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Oeffentliche Gemeinderatssttzung in Oberlungwitz Mittwoch, den 7. Januar 1S14, abends 8 Uhr im GitzungSsaale des Rathauses. L a a eS-Lrdnung: 1. Mitteilungen. 2. Bausachen. 3. Autosachen. 4. Anschluß an eine Petition. 5. SchankkonzessionSgesuch. Hierauf geheime Sitzung. die Reise nach Durazzo, seiner künftigen Re sidenzstadt, antreten. Er will sich nicht König', sondern Fürst von Albanien nennen. Ueber die Stiftung, eines Ordens hat er sich noch nicht schlüssig gemacht, meinte aber, daß der weiße Skanderbegstern der Überlieferung am besten entsprechen würde. Die religiösen Ge meinschaften, Christen, Muhamedaner und Ju den, würden durchaus paritätisch behandelt und an der Ausübung! ihrer Kulte durch nichts gehindert werden. Albanien sei arm, würde aber eine Anleihe von den Großmächten ge währt erhalten; während der ersten beiden Jahre seiner Regierung, so schloß der Prinz seine Ausführungen, würde die internationale Kontrollkommission ihr Aussichtsrecht noch aus üben. Die Festigkeit -e- Dreibundes wird aufs neue bestätigt werden durch den bevorstehenden Besuch, den der italienische Minister des Auswärtigen San Giuliano sei nem österreichisch^ungarischen Kollegen Grasen Berchtold in Wien abstattet. Ein Besuch PoiucareeS beim Zaren. Ueber die Antrittsvisite des Herrn Poin- caree als Staatschef der Republik Frankreich in Petersburg finden zwischen der Pariser und der Petersburger Regierung! bereits Ver handlungen statt. Da der Gesundheitszustand der Zarin noch' immer zu wünschen übrig läßt, wird der Besuch, dem man in Rußland mit großer Freude entgegensieht, wahrschein lich erst im Sommer stattfinden können. Herr Poincaree wird, um eine Berührung deutschen Bodens zu vermeiden, zur See' reisen und von den neuesten und größten französischen Riesen panzern begleitet sein. Wie in Paris verlau tet, wird der Zar den Besuch des Präsidenten wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres erwidern. Dem Wunsche der griechischen und serbischen Diplomaten, Athen und Belgrad zu besuchen, ist Herr Poincaree noch nicht näher getreten. In Petersburg war Herr Poincaree bekanntlich schon einmal als Ministerpräsident. OertNcheS ««d Sächsische-. * — Das Hahneujahr, Epipha nias- oder E r f ch e i n u n g s f e st bil det die Grenze für die geheimnisvolle Zeit der Zwölfnächte; es schließt die kirchliche Weih>- nachtszeit und damit die frohe und heilige Festzeit, die hinter uns liegt. Weihnachten ist also endgültig vorüber. Einmal noch flammt alter Sitte getreu morgen abend der Christ baum auf, um dann den Kindern zum Ab leeren überlassen zu werden. Kirchlich ist der Tag seit dem 5. Jahrhundert bereits der Er- innerung an die drei Könige oder Weisen aus dem Morgenlande geweiht, die Erstlinge unter den Heiden, welche dem Sohne Marias hul digten und ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen op-erten. In früherer Zeit wurde diese bibli sche Episode vielfach in der Weihnachtszeit volkstümlich dargestellt. Die „heiligen drei Könige" zogen mit ihrem Stern von Haus zu Haus, singend und Gaben heischend. Unsere Jugend kennt die „drei Könige", diese oft selt sam vermummten, mit Kronen aus Goldpapier geschmückten- Figuren nächt mehr; man hat fast allerorten den Rundgängen der Herrschaften ein Ende gemacht, nachdem sie die zweite Zeile des Goetbeschen Dreikönigsspruches: „Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern, sie essen, sie trinken und bezahlen nicht gern", vielfach mehr betonten als gerade gut war, sodaß der alte, schöne Brauch oft zu einer recht aufdringlichen Bettelei ausartete. *— Witterungsaussicht für Dienstag, den 6. Januar: Wärmer und Nieder schläge. * — Gegen die Confettischlach ten bei Fastnachtsvergnügen hat der Verein der Saalinhaber der Kgl. Amtshauptmann schaft Glauchau in seiner letzten Versammlrmg Stellung genommen. Der Verein hat beschlos sen, das Wersen von Confetti in Schneeball- oder loser Form nicht mehr zu gestatten, da es für Gäste und Wirte eine gleich große Be lästigung ist. (Näheres ist aus dem Anzeigen teil ersichtlich.) * — M e i st e r p r ü f u n g. Wie uns die Chemnitzer Gewerbekammer mitteilt, haben vor den Meisterprüfungskommissionen seit Ansaug Oktober 1913 bis Ende 1913 152 Handwerker bczw. Handwerkerinnen- die Meisterprüfung abgelegt, darunter u. a. die Böcker P. C. Reichel in Gersdorf, M. P. Böttger in Oberlungwitz, die Fleischer P. A. Müller in- P 1 e i ß a, F. R. Bucher in L u- g a u und P- K. Wunderlich in Oelsnitz , die Damenschneidcrin I. H. Neumeister in Gersdorf, der Schmied F. H- Pilz in Gersdorf, der Ziegeldecker F. W. Pot. Horn in H o h- e n st e i n - E r u st t h a l, der Schlosser R. P. Maltitz in Gersdorf und der Schiefer- und Ziegeldecker I. A. Bock in Oberlungwitz. Im Jahre 1913 haben insgesamt 560 Handwerker bezw. Handwer kerinnen (1912: 321) die Meisterprüfuna abge legt und bestanden, nämlich: 101 Bäcker, 88 Fleischer, 59 Damenschneiderinnen, 43 Putz macherinnen, 33 Schmiede, 30 Schlosser, 28 Barbiere, Friseure und Perückenmacher, 20 Maler, 18 Buchdrucker, 17 Schiefer- und Zie geldecker, 17 Tischler, 13 Klempner bezw. In stallateure, 12 Schneider, 9 Sattler bezw. Tapezierer, 8 Konditoren, 7 Schuhmacher, 7 Stellmacher, 6 Elektroinstallateure bezw. Me chaniker, 6 Ofensetzer, 5 Buchbinder, 5 Ma schinenschlosser bezw. -bauer, 3 Glaser, 3 Photographen, 3 Steinbildhauer, 3 Schorn steinfeger, 3 Maurer, 2 Lithographen 2 Kürschner, 1 Graveur, 1 Goldschmied-, 1 Korbmacher, 1 Tapezierer, 1 Kupferschmied, 1 Uhrmacher, 1 Mechaniker, 1 Optiker und 1 Steinsetzer. 4 Kandidaten haben die Prüfung nicht bestanden. * — Ueber die Lage der säch sischen Landwirtschaft im Jahre 19 13 veröffentlicht der Landeskulturrat in der „Sächsischen Landwirtschaftlichen Zeit schrift" soeben einen kurzen interessanten Ueber- blick. Es heißt da wie folgt: „An der Wende des Jahres angekom-men, wollen wir heute ebenso wie in früheren Jahren einen kurzen Rückblick auf das verflossene Jahr 1913 wer fen. Die Witterung, von der der Landwirt leider so stark abhängig ist, war im Jahre 1913 zwar etwas günstiger als in den beiden Vorjahren, aber keinesfalls normal. Anfangs schien es, als ob wir wieder ein abnorm trockenes Jahr bekommen sollten, dann trat aber ein Umschlag ein, so daß die Land wirte über übergroße Feuchtigkeit klagen muß ten. Dadurch wurde nächt nur die Ernte ver zögert und das Einbringen des Getreides sehr erschwert, sondern stellenweise auch dessen Qua lität erheblich herabgemindert. Die F-utter- ernte ist-dagegen im allgemeinen gut ausge- "ollen, so daß die Aussichten für die Vieh- bezw. Fleischproduktion günstig waren. Dazu kam noch, daß die Maul- und Klauenseuche, wie der Herr Vorsitzende des Landeskultur rates anläßlich der 53. Gesamtsitzung mil Freuden konstatierte, vollständig erloschen war. Leider sollte aber die Freude der Landwirte und die Hoffnung, daß diese gefährliche Seuche nicht so bald wieder auflreten werde, nicht lange währen, denn noch im November hielt die Seuche bedauerlicherweise wieder ihren Einzug in unser engeres Vaterland, nachdem sie schon vorher in anderen Teilen des Rei ches sowie der Nachbarländer ausgetreten war. Hoffentlich werden die bereits angeordneten strengen gesetzlichen Maßnahmen und die jenigen der Selbsthilfe eine größere Ausbrei- lung der Seuche und damit eine erneute Schä digung der Viehproduktion, welche letztere im vergangenen Jahre erfreulicherweise wieder einen Aufschwung genommen halte, verhindern können. Die Viehpreise waren im Jahre 1913 im allgemeinen etwas, die Schweinepreise ganz bedeutend niedriger als 1912. Die Geireide- preise sanken in der zweiten Hälfte des Jahres ebenfalls sehr stark; in keinem der beiden vor hergehenden Jahre wiesen sie einen so nied rigen Stand wie gegenwärtig aus. Die Ar beiterverhältnisse gestalteten sich im verflossenen Jal re ungünstiger als im Vorjahre, und leider ist zu befürchten, daß die Beschaffung auslän discher Arbeiter im Jahre 1914 sich noch schwieriger gestalten wird als bisher. Auch das Jahr 1913, das im allgemeinen gün stiger für die Landwirtschaft war als die beiden vorhergehenden, hat sonach manche Enttäuschung gebracht. Hoffen wir, daß in diesem Jahre die Entlohnung für die schwere Arbeit des Landwirtes nicht durch die Un gunst der Witterung, verheerende Seuchen oder andere Ursachen zunichte gemacht werde." * — Ansteckende T i e r k r a n k h e i- t e n. Nach dem amtlichen Bericht des König lichen Landes-Gesundbeitsamtes über den Stand von- Viehseucheri am 31. Dezember 1913 im Königreiche Sachsen ist im Bezirk der Amtshauptmannschast Glauchau die Schweineseuche einschl. Schweinepest in vier Fällen festgestellt worden, nämlich in Lobs dorf, Oberlungwitz, Rothenbach und Tirschheim. * — Erhebungen über das Durchschnittsgewicht von S ch l a ch t t i e r e n- werden die einzelstaat lichen Regierungen in diesem Jahre auf An- rogung der Reichsregierung vornehmen. Von dem Gewicht der Tiere hängt zum großen Teil die Güte des Fleisches ab, auch ersieht man aus der Gewichtsfeststellung erst genau die Größe des Fleischverbrauchs. * — Das finanzielle E r g eb n i s der Internationalen Baufach- ausstellung Leipzig 1913. Ge- wisses über das finanzielle Ergebnis der Aus stellung ist noch nicht bekannt. Entgegen den anfänglich gehegten Erwartungen scheint man an maßgebender Stelle indes mit einer Un terbilanz zu reck;neu. Wie groß diese sein wird, ist heute noch nicht abzusetzen, anzu nehmen ist jedoch, daß nur der Garantiefonds der Stadt Leipzig in Anspruch genommen zu werden braucht. Ein klares Bild des End ergebnisses wird sich erst in einigen Wochen gewinnen lassen, wenn die Rechnungen und die verschiedenfachen Nachrechnungen abgeschlos sen und eine große Reihe noch schwebender Prozesse entschieden sein werden. * — Bauernregeln für den Ja- nuar. Schlummert im milden Jenner das Grün, so wird gar zeitig der Garten blüh'n. — Ist der Januar gelind, weder Lenz noch Sommer fruchtbar sind. — Gibt's im Januar viel Regen, tut's den Früchten wenig Segen. — Wenn's im Januar friert, kann der Arme wie der Reiche seinen Trunk hoben. — Es ist besser im Januar den Wolf, als den Pflug im Felde zu seh'n. — Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß. — Lacht der Januar im Kommen und Schei- den, so bringt das Jahr noch viele Freuden. * Hohenstein-Ernstthal, 5 Jan. Sang- und klanglos ist am heutigen Montag die Ratskellerwirtschaft zu Grabe getragen worden, nachdem der Verkehr bedauerlicherweise in den letzten Jahren mehr und mehr zurückgäng. Die noch im Ratskeller tagenden Vereine mußten sich infolgedessen mit der Wahl eines neuen Vereinslokals befassen. — Bekanntlich werden die hierdurch freiwerdenden Räume vom Stadt rate nach einigen baulichen Aenderungen für andere Zwecke in Benutzung genommen. * — Der Sängerverein konnte zu seinem Sonnabend im Neustädter Schützen haus stattgefundenen Weihnachtsvergnügen eine ziemlich' große Besucher-zall begrüßen. Die Darbietungen, besonders aber die bildlich dar gestellten Volkslieder, ernteten lebhaften Bei fall. Sologesänge rmd Tanz beschlossen die schönverlaufene Veranstaltung, die für das Mitglied Pöhlmann, der an diesem Abend seinen 71. Geburtstag feierte, noch eine be sondere Ebrung brachte. Herr P. hat seit über 50 Jahren, ohne zu fehlen, stets die Singstunden getreulich besucht; dem Sänger veteran wurde ein Sängerspruch dargeboten. * — Der Turnverein von 1856 veranstaltete gestern abend im Neustädter Schützen-baus bei gutem Besuche von Mitglie dern und Angehörigen ein Christbaumvergnü gen, das auch diesmal wieder den gewohnt harmonischen Verlach nahm. * — Der Sparverein „Einig keit" hielt Sonnabend abend bei gutem Besuch- im Hotel Gewerbehaus einen Fami lienabend ab, zu dem ein reichhaltiges Pro gramm geboten wurde. Neben gesanglichen und humoristischen Darbietungen waren es be- sonders das Volksstück „Ein Weihnachtsabend im Erzgebirge", „Das erste Gewitter", die Burleske „Der gefoppte Gendarm" und das Gesamtspiel „Die Sterne der Garnison", die eine treffliche Wiedergabe und reichen Beifall fanden. * — Zechpreller. Am 21. Dezember ist in einem hiesigen Hotel ein Zechbetrüger ausgetreten, der sich als der Reisende in Bäcke reimaschinen Wilhelm Kübne aus Belaern ausgab, in Wirklichkeit aber mit einem Näh-- ' mascbinenreisenden Fischer identisch sein soll. Er ist 30-32 Jahre alt, 1,65 Meter groß, schlank, von gesundem Aussehen, hat braun blonden aufgewirbelten Schnurrbart, war mit schwarzem Hut, braunem Herbstüberzieher, schwarzem Rock, gelb geblumter Weste, hellgrauer Hose und Schnürschuben bekleidet. Sachdien liche Mitteilungen erbittet die hiesige Polizei behörde, die vor dem Betrüger warnt. * — Der Ueberzie Hermarder, der am 14. Dezember während der Tanzmusik im Hotel „Drei Schwanen" einem dortigen Gaste einen funkelnagelneuen Nister entwen dete, konnte auf polizeiliches Ersuchen in dem Bergarbeiter -Queck aus Gersdors durch die Gendarmerie ermittelt und festgenommen wer den- Qu. wurde dem hiesigen Kgl. Amtsge richt zugeführt. * — Im Logen Hause findet am morgigen Äohneusahrstage ein Konzert der Voaelsöben Kapelle mit nachfolgendem Balle statt; "ür das Konzert gelangt ein gutgewähl tes Programm zur Aufstellung. * — Speisenzettel der Schul- küche vom 7.—10. Januar: Mittwoch: Gon- lasch mit Salzkarto-ffeln; Donnerstag: N-ind- flciscki mit Nudeln; Donnerstag abend: Leber- knödcl mit Sauerkraut und Sonnabend: Saure Flecke. * Oberlungwitz, 5. Jan. Als Land gendarm wird vom 16. Januar ab der hie sigen Gendarmeriebrigade der Militäranwärter, Vizewachtmeister Oswald Bruno Helm des 7. Chevauleger-Regiments in Straubing zuge wiesen. m. Oberlungwitz, 5. Jan. Ter Turn, verein hielt Sonnabend abend im Postgast haus und- der Verein „Concordia" am glei- chen Abend im Casino gutbesuchte Christbamn- verguügen ab. Beide Veranstaltungen nah men-, ebenso wie die gestrige Jahresschlußseier der „Schwarzen Brigade" in der „Sächsischen Krone" einen harmonischen Verlauf. Die übliche Verlosung der Freipakete rief mancher lei Ueberraschungen hervor. I. Oberlungwitz, 5. Jan. Die Vorbe reitungen zu- dem Saälfest des Turnvereins „Saxonia", das am 11. d-, M. im „Deutschen Kaiser" stattfindet, sind bereits getroffen. Das Fest stellt „Ein Wintersportfest im bayerischen Hochwald" vor; künstlerische Dekorationen und Malereien vervollständigen die Idee. Der Ver ein bat wiederum alles aufgebpten, um der Einwohnerschaft etwas zu bieten. m. Oberlungwitz, 5. Jan. Der Radsatz- rerverein „Presto" veranstaltet am morgigen Hobneujahrstage ein Silvestervergniigen im Gasthof „zum Hirsch". m. Oberlungwitz, 5. Jan. Das einem hiesigen Handlungsgehilfen in der Neujahrs- nacht abhanden gekommene Fahrrad wurde dem Verlustträger wieder zugestellt. h. Gersdorf, 5. Jan. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde das SchanNonzes'- sionsgesuch der Frau verw. Zeuner, Gersdorf Nr. 1B, frühere „Hopfenblüte", befürwortet. Der Ausschank bezieht sich aus Kaffee und al- koholsreie Getränke, dürfte aber vom Bezirks ausschuß, wie früher schon, abgelehnt werden. h. Gersdorf, 5. Jan. Für die Säug- lingssürsorge hatte der Gemeinderat für 1913 600 Mk. bewilligt, in den Haushaltplan für 1914 wurden hierfür nur 300 Mk. eingestellt, da man mit diesem Betrage auszukommen hofft. — Gersdorf, 5. Jan. Am Hohneujahrs tage wird im Edisontheater u. a- ein span- uender Kriminalfilm „Der Stahlkönig" gezeigt, der in seinen 3 Akten außerordentlich wechsel reiche Episoden enthält. )( Langenberg, 5 Jan. In dem Zeitalter der Jubiläen und Feste sei auch eines Jubilars gedacht, der seit langen Jahren in Ehren, beliebt und weitgeachtet, das Gasthaus „Zur Wartburg" bewirtschaftet: Herr Restaurateur Wilhelm Weber. Am 11. und 12. ds. Mts. hält Herr Weber zum 25. Male seinen alljährlichen Karpfenschmaus ab; hoffen wir, daß dieser Jubiläums-Karpfenschmaus sich ganz besonderen Zuspruchs erfreut. k. Hermsdorf, 5. Jan. Der hiesige Männer- qesangverein hielt gestern bei gutem Besuch im Strellerschen Gasthof „zur grünen Linde" ein alle Teilnehmer befriedigendes Siloestervergnügen ab, das durch Gesangsdarbietungen verschönt wurde. i. Wüftenbrand, 5. Jan. Am morgigen Hoh neujahrstage veranstaltet der Turnverein (D. T.) im Gasthof „Zum Kronprinz" ein Christbaum vergnügen, wozu Mitglieder und Angehörige etngeladen sind. — In Georgis Gasthof findet am 20. d. Mts. ein öffentlicher Volksmaskenball statt;- die Vorbereitungen hierzu sind bereits im Gange. r? Mittelbach, 5. Jan. Im gestrigen Predigt- qottesdienst fand durch Herrn Pfarrer Hartung die feierliche Einweisung der Herren Bruno Pester, Karl Weidauer und Postagent Türk als Mitglieder des Kirchenvorstandes statt. — Nach dem Haushaltplan für 1914 find 31645 Mark durch Gemeindeanlagen aufzubringen, doch kann eine Steuererhöhung vermieden werden. * Cüemnitz, 4. Jan. Der 52 Jahre alte, auf der Rochlitzer Straße wohnhafte Handarbeiter August Fiedler stürzte von der Treppe eines Wohnhauses herab und erlitt einen Schädelbruch, an dem er alsbald verstarb. * Dresden, 4 Jan. Kronprinz Georg wird am 15. d. Mts. seinen 21. Geburtstag und da mit den Tag seiner Volljährigkeit begehen Aus diesem Anlaß plant man für ihn eine größere Kundgebung. Der Ausschuß für vaterländische Kundgebungen wird einen Fackelzug in die Wege leiten, an dem alle vaterländischen Vereine, die Innungen, die obersten Klassen der höheren Schulen usw teilnchmen werden. — In einem Bureau am St. Privatplatz stürzte der in den 30er Jahren stehende Prokurist Säuberlich von einer Stufenleiter. Ec zog sich eine Gehirner schütterung zu und hat infolge des Unfalls bis jetzt die Sprache noch nicht wicdergefunden. — Ein Militärfestungsgefanqener, der 21 Jahre alte Albert Hermann Schmidt, aus Vorstadt Striesen, der wegen unerlaubter Euffernung vom Heere' Körperverletzung usw. 3 Monate 3 Wochen Ge fängnis im Dresdener Militärgesängnis verbüßt hatte, sollte am 1. Januar gegen Abend zur Verbüßung einer Haftstrafe nach dem Landge richtsgefängnis geliefert werden, er entsprang aber dem transportierenden Unteroffizier und konnte bis jetzt noch nicht wieder aufgefundcn werden. Der völlig mittellose Schmidt sollte nach verbüßter Strafe bei der Matrosendioffion in Kiel eingestellt werden * Leipzig, 4. Jan. Gestern morgen brach in dem Papierwarengeschäfi von Apiau-Bennewitz, Markt 8, wahrscheinlich durch herausfallende Kohlen aus einem während der Nacht geheizten Ofen, Feuer aus, wodurch das ganze Geschäft bald in Flammen stand. Dcr 73jährige In haber des Geschäfts, ein alleinstehender Manu, der über dem Geschäft schlief, wurde von dec Feuerwehr bewußtlos aufgefunden und starb bald darauf an Rauchvergiftung. Das ganze Geschäft ist ausgebrannt. * RegiS, 4. Jan. In Thräna machte der elfjährige Schulknabe W. seinem Leben durch Erhängen rin Ende. Der Beweggrund hierzu war Angst vor Strafe infolge eines geringfügigen Diebstahls. * Nossen, 4 Jan. Tödlich verunglückt ist im hiesigen städtischen Elektrizitätswerk das dreijäh rige Enkelkind des städtischen Arbeiter- Schäfer. Der Knabe, der seinen Großvater das Abend essen gebracht hatte, ist in einem unbewachten Augenblick in das große Schwungrad gekommen und dabei schrecklich verstümmelt worden. * Zwickau, 4. Jan. Die Leiche des im Dezember 19l 2 verstorbenen Kellners Alfred Walter Pohling ist dieser Tage auf dem Fried- Hofe in Beierfeld i. Erzgcb. in Gegenwart einer Gerichtsdeputation aus Schwarzenberg und des Zwickauer Oberstaatsanwalts wieder ausgegraben und seziert worden, weil Angehörige des Ver storbenen vermuten, daß er das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Das Ergebnis der Sektion wird vorläufig geheim gehalten. Depesüseu Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser traf heute morgen, von seinem Besuch zu den Traucr- feierlichkeitcn in Sigmaringen kommend, auf d.m Potsdamer Bahnhof in Berlin ein und begab sich nach dem Königlichen Schloß. Mittags emp fing er den neuernannten siamesischen Gesandten in Audienz. Berlin. (Priv.-Tel.) Wie verlautet, hat der Kronprinz zwar nicht an den General von Deimling, wohl aber an den Oberst v. Reutter ein Telegramm gerichtet, in dem er ihn zu seiner