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M Hohnltrm «itlhlilcr A^kisn S « K « dlA? r. '^^^^^E«»«»MWWW»»«»MWWWSSSWSSSSSWSMW»»»WWWVW»W»WchWWWM>IW«»M«««H«W»»»E«WWDMMP>»«W»«MIlUIIWIIWII»» I »W Ä1 Dienstag, den 27. Januar 1VL4 41. Jahrgang '-" »»^M»««S^«SS«S»»«S«WSSWSWMMSWM«W^,!.!ili >-«W» > »»»»»MMMM^WMSSSWSMSW-lWMMSS-SSSSMSW^-^WM »eil >o»> kurrenz .. Gersdorfe'-r stellt der Es geht ein herrlicher Ruf durch s 6and: heraus mit den deutschen Fahnen! L'a^t hoch sie wehen an 5-trand urid ^and Getreu dem brauche der )lhnen! ^aßt hoch sie flattern non First und I^ach 2lis ^Wahrzeichen alter Trotte, Rstf daß sie rütteln die lz^m wach F,ur Aaiserhuld'gung aufs neue. ' Hurra dein Raiser! Rein schön'res Mort Als dieses, gilt es zu wahren! Hurra dem Raiser! Das ist der Hort, ^,Um den wir uns immer scharen. Hurra dem Raiser! Rein deutsches t^erz Mag diesem Rus sich verschließen, ^ei's in der Heiiitat, sei's anderwärts Jubelnd den Raiser zu grüßen. Dem Kaiser! Denn wo heut' immer ein deutsches Wort Entströmt begeistert dem Munde, Dort trägt es stolz das Gelübde fort Der Treue zum alten Bunde; <izum Bunde, der über das Erbe wacht, Don Vätern uns übergeben: Für unsern Raiser und seine Macht Das letzte Gut und das Leben. L>o wollen wir's halten jederzeit In frohen und ernsten Tagen, solange über der Erde weit Treudeutsche Herzen noch schlagen; solange zwitschernd die Schwalbe trägt Zum Neste noch deutsche Reiser, Solange soll's schallen frohbewegt: Hurra, Hurra unserm Raiser! Jas Lied vom deutschen Kaiser. Von Philipp M c l n c r t. BcFÜ'ttmsmäßig kurze Zeit erst ist es den Deutschen vergönnt, den Geburtstag ihres Kai" scrs ' -rn zu können. Vorher waren die Zei tcn ni'chl so, das: das Volk seinem Herrscher g..e nabczu salbt underljährige Friedensepoche daiäcn konnte. Selten durften die deutschen Kaiser das Schwert aus den Händen legen, wenig sind der Jahre, da einmal kein Krieg, kein Unheil üver die Lande heraufbcschworen n ar Es t.at Kaiser gegeben, die die Bedürf ochse der Zeit nicht verstanden und Phawo> inen iuldigten: leider berich'el die Geschichte auch von Kaisern, die ihre Pflichten nicht ein füllen mochten, und ein unsäglich trauriges Kapitel ist überschrieben: Die kaiserlose, schreck lichc Zeit. So ist denn die Sehnsucht der Deutschen nach einem großen Kaiser seil atterS grauen Zeilen wo:l zu verstehen, und diese aümällichc Entwicklung des deutschen Kaiser oedan ens spiegelt sich getreulich in den Lie dein der Dichter ab. Es lol nt sich, einmm die Geschichte des Liedes vom deutschen Kai ser zu verfolgen. Am Eingänge zur deutschen Ku'lurgeschichie fehl ragend eine hole, markige Gestalt: Karl der Grose. Er war, auch wenn er die Krone in Nom empfangen hatte, der eZle demsche Kaiser, der großzügig ein unzel.eurcs, doch fesige ügtes und innerlich starkes Reich be- lerrschte. Kaum hundert Jahre nach seinem Tode starb der letzte seiner Nachkommen, ein Kind, und das Reich war in Zwietracht innen zerrissen, durch nufere Heinde verheert, Karls Werk auf, deutschem Boden vernichtet. In diesen rühmlosen Zeiten begann leite das Lied vom deutschen Kaper zu erklingen, und wenn auch später wieder Kaiser kamen, die die Hof - nungen des Vol cs zu «müllen versprachen: die Heldengestalt Karls des Grafen two sich doch gewaltig von ihnen ab. - Wandernde Sänger priese,' damals des groben Kaisers und seiner Mannen Heldentaten in Liedern, wie uns eins im Rolandsüede des Prüfen Konrad von Regensburg erkalten ist. Tie herrlichste Blite des Kafergedan ens schien im Zeilalter der Hohenstaufen angebrw eben zu sein. Der Notbart, Friedrich I., war in der Tat des Volkes Stolz, sein glänzend begabter und geistvoller Enkel Friedrich II. er wies sich als ein bedeutender Staatsmann und tatenreichcr Herrscher. Es ist daher kein Wuu der, wenn wie selten früh-er oder später die Kaiser im Liede der Dichter verherrlicht wur- oen; die Minnesänger liefen ihre köstlichen Weisen erklingen, allen voran Walther von der Vogclwcide: „Ich l au lande vil gesehen unde nam der besten gerne war: Uebel müeze mir geschehen, künde ich ic nun herze bringen dar, Daz im wol gevallen wollte fremeder fite, nu waz hül'e mich, ob ich unechte sinke? tiuschiu zul t ga vor in allen." Doch nicht lange soll e es dauern, das; die Ka.sermachk schwä cher und schwächer wurde, im Jammer des Reichsver'akles verklärte sich das Bild des keh len großen Vertreters des KaiscrgcdankcnS: Friedrich II., und wie von Karl dem Grofen die Sage ging, daß er im Unterberge bei Salzburg nur schlafe, un, wicderzu'chren, wenn das Reich in Not sei, so erzählte man sich ba d auch von Friedrich ü, " sei nicht gc storben, sondern schlafe im Kyffhäuser, wenn die Not am gröften sei, werde er wiederkom- mcn als Retter des Reiches. Erst in, 19. Jal K undert l at sich die Sage auf den Ahn, den Ro.bart, verschoben, und Rückert war einer der ersten, die vom schlafenden Barbarossa sangen: „Ter alte Barbarossa, der Kaiser Fueduüb, I Im unterird'schcn Schlosse hält er verzaubert sich." „Der Kai er schläft!" so raunt es durcb die Lande wälrend der folgenden Jahrhunderte, wrbrcnd der kaiscrlosen, schrecklichen Zeit und der Greueljahre der Glaubenskriege Den Schlufpunkl des tiefen Verfalles der alen Kai'crl errlichteit bildet die Revolution. Frei- li t; war cS das heilige römische Reich deut- ,a er Natton, das licr zugrunde ging. Es war ein Unding, Deutschland mit Italien in Per binduna zu bringen; ebenso muften alle Per suck c, das Reick; zum Mitrelpun t einer Welt macht zu machen, scheitern. Deutschland kann nur eine Macht sein, wenn alle Deutschen mit rnsschlu' der Fremden vereint sind: das war die teuer erkaufte Erkenntnis jener Iahrhun beue, in denen sich der Anfang zu einem deutschen Staate voroereitett. Oowobt diese ttpo.be der deutschen Geschichte die größten dichter erzeugt hat, schläft auch das Lied vom Kaiser. Die Geister der Nation hingen kosmo- voluischen Träumen nach, das Vol war gleich gültig und teilnahmslos geworden gegen die Ge'ckicke des Vaterlandes, im steten Umgang mit fremden Pollern war das Nationalge ühl erstorben. Und als 1806 Franz I die Krone des heiligen römischen Reiches absehte, durste eine Mainzer Zeitung ungestrait schreiben: „Deutsckkan) ist tot, endlich und nir alle Zeit!" Erst die sivmarkvolle Tyrannei des Korsen erweckte auch das Lied vom deutschen Kaiser nieder; Hoffmann von Fallersleben gibt der Stimmung des Jahres 1813 Ausdruck: „Wenn der Kaiser dock, erstände! Ach, er schläft zu lange Zeit; Unsre Knechtschaft hat kein Ende, Und lein End' lat unser Leid." Der tiefsten Erniedrigung folgte die glor reiche Zei: des Freiheitslamp es; mit der Frei heit ho ste man zugleich die Ein! eit zu errin gen. Die Dichter waren es, welche dem Ver mögen des Volkes, die Zer.pli.ternug Deutsch lands zu beendigen- und die Kaisestrone zu erneuern, beredten Ausdruck gaben. Schenken dorf ruft klagend nach dem Kaiser: „Ach, die Sehnsucht wird so lam! Wollt ihr .'einen Kai'er türen? Kommt lein Ritter, heimzuführcn Deutschland, die verlassnx Braut?" Mar von Schemendorf ist überhaupt von allen Frciheilsdichtern der ergre, endste und cgeistcrtste Sänger des Liedes vvin "aiser, sodasi ihn Rückert geradezu den „Kasierherold genannt hak. Er wölbe nicht ein Nord- und Süddeutschland, sondern ein einiges Vattr- land- Ein Volk, Ein Reich, Eine Sprache, Ein Gott. Und als sich I8I-I der Wunsch aller Deutschen nich: erfüllte und die früher Begeisterten ihre Hossnungcn begruben, da rüttelte sein „Erneuter Schwur" die Wanken den und Säumigen wieder aus: „Wenn alle untreu werden. So bleib' ich'euch doch treu, Das) immer noch auf Erden Für euch ein Streiter sei . . ." Aber die Beschlüsse deS Wiener Kongresses uszten die Vaterlandöfrcunde noch Imehr ent mutigen; tatsächlich wurde Deutschland Hinfort von fremden Staatsmännern regiert, und 1824 schrieb der spätere Kaiser Wilhelm 1.: „Hätte die Natton 1813 gewußt, daß nach 11 fahren von einer damals zu erreichenden und wirklich erreichten Stme des Glanzes, Ruhms und An- scbcns nichts als die Erinnerung übrig blei ben würde, wer Hütte damals wohl alles aust geop'crc, solchen Resultates halber?" Jedoch das Feuer der Vaterlaudsbegeiste- rung war einmal angefacht, es ließ sich so leicht nicht löschen. Als 1840 Frankreich das linke Rheinufer nehmen wollte, da brauste ein Sturm der Entrüstung durchs Land. Nikolaus Becker dichtete sein Rbeinlied: „Sie sollen ihn nicht haben, den 'reien, deutschen Rhein!" Die Wacht am Rhein: erklang, gedichtet von Max Schneckenburger, Hoffmann von Fallersleben siorieb das Lied der Deutschen Unzählige Male sind diese Lieder in Krieg und Frieden erklungen und haben deutsche Herzen entzün det. In den tollen Jahren 1818 49 wuchs die Kaifestebnsuckt jo groß und stark heraus, daß il-r nicht mehr zu widerstehen war. Das glän zende Frantfurter Parlament wählte den Ho- uenzo-llernkönig zum Kaiser, Friedrich Wil helm I V. aber le'nte ab- Dieser politisch öck st un luge Betrug an der deutschen Polts- sehusucht vermochte a er auch nicht die mäch tiger denn je erklingenden Töne des Liedes vom den scheu Kaiser zu dämpIn, ahnungsvoll und verheißend eischallcn sie in wuchtigen Ak korden. und brennend trügt sie der Wind durch die Lande: „Deutschland, du schon geschmückte Braut, Schon schlä t sic leis' und leiser, Wann weckst du sie mit Drommeten laut. Wann führst du sie beim, mein Kaiser?" Emanuel Gci-el, der das machtvolle „Lied vom deutschen Kauer" sang, war der Prophet der deutschen Ein! eit, ein zwecker Kaiserherold und zugleich der lüedgcwalttgc Länger der Er- ,üünng.' Niemand hak kräftigere, herzlichere und wärmere Worte gefunden für die Größe des Pakerlomdes, niemand voller und reiner iit die Lai en gegriffen als Geibel. Als I. G. - isck.er den Schrei nach „einem Manne aus Miüionen" erhob, der das deutsche Fahrzeug sicher durch die Klippen steuere, klagt auch Geck el erschütternd um „Deutschlands Einheit": „Wann doch, mann erscheint der Meister, Der, o Deutschland, dich erbaut, Wie die Sehnsucht edler Geister Ahnungsvoll dich längst geschaut!" Damals war der Schmied des Resches sckwn am Werke und bereitete das Rüstzeug; Bismarck hatte klar erkannt, daß das neue Reich mit Mut und Eisen zusammengefügt werden müsse. Langsam sehen- wir nun die Gekr icke Deutschlands sich entwirren, bis end lich im letzten Kriege die Zeit zur ErsMung der Kaiscrhofsnung reif war. Rauschend erhob sich der kühne Preußenaar zur Sonne, und vor seinem stolzen Fluge flohen krächzend die Ra en. Barbarossa stieg aus dem Berges innern empor, und der Rotbart setzte dem Weißbart die Krone aufs Haupt. „11 nd rings mit den- Kyffhäuser Erschallt dem Donner gleich Der Rus: Hoch unser Kaiser Und hoch das Deutsche Reich!" (Julius Sturm.) Von nun an klingt das Lied vom deutschen Kaiser in ungeschwächter Kraft und Reinheit I fort; wie ein Krairz von duftenden Rosen um- ! schlingt es das Bild Wilhelms I., schmerzvoll klagt es um Friedrich N., den edlen Dulder, und rein und innig erklingt es noch heute zum Preise Wi'helms II., dem des Ahnherrn Größe und des Paters Güte" verliehen ist. Begei sternd und entflammend ertöne es an seinem Geburtstage als ein herzliches Gelöbnis, immer dar treu zu Kaiser und Reich zu stehen. OertlicheS «nd Sächsisches. *— Für den Aerztlichcn Eh re ngerichtshof sind auf die Wahlperiode 1914 bis mit 1916 als Beisitzer folgende Herren gewählt worden: Hofrat Dr. med. Hacnel in Dresden, Dr. med. H. Hartmann iit Leipzig, Sanimtsrat Dr. med. Dippe in Leipzig, Sanitätsrat Dr. med. Eichhoff in H o h e n st e i n - E r n st t h a I, Sanitätsrat Dr. med. Schneider in Zittau und Sanitäts rat Dr. med. Horn in Zwickau. Vorsitzender des Aerztlichcn Ehrengcrichtshofes ist der Mi nisterialdirektor im Ministerium des Innern Herr Oleh. Rat Heink, dessen Stellvertreter: Herr Oberregierungsrat im Ministerium des Innern Zottel. * — Heizer, Maschinisten, D a m p f k e s s e l b e s i tz e r seien darauf hin gewiesen, daß die Kgl. Gewerbeinspektion Chemnitz II Donnerstag, den 29. Januar, abends 8 Uhr in den Technischen Staatslehre austalten Chemnitz, Schillerpla^ 6, einen Hei zer- und Maschinistenkursus beginnt. Die Bor träge finden Dienstags und Donnerstags statt und dauern 6 Wochen. Die Eintrittsgebühr beträgt 6 Mart und 1,50 Mark für die ge druckte Heizerschule. Die Anmeldungen nimmt der Hausmeister der genannten Schule ent gegen. ' Oelsnitz i. E., 25. Jan. Die staatliche Antomobilverbindung Zwickau—Oelsnitz i. E. wird am 1. Mai d. I. perfekt werden. Aus den Verhandlungen, die in der Kgl. Kreishauptmann- chaft Zwickau stattfanden, ist folgendes zu entneh men: Die von den Gemeinden zu leistenden Garan tien werden sich auf etwa 10 000 Mk. belaufen, zu denen die Stadt Zwickau den Haupttcil zahlen wird. In Oelsnitz 'wird ein Wagenschuppen nebst Wohnung errichtet werden, wofür 20 000 Mark veranschlagt worden sind. Oelsnitz soll Zentrale für versch cdene zu errichtende Linien werden. " Mittweida, 25. Jan. Für die Brand- geschädigten sind bereits von auswärts namhafte Beträge cingegangen. In der Stadt selbst ist eine Haussammlung im Gange, und für die nächste Zeit sind einige öffentliche Veranstaltun gen in Aussicht genommen, deren Reinertrag den Geschädigten zuflicßen soll. Am Brandplatze, aus dem immer noch dichte Rauchwolken auf- stcigen, wird an der Niedcrlegung von Mauer werk gearbeitet. * Leipzig, 25. Jan. In der Nacht zum Freitag wurden in einer Leipziger Rauchwaren- Handlung Persianer-, Otter- und andere wertvolle .Elle im Gesamtwerte von 11000 Mk. gestohlen. Auf die Herbeischaffung der Felle ist eine Be lohnung von 1000 Mk. ausgesetzt. — Im nahen Mockau kam gestern vormittag das 1'/,jährige Söhnchen des Eisenbahnschaffners Heinze während einer kurzen Abwesenheit der Mutter dem glühen den Ofen zu nahe. Die Kleider fingen Feuer und das Kind erlitt so schwere Brandwunden, daß es bald im Krankenhaus verschied.