Volltext Seite (XML)
zu gewähren, was die Versicherung vorschreibt. Dein gleich zu achten ist auch die Zugehörig keit zu einem Verein, der die gleichen Auf wendungen übernimmt. Um leicht möglichen Meinungsverschiedenheiten mit den Angehöri gen des erkrankten Gesindes vorzubeugen, emp fiehlt sich aber die Versicherung bei einer Krankenkasse. Da sind die Ansprüche, wie die finanziellen Obliegenheiten auf gesetzlicher Grundlage genau geregelt, und es kann kein Streit entstehen. Zu den Kra-nkenkassenbeiträ. gen haben die Herrschaften ein Drittel, die Dienstboten zwei Drittel zu entrichten. Be freiung von der Versicherungspflicht gibt es nicht. * — Witterungsaussicht für Freitag, den 5. September: Nordwestwind, heiter, tagsüber wärmer, trocken. * — Des Königs Dank. Herr Kreis- lauptmann Lossow veröffentlicht im „Chemn. Tgb-l." folgenden Dank des Königs: „Seine Majestät der König sind bei der Landesreise am 1. und 2. September in den Bezirken der Amtshauptmannschaften Glauchau, Chemnitz und Stollberg, sowie bei Allerhöchstseiner An wesenheit in der Stadt Chemnitz durch zahl reiche oft in rührender Form dargebrachte Er weisungen von Treue und Anhänglichkeit aus allen Kreisen der Bevölkerung hoch erfreut worden. Nicht minder hat es Sein landes- väterliches Herz mit lebhafter Befriedigung er füllt, daß Gemeinden und Privatpersonen ge wetteifert haben, Allerhöchstfei» Erscheinen als Anlaß zu nehmen zu hochherzigen Stiftungen, zum Teil von sehr beträchtlicher Höhe, für ge meinnützige und milde Zwecke. Allerhöchstfei nen Königlichen Dank für diese Kundgebungen vaterländischer und edler Gesinnung hiermit Allerhöchstem Befehle entsprechend zur allge meinen Kenntnis zu bringen, gereicht mir zu freudiger Genugtuung." * — Die Einberufung des säch sischen Landtages steht, wie die „Sächs. Politische Landeskorrespondenz" aus zuverlässiger Quelle erführt, für den 11. oder 12. November d. I. zu erwarten. Im Kö niglichen Finanzministerium sind die Arbeiten für den Staatshaushaltsetat soweit vorge schritten, daß dieser den Ständen zu dem an gegebenen Zeitpunkte vovgelegt werden kann. Bei der Ständekammer sind übrigens bereits jetzt eine größere Anzahl von Petitionen usw. eingegang-en, mit denen sich die bevorstehende Tagung zu beschäftigen haben wird. * — Der nächste Unterrichts- abend der Unteroffiziere und Unteroffizier- Aspiranten des Beurlaubtenstandes findet Sonn abend, den 6. September, im Schützenhause in Glauchau statt. * — Wie wird der Ertrag des Kornblumentages verteilt? Ter Veteranen des Königlich Sächsischen Militär vereinsbundes weckt die Anteilnahme aller vaterländisch empfindenden Kreise. Jeder mann freut sich über den Gedanken und die allerorten erzielten reichen Erträgnisse. Schon aber sind Unkenntnis und Böswilligkeit dabei, Mißtrauen zu säen und man versucht, deni schönen Werke Abbruch zu tun. In der Pro vinz streut man aus, daß der Ertrag nur in die Großstadt fließen werde, während die klei nen Städte und Landgemeinden nicht bedacht werden sollten. Anderwärts heißt es, es werde ein Kapitalgrunidstock angelegt und nur dessen Zinserträgnisse würden verteilt. Diese Aus streuungen, welche selbst bei Freunden der Sache Glauben finden, sind durchaus unzu treffend und ibr Inhalt muß entschieden zu rückgewiesen werden. In Wirklichkeit ist nicht beabsichtigt, ein großes Kapital anzulegen; vielleicht nur einen verhältnismäßig kleinen Betrag, höchstens ein Zehntel zu besonderen, aber auch im Interesse der Veteranen gegebe nen Zwecken. In der Hauptsache sollen ein- maüge Unterstützungen und tunlichst an eine gewisse Zahl der Bedürftigen Renten gewährt werden. Genaueres läßt sich erst bestimmen, so bald nur einigermaßen ein Ueberblick über die verfügbaren Mittel gegeben ist. Dann wird der im König!. Sächs. Militärvereinsbunde eingesetzte Ausschuß berufen, der darüber be raten wird. Die Verteilungsvorschläge werden auch Sr. Ma.estät dem König vorgelegt wer den. Unbedingt ausgeschlossen ist bie Ver wendung zu irgend welchen anderen Zwecken, die mit dm Veteranen und den bezeichneten Kämpfern nicht in Zusammenlang stehen. * — Auslosung von Staats- papieren. Am 29. vorigen Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsi scher Staatspapiere stattgefunde», von welcher die 3proze»tigen Staatsschuldeu-Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Jnlaber der genannten Staatspapiere werden bürauf noch besonders mit dem Hinzufigen aufmerksam gemacht, daß dis Liften der ge zogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Be- zirksstenereinnahmen, sowie bei allen Stadt räte», Bürgermeistern und Gemeindevorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgelosten bez. gekün digten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider be weist, wie viele Interessenten zu ihrem Scha den die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Irrtum« hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Einlösungsstellen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zins schein ein. Da nun aber eine Verzinsung aus geloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle statt- sindet, so werden die von den Beteiligten in folge Unkenntnis der Auslosung zu viel er- hobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restierenden Nummern) schützen können. * — Sachsens M i l i t ä r v e r e i n s- b u n d. Der Königl. Sächsische Militärvereins bund gewährte im verstossenen Jahre an be dürftige Mitglieder aus der König Albert-Stif tung 3105 Mk., aus der König Georg-Stif tung 710 Mk., aus der Königin Carola-Stif tung 400 und aus der Wilhelm Augusta!Stif tung 3405 Mk. An Einnahmen hatte der Bund u. a. zu verzeichnen 50 322 Mk. aus der Bundeslotterie, 21144 Mk. 60 Pfg. an Mitgliederbeiträgeu, 4878 Mk. durch Ueberwei- sun-g vom Verlage des Bundesorgan „Der Ka merad", 3204 Mk. vom Sächsischen Militär- lebensvevsicherungsverein usw. Auch Se. Ma jestät der König Friedrich August hat dem Bunde 2400 Mk. gespendet. * — Ergänzungswahlen zur Gewerbekammer Chemnitz. Mit Ablauf, dieses Jahres hat die Hälfte der Mit glieder der Gewerbekammer auszuscheiden. Es sind daher von dem Königlichen Ministerium des Innern Ergänzungswahlen angeordnet. Die zunächst vorzunehmenden Urwahlen wer de» demnächst stattfinden. Unter Hinweis aus diest Urwallen werden alle Handwerker und Gewerbetreibenden des Bezirks aufgesordert, sich recht zahlreich an den vorstehenden Wahlen zu beteiligen. Insbesondere werden die In nungen, Handwerker- und Gewerbevereine, so wie alle sonstigen gewerblichen Vereinigungen gebeten, ihren zur Gewerbekammer wahlberech tigten Mitgliedern die Teilnahme an den Ur wahlen dringend zu empfehlen. Zur Teil nahme an den Urwahlen für die Gewerbekam- mer sind berechtigt: a) zur Wahl von Hand werker-Wahlmännern: Die Mitglieder einer Handwerker-Innung, sowie sonstige Handwer ker, sofern sie nach 8 8 17d und 21 des Ein kommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 im Kammerbezirke mit einem Einkommen von mehr als 600 Mk. eingeschätzt sind, und zwar auch dann, wenn dieses Einkommen den Be trag von 3100 Mk. übersteigt und wenn die betreffenden Gewerbetreibenden als Inhaber einer Firma im Handelsregister eingetragen sind; b) zur Wahl von Nichthandwerker-Wahl- männern: 1. Personen, die ein Handelsge werbe im Sinne von 8 8 1 und 2 des Han delsgesetzbuches betreiben und als Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handelsregister eingetragen sind, aber nach obig:» Paragra phen nur mit einem Einkommen von 600 bis 3100 Mk. eingeschätzt sind, ferner alle nicht unter a) fallende» Gewerbetreibenden, welche mit einem höheren Einkommen als 600 Mk. eingeschätzt und nicht im Handelsregister ein getragen sind. 2. Genossenschaften von Han- dels- und Gewerbetreibenden, Gesellschaften, Ge meinden und Gemeindeverbände, sofern sie nach obigen Paragraphen mit einem Einkommen von 600 bis 3100 Mk. cingeschätzt sind. Fer ner bestimmt 8 9 des Gesetzes, die Handels- vnd Gewerbekammer» betreffend, daß diejeni gen Gewerbetreibenden, welche innerhalb des Kammerbozirks gleichzeitig ein Handelsgewerbe im Sinne von 8 8 1 und 2 des Haudels gesetzbuches und ei» Hindwerk betreiben und im übrigen den Vorschriften der 88 7 und 8 des Handels- und Gewerbekammergesetzes genügen, das Recht der Entscheidung darüber zusteht, ob sie zur Handelskimmer oder zur Gewerbekammer wahlberecht-gt sei» wollen. Die Erklärung hierüber ist vor der Wabl der zu ständigen Kammer, spätestens aber bei der Ur wähl dem Wahlleiter gegenüber abzugeben; sie ist bindend für die Beitragspflübt ans die Dauer der Wahlperiode, für welche sie abgegeben wird. Der Wiederholung der einmaligen Er klärung vor jeder Wihl bedarf es nicht. Un terbleibt Liest Erklärung überhaupt, so gehört der betreffende Gewerbetreibende bis zur näch sten Wahl der Gewerbekammer an. Als Aus weis für die Wahlberechtigung gilt u. a- der Steuerzettel. auf dem die Verpflichtung des Wählers zur Zahlung eines Gewerbekammer- beitrags ersichtlich ist. Es empfiehlt sich also für jeden Urwähler, den betreffenden Steuer zettel zur Wah" mitzubringen und dein Wahl- leitec aus Verlangen vorzuzeigen. Bemerkt sei noch, daß insgesamt 11 Kammermitglieder auszuscheiden haben, und zwar u. a. ein Mit glied aus H o h e n st e i n - E r n st t h a l. Es sind 7 Handwerker und 4 Nichthandwerker zu wählen; die Ausscheidenden können sosock wie der gewählt werden. * — Von einer K a r t o f f e l k r a n k- heit wird aus Böhmen berichtet. In den Kartoffelfeldern in Westböhmen macht sich das recht unliebsame Vorkommnis bemerkbar, daß viele Kartoffelstauden, die auf manchen Feldern noch in schönster Blüte stehen, plötz lich zu vergilben anfangen rind absterben. Man sieht Felder, wo das Kartoffelkraut ganz verschwindet, was sonst erst im Spätherbst eintritt. Mit dem Absterben des Kartoffelkrau tes ist auch eine nachteilige Veränderung in den Knollen bemerkbar, welche schwarze Flek- ken erhalten und dadurch ungenießbar wer den. Man hielt diese Erkrankung der Kartof feln anfänglich für die Fäule, welche ja in nasser Zeit sich bei den Knollengewächsen ge wöhnlich einstellt. Doch bei näherer Unter suchung zeigten sich von der Fäule ganz ab weichende Erscheinungen. Es wird die begrün dete Vermutung gehegt, daß die Kartoffel krankheit durch fremde Kartoffeln, insbefon- ders aus Galizien, eingeschleppt worden ist. Es wird notwendig sein, die entsprechenden Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen. Hoffent lich kommt diese Krankheit nicht auch zu uns. * — Zu dem Kapitel „DerWurm im Hühnerei", das auch wir unlängst bel;andelt, wird dem „Nordh. Grzb." geschrie ben: „Die Fälle, daß in Hühnereiern Würmer gefunden wurden, sind gar nicht so selten. Die weit verbreitete Unkenntnis dieser Tatsache ist aber ganz natürlich darauf zurückzuführen, daß der gewöhnlich im Dotter gebettete Wurm bei oberflächlicher Betrachtung leicht übersehen wer den kann. Auch sind es nicht nur Vertreter der Faden- und Saugwürmer, die sich zeit weise in ein Hühnerei verirr:n. Mir selbst brachte vor etlichen Jahren eine Hausfrau ein Ei mit einem vollkommen ausgebildeten Band wurm von nahezu 5 Zentimeter Länge. Das Hineingelangen eines Bandwurmes ins Ei ist auch leicht erklärlich. Es dürfte bekannt sein, daß die Düngerhaufen der Dörfer die Ablage- vungsstätten jeglichen Unrats sind und das: gerade der Kompost von Hühnern fleißig durch wühlt wird. Da kann es nun leicht Vorkom men, daß ein reifes Bandwurmglied in den Hühnermagen gelangt, wo der kleine BanL wurmembrho infolge der zerstörenden Wirkung des Magensaftes von seiner Umhüllung befreit wird und nun durch den Dünndarm ins Blut und mit diesem in den Eierstock wandert. Dort setzt er sich in einem sich loslösenden Ei fest und entwickelt sich schließlich in der Nähr substanz desselben- zum fertigen Bandwurm." Durch diese unumstößliche Tatsache ist nun allerdings das Märchen vom Ei als reinstem Naturprodukt unnachsichtlich zerstört. * Hohenstein-Ernstthal, 4. Sept. Auf der Oststraße läßt das Elektrizitätswerk zurzeit unter irdische Kabellegungen vornehmen, die durch Herrn Steinsetzmeister Köhler ausgeflihrt werden. Nach Fertigstellung der Arbeiten sollen die Masten rc. in Fortfall kommen und geräumt werden. —r. Turnerisches! Unter Leitung des Gaufrauenturnwarts, Turnlehrer Linke hier, fin det nächsten Sonntag, den 7. September, von nachmittags Vr3 Uhr an auf dem Gemeinde spielplatz an der Hohensteiner Straße in Lugau das 6. gemeinsame Frauenturnen des 19. Nieder- erzgebirgischen Turngaues statt. Bei Regen wetter steht die Turnhalle in der „Sonne" zur Verfügung. Es sind Gesamtfreiübungen, Gemein turnen an Pferden, Sondervorführungen und Spiele der einzelnen Turnerinnenriegen geplant bezw. vorgesehen. Am Schluß wird ein ge selliges Beisammensein im kleinen Saal der „Sonne" die Turnerinnen vereint finden. * — Eine stadtbekannte Per sönlichkeit, Frau Ernestine verw. Win ter, ist in der vergangenen Nacht, 71 Jahre alt, gestorben. Mit der „Kohlen-Wintern", wie sie kurzerhand genannt wurde, wird ein ar beitsreiches Leben zu Grabe getragen. Uner müdlich begleitete sie ihr Kohlengeschirr, lud auf und lud ab, obgleich die rührige und rüstige Geschäftsfrau die arbeitsame Tätigkeit nicht unbedingt nötig hatte. * — Benefiz Curt Richter. Als „Pjwziß" in dein gleichnamigen Brachvogel- schen Trauerspiel trat gestern der beliebteste Darsteller unseres Theaters zu seinem Ehren- abend im Hotel „Drei Schwanen" auf. Die Lankbars Rolle gab dein Künstler Gelegenheit, sein Können von der besten Seite zu zeigen. Als geistreicher Gesellschafter wird der ehemals zerlumpte Vagabund in die „beste" Gesellschaft des Landes, wie sie unter dvc alternden Mar quise de Pompadour und dem Lüstling Lud wig XV. eristievt, hereingezogen. Narziß, der Held der Boulevards, der durch die Flucht seiner über alles geliebten Frau Jeanette heim- los wurde, frech, anmaßend, verkommen und verachtet, war berwen, in jenem Zeitalter eine Rolle auf der Bühne des Lebens zu spielen. In der Madame de Pompadour, der maßlos ränkcvollen Frau-, die cs sich als Ziel setzte, gekrönt zu sterben, sieht er die Circe, die die Sutenverderbnis Frankreichs verschuldet, ohne zu ahnen, daß es seine verflossene Frau ist. Auch die hochmütige und eitle Pompadour er- kennt in dem Lumpen ihren Mann nicht, den sie trotz allem im Herzen noch liebt. Schließ lich bricht, von geschickten Intriganten herbei- geführt, die Katastrophe herein und sie erken nen einander. Die Pompadour bricht sterbend zusammen, den Streich der Königin überlebt sie nicht. „Nach mir die Sintflut" sind ihre letzten Worte, doch auch Narziß, dem Wahn sinn nahe, stirbt, — um sich sodann, durch den tosenden Beifall der zahlreichen Theater besucher zu neuem Leben geweckt — dankend zu verneigen. Der Beifall war so stark, daß auch die Pompadour wieder zum Leben auf wachte. — Gespielt wurde auch gestern wie- der rM großer Bravour und waren besonders der Benefiziant sowie die Damen Else und Marga Richter in der angenehmen Lage, den Löwenanteil des Beifalls für sich in Anspruch zu nehmen. Aber auch die übrigen Mitwie kenden gaben ihr Bestes, sodaß- die Wieder gabe sich wohl getrost mit denen größerer Büh nen messen konnte. — Das Theater war er- freulicherweise gut beseht. —l. Die Riege „G e r m a n i a" v o m Turnverein von 1856 hält nächsten Sonnabend, den 6. September, abends 7 Uhr, im Neustädter Schützenhause ihren 6jährigen Stiftungsball ab, wozu alle turnfreundlich ge sinnten Einwohner und Gäste herzlichst einge laden sind. *— Einen Auf lauf verursachte gestern abend in der 10. Stunde ein in der Lungwitzer Straße wohnhafter Einwohner, der in krank haftem Zustande seiner Ehefrau mit einem Stuhle eine klaffende Stirnwände bcibrachte. Die Poli zei sorgte fiir Uebersiihrung des Mannes ins Krankenhaus. *— Festgenommen und in das hiesige Amtsgericht eingeliefert wurde infolge eines gegen ihn erlassenen Haftbefehls der Gelegenheitsar beiter Steinbach von hier. m Oberlungwitz, 4. Sept. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde u. a. das erneute Gesuch des Tierarztes Dr. Mugler-Lugau um Zulassung für Oberlungwitz befürwortet und das Gesuch des Schornsteinfegermeisters Engler jun. in Hohenstein-Ernstthal umZustimmungscrklärung zur Uebernahme der Bczirks-Schornstcinseger- meisterstelle genehmigt. Einige Bausachen fan den Zustimmung. m. Oberlungwitz, 4. Sept. Das Ernte dankfest wird in unserer Gemeinde am 14. September, das Kirchweihfest am 20. Oktober gefeiert werden. — Von einem Pilzfreund wurden im Hirschgrund zwei Pilze gefunden, die zusammen das ansehnliche Gelvicht von 1400 Gramm hatten. m. Oberlungwitz, 4. Sept. Vor 80 Jahren wurde in unserem Ort durch den da maligen bekannteil Geschichtsschreiber Parrer Gumprecht ein pädagogischer Verein gegründet, der am 15. September 1834 sein erstes Stif tungsfest stierte. Als die Verhältnisse immer größere wurden, löste sich der Verein au', um dem Bezirkslehververein Hohenstein-Ernstthal beizutreten. ßff GerSdorf, 4. Sept. Der hiesige Ortsaus schuß für den Kornblumentag kann mit dieser Veranstaltung recht zufrieden sein. Die erzielte Gesamteinnahme beträgt 1479,72 Mk. Auf eine Sammelbüchse kamen im Durchschnitt etwa 26 Mark. Aus manchen Büä.sen wurde der Betrag von über 60 Mk. entnommen. Die Sammel büchsen lieferten 1011,02 Mk., der Verkauf zu Dekorationszwecken usw. 468,70 Mk. Verkauft wurden 500 Postkarten und 9000 Stück Korn blumen. Es hat somit der Verlauf des Korn blumentages einen sehr schönen Abschluß gefun den. Erhöht wurde die Festfreude durch den Königsbesuch, der vielen unvergeßlich bleiben wird. Herr Photograph Glöß hat bereits die ersten Photographien vom Königs besuch im Schaukasten zuin Verkauf ausgestellt. ** GerSdorf, 4. Sept. In einigen Tagen findet das Bauhebcn der Turnhalle des Tnrn- vereins I statt. Der Bau ist dann in wenigen Wochen unter das Dach gebracht. — Hier wer den im Herbst noch mehrere Wohnhäuser er richtet. h. Gersdorf, 4. Sept. Bei dem vom 1. Glauchauer Sportklub 1897 veranstalteten na tionale» Athleten-Wettstreit um die Meister schaft von Mitteldeutschland errangen - u. a. Herr Albin Drechsel (Germania) de» 2. Preis und H. Mitzscherling (Ringsportllub l) den 4. Preis. Eine» 2. Preis erhielt auch Herr N. Richter vom Sportklub „Simson"-Ober lungwitz. K. HermSdorf, 4. Sept. Der Kornblnmcn- tag hat hier ein Erträgnis von ca. 150 Mark gehabt. Den an diesem Erfolge Beteiligten sei auch an dieser Stelle gedankt. — Das Erntefest findet am 14 September statt. — Der zweite der von Herrn Bauunternehmer Benedix-Gers dorf in Angriff genommenen WohnhauSbautcn ist nunmehr fcrtiggcstcllt worden. * Knhschnappcl, 4. Sept. Gelegentlich des von Herr» Pastor Ende aus Lichtenstein uich hier gelmltenc» Vortrages üboc seine Er- lebuisst in Clile wurde eine Sammlung ver- ausiattet, deren Erträgnis zum Ankauf von Büchern (kleine, sich dort zur Aufführung eig nende dramatische Werst) für die in Chile lebenden Deutsche» Verwendung finden sollte. Im Cafee „Wa^d'rieden" traf jetzt eine un- term 24. Juli in Victoria (Chile) arrfgegebens Postkarte ein mit folgender Aufschrift: „Von Herr» Pastor Ende habe ich mit Freuden- von den trcudcutsch und evangelisch gesinnten Ku-H- schnappler» gekört und danke Ihnen allen im Namen der hiesigen Deutschen (unter ihnen sind vioc Sachsen) für die Sammlung- Ihr schön gelegenes Dorf habe ich leider nicht be sucht, als ich ein halbes Jabr in Limbach Geistlicher war. Hoczliche Grüße aus der Ferne! Pfarrer Kohlsdorf." Aus der Rückseite der Karte befindet sich die Abbildung eines Jndiaucrwigwams, wie sie dort überall zu fin den sind. * Ursprung, 4. Sept. Im Handels register des Kgl. Amtsgerichts zu Stollberg ist am 1. d. Mts. die Firma Arthur Müller in Ursprung und als ihr Inhaber der S-trumps- sabrikant Friedrich Actlgu Müller in Ursprung eingetragen worden. Angegebener Geschäfts zweig: Strumpffabrikation. * Lngan, 4. Sept. An den Folgen einer Blutvergiftung, die er sich bei Ausübung seines Berufes vor einigen Tagen auf dem hiesigen Biktoriaschacht durch eine unbedeutende Verletzung am Arm zugezogcn, verstarb der 43 Jahre alte Oberzimmerling Eisold aus Niederwürschnitz. Die Witwe und vier Kinder trauern nm ihren Ernährer. * Burgstädt, 4. Sept. Zn der gestern unter Göppersdorf gebrachten Notiz bemerken wir ergänzend, daß es sich um den Kaufmann Karl Besser handelt. In selbstmörderischer Absicht hat er sich überfahren lassen; ein Abschiedsbrief an seine Frau wurde bei ihm vorgefunden. Ein Nervenleiden, gefördert durch geschäftliche Auf regung, soll ihn zur Tat getrieben haben. * Herrenhaide, 4. Sept. Während des Ge witters am Dienstag nachmittag gegen 3 iihr arbeiteten der Bauer Naumann und seine Frau auf dem Felde. In ihrer Nähe fuhr ein Blitz nieder. Während die Pferde ihres Wagens unverletzt blieben, fielen Ler Mann und die Frau bewußtlos nieder. Der Mann erholte sich nach einer halben Stunde nnd konnte nach Hause