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VMM W WMnMrMWk! Amtigkl Lageblatk. Nr. 284. Sonntag, Le« 7 Dezember IMS 4«. Jahrgang VWWWWWW»MW^M^M^MMMWMW^^L,^W^^WMWWMWW»WSWMMMWWW»MWWMWWWW»M»M»WMW»W»W»»W»WM»WMMW««WWW»«W»»»WMW»MW»WWW»W»aWW»W^ Deutscher Reichstag. 183. Sitzung vorn 5. Dezember. Haus uud Tribünen sind nur mäßig be setzt und es l errscht wieder die gewohnte Stimmung. Ans der Tagesordnung steht die sozialdemokratische Interpellation: Weiche Maß nahmen gedenkt der Herr Reichskanzler zu er- grei'en, um den schlimmen folgen der Ar beitslosigkeit entgegenzuwirken, die durch im mer wiederkchrende wirtschaftliche Krisen ver- an/atzt werden? Ist er im besonderen bereit, eine alle Arbeiter und Angestellten umfassende reichsgcfetzliche Arbeitslosenversicherung in die Wege zu leiten sowie zur Bekämpfung der sich zunächst gebend machenden Folgen der Ar- beitsbcsig eit geeignete Mittel zu ergreifen? Staatssekretär Delbrück erkläN sich zur sofortigen Beantwortung der Interpellation bereit. Abg. Silberschmidt (Soz.): Die vorliegende Frage berührt unser Volksleben genan so stark, wie die gestern hier verhan delte politische Angelegenheit. Die Einzelland tage haben die Regelung der Frage fast aus nahmslos abgewiesen, weil sie Sache des Rei ches sei. Der Staat hat die Pflicht, für die Folgen der Arbeitslosigkeit einzutreten. Es ist nichts gewonnen, wenn man die Arbeits- lo enversicherung an die Kommunen verweist. Die Städte stehen der Frage meist lau gegen über. Da jedoch eine Besserung der infolge unserer wirtschaftlichen Verhältnisse stets wach senden Arbeitslosigkeit nicht zu erwarten ist, und je weiter die Technik vorschreitet, um so me'r die industrielle Reservearmee wächst, so dringen Gewerkschaften und Berufsvereine im mer stärker auf ein reichsgesetzliches Eingrei fen. Die Zoll der Arbeitslosen wird noch durch die Heranziehung ausländischer Arbei ter vergrößert. Acltere Arbeiter werden svste matisch ausgeschaltet und jüngere, billigere Kräfte eingestellt. 1895 betrug die Zahl der männlichen Arbeiter über 50 Jahre noch 20,2, im Jabre 1907 nur noch 17 Prozent. Dazu kommt die Verteuerung der Lebensmittel durch die verkette Wirtschaftspolitik. Zu der neuer dings eingeleiteten „Ueberrüstungspolitik" ge sellt sich die allgemeine Teuerung, die die Widerstandskraft der von Arbeitslosigkeit Be- uosienen noch besonders schwächen muß. Um baldige Abhilfe zu schaßen, ist die Beschleu nigung der in Aussicht genommenen Bauten, sonne die Unterstätzung der Kommunen mit Barmitteln nach Vorgang der ba erischen Re gierung zu emp ei len. ferner die Oessnung der Grenzen. Die Mittel, die man hier aufwen det, sind „werbende Ausgaben"; sie kommen vielfach wieder ein durch eine Förderung der Volksgesundheit. Staatssekretär Delbrück: Das unge löste Problem der Frage der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schließt außerordentliche Schwie rigkeilen in sich:, sodaß trotz besten Willens die Frage zur Lösung noch nicht reis er scheint. Seit 20 Jahren erörtern wir hier im Reichstag die Möglichkeiten einer Lösung durch Maßnahmen der Gesetzgebung oder der Ver waltung vonseiten des Reiches, der Bundes staaten und der Kommunen. Teil Schluß stein aller Forderungen bildet die wiederholt geforderte allgenreine Arbeitslosenversicherung für das Deutsche Reich. Die vorliegende In terpellation fordert Notstandsmaßnahmen und eine Neschsarbeitslosenversicherung. Damit würde man zu weit gehen. Das Ihnen zur Verfügung gestellte Material über die allge meinen wirtschaftlichen Verhältnisse enthält alles, was dem Statistischen Amt und ande ren Behörden zur Hand ist. Die Statistiken der Gewerkscha ten ergeben kein klares Bild, weil sie nicht die große Menge der Nichtorganisier ten umfassen, wenn sie auch ein leichtes Wei chen der Konjunktur erkennen lassen. Einen welleren Anhalt geben die Ziffern der Kran kenkassen; aber auch sie geben nur ein an nähernd zuverlässiges Bild. Eine dritte Mög lichkeit, die Arbeitslosigkeit fcstzustellen, bieten die Zahlen der Arbeitsnachweise. Wir haben aber nur von 800 derselben Material, ihre Za', l beläuft sich auf rund 2000. In allen vorhandenen Zahlen kommt ein leichtes Wek- v en der wirtscha tlichen Konjunktur zum Aus druck. Obwohl wir uns in einer etwas ab flauenden Konjunktur befinden, ist kein allge meiner Notstand vorhanden, wenn auch in ein zelnen Orten und Beschüftigungszweigen un- eßreuliche Zustände herrschen. Jni ganzen hat Demschiand nicht soviel Arbeiter, wie es braucht. Die Zahl der in der Industrie tä tigen ausländischen Arbeiter ist größer als die Zahl der von der Landwirtschaft Beschäftig- tcn. Das geschieht nicht bloß in Ostelbien, sondern im ganzen Reiche. Dabei fehlen noch Arbeiter. Das halbe ich beim Bau des Kai ser Will elm-Kanals persönlich erfahren. Ober schlesiens Industrie könnte ohne ausländische Arbeiter gar nicht bestehen. Die Ausländer werden auch keineswegs in das Land gezo gen, um die Löhne zu drücken. (Sehr rich- «-LEVI tig! rechts.) Sie sind — mag das erfreulich oder unerfreulich sein — ein Bedürfnis für unsere Landwirtschaft. Das allgemeine wirt- scbcßtliche Bild ist: Keine scharfe Krisis, kein allgemeiner Rückschlag, ohne daß örtliche Schwierigkeiten ausgeschlossen sind. Eine ge wisse Vorsicht ist freilich bei der Beurteilung der Konjunktur geboten. Die in Betracht kom menden Faktoren werden aber ohne unmittel bares Eingreifen des Reiches Helsen können. Gegenüber dem sreihändlerischen England sind im allgemeinen die Zustände hinsichtlich der Arbeitslosigkeit bei uns besser. Augenblicklich kommt für uns nur die internationale Ver steifung des Geldmarktes in Betracht, die aus Den sch land stärker wirkt, als auf. andere Län- lb I Zum Riilkttitt W des sWschen Kriegsministers. ßi Wie schon dieser Tage mitgeteilt, kann der Mächsische Kriegsminister, Generaloberst Frei- Dherr v. Hausen, demnächst auf eine 50 jährige ^militärische Dienstzeit zurückblicken. Wie schon Ujetzt init aller Bestimmtheit verlautet, wird IZder verdienstvolle General, dessen Bild unsere u Aufnahme zeigt, unmittelbar nach seinem Dienst- ft jubiläum von seinem Posten zurllcktreten. Wie V üblich, werden für seine Nachfolgerschaft im DAmte bereits verschiedene Namen genannt, Dwovon Generalmajor o. Carlowitz, ein Freund Ddes Königs von Sachsen, und Generalmajor ZEdler von der Planitz, der Chef des sächsischen WGeneralstabrs, die nächsten Aussichten haben Mollen. Alis «eilt» Wen ENnnf 1 4 Prozent Rabatt. Jedes Stück weit unter regulärem Preis! MW 4 Prozent Rabatt Gelegenheitsposten - Farbige Alster 45.00 22.00 Mk. 4^ Sonntag von 44 bis 8 Uhr geöffnet. Sonntag von II bis 8 Uhr geöffnet. Mllen-lkm IVI- bckneiclei' Mk 19 24'0 29 39 49" 56" M 10 11"o 12^ 13" 16" 18" für Ball — Straße und Gesellschaft it i» 24' 2» ^00 ^50 ^00 ^00 IHM 1^00 drau» Honig griin englisch — blau 8 10 12 14 '00 8^0 10" 12 Gelegenheitsposten Fertige Kleider Gelegcnheitsposten Schwarze Frauen-Mäntel Gelegenheitsposten Knaben-Alster und Pyjsecks verschiedene Grüßen dnrchcinandcr Wert ca. 6.00 8.S0 10.00 12.60 14.00 17.00 Wert ca. 27.00 32.00 40.00 54.00 68.00 8O.no «50 ZOO krüO Mk. 2 22.50 26.00 30.00 Gelegenheitsposten Mädchen-Mäntel 5^,7^- verschiedene Größen durcheinander Alk. p' 2"" 3^ 5" 7"' 9'" 1200 1500 Wert ca. 10.50 14.00 18.M 22.NO 27.M 30.00 35.00 Wert ca. 17.75 Mk.5"0 7" 10 15" 17 17 kcke (UarktxLsscUen. Mk. 11" 15"' 18"' 21"' 25"' 30"' 35" Gelegenheitsposten Tüll — Spachtel — Voile — Sammet u. Seide Wert ca. 6.00 8.50 11.00 14.00 16.00 10.00 25.00 Gelegenheitsposten Mädchen-Kleider WL verschiedene Größen durcheinander Wert ca. 3.75 6.00 7.50 10.00 12.00 15.00 20.00 Gelegcnheitsposten Cutaway-Jacketts BL— Wert ca. 20.00 30.00 38.00 42.00 49.00 Gelegenheitsposten in Velourbarchcnt und gewebtem Baumwollflanell Wert ca. 1.25 1.95 2.75 3.60 4.25 5.00 Gelegenheitsposten Morgenröcke Wert ca. 7.50 10.50 15.00 22.00 Gelegenheitsposten Kostiinr-Nöcke -- LkiLL Wert ca. 2.45 3.85 5.00 7.50 10.00 14.00 18.00 25.00 Gelegenheitsposten Strick-Jacketts Wert ca. 12.75 14.50 16.75 18.50 21.00 25.00 Malinees 2.50 8.90 5.25 165 H95 AV5 Mk. 95 Pf. 1" 10-' 2'0 2"' -p Gclegenheitspostcn lange Astrachun- und Krimmer-MSntel Wert ca. 35.00 42.00 49.00 58.00 65 00 78 00 », A' A" 8S" 4 Gelegenheitsposten blau englisch — braun — grün neueste Fassons Wert ca. 20.00 29.00 34.50 40.00 55.00 68.01 > Mk W M 24"^ 29 39' 49 Mi. 4^ 7'" 19"' 13' 16'0 18'0 22'o Mk. 3"" 7^ An iAM izn 12.00 14.00 18.00 25.00 Gelcgenheitsposten ——— in scinfarbigem Crepe und Crepvn Wert ca. 3.75 <>.00 7.25 8.75 11.00 14.75 » 2^ z^4''^z"^ 7'^s^ Wert ca. 5.50 7.50 10.00 Mk. 4") gn" 700