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176 Reise durch Persien und Kleinasien. festigt, einen über der rechten Hüfte, den andern ein wenig unter dem des Hemdes. Das Kleid, welches man darüber anlegt, geht bis an die Knöchel. Es ist gleich dem andern hinten offen, so wie auch auf den Seiten und von vorn, es geht über dem Bauche und auf der Brust über einander, und wird auch da zugeknöpft. Im Winter tragen die Perse Pelze oder Oberröcke bloß von Tuch, auch ganz oder zum Theil gefüttert mit den schönsten und köstlichsten Fellen. Arbeitsleute tragen ihren Oberrock entweder ohne Aermel oder mit gespal tenen Aermeln, damit sie die Arme leichter bewegen können. Alle Perser tragen statt des Gürtels einen Schawl von Kaschemir oder einen Schawl von Kerman. Der erste aber kostet sechs Mahl mehr als der letzte. Der Arme begnügt sich zuweilen mit einem ledernen Gürtel. Die Großen und alle Militärpersonen tragen einen Dolch, kürzer als der Kangear der Türken ist. Ge schäftsleute, Gerichtspersonen und Gelehrte haben ge wöhnlich nur ein Tintefaß an der Stelle des Dolches. Die Kleidung der Weiber (l. Kupfertaf.) ist von der der Männer verschieden; die Hosen sind viel weiter, inwendig gefüttert und ausgestopft dergestalt, daß man das Vein auf keine Weise sehen kann. Das Hemde ist vorn offen bis auf die Mitte des Bauches, es wird von oben an zugeknöpft oder gehef- telt, und ist von Seide oderBaumwolle. Das Kleid geht nicht bis auf die Kniee herab, eS ist vorn offen, und kann längs der Brust vermittelst einer