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fleischlose Brust, die dünnen Arme. Armes Kin-, dahin schon in diesem Alter! „Wir scheinen hier in eine recht nette Gegend geraten zu sein!" bemerkte ich zu meinem Schweizer. — „Ich glaube es selbst!" »vor seine ernste Antwort. Noch eine halbe Stunde hatten wir zu reiten, dann waren wir bei den Grutbenge- bänden. Was wir zuerst an Jammer und Elend gesehen, hatte sich so ziemlich ununter, brachen bis hierher fortgesetzt. Dann und wann wohl einige bessere Häuser, gesunder dreinschauende Personen, aber im Ganzen Elend und Jammer, Verfall und Zerstörung. Wir wurden von einem geschmeidigen, süßlichen Manne empfangen, der sich als Rech- nungsführer präsentierte. Er war von unserem Kommen bereits unterrichtet und bemerkte nur, daß der Grubenbesitzer selbst durch einen Trauerfall in seiner Familie abgerufen sei. Mein Freund solle aber sofort sein Amt an- treten. Mir gefiel der Kerl nicht, ganz und gar- nichr. Ein wahres Hallunkengesicht. Und als mein Freund nun darauf drang, sofort eine Jnventarbesichtigung vornehmen zu wollen, da machte er wer weiß wie viele Drehungen und Wendungen und forderte uns vor allem auf, zunächst einen Imbiß einzunehmen. Das geschah. Wir aßen zu vier, die vierte am Tische war unseres Wirtes Tochter, ein junges Mädchen von siebzehn Jahren höch stens, aber eine vollentwickelte, prachtvolle Schönheit. Das waren andere Augen, andere Wangen, als die, welche wir bisher geschaut an diesem Orte des Elends. Die Unterhaltung war lebhaft, und es war ganz ersichtlich, daß das junge Mädchen sich bemühte, dem fremden Leiter des Werkes zu gefallen. Ich bemerkte wohl, wie der Vater zuweilen einen scharfen Blick zu den beiden sandte; er schien ganz damit einverstanden, daß seine Giuseppina dem blonden Gaste so lebhafte Aufmerksamkeit widmete. Hatte er aber gehofft, hierdurch die Ju- ventarbesichtigung zu verhindern, so war seine Absicht fehlgeschlagen. Der Ingenieur bestand darauf, und das hübsche Mädchen leistete mir während dieser Zeit Gesellschaft. Es war eine Sizilianerin, wie die meisten, ! und mit Neugier fragte sie nach meiner fernen deutschen Heimat, von der sie so gut wie nichts wußte, und in der nach ihrer Borstel- lung nur Bären und Wölfe Haufen sollten. Wir plauderten recht angenehm; aber als der Schweizer von seinem Rundgange zurück- kam, merkte ich sofort, daß es den ersten Tanz gesetzt. Beide Männer schauten finster und verdrossen drein, und nachher hörte ich auch, daß im Inventar schauderhafte Unordnung herrsche. Unser Wirt schien von den Spitz- buben, vor welchen der Sindaco uns gewarnt, Nr. 1 zu sein. Am nächsten Tage sah auch ich mich in den Gruben um! Ein Bild des Grauens! Diese Männer, die meist noch im besten Alter standen, ab gemagert, verwildert; das fahle Gelb des Ge sichtes wurde von struppigen, schwarzen Bärten umrahmt, die tiefliegenden Augen schossen beiße, wilde Blicke. Ein böses, böses Völkchen, dem man aller dings zuitrauen konnte, daß sie darauf sannen, mit Gewalt eine Aenderung ihrer Lage her beizuführen. Und überwog beim Anblick dieser Gestalten das Grauen, so wandelte es sich in Mitleid, so recht herzergreifendes Mitleid beim An schauen der Kinder und Weiber: Die sonst so frohen Kinder des lachenden Südens hier still, schweigsam, mürrisch. Sie waren wie ausgetaufcht. Da sah ich auch das junge Ding von gestern, dem ich die Lira geschenkt. „Was macht die Mutter?" fragte ich. Sie war an Entkräftigung gestorben, auch die geopferten Kerzen hatten nicht mehr geholfen. Diese jammervolle Nahrung nach der un gesunden Arbeit, denn mit den wenigen Pfen nigen Lohn ließen sich nach der langen Arbeit keine Sprünge machen. Wie viele von den Leuten wohl ein ein ziges Mal im Jahre Fleisch aßen! Tiefbewegt kehrte ich in unser Quartier zurück. Ich wollte schon am nächsten Tage abreisen, ich hatte genug, übergenug gesehen. Die schöne Giuseppina empfing mich mit lachenden Augen; sie rühmte, mit mir lasse sich viel besser plaudern, als mit dem Inge nieur, der zwar geläufiger italienisch spreche als ich, aber immer so ernst sei und stets nur an seine Arbeit denke. Auch mit dein Väter scheine er sich nicht vertragen zu können. Das tvar richtig! Der Schweizer sagte mir gerade heraus, der Vater Giuseppinas sei ein Generalspitzbube und, wie er glaube, sein bit terer Feind. Er werde einen schweren Stand haben, wenn es nicht gelinge, den Mann zu entfernen. — — — Es war am Abend vor meiner Abreise, ich hatte noch zwei Tage zugegeben, als sich im Orte lebhafte Bewegung zeigte- Der Inge nieur wurde aufmerksam, suchte nach dem Rechmmgsführer, aber der war nicht zu finden. Mir selbst war bedenklich zu Mute, als ich unter entsetzlichem Geschrei eine halb wahn sinnig sich geberdende Menge auf unter Haus zustürmen sah-. Was sollte das heißen? Die schöne Giuseppina faßte ängstlich meine Hand und rief nach dem Vater, während der Schweizer sich bereit machte, hinauszugehen und zu der Menge zu reden- Ich wollte ibm folgen, aber er bat mich, zu bleiben, da ich der einzige sei, der noch das junge Mädchen vor Beleidigungen schützen könne- Daraus wollte ich mich indessen nicht ein lassen, und so blieben Giuseppina und ich bart an der Haustür stehen, vor welche hin der Ingenieur trat, um mit der Menge zu sprechen. In den Händen der Rasenden blitz ten die Grubenwerkzeuge, während Frauen und Kinder den Tobenden zuriefen, das ganze Werk zu zerstören, damit die Höllenarbeit ein Ende nehme. Der Ingenieur sprach ruhig und klar zu den Leuten; er versprach, alle ihre Wünsche bei dem Besitzer, der in wenigen Tagen wie der eintreffen mußte, zu befürworten, aber seine Worte verhallten. Das Geschrei wurde toller und toller, es war, als ob die Hölle eine Schar Verdamm ter ausge'pien; die Masse drang nach dem Hüttenhause, der kühne Mann trat ihr in den Weg, ein furchtbares Geheul, ein schwerer Scküag und dann Stille. Ich batte mich losgerissen und war auf den Hof gestürzt. Da lag der treue Mann mit blutendem Kopfe auf der Erde, und eben kniele die junge Arbeiterin, die wir beschenkt, ne' en ihm nieder und hob den Kopf empor. Ich beugte mich nieder, er war sch Iver vevleht. „Er ist tot!" Eintönig sprach das Mädchen die Worte, aber sie klangen über den ganzen Hofraum, schweigend zerstreute sich die Meng«, Uber die angesichts der schweren Tat eine plötzliche Ernüchterung gekommen war. „Sei still, Mädchen, wir werden ihn noch retten,!" entgegnete ich- In wenigen Minuten tvar alles still, und ich war mit dem Geistlichen des Ortes, der eben herbeigeeilt war, Giuseppina, dem Ver letzten und der Arbeiterin allein. Der Geist liche, der einig« medizinische Kenntnisse hatte, sprach die Hoffnung auf langsame Genesung aus. Der Prozeß hat später so viel wenigstens ergeben, daß Giuseppinas Vater eine zwei deutige Rolle gespielt. Er batte die Leute auf gereizt, um durch deren Zerstörungswut die Beweise für seine Untreue aus dem Wege räu men zu lassen. Mein Freund wirkt heute noch au* der schönen Insel, geliebt und verehrt von seinen Untergebenen, die ihre schwere Tat längst bereuten. Arühlingskuren Von Dr. R. A. Nossen. (Nachdruck verboten.) 1. Heilkraft der Gemüse. Unter Frühlingskuren versteht man in der Regel eine üblich« Anwendung gewisser Heil mittel, die nach dem Volksglauben die Ge sundheit stärken, welche die während des Win ters eingetretenen Stockungen auslösen und aus dem Körper ent'ernen. Es ist nicht zu leugnen, daß im Frühjahr, wenn die Natur erwacht, der Stoffwechsel bei Menswen, Tieren und Pflanzen ein besonders reger ist, daß es nur von Nutzen sein kann, diesen Stoffwechsel zu unterstützen, denn je energischer der Stoffwechsel ist, desto gesünder ist der Mensch. Aber Medikamente wie Ab führmittel zu nehmen, ohne zu wissen, gegen welches Leiden, das ist nicht nur ein unklu ges, sondern sogar ein schädliches Vorgehen. Nur lei wirklich Kranken oder Leidenden ist eine Frühlingskur, die ein Arzt leitet, ange bracht. Nun ist freilich kaum ein Mew'ch ganz fff. V-, § b,' «ff- f 8Ieich 6s rar s - b ' WE" Wascht von selbst obne keiMn üM HiU .. .-. -'ff-'- WWMWMWMi > 6 ss seIbstts tigs Ussch mittel 3 mich," rief er auS, „jede Minute der Verzöge rung ist eine Sünde." „Bei der Madonna, Du dauerst mich und ich möchte Dir um alles helfen. Ich will Dir etwas vertrauen.* „In der Abenddämmerung, wenn Signora anderweitig beschäftigt ist, — sie hat so viele Bekannte und vergißt mich zuweilen darüber, — schleiche ich mich gar zu oft verkleidet zum Hause hinaus. Almävia, die Tochter der Ge fangenwärterin, ist mir durch — gleichviel, sie ist mir zum Dank verpflichtet und schlägt mir nichts ab. Bei dem großen düstern Turm am Meere treffen wir uns. Sie erzählt mir immer so schauerliches von den Gefangenen, die dort in der großen Hitze vor Durst ver schmachten. Ich bringe ihr Trauben, Pfirsiche und Apfelsinen; die weiß sic dann geschickt zu den kleinen Fenstern der Zellen hincinzurcichen. Dein Vater soll die besten Früchte haben, die ich nur aufzufinden weiß, und wenn Du willst, werde ich meinen Vater anflehen, daß er ihn frei läßt." „Dein Vater wird dies nicht tun. Er kann es nicht; auch werden Deine Früchte dem meinigen nichts helfen — aber wenn ich zu ihm gelangen könnte . . ." „Ja, das sollst Du, wir wollen darüber nachdenken," sagte Angeline nach einigem Be sinnen. In der Abenddämmerung bei dem Turme am Meere treffen wir uns. Lebewohl bis dahin, lebe wohl! und die heilige Jung frau beschütze Dich!" Die Stadt Bastia in Korsika zählte zur Zeit, in welcher unsere Geschichte spielt, etwa 200 Jahre. Aus einem kleinen Hafenplatz war sie durch die Macht der Genuesen nach und nach zur Festung erwachsen und breitete nun ihre hohen Häuser rings an dem Ufer und amphitheatralisch an den waldigen Bergen aus, welche von dieser Seite das Meer um gürten. In keinem Menschenherzen mochte es wohl trüber aussehen, als in dem des edlen Leo nardo von Casanova! — Da lag es vor ihm, das weite herrliche Meer, auf dem er so oft in stolzem Gefühlter Freiheit geschifft. Da flogen sie hin, die Schiffe mit den weißen Segeln, von der Abendsonne mit rosigen Schleiern umspielt. Die Inseln Elba, Ca- irara, Monte Christo zeichneten sich in scharfen lmrissen gleich fest ruhenden Wolken an dem lammenden Himmel. Im tiefsten Purpur- ilau strahlten die mit weißem Schaum ge krönten Wogen. Alles schien noch einmal wie in Freudenglanz getaucht. „O du mein Vaterland!" seufzte Leonardo, „wie schön und groß und doch wie elend bist du! Und ich kann nichts mehr für dich tun! Vielleicht bringt schon der folgende Morgen mir den Tod des Verbrechers. In der Kraft meines Lebens bin ich verloren für dich. Kein Freundesauge tröstet mich auf dem letzten Wege, keine liebende Hand drückt mir die brechenden Augen." „Nein, mein Vater, Du sollst, Du darfst nicht sterben!" tönte in diesem Augenblick eine wohlbekannte Stimme und der liebende Sohn umschlang Leonardo, den Vater, mit wonne trunkenem Herzen. Angeline hatte Antonio die Kleider der Gefangenwärterin zu verschaffen gewußt. Durch diese war er glücklich in das Gefängnis gedrungen. Casanova glaubte zu träumen. Er drückte unter Freudentränen den teuern Sohn an sein Herz und hielt ihn eine Weile fest umschlun gen, um zu prüfen, ob es auch Wirklichkeit sei, was er erlebe. Leonardo hatte vergessen, daß er gefangen war. Er fühlte sich in diesem Augenblick so unaussprechlich glücklich, daß die Außenwelt seinen Gedanken entschwand. Nur zu bald sollte er an sein Elend er innert werden. Mitternacht war eben vorüber. Kein Schlaf kam noch in die Augen beider, da entstand Geräusch an der einsamen Zelle, immer näher hörte man Tritte und Säbelge- klirre. — Antonio erbebte, schnell setzte er den Krug mit Wasser und das Brot vor den Ge fangenen, als ob er eben gekommen sei, und legte das Tuch wieder sorgfältig um das dunkle Haar. Die Tür öffnete sich. Zwei genuesische Sol daten traten ein. Der eine trug eine düster brennende Lampe in der linken Hand, in der rechten eine Papierrolle. Es war das Todes urteil Leonardos von Casanova. Am andern Morgen sollte es vollzogen werden. Ruhig und stolz hörte er es an. Kein Zug seines Gesichts verriet dem Feinde, was in ihm vorging. Auch war er schon lange ge faßt auf das, was mm gekommen. Sein Herz zitterte nur für den Sohn, daß man ihn er kenne und er als Opfer kindlicher Liebe mit ihm fallen werde. Dieser zeigte jedoch eine ähnliche Selbst beherrschung wie der Vater. Anscheinend gleichgültig begleitete er die Soldaten zur Türe hinaus und schob den schweren eisernen Riegel vor. Kaum aber hatten sich die Genuesen entfernt, so schlüpfte er wieder hinein. — Leo nardo lag auf den Knieen, sich im Gebet zu der letzten Stunde zu stärken. Der Mond beleuchtete in diesem Augenblick die kräftige Männergestalt, die auf diese Weise so schmäh lich untergehen sollte. Das milde Licht dcs Himmels warf auch einen Strahl des Lichtes auf die jugendliche Gestalt des Sohnes, der an seiner Seite ebenfalls seine Seele zum Himmel erhob. Er war totenbleich, aber eine unnennbare Verklärung konnte man in den edlen Zügen gewahren. Der Gedanke, der sein jugendliches Herz vom ersten Augenblick an, wo er die Gefangenschaft seines Vaters ve - nommcn, durchglüht, der in ihm zum festen Entschluß gereift war, sollte jetzt zur Aus führung kommen. Antonio wollte seinen Vater mit dem eigenen Leben erretten. Statt scinec sollte er verkleidet das Gefängnis verlaffen und im Schutze der Nacht entfliehen. Leise löste er das rote Mandile von seinem lockigen Haar; leise legte er es dem Vater ums Haupt, der, in sein Gebet versunken, anfangs nichts davon gewahr wurde. „Was beginnst Du, mein Sohn, mein liebes teures Kind," sagte jetzt Leonardo, „ach, Du mußt fort von mir, noch ehe der Morgen graut." „Nein, Baler, ich gehe nicht fort, Du sollst statt meiner gehen, Du, auf den die Korsen hoffen, daß Sampiero und Du sie zum red lichsten Siege führen wirst, laß uns schnell die Kleider tauschen. Ungehindert wirst Du auf diese Weise entfliehen können." „Und Du, Du, mein Sohn, Du willst hier bleiben? Die Wut und die Rache der Genuesen werden auf Dein unschuldiges Haupt fallen; sic werden Dich eines sehr qualvollen Todes sterben lassen," sagte Leonardo erstaunt mit bebender Stimme. „Ich weiß es, mein Vater, und ich bin gefaßt auf alles. Mögen sie kommen und ihre Künste an mir versuchen; mögen sie mich sterben lassen eines Todes, wie sie ihn mir erfinden können, wenn Du, Du nur frei bist und die Korsen mit Sampiero zum Siege führst!" „Hast Du nicht selbst mich gelehrt, die Liebe zum Vaterlande müsse jedes Opfer bringen?" fuhr Antonio fort. „Hast Du mich nicht als Knabe schwören lasten, dies zu tun und darin meine Seligkeit zu finden? Gott und die Heiligen fordern jetzt das schwerste Opfer für das Vaterland von Dir: Deinen Sohn! Das meinige ist leichter; ich gebe nichts, als mein Leben." Leonardo konnte kein Wort hervorbringen. Der schwerste Kampf, den wohl jemals ein liebender Vater gekämpft hat, rang in ihm und drohte die kräftige Brust -zu zersprengen. „Und Ihr werdet siegen, ich weiß es, wenn Du, Du, mein lieber Vater, den Korsen zu rückgegeben bist!" fuhr der Sohu begeistert fort. „Ganz Korsika erfleht in diesem Augen blick von Gott und allen Heiligen Dein Leben!" Vielleicht ist alles, alles verloren, wenn Du stirbst, wenn Du ihnen nicht zurückkehrst!" „Nun denn, es sei!" sagte Leonardo nach einer langen, schweren Panse, und dankend unter Tränen siel ihm der Sohn um den Hals. Beide lagen sich eine Zeittaug stumm in den Armen, in namenlosen Gefühlen Ein leiser Schimmer der Frühe begann ün Osten zu dämmern; schon färbtm sich die dunklen Wogen des Meeres mii jenem fahlen, geisterhaften Schimmer, der den Gluten des Morgenrots vorausgeht. „Lebe wvhl, mein Vater!" sagte Antvnio. „Gott und alle Heiligen mögen Dich und mein geliebtes Korsika segnen! Denke nur nicht, daß ich von Dir geschieden bin, wenn ich Dich nun nicht mehr umarme. Ich werde bei Euch sein in der Stunde des Kampfes und auch in der Stunde des Sieges! Ma donna hat mir alles, alles im Traum offen bart. Wenn die Kränze von Lorbeern Dir und Sampiero, sowie seinem Sohne Alfonso zufallen, dann blüht einer für mich von weißen, schönen Rosen. Lebe wohl! Lebe wohl!" Neue Begeisterung und neuer Heldenmut erwachte in ganz Korsika bei der Rückkehr Ca sanovas und der Nachricht von dem Opfer tode seines Sohnes. Das Vaterland ist nicht verloren, wenn in der Brust wahrer Vater landsfreunde solche Gesinnungen herrschen. Die Genuesen zitterten vor der Verachtung des Todes, wie sie sich in Antonio gezeigt halte. Der kleinen Schar begeisterter Vaterlands- fceunde gelang es, die Genuesen bis nach Firenze zurückzntreibcn. Genua wußte endlich kein anderes Mittel, seinen Feind zu bezwin gen, als den Meuchelmord. Der edle Sam piero fiel auf heimtückische We.se in dem Tal zu Cavro. — Aber noch lebt Leonardo von Ca sanova, von seinem Sohne zum Heil der Korsen befreit. Er, jetzt die einzige Stütze des Vater landes, sammelte die Getreuen. Den tiefsten Schmerz um den Sohn noch auf dem Ange sicht tragend, sachte er aufs neue ihren Mut au, der durch den Tod ihres heldenmütigen Anführers gesunken war. Er riet ihnen, den Sohn Sampieros, Alfonso, der die großen Eigenschaften seines Vaters geerbt zu haben schien, den ermordeten Vater ersetzen zu lasst n. Es geschah, und Leonardo stand dem jungen Helden mit seiner berühmten Kraft und Ein sicht zur Seite.