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marker Dichtorsmann sagt: „Der Hei m a t sind wir das m e i st c schuldig!" Möge dieser Appell nicht vergebens sein. * — Die Straßenbahn zum Bergfest. Die Betriebsdirektion der Säch sischen Ueberlandbahn hat für den Bergfest- sonntag und Montag umfassende Maßnahmen getroffen, um dein erhöhten Verkehr Rechnung zu tragen. U. a. woroen die Sonntag abend um 10,10 Ulc vom Bahnhof Hohenstein-Ernst thal abführenden Wagen bis nach Oelsnih verkehren, ivas von den auswärtigen Festplatz besuchen, sicherlich freudig begrübt wird. * — „ Der nackte Mann", der vor einigen Monaten häufig in der Gegend Logen- haus Kirchsteig—Poststraße auftrai und allein- gehende Frauen und Mädchen ängstigte, dann aber spurlos von der Bildfläche verschwand, lat sich gestern abend wieder einer Frau in der Rahe des Logenhauses gezeigt. Der sicher lich nicht ganz zurechnungsfähige Mensch zeigt? sich niedacnm halbentblößt und verschwand dann. Sofortige Nachforschungen durch die Polizei blieben ohne Erholg. m. Oberlungwitz, 9. Aug. Am morgi gen Sonntag jährt sich zum 100. Male der Tag, an dem König Joachim von Neapel hier durchkam. Er folgte dem Korsen Napoleon nach, dec zu euer Zeil in Dresden weilte. Am 22. August trafen die ersten Oesherrercher wieder hier ein, während zur gleichen Zeit im benachbarcen Hohenstein Franzosen lagen. m. Oberlungwitz, 9. Aug. In der Kcm- iumuereiuSvenchmelznngsfrage sind nunmehr die Kommissionen zur Einleitung der Ver handlungen gewählt wurden. End? August oder Anfang September soll eine gemeinsame Sitzung in der Angelegenheit erfolgen. m. Oberlungwitz, 9. Aug. Die Teschin- Schützen-(Schieß-)Gesellschaft I hält am mor gigen Sonntag ihr diesjähriges Königsschie' en ab. Nachmittags um 2 Uhr sammeln die Schützen hierzu im Restaurant „Erholung" (Ernst Naumann), von wo aus die Abholung des alten Königs, Herrn Alexander Henn , crfmgt. Nach dem Schießen im Forsthause findet Ball im Gasthaus „zur Post" statt. in. Oberlungwitz, 9. Aug. Der Die'', der iu der Vorwoche ein inzwischen dem Zim- mermeistcr Müller wieder zugesteA.es Fahrrad entwendete, ist nicht in einem Schuüuaben na mens G., sondern in einem Mitschüler H. er mittelt worden. h. Gersdorf, 9. Aug. Für den bevor stehenden .gönigsbesuch bewilligte der Gemeinde rar oin Berechnungsgeld von 500 Mk., das zur Schmückung der Straßen Verwendung finden soll. Gegen die Vorlage stimmten die sozial- demokvati'scben Vertreter. Die Stelle des Gemcindevorslandes soll demnächst zur Aus- 'chreibnng kommen. h. Gersdorf, 9. Aug. Die Blumeurer tüu'erinnen zum Kornblumenbage, der hier bc- lannt'ich am 1. September abgehalten wird, werden wälrend des Kön-iasbesubbs nützt in Tätig'cir rreten. Es wird beabsichtig!, die Da men, die sieb in den Dienst der guten Sache Hetzen, bei der Parade vor dem Rathau e gc gemEer den beiden Militarvereinen aufzuslellen. h. Gersdorf, 9. Aug. Der Gemeinderal beschloß die Anfertigung eines neuen Bebau ungsplanes für die Hauptstraße und das Ge biet rechts und links davon in einer Breite von 100 Metern. Mit der Anser'igung des Planes, der nahezu 6000 Ml. kosten wird, wurde Herr Geometer König aus Glauchau betraut. sZ GcrSdorf, 9. Aug. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat Juli 276 Einzahlungen im Betrage von 23 514,46 Mk. geleistet, dagegen erfolgten 104 Rückzahlungen im Betrage von 30030 Mk. Der Barbestand betrug am Schlüsse des Monats 17696,02 Mk. — In der Bcucdix- straßc ist die Installation einer weiteren Straßen- lampe vom Bau- und Lichtausschuß vorgeschlugcn und in der letzten Sitzung vom Gemeindcrat beschlossen worden. Beim Straßeneingange soll eine Lampe versetzt werden. — An der Wind mühlenstraße ist von der Baufirma Gebrüocr Heinig Nachfolger-Lugan beabsichtigt, 2 Em- familienwvhnhäuser neben dem Gasthof „zur Windmühle" als Gruppenhaus zu errichten. Das Gebäude wird in schmuckem Heimat-Stil gehalten und dürfte dieser Neubau gewiß die Anregung zu weiterer Bautätigkeit an diesem hochgelegenen Gelände geben. h. Gersdorf, 9. Aug. Für das morgige Schauturnen des Turnvereins „Germania", zu dem die Mitglieder nachmittags um 2 ilhr im Gastbaus „zur Krone" zum Umzug sam meln, ist fo'geudc Ordnung au gestellt worden: Froiübungen für Mitglieder und Zöglinge, Swbübungeu für Turnerinnen, Riegcnturnen, Stabübnngen für Männer, Turnen der Vor turner, Schweizer Freiübungen üir Zöglinge. Dekoirationsreigen für Turnerinnen und Spiele und Kurturnen. Der turnerischen Arbeit folgt abends ein Ball im Gasthof „grünes Tal". * Falken, 9. Aug. Bei einem hiesigen Guts besitzer geriet ein l3jähriges Mädchen mit der rechten Hand in die Mähmaschine, wodurch ihm drei Finger abgeschnitten wurden. )( Langenberg-Falken, 9. Aug. Auch für den hiesigen Bezirk hat die Kgl. Amtshauptmann- schast als Versicherungsamt die Wahl des Aus schusses für die Allgemeine Ortskrankenkasse Collen berg und Umgebung für Sonntag, den 14. Sep tember, von vormittags II bis nachmittags 4 Uhr im Mehlhornschen Gasthof zu Falken ange setzt. Insgesamt sind 90 Vertreter und die dop pelte Anzahl Ersatzmänner zu wählen; die voraus sichtliche Zahl der Pflicht-Mitglieder ans den 9 Ortschaften beträgt ca. 1300. Von den voll jährigen Arbeitgebern sind 30 und von den voll jährigen Arbeitnehmern 60 Vertreter zn wählen, wobei selbstversicherte Arbeitgeber nur dann als wird eine Prüfung der hiesigen Feuec- tzäums Niederwiesa, 8. Aug leiden Stadelmann. Drill in 490 Posten eingezallt, da die Rückzahlungen 117 608,29 der hiesigen Ole Monat Jul bei ge- das für für * Griina, meinde'parkas'fe >27 737,77 Ml. gegen betrugen statt. Pilz den * Taalfcld, 8. Aug. Hier war einer Arbciters- fran aus dem Schützcnplatz der Mann „abhanden gekommen". Zufällig war ein Polizeihund in der Nähe, er bekam nunmehr Witterung an dem in den Händen der Frau befindlichen Spazicr- stock des Vermißten, worauf er sogleich die Spur aufnahm und schließlich nach einiger Zeit den Mann auch in einem Gebüsch in der Nähe der Saale anfspürtc. Der Mann hatte die Schützen freuden gründlich genossen und sich dann ein fach abseits des Trubels zum Schlafen nicdcrge- legt. Seine Ehehälfte nahm ihn glückstrahlend wieder in Empfang. lllr in Petzolds Restaurant Abschluß wird Montag abend l aus ein Ball abgehalten. 9. Aug. Bei wurden üu Depeschen v»m 9. August. Swiuemüude. (Priv. - Tc l.) Die Arbeiten zur Bergung der Leichen wurden heute mü großem Eifer fortgesetzt. Wie gestern, sind auch heute wieder das Torpedoboot „8. 86" und zwei Regierungsdampfer dabei beteiligt. Die Leichen der 10 Geborgenen befinden sich im Leichenschauhaus und bleiben dort, bis die Staatsanwaltschaft die Leichen zur Beerdigung freigibt. Ein Anlaß zum Einschreiten der Krimi nalpolizei dürfte sich kaum ergeben. 6 Leichen sind noch nicht geborgen. Nach diesen wird weiter ^sucht. Der Kaiser hat sich heute eben falls wieder von der zuständigen Stelle über die Bergungsarbeiten berichten lassen. Swinemündt. (Priv. - Tcl) Der Schiffer Bauer ist in einem Wagen von seiner Wohnung nach dem Hafenbanamt hier gebracht worden, um dort vernommen zu werden. Die Verneh mung verlief aber, soweit sie den wichiigsten Punkt betraf, leider ergebnislos. Bauer konnte nicht genau angeben, wieviel Personen er in seinem Boote hatte. Er schwankt in seinen An gaben zwischen 20 und 22. Swinemündc Im Hotel „Seestern" fand gestern nachmittag eine Versammlung von Bade gästen statt, die von etwa 800 Personen besucht war und sich mit der Bootskatastrophe beschäftigte. Es wurden zwei Anträge angenommen, in denen die Behörden anfgefordert werden, in Zukunft Bahnhofstraße plötzlich ein erschreckend großer, klafender Riß, der, um den Verkehr nicht zu stören, solort beseitigt werden mußte. In der Nähe dieser Bodenspalte sind in letzter Zeil schon mehrfach durch Nachgeben des Bodens mehr oder weniger große Risse entstanden. * Klingenthal, 8. Aug. Aus Furcht vor Strafe wegen begangener Ungezogenheiten ließ sich auf -der nach Zwota führenden Bahn strecke der elfjährige Schulknabe Dähne von einem Eisenbahnzuge überfahren. Dec Knabe, der einen schweren Schädelbruch erlitt und den rechten hallben Fuß einbüßte, wurde noch lebend in das Krankenhaus gebracht. * Plauen, 8. Aug. Auf der staatlichen Krafiwagenstrecke Roichenbach^-Rodewisch ver sagte am Donnerstag abend in der Nahe von Lengenfeld die Bremse eines Kraftwagens', so daß dic'er die steile Böschung hinabfuhr und völlig zer.kümmert wurde. Die Insassen, so- nü? d.'r Chauffeur erlitten keine Verletzungen. sammeln. Als in Eckerts Gast- eine 10 Dollarnote geschickt hatte, hat er dem Verein dieser Tage anläßlich seiner Ernennung zum Ehrenmilg/iede a s Palmer Stiftung den Betrag von 25 Ml. übersandt mit dem Wnn setze, daß die Stiftung bald wachsen möge. D e Zinsen sollen hilfsbedürftigen Mitgliedern zuteil werden. Es ist zn wünschen, daß die edle Tat dieses großen Freundes der Turn- fache recht vald Nachfolge finde:, damit die Spende an in Not geratene Turner eine r?ch. an el nliche sein kann. g. Mittelbach, 9. Aug. Auch in unserem Orte soll die Abhaltung eines Kornblumen- tages in die Weg? geleitet werden. — Auf dem Turnplätze des hiesigen Turnvereins fin det morgen nachmittag Schauturnen statt, wo zu die Vereinsmitglieder nachmittags um 2 Mundooorat aus den Vormittag vom Hause gesorgt sein. Keins hat Hunger oder Durst ertragen müssen. Gemüsekonserven, die durch Fleischzugabe verbessert werden, geben ein wohl schniefendes, kräftiges Mittagsmahl; eine Bouillon für den Nachmittag ist schnell berci tet. Als Geiränk hat uns Fluade außerordent lich? Dienste den ganzen Tag üoer geleistet. Bei vorzüglichem Wollgeschmack und großer Belömmlichkeit ist es äußerst ergiebig, 1 Fla sche ergab 15 Liter Getränk, d. i. 0,25 Liter ca. 4 Pfg-. Wir sind hocherfreut, nicht met-r auf Limetten angewiesen zu sein. Und bei der Selbstbeköstigung die Freude der Kinder, Wirt und Gast in einer Person zu sein! Und Du lreusorgeude Mutter, rechnest Du nicht, daß Dich Dein Kind daheim auch kostet? Sagst Du nun noch, das Wandern sei nur für Reiche? linge wuMen dem hier wohnhafte» Arbeiter Lange geboren. Zwei dieser kleinen Erden bücgcr verstorben zwar bereits am Tage npch der Geburt wieder, das dritte Kind und die Mutter befinden sich aber wohl. * Leipzig, 8. Aug- Gestern nachmittag hat sich in der Jahnstraße 49 eine 30sährige Wirtschafterin vom vierten Stockwerke aus in lelbstmvrdcrischer Absicht in den Hof gestürzt. Sie wurde schwerverletzt nach dem Kraulen- Hause gemacht, wo sie alsbald nM ihrer Ein lieferung verstarb. * Zwickau, 8. Aug. Infolge des Koh lenabbaues hänfen sich, uameutlich im benach- t arten Cainsdorf, die Bodensenkungen in leb ter Zeit besonders stark. So entstand erst am Donners.ag mittag wieder auf der dortigen aus seiner neuen Heimat Amerika Mark. Der GesamZatz erreichte die Höhe von !01 013,50 Mk. Nene Einlagebücher wurden 98 ausgefettint, 40 Bücher sind erloschen. * Oberfrohna, 9 Ang. In einer hiesigen Appreturanstalt trat ein Einpacker von Dampf rohren in ein Bassin, in welchem sich noch kochen des Wasser befand. Ec erlitt dabei an beiden Beinen sehr schwere Brandwunden und mußte ins Chemnitzer Krankenhaus gebracht werden. * (shemnitz, 9. Ang. Die vor nicht zu langer Zeit gegründete Sport- und Lnnapark Gesellschaft ist in Konkurs geraten, wie ihre Vorgängerin auch. Am Donnerstag abend tagte eine Ver sammlung der Gesellschafter und beschloß, den Betrieb cinzustellen und Konkurs anzumeldcn. Aber wegen Mangels an Masse wird es wohl zum Konkurs nicht ausreichen Gemeinden Niederwiesa und Oberwiesa haben beschlossen,, sich zu einer Gemeinde zu vereini gen. Niederwiesa zählt gegenwärtig 2100 Ein wolmer, Oberwiesa 1700 Einwohner; sie wer den dann zusammen eine ansehnliche Gemeinde bilden. * Dresden, 8. Aug. Zur Vermeidung von Pilzvergiftungen hat der Rat zu Dresden dem schweizerischen Lehrer der Pilzkunde, In uns RotlMayer ans Luzern,, die Galerie der Neustädter Markthalle zur Veranstaltung einer Ausstellung natürlicher, lebender, eßbarer und gi tiger Pilze aus den Wäldern der Dresdner Umgebung zur Verfügung gestellt. Die stellung findet vom 13. bis 18. August Der Veranstalter wird jeden einzelnen bezüglich seiner Ertennnngszeichcn usw. Besuchern erklären. * Stetzsch b. Dresden, 8. Aug. Die wirtscha tlichen Anforderungen sind eintägigen Wanderungen ja gering. Bei mcinschastlictzem Abkochen entfielen auf Kind einschließlich der Getränke 55 Pfg. den ganzen Tag. Dabei mußte natürlich we r stattlinden, wozu in den letzten Wochen bereits fleißig geübt wurde. — An dem Ju- oiläumskonzcrt des Männergesangvereins „Sän gertust", das außer dem am Sonntag statt- tindenden Kommers am Montag abend in Georgis Gasthof abgehalten wird, werden die Damen Graiche (Sopran), Schaller (Alt) und Herr Uhlig (Bariton), Mitglied des Doppell gnartells Chemnitz-K., mitwirken. Herr Kan- cor Stadelmann har hierzu die Klavier.eglei- lung übernommen. k. Wüstenbrand, 9 Aug. Nachdem der fr Here Vorsteber d.'s hiesigen Turnvereins (D. T.), Herr B. Palmer, dem Verein im vorigen Jahre anläßlich Hines 50jähr.igen Ju- svlche gelten, wenn sic ständig mindestens zwei versicherungspfUchtige Personen beschäftigen, an dernfalls zählen sic zu den Versicherten bezw. Arbeitnehmern. Die Wählerlisten selbst gelten nunmehr als abgeschlossen. Bis zum 15. d. M. sind die Vorschlagslisten beim Versicherungsamt in Glauchau, für Arbeitgeber und Versicherte ge trennt, einzureichen. Mindestens 10 Wahlberech tigte jeder Gruppe mit zusammen 30 Stimmen haben die Wahlvorschlägc zu unterzeichnen und Einverständniserklärung der Versicherten (vorge schlagenen Vertreter ec.) beizufügen. Auf den Gemeindeämtern liegt eine genaue Wahlordnung aus, während die Wahlvorschlägc demnächst im Collenberger Gemeindeamt eingcsehen werden können. A Langcuchursdorf, 9. Aug. Zur großen Armee abgerufen wurde Herr Christian Gottlieb Wagner, Veteran von 1866 und 1870/71; der Verstorbene war eine bekannte Persönlichkeit und erfreute sich allgemeiner Achtung. s. Grlbach - Kirchberg, 9. Aug. Das Kgl. Amtsgericht Stollberg hält am 18. d. M. für Einwohner aus Erlbach, Kirchberg, Ur sprung und Seifersdorf im „Jägerhausc" zu Luga» Gerichtstag «b. — Ein Radfahrer fpl r auf dar Stolloorger Straße geg?n einen Baum an, sodaß er stürzte. Während das Rad völlig verbogen wurde, kam der Fahrer mit dem Schrecken davon. i. Wiistenbrand, 9. Aug. Am 24. d Arme Kinder — und Arien» Wndernngen. Wiistenbrand, 9. Aug. Von 200 Schul kindern, die zum Wandern während dec Ferien aufgefordert wurden, sind wiederum 160 hiu- ausgczogcn; das find 80 Prozent. Damit ist der Einncmd, das Schutwandern sei nur für Kinder reicher ETern, fast g,mz widerlegt. Für die mehrtägigen Wanderfahrten mag es zutreffend sein. Es wird aber ja auch Ge lcgenßeit geboten zu ein- und halbtägigen Wanderungen. Und könnte ein Teil der Kin der die geringen Geldbeträge nicht ausbringen, 'oll deswegen auf die Segnungen des Wan derns Verzichter wevden? Richtiger sollte man zu diesem Schluffe gelangen: Es müssen Wan derunterstützungen gegeben werden, Behörden, Vereine, Kiuderfre-uude müssen für die Wandiw lache begeistert werden. Daß damit manches zu erreichen ist, dafür hat der Touristenverein zn Oelsnitz i. V. den Beweis erbracht. Im Frühcahre 1911 wendete er sich mit einer dies- bezüg.'ictzcn Bitte an 41 Fabrikanten. Nur 4 versagten, die übrigen 37 Herren zeichneten zu> sammen 189 Ml. Hier und dort werden auch Behörden mit Jal reszuschüssen den Wander Bestrebungen dienen. Wo dies nicht gelingen will, sollte trotzdem nicht verzichtet werden. *— Der Abzug der Vögel b e - g i n n t. Bereits haben uns die Turmschwal ben verlassen, nachdem sfe nur ein Vierteljahr bei uns geblieben. Dennoch ist Europa als die eigentliche Heimat dieser leichtbeschwingten, äußerst nützlichen Vögel anzusehen, denn nur hier schreiten sie zur Brut; im heißen Afrika dagegen, das sie jetzt wieder ausgesucht haben, führen sie ein freies Leben und geben sich mit der Aufzucht ihrer Brut nicht ab. Bald wer den uns auch andere Vögel verlassen. *— Wenn die Drachen steigen. Kaum geht der Wind über die Stoppelfelder, so erscheinen in den Lüsten ene seltsamen Vögel aus dünnem Hplzgestell und Papier — die Drachen. In allerhand wunverlichen Formen lassen sie die Knaben als Fsrienzeitvortreib entstehen, und besonders da, wo die LuU nicht von Drähten eingeengt wird, huldigt die frohe Jugend dem Spiel deS „Drgchensteigenlassens". * — Gefälschte Hundertmark scheine befinden sich wieder im Umlauf. Als besondere Kennzeichen der gefälschten No ten sind folgende hervorzuheben: Die i:i den echten Noten eingebetteten Fasern, die sich mit Hilfe einer Nadel durch Herausheben leicht seststöllen lasten, sind bei der gefälschten Note in unregelmäßig angebrachten roten Stri chen aufgssdruckt. Auf der Vorderseite ist der Adler verschwimmen hergestellt. Besonders auffallend ist, daß die Strafandrohung ganz unleserlich ist. Der Nummernanfdruck und rote Koiilrollstenipel der gesälschirn Note ist in einem ganz Helle», verblaßte» Rvt ausge führt, gegenüber der kräfLüge» Farbe her ech ten Note. Die Rückseite ist noch wesentlich schlechter ausgeführt, als die Vorderseite. Der aus der echten Note klare und deutliche Druck ist auf der Rückseite vollkommen verschwom men; dies dürfte bei einem Pergleich mit Leichtigkeit die echten von den falschen Noten unterscheiden lassen. Die Nate weist die Num mer 6728985 B auf, datiert ist sie vom 8. Juni 1907. * — Eine neue Gebührenfest- setzung bei der P o st ist geplant. Der jetzige Tarif soll, wie die „Boss. Ztg." mit zuteilen weiß, dahin geändert werden, daß eine Gebühr von 20 Pfg. für Warenprobe» von 250 bis 500 Gramm gehoben wird, wc» bei die Unterscheidung, ob sie einen Handels wert haben oder nicht, in Fortfall kommr. Gegenwärtig wird für Warenproben eine er- mäßighe Taxe von 10 Pfg. bis zu einem Ge wicht von 250 Gramm erhoben, ü r Scudun gen von 250 bis 350 Gramm die Geb il i von 20 Pfg., falls die Wareupcoben keüieii Handelswoct haben. * — Einen h- e i l e r e ,c I a g d s ctz c r z leistecen sich letzthin die Einwohner eines Nach bardorses. Kam da eine Jagdgesellschaft 11 Mann stark mil Mn/tt iii zwei Antos angc- iahren, mu dem ecke» Waidwerk obznliege». Da es den Orlsbcmv'. »er» vorher bekannt ge worden ivac, waini die Füger kommen »voll teil, »a men einige Witzbolde ei» altes Wie genpü'nd, dem der Kopf fehlte, und ersetzte» letztere» durch einen »'geschnittenen Stiefel. Ein künstliches Geweih, das dem Kopf cmsge setzt wurde, machte de» Rehbock fertig, der daun iu ein Ha erfeld gestellt wurde. D?c Au blick des seiften Tieres überraschte die Jagd gesellfchaft dermaßen, daß sofort 5 Läufe sich auf den vermeintlichen Rehbock Dichteten und ihm das tödliche Blei auf den Pelz schickle». Doch der Rehbock rührte sich nicht. Bei nähe rem Zusehen enideckten die Jäger den Scherz und machten gute Miene zum bösen Spiel; sie nahmen Stiefel und Geweih als Jagdtro- phäen mir und überließen sie znm Andenken dem Wirt des Dorfes, bei dem sie noch heute zu sehen sind. * Hohenstein-tz» rnstthal, 9 Ang. Mor gen Sonntag findet Platzmusik auf dem Att- markte vormittags von 11 bis 12 Uhr statt. Es werden gespielt: 1. Deutschland zur See, Marsch von Fetras; 2. Ein Fest der Muse, -Ouvertüre von Schouten; 3. Recitativ und Arie aus „Rinaldo" von Händel; 4. Tie Land post komml, Charakterstück von Carl; 5. La Zingara, Maznrka Boleme von Gamm; 6. Vor 100 Jahren und fetzt, historisches Marsch- Potpourri von Kruse. * — Auf zum Bergfest! Nun wä ren wir glücklich wieder so weit, ein Bergfest abhalten zu können. Wer heut? einen Mick in das Getriebe der FeMadt auf dem Pfaß senberg tun konnte, der wird erstaunt gewesen sein über die außerordentlichen Anstrengungen, die diesmal der Verein gemacht hat, um der ganzen Umgebung eine reizvoll? Veranstaliung zn bieten. Große Fcstbanten, die in die Zeit vor 100 Jahren zurückverfetzen sollen, wurtden errichtet und von kunstverständigen Männern, die sich allezeit gern in den Dienst der guten Sache stellten, ausgeschmückt. Denn das Bests au der Sache ist doch die Gemeinnützigkeit der Bestrebungen unseres Erzgebirgsvereins. Kommt auch in erster Linie der Nutzen den Bewof- iier» der diesigen Gegend zngmte, so steht doch der Berg mit seinen parkähnliche» Anlagen auch der Allgemeinheit zur Verfügung. All jährlich soll nun diese Allgemeinheit dem Berge den. Tribut zahlen, wobei g'eich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden wird. Davon ist wohl jeder Festplatzbesucher überzengk, daß ihn dort oben auf dem Pfaf fenberge ungeahnte Freuden erwcMe». Und wer das nicht glaubt, der möge nur Sonntag und Montag seine Schritte »ach dbm Phaffeu > erge lenke», wo festlicher Jubel und echtes crzgelürgisches Leben unter der Devise „A u S eiserner Zeit" (Erinucrinigen an 1813) sich entfallen wird. Allen Lesern sei zngern eu: „Kommt zum Bergfest, Ihr werdet es »ichl bereuen-!" Beherzigt, was un'er steier