andern und wollte die Pol er beruhigen, als gegen 7/'z Uhr a'ends ein Telegraphcn- ! üro die Meldung »er neUele, das', Ser ien alle Forderungen Oesterreich Ungarns annchmen werde. Der Alp nach etwas, man sagte sich, der Krieg -ringt Ungewisses, a'cr doch war man zu sehr gespannt daraus, das', es zum Losschlagen gehen würde. Schon wollten wir den Erwägungen Naum ge' en, das; es um den Frieden, wenn auch mi' schweren Opfern erlauft, etwas ho'eS sei, da traf das Gegen teil von dem ein, was man erwartete: Die Beziehungen sind abgclnnchcn! Wir lassen nun die wichtigsten Nachrichten, dir uns s.üt Sonna" end ü er die Ereignisse zngingen, hierunter folgen: Der serbische Mini sterpr.äsjdent Pasitsch erschien am Sonna end wenige Minuten vor 6 Uhr, der in der Wie ner Note festgesetzten Endfrist, in der österrei ckischmngarischen Gesandtschaft in Belgrad und erteilte eine ungenügende Antwort auf die österreichisch-ungarische Note. Der : aller! G e Gesandte Baron Giesl notUizierte ihm hierauf den Abbruch der diplomatischen Beziehungen und verlies; mit dem Gesandstchaftspersonal uni 6 Uhr '>0 Minuten Belgrad. Die serbische Regierung hatte schon früher nm 3 Nhr nachmittags die Mobilmachnag der gesamtes Armee augeordnet, der Hof und die Negierung sowie die Trup pen räumten Belgrad Die Regierung soll nah Krognü'vat'ck oder Nisch verlegt werden, das im Zentrum Altserücns liegt. Dem serbischen Gesandten in Wien wurden die Passe zugcstellt. Er reiste alsbald ab. Das ser ischc Negierungsorgan brachte um mckcUnr vor Pasitschs Audienz beim König Peter folgende Erklärung: „Zur Beantwortung der zehn Punkte enthaltenden Note Oesterreich Ungarns i'! uns „m eine ^8stnndigc Frist be lassen worden. Der Minister des Reicheren hat N'ieder' olt seinen und seiner Kollegen Stand punkt da'in dargelegt, das; Serbien im Namen seiner grasten und wichUgen Interessen aufrick- Uge und korrekte nachbarliche Beziehungen zur l'a sburgischen Monarchie zu unterhalten wnnstbt. Darum wird sie allen jenen Forde rungen der Monarchie, welche ans Bekämpfung ver recken scher Taten und ungeordneter Zuc- stände in den Nach arlindern a zielen, bereit willig entgegenkonuneu. Denn sie erblich darin die Erfüllung einer obligatorischen Pflicht für jeden Kulturstaat. Auf diesem Standpunkt fleht die Regierung auch jetzt nach Usbergabe der Note und wird in der besagten Richtung alles, was sie imstande ist, tun, um die volle Aufrichtig eit ihres Wunsches zu erweisen, den Pflichten eines guten Nach.ars gegenüber der Monarchie nachzukommen." Wenn man das liest, wird man annehmen, das; der Lerbe der friedlichste Mann der Welt lei und doch 'mobilisierte er schon Z Stunden zuvor Oesterreichs Mobilmachung. Der telegraphische Verkehr mit Rußland wurde eingestellt. Das gesamte Bahnpersonal wurde vom Urlaub zurückgerusen nnd angewie sen, sich innerhalb des Stationsgebietes zu alten. Zum Sonntag war sür das gesamte Vahnpersonal Permanenzdienst eingerichtet wor den. Es wurde ferner die sogenannte Kriegs linie eingerichtet, eine besondere Leitung fcjr Telegramme und Telephongespräche, die direkt zwißben den Direktionen und dem Ministerium inst und von eigens dazu ausgebildeten Be amten bedient wird. Die Sonntagsruhe wurde siu den ganzen Tag aufgehoben. Die Mo bilisierung v o n a ch t Armee- orps Ivar angesichts der Lage schon vor deni Eingang der seroischcn Antwort in Aus sicht genommen, von deren Inhalt die sofor- ige Mo ilmachung der gesamten Armee a- ! ing Zur ungestörten Durchführung aller Mo ilisterungsmaßnahmen wurde die Verhängung des Belagerungszustandes über das ganze Reich in Aussi-.P1 genommen. Amtlich wurde mitgc- teilt: Alle Vorbereitungen sich den Ernstfall änd in peinlichster Weise getrosten, die Armee ist schlagbereit wie nie zuvor. Von den öster- reichistben Armeekorps sind u. a das böhmische Praga und das Leitmeritzer Korps, also ge rade die an der russischen Grenze stehenden, mo Eistert worden. Sonntag früh 6 Uhr wur den sämtliche Bahnlinien Oesterreichs unter außerordentlich scharfe militärische Bewachung gestellt. Die Posten an den Bahnlinien ha'en stZort nach dem ersten Anruf zu schießen. Die Ausnahmemastregeln in Oesterreich, die den Beginn der Mobilmachung dacstellen, verfügen du Aushebung des Versammlungsrechtes, des Briefgeheimnisses, der Preßfreiheit, Einstellung der Wirstamkeis der Geschworenengerichte, Ue'-er- wa.bring des Telegraphen- und Telephonver- lebrs. Der Rcichzrat sowie die Landtage aller Länder in Oesterreich wurden geschlossen. Die österreichisch-ungarische Gesandtschaft zu Dresden veröffentlicht folgende Kundmachung: „An die Wc'.rpsüchtigen Oesterreich-Ungarns! In Oester reich-Ungarn wurde von Seiner Majestät eine ellweisc Mobilisierung angeordnet. Diejenigen Dienstpflichtigen, welche aus diesem Anlast ein- zurücken ha'en, werden hiervon durch Einbe- r ifunaskarlen verständigt Den Einberufenen werden die Reisekosten vergütet. Zur Erfol- gung des Reisekosten Beitrages haben sich jene L iiwernfenen, welche nicht über die erforder lichen Reisemsttel verfügen, umcr Vorweis der Ein enllungskarte beim nächstgelegenen k. und st Konsulat zu melden (Leipzig, Dresden oder Ehemnitz). Den übrigen Einberufenen werden die Reisekosten nach den bestehenden Ver- g itunzssätzen nachträglich ausbezahlt. Die Be- fÄderung aller Einrückenden auf allen Eisen- ' ahnen (auch der reichsdeulschen) erfolgt auf Grund der Ein erufungskarte, welche auf der Einsteigestation zur Abstempelung dem Schal- terbeamten vorzuweisen ist. Der Schalter eamte bändigt die Eisenbahnbillets ohne Bezahlung aus. Einberufene, deren Wohnsitz der Mon- arckiegrenze (Einbruchsstation) näher gelegen i i, als dem Amtssitze der nächstgelegenen k. nnd k Vertretungsbshördc, haben- sich direkt in die Einbruchsstation zu begeben. Seine k. und k Apostolische Majestät ha'en cnie Amnestie sür eiubcrufene, sofort einrnckende Stellrings- flüchtlinge und Deserteure erlassen. Die gleiche Amnestie gilt für nicht cinberufcne, jedoch so fort einrückendc Stellungsflüchtlinge und Deser teure." Begeisterung in Wien und Budapest. Die Straßen der inneren Stadt waren von einer nach Tausenden zählenden Menge belebt, die nach der Bekanntgabe der Ablehnung dec Forderungen durch Serbien singend und jubelnd n; er die Ringstraße vor das Kriegsministerium zog. Dort wurden die Vostshymne und das Prinz Eugen-Lied gesungen. Sobald ein Ossi zier das Haus verliest, wurde er mit jubeln den Zurufen begrüßt. Die Menge zog dann vor das Deutschmeisterdenkmal, dann- weiter zum Schwarzenberg-Denkmal, Ivo sich die Kundgebungen wiederholten. Sodann begab sich der Zug in das Botichastsviertel, um dort be geisterte Kundgebungen vor der deutschen Bot schaft auszubringen. Das Botschafterviertel war im weiten Umfange, da auch die russische Botschaft sich dort besindet, von berittenen Po lizisten- «'-gesperrt. Vor die russische Botscha't konnte die Menge nickt gelangen. Die Menge zog dann vor die italienische Botschaft, wo sich die Kundgebungen erneuerten. Auch die ser bische Gesandtschaft blieb in weitem Umkreise abgesperrt. Der serbische Gesandte ist in später Abendstunde über Budapest abgereist. Die pa triotischen Kundgebungen wiederholten sich die ganze Nackt hindurch. In Budapest zog das Militär mit Lampions und Musikbegleitung dnrck die Straßen, patriotische und nationale Lieder spielend. Auch in Bad Ischl und an deren Städten sanden begeisterte Kundgebungen statt. Der Biiuduisfall. Der deutsch-österreichische Bündnisvertrag vom 7. Oktober 1879, dem Italien 1883 bei- trat, wurde am 3. Februar 1888 veröffentlicht, zu der Zeit also, in der im Deutschen Reichs tage eine große Militärvorlage verbandelt wurde, und europäische Kriegsverwicklungen in greifbare Nähe gerückt waren. In der Einlei tung des nur drei Artikel umfassenden Vertra ges erklären die Monarchen, daß sie für die Sicherheit ihrer Reiche und die Nnhe ihrer Völ ler unter allen Umständen zu sorgen und des halb einen Bund des Friedens und zu gegen seitiger Verteidigung zu kämpfen beschlossen ha ben. Nach Artikel 1 ist für Deutschland der Bündnisfall gegeben, sobald Rußland Oester reich angreift, für Oesterreich, wenn Rußland Deutschland angreift. Die Verbündeten ver pflichten sich für die'en Fall, einander mit der gesamten Streitmacht ihrer Reiche beizustehen und den Frieden nur gemeinsam und überein stimmend zu schließen. Artikel 2 behandelt den Fall, daß Deutsch land- oder Oesterreich von einer anderen Macht als Rußland angegriffen würde. Dann hat der Verbündete dem Angreifer nicht nur nicht leizustehen, sondern dem Verbündeten zum mindesten wohlwollende Neutralität zu gewäh ren. Wird die angreifende Macht jedoch von Rußland unterstützt, so tritt nach Artikel 1 die Verpflichtung des gegenseitigen Beistandes mit voller Heeresmacht k is zum gemeinsamen Frie- densschluß in Kraft. Nach Artikel 3 des Ver trages soll der Zar von dem Inhalte des Bündnisses in Kenntnis gesetzt werden, sofern russische Rüstungen einem der beiden Verbün deten gelten sollten. Ist Oesterreich Serbien gegenüber der an greifende Teil und schickt Rußland Truppen gegen die österreichische Grenze vor, ohne gegen Oesterreich die Feindseligkeiten zu eröffnen, so hat Deutschland nach dem Vertrage keine Ver pflichtung zum Eingreifen. Ist Serbien der an- I greifende Teil und unterstützt Rußland es durch I militärische Maßnahmen, die "Oesterreich bedro- I ben, so hat Deutschland sofort der habsbur- I gischen Monarchie mit voller Heeresmacht bei- I zuste en. Es kommt überall wesentlich darauf I an, Iver angreift. Die „Voss Ztg." weist jo I dock mit Recht darauf hin, daß dieser Begriff I in der Politik wie im Völkerrecht strittig ist. I Wiederholt ist der Satz aufgestellt worden, nicht I der ist der Angreifer, der den Krieg erklärt, sondern wer die Fortdauer des Friedens un möglich macht. DestschlsaSS Haltung. Der deutsche Kaiser hat seine N o r d l a n d r e i s e abgebrochen und ist wieder nach Berlin zurückgekehrt, ebenso kam die Kaiserin aus Wiesbaden zurück. Die auf Ur aua befindlichen Botschafter begaben sich auf ihre Posten. Der deutsche Reichskanzler, der von Hobensinow nach Berlin zurück ehrte, läßt in der „Nordd. Allg. Ztg." zu der österreichischen Note erklären: Die auf Grund der Untersuchung des Tbronfolgermordes in Terafewo von Oester reich-Ungarn an Serbien gestellten Forderungen müssen gerechtfertigt erscheinen, wenn man die Begründung dieser Forderungen mi. dem der (Sache geüihrenden Ernst würdigt. Die Betei ligung serbischer Persönlichkeiten, auch amtlicher, an der von langer Hand vorbereiteten Ver schwörung gegen das Leben des Erzherzogs Franz Ferdinand und an Zettelungen gegen die Reichseinheu der habsburgischen Monarchie ist au'gedeckt. Die österreichisch ungarische Re gierung hat sich bereit erklär!, den Mächten Einsicht in das Un'ersuchungsmaterial zu ge-en, ein Beweis, daß sie von der Unansechtearkeit ihrer Ermittlungen und von der Gerechtigeit ihrer Forderungen überzeugt ist. Sollte wider Erwarten Serbien diese Forderungen astehnen, so hoffen wir, das; im Gefühl des Ernstes der Lage die R e g i e r u n g e n der Groß mächte sich sämtlich angelegen sein lassen werden, zu verhüten, daß aus der unvermeidlichen österreichischster bischen Auseinandersetzung weiter um si ch greifende Verwickelungen hervor gehen. Frankreich über Deutschlands Haltung. Pariser Blätter hatten behauptet, Deutsch land habe Oesterreich nicht nur zu seiner schar fen Note angehalten, sondern arbeite auckanf einen Weltkrieg hin. Darauf erklärt die sran- I zösjsche Regierung amtlich: Aus autorisierter Ouelle geht vor, das; vor der Absendung der Note an Serbien keine Verständigung zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn stattgefun den hat. Deutschland beschränkt sich darauf, diese Note zu billigen, die nicht den Eharakter eines Ultimatums hat, sondern die Forderung nach einer Antwort mit befristeter Zeit dar stellt. Deutschlands Haltung ist mit Unrecht so dargestellt worden, als ob sie eine Drohung bedeute. Sie darf nur gedeutet werden als Kennzeichnung des Wunsches, daß die Mei nungsverschiedenheit zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleiben möge. — An einen Krieg mit Deutschland glaubt man hier nicht. Die Haltung Rußlands ist bislang noch in jeder Beziehung unklar geblieben. Hatte man anfangs gemeint, Ruß land werde seinen Schützling Serbien, den es im Laute langer Jahre stets gegen Oesterreick aufgehetzt hatte, nickst im Stiche lassen, so scheinen doch einige Anzeichen dafür vorhanden zu sein, daß die Petersburger Negierung in Anbetracht der lopalen Art des öster reichischen Vorgehens eine vor läufig ab wartende Haltung ein- nebmen wird, der vielleicht die Neutralität fol gen ^ann. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auck Englands äußerst kühl ablehnende Haltung gegenüber jeder Einmischung ein wenig a'-kül> send an der Newa gewirkt hat. Rußland be mühte sich, allerdings ohne Erfolg eine Ver Mittlerrolle auszuüben, trotzdem Oesterreich jede Einmischung einer dritten Macht ablehnte. Nach dem ganzen Vorgehen Oesterreichs hätte eine Einwilligung in die von Rußland für das Ultimatum geforderte Fristverlängerung auch als ein schimpfliches Zurückweichen angesehen werden müssen. Im Gegenteil, Oesterreich war von vornherein fest entschlossen, alle Brücken hinter sich abzubrechen und sofort nach dem Eingang der serbischen Antwort seinen Gs