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ser Franz Joseph sagte iir- seinem überaus herzliche» Danktelegramme: „Sei versichert, daß lolche neuerliche beredte Kundgebung Deines mir und meiner Marine auch in dieser Stande der Trauer zugemendeten aufrichtigen Mitge fühls mich mit ungeteilter Erkenntlichkeit be seelt und in meiner Kriegsmarine unvergeßlich bleiben wird." Ein Drcikaiserbündnis wird von sehr hohen Wiener Persönlichkeiten mit Eifer angestrebt; doch verhehlt man sich in den maßgebenden politischen Kreisen nicht, daß die gegenwärtig erfolgte Annäherung zwi schen Oesterreich-Ungarn- und Rußland nicht nur das Ziel des Bündnisses nicht erreichen, sondern auch wieder der alten Entfremdung weichen wird, sobald sie ihren Augenblickszweck erfüllt hat. Der Grund der augenblicklichen Annäherung liegt in der Erkenntnis, daß eine Verständigung beider Mächte bei der eigmtüm lichen Lage am Balkan das einzige Mittel sei, ihnen ihr Prestige dort unten zu wahren und sich die Dinge nicht über den Kopf wachsen zu lassen. -— Die notwendige Verständigung wird durch einen Wechsel der beiderseitigen Botscha'- ter emgeleitst werden, da sowohl der österrei chische Botschafter in Petersburg, Gras Thurn, >vie der russische in Wien, Baron Giers, durch die bisherige Politik der Spannung zu stark engagiert waren, als daß sie dec Neuorientie rung die wünschenswerten Dienste leisten könn ten. Neber die Nachfolger der beiden Diplo maten ist noch keine Entscheidung gewogen oder doch wenigstens nicht bekannt geworden. Der König und die Königin von Griechenland haben sich sür Anfang September bei dein Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen zu einem Erbolungsbesuch auf Schloß Friedrichshof bei Cronberg im Taunutz ange sagt. Von Cronberg aus wird der König von Griechenland auf Einladung Kaiser Wilhelms auch an den Kaisermanövern teilnehmen. Neber den Wehrbeitrag der Bundesfürste» schreibt man der „Tägl. Rundsch." von unter richteter Stelle, daß die Aufstellung von Ver mögensverzeichnissen für den kommenden Wehr beitrag von den bundesfürstlichen Vermögens verwaltungen schon seit einiger Zeit in Angriff genommen sei. Da die Bundesfürsten bisher weder Reichs- noch Staatssteuern bezahlt Hw ben, so fehlt eine geeignete Ibn erläge für die Beurteilung des wehrsteuerpflichiigen Vermö gens und es verursacht den verantwortlichen Leitern der fürstlichen Vermögen große Mue, die Ziffern einwandfrei festzustellen. In den Ausführungserlässen des Bundesrats wnd sich die Bestimmung finden, daß zur Enigegen- nahine der Wehrbeiträge der Bundesfürsten die obersten Finanzbehörden der Bundesstaaten zu- sländig sind. Diesen sind di? Permögensbekennt nisse einzurcichen. Da die Beiträge freiwillige sind, findet keine gesetzliche Ueberprüsung statt. Von dem Rechte der drei jährlichen Ratenzah lungen werden die Fürsten absehen und de» gesamten Betrag im Frülhahr 1914 entrichten. Beschießung des deutschen Kreuzers „Emden" durch chinesische Rebellen. Wie ans Peking gemeldet wird, wurde der deutsche Kreuzer „Emden" aus dem Jangt e von den Forts der Aufständischen beschossen. Der Kreuzer befand sich ans der Fahrt nach Wuhu, als er vom Pillarostfort mit Artille rie-, von Mortonpint mit Gewehr'euer beschos- 'en wurde. Die „Emden" machte sich gefechts bereit und brachte das Fort mit 26 Schüssen zum Schweigen. Darauf setzte der Kreuzer die Fa^rt nach Wuhu fort. — Den äußeren An laß zu der Beschießung des Kreuzers hat, so weit man die Sachlage bis jetzt überblicken kann, ein Zwischenfall mit einem Rebellen- damp'er gegeben, der von der „Emden" wegen Mißbrauchs der deutschen Flagge airgehalten worden war. Wie ei» Telegramm der Deut schen Kabelgprmmgesellschatt ans Peking mel det, hat die „Emden" bei Wuhu einen chine sischen Dampfer augehalten, der mißbräuchlich die deutsche Flagge führte und RebelleMrup- pcn, Geld und Proviant für Nanking an Bord batte. Die Flagge wurde konfisziert und der Dampfer nach einer Verwarnung entlassen. Der deutsche Werftstreik. Die Bremer Holzarbeiter beschlossen, im Streik zu verharren, da der Arbeitsnachweis der Unternehmer absolut ungenügend funktio niere. Bei der norddeutschen Gruppe der See- schiffsswerste» bleibt daher der Arbeitsnachweis gesperrt. Der Fremdenlegionär Müller. Das Berliner Auswärtige Amt hat nach einer Berliner Meldung der „Kölnischen Zei tung", nachdem es von dein Fall des Frem- dcnlegionärs Müller Kenntnis erhallen, sofort das Erforderliche eingeleitet, um von der Mut ter des Erschossenen Angaben für die weitere Verfolgung der Angelegenheit zu beschaffen. Ein österreichischer Ballon in Italien beschlagnahmt. Der am Dienstag in Innsbruck aufgestie gene Freiballon „Graf Zeppelin" hat die ita lienische Grenze überflogen und ist in Gale- riano (Provinz Udine) von den italienischen bü ttärbehörden beschlagnahmt worden. Die Insassen, der Führer Primararzt und Univer- sitätspraessor Dr. Lorenz aus Wie», seine Func, Ingenieur Tr. Wagner-Wien und Kai serlicher Rar Heigl-Innsbruck wurde» verhaft let. Von Innsbruck aus sind vom Auswärti gen Amt Schritte zu ihrer Freilassung und zur Freigabe des Ballons getan worden. Deutliches und BächMcheS. * - W i t t e r u » g s a u s s i ch t fü r Freitag, 29. August: Keine Witteruugsnuderimg. *— Der König sbesuch im Be- zirke der Kgl. Amtsyauptmannschaft Glauchau wird folgendennaßen verlaufen: Am Montag früh j^10 Uhr trifft Se. Maestät im Son derzuge in Hohenstein-Ernstthal ein. Hieraus geht die Fahrt im Automobil zum Rat haus und dann bis zum Pleißaer Berg:, von wo sich der König nach dem Berg^- gasthaus begibt, dies besichtigt und dann die Ausstellung in der Turnhalle besucht. Dann folgt die Weiterfahrt nach Oberlungwitz, Gers dorf, Lugau und Oelsnitz i. E. An die Be sichtigung des Steinkohlenwerkes „Gottes Se gen" in Lugau schließt sich ein Frühstück im Huthause; dann geht die Fahrt nach Oels nitz, wo vor dem Nathause eine Bergparade stattsindet. Dann werden die Steinkohlenwerce „Deutschland" und „Vereinigtfeld" besichtigt. Um 3 Uhr wird der König ü» der Bezirks- anstatt in Lichtenstein eintreffen; dort besich tigt er das Männerheim und führt dann nach dem Marktplatz in Lichtenstein, wo sich die Behörden ausgestellt haben werden. Herr Bür germeister Steckner begrüßt den Monarchen. Der König besichtigt dann die Ausstelllung dU Luh.enfteiner Industrie-Erzeugnisse im Fach schulgebäude. Dann begibt sich der König nach Callnberg, wo er von Herrn Bürgermeister Prahtel begrüßt werden wird. Der Stadtge meinderat hat beschlossen, aus Anlaß des Königsbesuchs 5000 Mk. zur Jugendpflege zu stifte». Nach dei» Besuch des Rathauses bringt Herr Oberlehrer Kretzschmar auf dem Mart? ei» Königshoch aus, worauf die Fabriken von Zierold und Berger besucht werden. j^5 Uhr ährt der König über St. Egidien und Kuh- ichnappol nach Waldenburg, wo er gegen 6 Uhr im Schlosse eintreffen wird, um sich au- oern Tags über Falken in den Chemnitzer Bezirk zu begeben. * — Die K r e i s a u s s ch u ß s i tz u » g, die gestern nachmittag im Sitzungssaale der Königl. Kreishauptmannschaft in Chemnitz stattfand, genehmigte u. a. die Ausdehnung des Polizeischutzes durch die Stadtgemeinde Hohenstein-Ernstthal auf ein in der Gemeinde- flur Oberlungwitz gelegenes, zu Friedhofszwek ie» erworbenes Flurstück, sowie die Ausnahme einer Anleihe von 150 000 Mark durch die Lladtgemeinde Hohenstein-Ernstthal * — Die als Heimarbeit be triebene Weberei auf H a n d st ü h - l e n sieht sich durch die zunehmende Benutzung mechanischer Webstühle und die wachsende Zahl der mechanischen Webereien in ihrer Lebens- lg eit immer mehr bedroht. Ein Wettbe- werv der Handstühle mit den rischer und bil liger arbeüenden mechanischen Webstühlen ist ansgeschtoßen. Nehmen die Handweter an der Herstellung von Webwarm doch noch teil, so geschielt dies gegen Löhne, die als auskömm- >ich nicht mehr bezeichnet werden können. Die Ersalrungen der letzten Jabre haben indessen erwiesen, daß diesem wirtschaftlichen Mißstände durch Ein ühruug des Krafpbelriebes in die Heimweberei gesteuert werden kmn, wozu die sich immer mehr ausbreitenden Ueberlandgen- lraleu für die Abgabe elektrischen Stromes ein? leicht zu benutzende Gelegenheit bieten. Freilich hat sich auch gezeigt, daß die von den Heimwebern benutzten Handwebstühle in der Regel zu schwach gebaut und daher nicht ge eignet sind, ohne weiteres mit mechanischem Antrieb versehen zu werden. Die Bejchastung geeigneter eiserner Webstühle ist unerläßlich. Hiervon machen nur die Bandwebstühle eine Ausnahme. Es war festzustelle», daß unter Umstände» ei» Weber gleichzeitig zwei solche elektrisch angetriebene Webstühle zu bediene» vermag u»d daß er mit ih»e» das drei- bis vierfache a» Ware erzeuge» kann. Dement sprechend hob sich auch sein Verdienst. Solche Webstühle können überdies auch von Frauen bedient werden, die dann in der Lage sind, nebenbei die Wirtschaft zu besorgen und die Kinder zu überwachen, ein sozialer Vorte l, der besonders hoch zu schätzen ist. Das Ministe rium des Inner» ist in der Lage und bereit, aus dem gewerblichen Genossenschastsfonds Darlehen zur Beschaffung von Antriebs- und Arbeitsmaschinen (Motore und Webstühle) zur Ver.ügrmg zu stelle», wodurch der Übergang vom Handbetrieb zum mechanischen Betrieb ge fördert werde» könnte. Die Bedingungen, un ter welche» solche Unterstützungen gewähr, wer de», sind bei den Ortsbehörden zu erfahren. * — Sachsens wertvoll st es Na turdenkmal ist, wie Prof. E. Kaiser in Plauen schreibt, zweifellos der versteinerte Wald von Hilbersdorf bei Chemnitz. Die Verkieselung der Bäume ist, wie auch im Nellowstone-Nationalpark in Nordamerika,, nicht von außen, sondern von innen her erfolgt: die Wurzeln haben die Kieselsäure eingesogen, und so die Versteinerung herbeigeffthrt. Diese ist, wie »ran annimmt, etwa vor 14 bis 15 Millionen Jahren eingetreten, in der soge nannten Rotliegendzeit. Versteinert sind vor allem Araukarien (Nadelbäume), Baumfarne, (chachtelhalmattige, aber holzentwickelnde Ca- lamariaceen usw. Dieses Naturdenkmal ersten Ranges befindet sich in sicherer Obhut unter dem Schutze des Prozessors Dr. Sterzel, des Direktors des Chemnitzer Albert - Museums. Ein wertvoller Fund aus dem Jahre 1751 ist leider wieder verloren gegangen. Damals wurde bei Hilbersdorf ein Araukarieiistamm mit zwölf Wurzeln gesunden. Leider ist diese Natnrseltenheit beim Brande des Zwingers im Jahre 18-19 zugrunde gegangen. * - Der Sächsische La » desver ein vom Evangelis ch e n B unde erstattet soeben seinen Jahresberichl für das Jahr 1912. Hiernach gehörten dem Bunde 160 Zweigvereine mit 37 07I Einzelmitgliedern an. Es sind dies drei Zweigvereine mehr und 230 Mitglieder weniger als im Vorjahre. I» angeschlossenen Vereinen und Körperschafle» kommen noch ca. 20 000 weitere Mitglieder in Betracht. Die Einnahmen betrugen 47 607 Mark, wovon 27 205 Mk. an die Zentral.asse abgeliefert wurden. Der Kassenbestaud betrug Ende 1912 3394 Mk. Der angeschlossene Hilfs ausschuß sür die evangelische Kirche in Oester reich konnte 51 590 Mk. Einnahmen und 49 519 Mk. Ausgaben verzeichnen, darunter 37 560 Mk. sür Pfarrerbesoldunge». * — Teuerer Honig. Für die-Bil dung des diesjährigen Honigprettes wird es nicht ohne Einfluß bleiben, daß in diesem Sommer infolge der ungünstige» Witterung zahllose Bienenvölker verhungert sind. In Rheinland und Westfalen, wo die Bienenzucht besonders eifrig betrieben wird, senden die Bienenzüchter alljährlich i» Eftrazigen ihre Bienen nach Holland in die große Peelheide, welche durch die Niesenflächen Heidekraut sonst den Bienen vorzügliche Nahrung bietet. In diesem Jahr hckt sich aber die Heideblüte et was verspätet, und etwa 14 000 Bienenvölker sind tatsächlich verhungert. Ein nennenswerter Honigertrag ist jetzt nicht mehr zu erwarten. Aehnliche, wenn auch nicht ganz so sch.imme Schädigungen sind auch anderen Bienenzüchtern erwachsen, sodaß, wie gesagt, eine Preissteige rung des Honigs leider mit großer Sicherheit zu erwarten ist. * — Tödliche U » s ä l l e a u s säch sischen B ahne» 1912. Im vergange ne» Jahre sind aus den sächsischen Staats bahnen 6 Reisende und 27 Bahnbeamte und Bahnarbeiter tödlich verunglückt. Hierbei war der Tod von 2 Reisenden und 2 Beamten bezw. Arbeitern aus Zugun'fälle zurückzuftih reu, während bei 4 Reisenden und 4 Beantten Uuvorsich.igkeit beim Besteigen und Verlassen fahrender Züge die Ursache war. In 9 Fäl len trat die tödliche Verunglückung beim Wa- ge»schiebe» und Rangieren ein, in 12 Fällen war unzeitiger Aufenthalt aus de» Gleise», namentlich beim Ueberschreite» derselben, die Ursache. Außerdem verunglückten 2 Postbe- antte tödlich. Die Zahl der fremden Perso nen-, die auf den Schienen den Tod erlitten, betrug 76. Unter diesen befanden sich 56 Selbstmörder, während 20 durch eigene Un vorsichtigkeit, meist bei unvorsichtigem Betreten der Gleise, verunglückten. * Hohenstein-Ernstthal, 28. Ang. In unserer Stadt wird cs von Tag zu Tag lebendiger und überall dort man vom Königsbesuch reden, ein Zeichen, daß man den Tag mit Freuden er wartet. Nunmehr ist auch mit der Aufstellung von Masten vor dem hiesigen Bahnhofsgebäude begonnen worden. Die Masten sind alle in einfaches schlichtes Weiß gehalten. Große Freude herrscht begreiflicherweise bei unserer Schuljugend, die doch von ihrem König schon soviel gehört hat, und nun auch einmal ihren geliebten König zu sehen bekommt. Möge nur, und das wird der Wunsch aller sein, der Tag uns ein schönes, sonniges Königswetter bringen. * — Unfall. Beim Fußballspiel brach ges er» nack mittag der Schulknabe M., Sohn eines Geschäftsinhabers in der Altstadt, in- folge der Schuld eines Spielkameraden zweß mal den linken Arni. Der bedauernswerte Knabe wurde sofort in ärztliche Behandlung gegeben. )( Oberlungwitz, 28. Aug. Dem Ver- nehmen nach wird voraussichtlich am 1. Ok tober d I- die hiesige Kassenstelle des Chem nitzer Bank-Verein wieoer eingezogen werden, da die Einrichtung leider nicht die wünschens werte Entwicklung nahm. Die feste» Kunden des Bankinstilnts sollen, wie früher schon, durch die Hohmstein-Ernstthaler Bank — Zweiganstalt des Chemnitzer Ban'-Verei» — bedient werden. Im Interesse des Geschäfts le ens wäre die Maßnahme sehr zu bedauern. ** GcrSdorf, 28. Aug. Im Gasthof „zum grünen Tal" fand gestern abend eine Besprechung mit den Vereinsvorstehern über die Festordnung des Königsbesuchs statt. Hiernach trifft Se. Maje stät ani Montag vormittags 11.15 Uhr vor dem hiesigen Rathause ein. Die Vereine stellen sich in Elipsenform auf. Die Reihenfolge derselben wurde mit Ausnahme der Militärvereine, die sich nächst dem Gemeinderat und Lehrerkolle gium — unten der „Kronprinz Albertverein", oben der Militärvcrein l, gegenüber die Königtz- treucn Knappe» — ausstelle», durch das Los bestimmt. Die Reihenfolge ist hiernach: Ge sangverein Arion, Pfeifenklub, Liederkranz, Turn verein I, Schützenoerein Waldschlößchen, Haus- besitzeroerein, Schützenvercin I, Professionsver- ein Konkordia, Jünglingsverein, Teutoniaschützen, Freiwillige Feuerwehr. Von der freiwilligen Feuerwehr übernimmt ein Teil den Ordnungs- dieiist. Die Festjungfraucn für den Kornblumen tag sollen in der Nähe der Militärvcreine Auf stellung nehmen. Es erfolgt beim Eintreffen Sr. Majestät Glockengeläute, Kiudergruß, daun Be grüßung durch Herrn Gem.-Aeltesten Direktor Hurtzig. Es haben sich bis spätestens '/^H Uyr vormittags alle Teilnehmer am Rathausplatz emzufinden Bei der Abfahrt nach Lugau-Oels- ritz werden Schülerinnen Blumen streuen. h. Gersdorf, 28. Aug. Wir werde» ge- l etm, darauf hinzuweiseii, daß Hausbesitzer, Ge chäftsinha. er rc. »och Kornblummranke» durch Militärveremsmitgtteder beziehe» könne». Gestern nachmittag fand eine ProbeauGtel- linig der Schulkinder in der Aufstellung wie beim Königsbesuch statt. Jedes Kind erhielt seine» Bestimmte» Platz angewiesen. ni. Falken, 28. Aug. Leicht das Brand- opser infolge Kurzschlusses der elek rischen Lei tung kointte gestern mittag, wie uns geschrie ben wird, der Mehttornsche Gasthof hier wer den. Die Kinder des Pächters Mehlhorn wa re» mit Hcueinpacken auf den« Heuboden be schäftigt, als sie plötzlich bemerkten, daß der elektrische Draht Funken sprühte, wodurch meh rere dort liegende Slrohbunde in Brand ge setzt wurden. Resolut sprang der 13jähcige Sohn hinzu, erfaßte das brennende Stroh und warf es die Treppe hinab ins Freie, durch seine Geistesgegenwart großes Unheil ver- hütend. Auf das Geschrei der Kinder eilte» Herr Mehlhorn und einige Gäste herbei und beseitigten die Gefahr durch Wegreißen der Drahtleitung. Hierbei wurden Herrn M. und seinen: Sohne die Augenbrauen und Kleidungs stücke versengt; beide trugen aber sonst glück licherweise keinerlei Schaden davon. Der Kurz schluß soll infolge fehlerhafter Verbindung der Sicherung durch Kupfermünze» entstände» sein. l . Falken, 28. Aug. Sei» erstes Ver- baudswettspiel trägt kommenden Sonntag der iesige Sportklub auf seinem nahe Rußdors gelegene» Platze aus. Sein Gegner ist die 2. Mannschaft des Meer-mer F. El. „Wacker". Der Sieger erhält 2 Punkte; bei unentschiedenem Resultat jede Mannschaft 1 Punkt. Das Spiel beginnt punkt 4 Uhr nachmittags. Schieds richter »ruß „Sandow" - Hohenstein-Ernstthal stellen. s > : l j s * Wkstenbrand, 28. Aug. In der Nacht zum Sonntag stürzte ein Radfahrer aus Seisers- dorf, der an einer Nachtpartie des dortigen Radfahrer Vereins teilgenommen hatte, in der Nähe unseres Ottes von seinem Rade und br«ch das Schlüsselbein. Nachdem dem Bedauerns werten vom hiesigen Arzte die erste Hilfe zuteil geworden, mußte er von einigen Kollegen nach Hause begleitet werden. * Limbach, 27. Aug. Zu der auf gestern abend augefetzte» öffentlichen Stadtverordneten- sitzung, auf deren Tagesordnung u. a. die Beschlußfassung über eine anläßlich des Kö- »igslesuchs hier zu errichtende Stiftung und die Veranstaltungen für den Empfang Sr. Majestät staiide», war keiner der neun sozial demokratttcheu Mitglieder erschienen. Die Ver- ammlung »var infolgedessen beschlußunfähig. Ueber 5 ungenügend entschuldigte Genosse» wurde laut Beschluß des Kollegiums eine Ord nungsstrafe von 20 Mk. für de» einzelnen ver hängt. > l I j ;j * Braunsdorf, 28. Aug. Gestern kam der 5jährige Sohn des Mühlenbesitzers Schreiner unter den Wagen seines Vaters und wurde derart überfahren, daß der Tod sofort eintrat. Herr Dr. Güldenapfel aus Langenchursdorf, der sofort herbeigeholt wurde, konnte nur den Tod des Kindes fcststellen. — Am Sonntag überfuhr hier ei» auswärtiges Geschirr ein Kind von 4 Jahren, wobei ihm die Kopfhaut abgerissen wurde; an seinem Aufkommen wird gezweifelt. * Wittgensdorf, 28. Aug. Ein gräßlicher Unglucksfall ereignete sich gestern nachmittag 4 Uhr auf einem Felde in der Nähe des Jngram- schcn Steinbruches. Der 16jährige Sohn des Gutsbesitzers Augustin, der mit seinem Vater beim Garbenaufladen beschäftigt war und oben auf dem Wagen stand, wurde plötzlich von einem großen Steine getroffen, der aus dem etwa 100 Meter entfernten Steinbruche geflogen kam. Dem jungen Mann wurde der Kopf förmlich zerschlagen, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. * Stelzendorf, 28. Aug. Gestern vormittag scheute ein vor einen Wagen einer Neichenbrander Firma gespanntes Pferd und ging durch. An der Straßenbicgmig schlug der Wagen um und die ganze Ladung, die in Handschuhen und Strümpfe» bestand, sowie der Kutscher und sein Enkel wurden aus die Straße geschleudert. Der Kutscher erlitt ziemlich schwere Verletzungen, während der Knabe mit dein Schrecken davonkam. * Auerbach i. E., 28. Aug. Unter qualvollen Schmerzen verstarb hier ein letzte Ostern aus der Schule enttassciier Knabe, der, nachdem er Obst gegessen, Wisser darauf getrunken hatte. * Flöha, 27. Aug. Vor kurzem gingen Nachrichten durch die Blätter, »ach denen in dem Flöhaer Kohlenbecken ei» neues sächsisches Kohlenrevier entstand?» und durch Aufblühen des Flöhaer Bergbaues der Steinkohleumaugel Sachsens ans Jahrzehnte behoben sein sollte. I» dem „Flöhaer Tagebl." wird nun eine Reihe von Urteile» Sachverständiger veröf- fentlick't, welche nach genauer Prüfung fest stellen, daß sowohl aus den Erläuterungen zur geologische» Spezialkarte als auch aus dem Prospekt über die Bergbaugesellschaft „Glück- auf"-Flöha vvni Juni 1909 mit dem Dr. Gä- bertsche» Gutachten einwandfrei yervorgeht, daß irgend welche weitere Untersuchungen der oberen Stufe des dortigen Karbons vollstän dig zwecklos sei» würden. Soweit die in die ser Schicht eingelagerte Kohle nicht schon ab- ge' aut ist, kommt sie nur noch in kleiner Aus- dehmmg und iu ganz geringer Mächtigkeit vor, die einen rationelle» Abbau unter de» leutige» Verhältnisse» vollständig ausschließt. * Frankenberg, 27. Aug. Die städtischen Kollegien bewilligten 200 Mark dafür, daß das Zeppelinluftschiff „Sachsen" an dem für nächsten Sonntag vormittag vorgesehenen Rundflug um Chemnitz auch Frankenberg überfliegt. Es soll dadurch dem Kornblumentag ein besonderer nati onaler Einschlag gegeben werden. * Hainichen, 27. Aug. Der 26. August Ivar für unsere Stadt ei» trauriger Eriane- rungstag: an diesem Tage waren es 50 Jahre, daß der große Braud stattfand, bei dem 28 bewohnte Gebäude rind ebenso viel Scheune» niederbrannte». Es war ein besonders heißer Augusttag, als damals vor 50 Jahren nach mittags in der 2. Stunde Feuerlärm entstand. Da zufällig an diesem Tage eine größere Spritzenprobe stattfinden sollte, so legte man dem Feuerlärm vorerst keine Bedeutung bei, bis dann die mächtig zum Himmel auGtei- gende Feuerlohe die erschreckende Größe des Iliiglücks aiizeigte. Um der weiteren Um gebung Kunde von dem große» Unglück zu