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ur- lchc der rge nn- uni ge ben )il- rad annt ! als ,sam l616 die innt kläre tung im and. Ittel ! er lbau erzu gab, rung hren oner rfin- Der . ist ;nge- i das tung dem Teil wor- Wn das von KllWe >mn HchMMiWln ^niki^k Ein Wintertranm. Roman von Anny W o t h e. 21 Fortsetzung. (N chdruck vertiotcn.) (6<»p/riFkt 1912 ^otks, ^olp/i§) „Darum handelt es sich ja jetzt gar nicht, Gräfin Rottock. Ich bin im Augen lick so sehr lestirzt durch einen Brief meiner Mutter, die mir darin ankündigt, das; sie, die De its lp land niemals wiedersehen wollte, auf dem Wege nach hier ist, um, wie sie schreibt, S >e wad Ihren Verlo ten kennen zu lernen, in der Annahme, daß Ihr Herr Verlobter der- el e Graf v. d. Decken ist, den meine Mutter einst in ihrer Jugendzeit gekannt." Eine lelle Röte schlug in Jngelids Ge fickt. „Es wäre besser gewesen, Sie hätten Ihrer Frau Mutter nichts von mir geschrieben, Mi ster Wood." „Wie konnte ich denn von Ihnen schwei- gen, Jngelid, wenn ich von dem weisien Wald erzählte mit seiner Wundersrau?" „Ja, a er bester Mister Wood, Ivas regt Sie denn nun dabei so auf, das; Ihre Frau Mutter niemen Verlobten kennen zu lernen wünscht?" „Weil es etwas ganz Ungewöhnliches sein muß, das meine Mutter zu der wc ten Reise zwingt, und »veil ich das beklemmende Ge fühl nicht los werde — sie, meine Mutter, die ich so lach verehre, die ich so innig lieb la e, kommt, um mir mein Glück zu rauben." „Wie kann ein Sobn nur so von seiner Mutter denken." „Ich weis; nicht, wie es kommt. Ich ha c das Gefühl, als senke sich eine schwere Wol e auf unser Glück, Jngelid." „Unser Glück? Ich verstehe Sie wirklich nicht, Mister Wood." Seine grauen Augen unter den buschigen Brauen leuchteten heiß aut, und umfaßten in glühender Leidenschaft ihre ganze Gestalt. „Warum wehren wir uns denn?" fragte er, vor der Gräfin stehen bleibend, „es- ist ja doch nutzlos, Jngelid. Es gibt ein Verhäng nis, das zwei Seelen unwiderstehlich zu ein ander zwingt. Ob wir uns auch wehren und kämpten, ob wir uns auch dagegen sträuben, unser Schick'al erfüllt sich dennoch. Ich lin der Ihre, Sie die meine. Das ist unabwend bar, das fühlen Sie gleich mir. Hohe ich recht, Jngelid? Ich harre Ihrer Entscheidung " Ein Zittern ging durch die hohe Frauen- gestalt. Sie trat weit von dem Flieger zurück. „Sie vergessen, daß ich nicht frei, sondern gebunden bin." „Alle Bande, sel st die festesten, lasse, sill lösen, wenn der Wille zur Tat vorhan den ist." „Er ist nicht vorhanden, Mister Wood!" „So habe ich mich getäuscht, Gräfin? Alles das, was zwischen uns ist —" „Ist nur ein Traum gewesen, Mister Wood, ein Wintertraum, der zerrinnt, wenn die Früblingssonne scheint." Drobend blitzten Mister Woods Augen aus. „Spielen darf niemand mit mir, Gräfin, auch Sie nicht!" „Wer sagt Ihnen, daß ich spielen will ich bin viel zu müde dazu. Ich bin Ihrer Auf forderung gefolgt, Sie hier zu treffen, um Ihnen zu sagen, daß mir mein Weg ganz be stimmt vorgezeichnet ist, und daß ich diesen Weg gehen muß, ganz allein, Mister Wood, hinein ins Dunkle." „Das kann rmd darf nicht sein, Jngelid, ich bitte, ich beschwöre Sie, geben Sie mir Gelegenheit, mich mit Ihnen auszufprechen. Hier ist es nicht möglich, alles das zu sagen, was ich auf der Seele habe " „Sie verlangen Unmögliches, Mister Wood. Warum in Worte kleiden, was wie ein schö ner Traum kam und auch wieder vergehen muß? Wir wollen die Erinnerung an diesen Traum mit uns nehmen, in unser künftiges Leben, mag es nun reich oder arm sich ge- stalien. Nur heimlich, zur Winterszeit, wenn die Schneefrau mit linder Hand ihren weißen Mantel über die Fluren breitet, da soll ein Hauch der Erinnerung uns sagen, daß un er dem weißen Schnee Gräber ruhen, Gräber der Vergangenheit. Und nun lassen Sie uns schei den, Mister Wood, wenn wir uns auch hier noch öfter begegnen. Sie ruft das Leben, mich die Pflicht." Sie hatte ihm mit leuchtenden Augen die schmale Hand gereicht. Wie Siegesglanz lag es auf ihrer Weißen Stirn und hoheitsvoll umstrahlte dieser Glanz ilrc ganze Gestalt. Wie geblendet starrte der Flieger in das schöne, blasse Frauenantlitz. Seine Augen loh ten leidenschaftlich auf, und Trotz und Zorn stand auf seiner Stirn, als er fast laut rief: „Kampflos lasse ich mein Glück nicht fah ren. Mit eiserner Hand will ich es hatten, und sollten wir alle darüber zugrunde gehen. Ich bin kein Träumer, ich bin ein Mann der Tat. — Siegen oder Sterben, heißt der Wahl spruch meines Lebens. Was wäre ich für ein armseliger Wicht, wenn ich nicht alles ein setzte, das Höchste, das Heiligste, das mir im Leben begegnet ist, zu erringen? Nun, da ich weiß, Jngelid, daß Du mich lie'st, nun will ich känthfen um unser Glück. Bis zu den Sternen will ich Dich tragen. Geliebte, nur sei mein-?" Jngelid war bei seinen von heißer Leiden schaff Hurchglühten Worten noch einige Schrille von ihm zurückgewick en. Ihre Brust bebte in heftigen Atemzügen. Ein« heiße, wahnsinnige Angst guoll in i'r empor. Nun brach das Verhängnis herein, das dunkel und schwer schon seit Tagen ihr Leben umschattete. Immer weiter trat sie von dem Engländer zurück — in chrer -lagt haf teten ihr« Augen jetzt an seinen leidenscha tlich erregten Zügen. Er sah es, und sein Antlitz wandelte sich plötzlich, als wäre es versteint. Dann aber irrte ein spöttisches Lächeln um sein« Lippen, als er mit einer frostigen Verneigung zu Jngelid sagte: „Verzeihen Sie, Gräfin, was ich zu Ihnen geredet. Ich war so töricht, zu glauben, ein Weib gefunden zu haben, das lächelnd den Flug zur Sonne wagt, selbst wenn Tod und Verderben dahinter lauerten. Sie haben nicht zu fürchten, daß ich noch einmal so vermessen sein werde, die Hand nach der Frau auszu strecken, die nicht mal den Mut hat, für eine Liebe zu kämpfen, die ihr tief im Herzen lebt, der die Pflichten der Konvenienz höher stehen als das Mück und das Leben des Mannes, den sie liebt. Leben Sie wohl, Gräfin." Er verbeugte sich tief vor ihr und dann schritt er mit dröhnenden Schritten hinaus in die Hall«. (Fortsetzung folgt.) weil sie ausgiebiger sind als andere und außerdem am besten schmecken. 48 Sorten, wie: weibertreu, Sieben Schwaben. 1 Würfel 3 Teller 10 Pf-. Die kluge Hausfrau verwendet nur , Lnorr-Suppenwurfel, »r. 102 „Mr M Tinte". Großadmiral von Köster, der soeben seinen siebzigsten Geburtstag feierte, hat einen Kraf - sprach geschaffen, der, obwohl zunächst für die Kriegsmarine t «stimmt, auch für jeden Miroer gelten kann. Er lautet: „Behüt uns, Herr, vor Sturm und Wind, Vor Fässern, die voll Tinte sind." Diese Worte erklären sich leicht daraus, daß die deutsche Marine bis 1888 von Landoffizieren (den Generalen von Stosch und von Caprivi, dem nachmaligen Reichs- kanzler) geleitet wurdq deren Vorschriften von den im praktischen Dienst ergrauten „See bären" nicht immer mii Hochgenuß ausgenom men wurden. Diese „Fässer voll Tinte" gab es aber nicht allein für die Marine, es gibt sie noch für das ganze bürgerliche Leben, und namentlich dem Gewerbestand könnte kein grö ßerer Dienst erwiesen werden, als von diesem Tintenüberfluß ein tüchtiges Teil a laufen zu lassen, an die Stelle der grauen Theorie die grüne, Freude spendende Praxis zu schien. Bor etwa dreißig Jahren hielt im italie- niseben Parlam«nt aus dem Monte Citorio in Rom ein Abgeordneter eine damals groses Aufsehen erweckende Rede, worin er darteatc, daß Italien trotz seiner wenig günjugen Fi nanzen doch «ine enorme Meng« von Beamten ba e. Er erzählte, er habe sich um eine ganz einfalle behördlch« Angelegenheit bemüht und, um seinen Zweck zu erreichen, nicht weniaer als zchn Stellen aufsuchen massen. Bald nah ler sei er längere Zeit in Deutschland gewesen und ha e dort die Erfahrung gemacht, daß jene in Italien von zehn Beamten behände te Angelegenheit auf deutschem Boden von zwei Stellen und viel schneller erledigt worden sei Seitdem hat sich nun auch in Deutschland die Veamteuzahl gewaltig vermehrt und man meint, daß nicht immer die einstige Schlicht beit in der Abfertigung gewacht worden sei Das ist a er nicht zutreffend, gerade uni er unseren deutschen Beamten haben w r vic'e die alles andere als Bürokraten sind, tzm Beweis dafür ist die Tatsache, dal. große i i- dustvielle Unternehmungen, Finanzinsti »F und ähnliche Betriebe für bedeutsame Posten mit Vorlic e hervorragende Beamte sich auswühlln. Nicht zu bestreiten ist a^er, daß verschie dene Verwaltungsstellen derartig mit neuen Gesetzesbestimmungen belastet sind, da- sch Verzögerungen einstellen müssen. Und w F rend der Reichstag auf der einen Seite fort- w"hr«nd der Der ei nach ring des behördlichen Dienstes das Wort redet, schäft er Paragra phen über Paragraphen, die unmöglich alle beachtet werden können. Unwillkürlich de i't man an Einrichtungen früherer Zeiten, ll' er die wir heute lächeln, die aber damals für Dienstag, den unbedingt notwendig gehalten wurden. So wurde bekanntlich vor dem Abgang jedes Eisenbahnzuges ein dreimaliges Glockenzeichen gegeben, dann ries eine Donnerstimme: „Zu- rückweten, zurücktreteu!", und erst danach kom mandierte der diensthabende Beamte: „Abfuh ren!" Heute ist von alledem ein stummer Wink mit dem Stabe und der Hand übrig ge blieben, und es geht auch. So wird es auch mit mancher heutigen Gesetzesvorfchrift, die einen Tintenstrom ent fesselt, ergehen, weil sie für die Praxis über flüssig ist und sich damit selbst erledigt. Aber bevor es so weit ist, wird sie noch reichlich« Verdrießlichkeiten stiften und manche Straf mark einheimsen. Seitdem die deutschen Reichs tagsabgeordneten Diäten bekommen, sieht es ald so aus, als wollten sie zeigen, daß sie dafür auch viel leisten. Aber wir gebrauchen garnicht so viel«, sondern nur praktische und, da liegt noch manches im argen, leicht ver- stmdliche Gesetze. Darum wollen wir nicht bloß mit den Ausgaben, nein, auch mit der Tinte sparsam sein. M die Gar-VeleiichtW km. Wie neulich mitgeteilt worden ist, sind es jetzt hundert Jahre her, seitdem, zuerst in London, die Gas-Beleuchtung eingeführt ist. In den deutschen Mittel- und nun gar Kleu - slädten hat es aber noch geraume Zett ge- dauert, bis die Straßendämme aufgerissen wurden, um die Rohre in die Tiefe zu legen, was damals der Jugend großartige Gelegen heit zu allerlei Hals und Beinbruchs>-Spielen aab. In den sechziger Jahren tvar die neue Beleuchtung schon ziemlich stark eingeführt, wo- chi es dann zur Eröffnung eine Illumination gab, aber der Konsum war ziemlich schwach. Denn aus Sparamkeits-Nücksillten stellte inan die Straßen-Laternen ziemlich weit ausein ander, selbst in größeren Städten, und in den Läden und Wohnräumen, die Ga;-An- laae hatten, brannte man doll, wenn nichts ^eson^eres los war, vielfach Petroleum. So war der Effekt der Gas-Befeuchtung nach der Straße zu keineswegs überwältigend, und man kam noch lange nicht dahinter, daß für die Heilig eit der Straßen die Laden-Beleu h- tung eine sehr große Bedeutung hat. Nun war es ja aber mit den Läden vor 1870, und auch noch manches Jahr später, recht be'cheiden bestellt. In älteren Häusern waren n"r selten wirkliche Läden, die sich als solche sehen lassen konnten, und bei Neubau ten wurden sie in mäßigem Umfange ange legt. Die Ansprüche an die Mode waren noch nicht groß, Publikum und Geschäftswelt kann- 5. Mai 1814 Zum Wiederaufbau Stutaris gang der ganzen Stadt führen sollten, schrieben wurden. Heute noch ist es in neberg bei Berlip wo der zweitgrößte Meter der Welt errichtet worden ist, kommen, daß die Hausbesitzer ganzer Der neue Herrscher Alba niens unternimmt gegen wärtig mit Gefolge eine Reise durch das Innere seines Landes. Skin erster Besuch galt der allen Stadt Tirana, die als Sommer residenz ausersehen ist Am 30. April weilte der Fürst in Kavaja. Spälrrhin ist auch Skutari ein Besuch zugedacht, der Swdt, die von allen Orlen Albaniens unter dem letzten Kriege am meisten zu leiden halte. Die sechs Monate währende Belagerung hatte die Stadt furchtbar mitgenommen und erst jetzt, wo man die Trum mer sreigelcgt hat und eifrig bemüht ist, die Häuser neu aufzubauen, kann man den angerichteten Schaden vollständig überblicken. — Unser heutiges Bild zeigt den gegenwärtigen Zustand Skutaris vom Tarabosch aus gesehen. zug» Schö- Gaso- vorge- Stra- reiche Leute etwas. Die Verbilligung beb Koch- und Beleuchtungs-Gases ist nicht zuw wenigsten bewirkt worden durch die Konto,r renz des elektrischen Lichtes, elektrische Pitz:! eisen, elektrisch« Heizkörper, bequem und sau» zwangen die Gasindustrie zu immer neue Vervollkommnungen, die dem Publikum zr gute gekommen sind. ßenzüge gegen die betreffende Gasanstalt auf Schadenersatz klagten, da sie ihre Wohnungen nicht vermietet bekamen, weil die Mieter die Riesen-Explosion des gewaltigen Gasometers befürchteten. Die Klage wurde abgewiesen, ein Gasometer fliegt heute nicht mehr in die Lust. Die ersten Gasapparate verbrauchten auch selch viel Gas, das Auerlicht, das seiner zeit für die stärkste Lichtquelle galt, war gleich falls sehr teuer, sodaß lange Zeit Gas als Luxusarti'el galt. Die Zeiten haben sich ge ändert. Heute ist das Verhältnis so, daß viele meinen, Petroleum sei nur mehr für 41 Jahrfanq SSVSSVSSSSWSSMMSWr. ten einander, und wenn die Zeit für die regel mäßigen Jahres-Einkäufe wiederkehrte, wurde das Geschäft auch ohne eine große Schaufen ster-Besichtigung perfekt. In den großen Städten selbst begannen erst in den ach ziger Jahren wirklich elegante Auslagen sich cinzu- bürgern. Wozu gebrauchte man also da viel Gas? Und ähnlich stand 'es in den Wirt schaften, in denen noch lange, lange die Pe troleum-Lampe in der Mitte unter der schwarz „geblakten Decke" h-ing. An ein Kochen mit Gas wollten die Haus frauen nun schon garnicht heran. Sie dachten wohl mit dem Gaskocher in die Luft zu fliegen, wie denn überhaupt den Gasometern allerlei Attentatsmöglichkeiten, die zum Unter- Kleine Chronik. * Maifröste. Im Schwarzwald und in den Vogesen traten in der Nacht zum Sonnabend empfindliche Fröste auf. Die Temperatur sank bis auf 4 Grad Kälte. Teilweise fiel Neuschnee. — Auch die nordböhmischen Gebirgsgegenden melden Nachtfröste bis vier Grad. — Im Lahn tal herrschten letzte Nacht 2, auf dem Wester wald 3 Grad Frost. Die Baumblüte hat überall schwer gelitten. Auf dem Wfterwald sind die gerade jetzt in schönster Blüte stehenden Fcüh- obstbäume fast überall erfroren, nur in geschützten höheren Lagen ist noch eine mäßige Ernte zu erwarten. * «rotzfeuer i« eine» russischen Krenzort. Das Städtchen Betygola an der russischen Grenze wurde durch ein Riesenfeuer fast gänzlich zerstört. 52 «eb-a-e wurden eiugräschert. Nur einige Amtsgebäude blieben verschont. Ter Brand ist durch Zigarettenraucher verursach worden. * Bei einem Grohfcner «mgelommen. I der sauerländischen Onschafi Selbecke wurde