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heben, wurde stundenlang mit sämtlichen Glocken geläutet. Dreißig bis vierzig Spritzen, selbst aus weiter Entfernung, aus Chemnitz und Döbeln, waren herbeigeeilt, konnten aber bei dem Wassermangel wenig ausrichten. Ein Teil des geretteten Mobiliars war in den jetzi gen Stadtpark gebracht worden, verbrann ce aber ebenfalls größtenteils, als der Wind um schlug und die Glut nach dieser Seite Hin trieb. — Die Gellertstraße befindet sich jetzt an der Stelle, wo damals die vielen Scheunen rind abgebrannten Häuser sich befanden. * Dresden, 28. Aug. Der König hat sich heute vormittag mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian nach Sibylleuort begeben, um morgen der Parade des 6. Armee korps bei Breslau beizumvhnen. Abends 11 Uhr 57 Miu ab Breslau begibt sich der König zu der am Sonnabend staUsindcnden Besichtigung der 48. Infanterie-Brigade nach dem Truppen übungsplätze Jüterbog. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt am Sonnabend nachmittag. * Dresden, 27. Aug. Vor dem hie sige» Landgericht litten sich neben 16 Glücks- spicl-Antomatenverleihern 33 Gastwirte wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels zu verantworten. Von der Polizei werden bekanntlich einige Systeme dieser Automaten beanstandet. Als Sachverständiger wurde der Universitätsprofes sor Dr. Kockel-Leipzig vernommen. Sämtliche 49 Angeklagten wurden freigesprochen. — Die am 15. Mai hier verstorbene Privata Frau verw. Sauppe hat der Stadtgemeinde Dres den als Eigentümerin des Gymnasiums zum heiligen Kreuz letztwillig ein Vermächtnis von 10 000 Mark ausgesetzt, dessen Zinsen zur Un terstützung bedürftiger, auf dein genannten Gymnasium befindlicher, befähigter Schüler während der Schulzeit verwendet werden sollen. * Leipzig, 28. Aug. Gestern nachmittag wurde in einer eisernen Vorschleuse gegenüber dem Grundstück Körnerstraße 36 der vom Rumpfe angetrennte Kopf eines Kindes gesun den. Offenbar gehört dieser Kopf zu den am 19. August in einer Gärtnerei der Kaiserin Augusta Straße aiügefrmdenen Leichenteilen eines anscheinend neugeborenen Kindes. Es fehlen nunmehr noch von dem Kinde der Rumpf und ein Arm, von denen anzunebmen ist, daß sie auch noch irgendwo beseitigt sind. * Geringswalde, 28. Äug. Gestern mittag stürzte das fünfjährige Söhnchen der Familie Rühle aus einem Fenster der im zweiten Stocke gelegenen elterlichen Wohnung in den gepflasterten Hof nnd erlitt eine Gehirnerschütterung. Am Aufkommen des Kleinen wird gezweifelt. * Großenhain, 26. Aug. Durch Blitz schlag wurde die mit Erntevorräten gefüllte Scheune des Gutsbesitzers Heine in Rostig bis aüf die Umfassungsmauern eingeäschert. * Werdqn, 27. Aug. Ein hiesiges Dienstmädchen gewann auf der Leipziger Bau- sachausstellung eine Freifahrt im Zeppelin- Luftschiff. Das Mädchen verkaufte ihren Frei fahrschein an einen Leipziger Herr» und er- Melt dafjür 100 Mk. — Als ein raffinierter Dieb entpuppte sich der erst 11 Jahre alte Soln einer hier wohnhafte» Familie. In 7 Fälle» hat der Junge aus den verschlossene» Wohnungen von Hausgenossen Geldbetr.äae in verschiedener Höhe, die in Portemonnaies oder sonstigen Behältnisse» aufbewahrt waren, so wie auch Eßwaren entwendet. Auch in einem hiesigen Verkaufsladen hat er einen Gelddieb stahl begangen. Die Wohnungstüren hat der dreiste Junge mit einem Schlüssel von der elterlichen Wohnung geöffnet, der seltsamer weise die Wohnungstüren der Bestohlenen schloß. Da man hiervon im Hause keine Kenntnis batte, waren zunächst die Diebstähle rätselhaft. Die erlangten Beträge hat der Junge zum größten Teil vernascht, will auch sehr oft Fahrten mit dem Autoomnibus ge macht haben. Kleine Sbronit * Ein Zwischenfall bei den Posener Kaiser- tagen. Als der Kronprinz und die Prinzessin August Wilhelm am Mittwoch nach der Nat hausfeier das Automobil vor dem Posener Rat haus besteigen wollten, scheuten, beunruhigt durch die Menschenmenge, die Pferde eines Hofwagens und drängten die Deichsel in das Automobil des Kronprinzen hinein, so daß die Prinzessin August Wilhelm iu Gefahr stand, verletzt zu werden. Der Kronprinz riß sofort die Prinzes- in zur Seite, während die anderen Prinzen, >ie die Wagen noch nicht bestiegen hatten, sich ')er aufgeregten Pferde bemächtigten und sie unter dem Beistand des Publikums zurückdrängten. * Schiffszusammenstoß im Kanal. Ei» glücklicherweise noch glimpflich abgelaufcues Abenteuer hatte der Hapagdampfer „Schwarz wald" im Kanal Das Nuswandererschiff stieß im Kanal während dichten Nebels mit dem spanischen Dampfer „Galacio" zusammen. Das fremde Schiff rannte dem deutschen Dampfer in die Seite ; die Erschütterung war außerordentlich stark, sodaß die Passagiere in ihren Kabinett aus dem Schlafe geweckt wurden. Man glaubte an ein schwel es Unglück und ließ sofort die Boote klar machen. Die „Schwarzwald" hatte aber nur geringfügige Beschädigungen erlitten, mährend der spanische Dampfer zu sinke» begann. Seine Mannschaft wurde von der „Schwarzwald" an Bord genommen und in Falmouth gelandet * TyPhuSerlranluugen in München. In München sind in den letzten 14 Tagen in zwei verschiedenen Stadtteilen 18 Personen am Typhus erkrankt und in das Krankenhaus gebracht worden. Seitens der Polizei winden alle möglichen Vor sichtsmaßregeln getroffen. Als IU fache wurde festgcstellt, daß sämtliche Erkrankungen »ach dem Genuß vou roher Milch erfolgten, die aus je emem Geschäft der zwei Stadtteile bezogen worden ivar. Die Untersuchung ergab weiter, daß die Milch vou einer Molkerei im Bezirk Aibling stammte, in welcher drei Personen am Typhus erkrankt sind. Das Anwesen wurde polizeilich gesperrt. * Eisenbahnunglück in Rußland. Aus Ro- manowskaja wird gemeldet: Im Ktibangcbiet, in der Nähe der Station Kowakvwo, wurden beim Zusammciistoß zweier Züge zwei Schaffner getötet und siebzig Wagen zertrümmert. * Die Eisenbahnattentäter nmittelt. In den letzten Wochen sind in Pankow mehrfach auf durchfahrende Eisenbahnzüge Attentate be gangen worden, indem die Züge mit Steinen beworfen und Schüsse auf sie abgegeben wurden. Den Bemühungen der Pankower Kriminalpolizei ist es jetzt gelungen, drei junge Burschen in dem an die Eisenbahn angrenzenden Laubengelände, wo sie sich seit längerer Zeit aufhieltcn, zu er- qreifen und ihnen nachzuweisen, daß sie die Täter sind. Die Eisenbahnbehörde hat den Be amten, denen die Ueberführung der Burschen gelungen ist, sofort eine Belohnung ausgezahlt. * 4 Arbeiter getötet. In einer Genfer Papierfabrik erfolgte eine Kcsselexplosion, durch die vier Arbeiter getötet und einer schwer ver wundet wurde. * Grubenunglück. Ei» Grubenunglück er eignete sich auf der Zeche „Matthias Stinne" bei Horst an der Emscher. Zwei Bergleute waren auf Schacht II der genannten Zeche beschäftigt, als sich aus dem Hangenden ein großes Eisen stück löste. Beide Arbeiter wurde» vo» der Eisemnasse so schwer verletzt, daß der Tod sofort eintrat. * Ein Schußmann erschossen. I» Wesel ver suchten nachts Diebe in die Wohnung des ver reisten Bürgermeisters Poppelbaum cüizudrüigem Als der Schutzmann Nolle sie überraschte, ent spann sich ein Kampf, in dessen Verlauf der Schutzmann erschossen wurde. * Ein Hungerstreik der Krankenwärter brach in der Irrenanstalt Bohnitz in Böhmen aus. Die Wärter protestiere» gegen eine Verfügung, die sie zu vermehrter Sparsamkeit anhält. * Eine gefährliche Einbrcchcrgesellschaft. Eine aus zehn Mitglieder» bestehende Embrecher- bande, die seit zwei Monaten sämtliche Einbruchs diebstähle in Budapest verübte, wurde jetzt fesl- genommen. Der Bandcnchef Sindries konnte eist nach einem Feucrgefccht mit der Polizei arretiert werden Der Bande gehörte auch ei» Feuerwehrmann an, der bei den Einbrüchen in Uiüform als Aufpasser fungierte. * Eine schwierige Rettung war die des Studenten Rotheneder, der sich in den St.icr- märkschen Alpen verstiegen hatte. Rotheneder hatte einen Tag und eine Nacht, an eine frei stehende senkrechte Felswand gelehnt, in einem Kamin hängend, zugebracht und keinen Bissen Proviant mehr gehabt. Vollständig erschöpft, wurde er an einem Seil hochgezogen. -Unschuldig Verurteilten wird in Deutschland bekanntlich für erlittene Freiheitsstrafe eine Ent schädigung gewährt. Anders m Italien. Nach 38jähriger Zuchthausstrafe gelang cs einem wegen Ermordung eines Gutsbesitzers verurteilten Paler moer Landarbeiter, seine Unschuld nachzuweiscn. Der italienische Staat hat dem unschuldig Ver urteilten nicht nur keine Entschädigung gewährt, sondern ihm auch noch die Kosten der Reise von Ancona, in dessen Strafhause er die letzten Jahre seiner Zuchthaushaft verbüßt hatte, aus den Er sparnissen seiner Kerkerarbcit bezahlen lasse». * „Nicht hinuuslehnen!" I» Disierdmgen fand ma» in einem Eisenbahnwagenabteil den Leichnam eines Buchhallers auf. Der Mann hatte sich während der Fahrt allzuweit hinaus- gelehnt, und war mit dem Kopf gegen den Pfeiler einer Brücke geschlagen und hatte so den Tod gefunden. * Geständnis eines Mörders. Der 20jährige Fleischergeselle Hahn, der vor einiger Zeit bei einem Einbruchsversuche in einer Villa ertappt und verhaftet wurde, hat im Kölner Gcrichtsgc- fängnis eingestaiiden, daß er die Wirtschafterin des Kaplans in München-Gladbach seinerzeit ermordet habe. Er gestand weiter ein, in acht Fällen maskiert mit seinem geflüchteten Kompli zen Völkel in Häuser eingcdruugcn zu sein und die Bewohner durch vorgehaltcne Revolver ge zwungen zu haben, ihr Geld anszulicfern. Diese Räubereien wurden in verschiedenen Städten, so Hannover, München Heidelberg begangen. * Neue Brandstiftung der Suffragetten In North Finsley, einem Vororte Londons, steckien die Suffragetten eine Villa in Brand Das Ge bäude bräunte total nieder. Mit Ompper Not konnte sich der Hausverwalter mit seiner Fami lie vor dem Vcrbremiungstode bewahren. Auf der Brandstätte hatte» die Suffragetten eine große Menge ihrer politischen Broschüren nicdcr- gclegt. Die Wahlweib.r gehen bei ihren Brand stiftungen mit großer Geschicklichkeit zu Werke, selten können die Verbrecherinnen gefaßt werden. Auch bei dem Brande von North Finsley ge lang es nicht, der Braiidsiiftcrinnen habhaft zu werden. * Todesurteil gegen einen amerikanischen Millionär. I» den Vereinigten Staaten wurde gestern ein junger Millionär zum Tode verur teilt. Der Mörder, der 28jährigc Leo Frank, ist Besitzer einer Blcisliftfabrik in Atlanta im Stanie Georgia. Er hatte die 14jährige Ar beiterin Maiy Phagan ini Keller der Fabrik erdrosselt. * Vorsicht mit rohen Eiern. Wie leicht der Bandwurm iu den menschlichen Körper gelangen kann, beweist folgender Vorfall. Vergangene Woche wurden iu Eisenach in zwei Eiern (von einem Huhn gelegt) je ein Wurm gefunden. Im ersten Ei iu Gestalt eines Hundewurms, im zweiten der natürliche Bandwurm, vom Arzte lolistatiert. Es ist daher die größte Vorsicht beim Genuß von Roheiern, hauptsächlich beim Aiistrmkcn derselbe», zu empfehlen. * Mcnschenfang. Anläßlich einer Berliner Gerichtsverhandlung kam es heraus, daß brasi lianische Terraingesellschaften einen früheren Deutschen engagiert hatten, dessen Aufgabe es war, in Deutschland Familien zur Auswande rung zu bewegen Der Agent bekam für eine ököpfige Familie je 130 Milreis (100 Mark) und für jeden einzelnen Handwerker 32 Milreis (25 Mark). Die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zur Auswanderung verleiteten Deutschen sollten öde Gebiete besiedeln. DepeMen vom 28. August. Posen. Bei dem gestern abend stattgc snndenen Zivildiner hielt der Kaiser eine Än- sprock c, in der er die anwesenden Herren in einer schöne» Kaiserpfalz willkommen hieß nnd seiner Freude darüber Ausdruck gab, das; die Manöver ihn und die Kaiserin in die Pro- : i iz Posen geführt haben. Er dankte für die Glückwünsche zu seinem 25jährigen Regierungs- juliläum und sagte, daß es ihm besondere Freude bereitet habe, die Kapelle des Residenz- fchlches eiuweihe» zu können. Die'e sei ein prächtiges Zeugnis deutscher Schaffenskunst und bilde einen würdigen Abschluß der ausgezeich neten Arbeit, die hier geleistet wurde. ,So möge auch die treue Arbeit und Fürsorge, die Preußens Könige der Provinz Posen in lan gen Ja reu zugewendet hcGen, mit Erfolg ge- wönt werden und die Provinz sich immer mehr zu einem festgefügten Glieds des Herr- liehen Baues inneres preußllchen und unseres deutschen Vaterlandes entwickeln. Mögen ihr: Bewohner, gleichviel welcher Nationalität und Konteffio», eng verbündet durch das Bund der Liebe zur gemeinsamen schönen Heimat und durch das Band der Treue gegen König und Vaterland sich die Errungenschaften deutscher Kultur zu eigen machen und ihres Segens roh werden. Ich trinke auf eine segensreiche und glückliche Zukunft der Provinz und ihrer Bewohner." Posen. Nach dem Diner brachte gestern abend der Posener Provinzial-Sängerbund dem Kaiser eine Serenade dar. Die Stadt war fest lich illuminiert. Gegen einige von dem Festessen aus dem Königlichen Schlosse nach dem.Hotel Bazar zurückkehrende polnische Magnaten unter nahmen gestern abend eine Rotte halbwüchsiger Burschen einen tätlichen Angriff. Ein starkes Aufgebot von Schutzleuten trieb die Exzedenten auseinander. Berlin. Im Hedwigkrankenhaus wurde gestern eine Patientin eingeliefert, bei der die Aerzte schwarze Pocken feststellteil. Hildesheim. Gestern ist eins der berühmtesten Fachbauwerke, das am Markle gelegene Ludwigsche Haus, nicdergcbrannt. Innerhalb weniger Minu ten stand der 10 Meter hohe Holzgiebel in Flammen und stürzte ein. Mehrere Feuerwehr leute wurden leicht verletzt. Düsseldorf. (Priv. - Tel.) Zu der Verhaftung des Prokuristen Steeg ist noch mitzuteilen, daß die Untersuchung immer neues schweres Belastungs material jzutage fördert. Seine Spekulationen müssen einen enormen Umfang gehabt haben. Er hat nicht allein an deutschen Börsen, sondern auch in London und Newyork spekuliert. In welchem Umfange er die Spekulationen betrieb, ist daraus zu ersehen, daß er bei einer kleinen Düsseldorfer Kuxfirma Spekulationsgeschäfte ge macht hat, die sich auf ungefähr 2 Millionen Mark belaufen. Stuttgart. Die Stmtganer Sozialdemo kraten wollen dem verstorbenen August Bebel ein Dentüral aus dem Boden des Waldheimes in Stuttgart setzen. Nach dem Aufruf des Abgeordneten Westermeyer soll es keine Lob hudelei aus Stein und Erz werden, sonder» ei» schlichtes Monument des um seine Frei heit ringenden Volkes. Stuttgart. Als die Fabrikarbeiterin Frau Schweizer gestern abend sich aus dem Heim weg be and, trat ihr ans einer belebten Straße ihr Mann entgegen und stach sie mit einem Meller nieder. Frau Schweizer, die nach wenigen Minuten starb, lebte von ihrem Manne betreniA, weil er sehr gewalttätig war. Paris. Die „Humanitee" meldet aus Gompiegne, daß im 54. Infanterie-Regiment »00 Mann infolge Genusses verdorbener Nah- rnngsmi tel schwer erkrankt sind und im La zarett liegen. Die Vergiftungen werde» auf de» Genuß von verdorbenem Reis zurückge- sührt, der sich in großen Mengen im Pro viantamt beftndet. Loudon. <P r i v. - T e l.) Wie die „Daily Mail" zu melden weiß, scheint sich das Ge- heinmis zu lüften, das über dem aus dem Wege London—Paris verschwundenen Perlen Halsband schwebt. Die Polizei erhielt eine Nachricht, daß sich das Perlenhalsband an geblich in Berlin beftnde. In den letzten Ta gen entwickelte» die mit dieser Angelegenheit betrauten Beamten eine lebhafte Tätigkeit, und zwar deshalb, weil bekannt geworden war, das: von Berlin aus einer Versicherungsgesell schaft angeboten worden war, das Halsband gegen eine Hohe Summe zurückzugeben und Ageme.i der Lloyd-Versicherung deshalb sofort nach Berlin abreiften, um mit den betr. Per sonen in Verlandlungen zu treten. Zunächst wurde dieser Nachricht kein Glauben beigemes- en, man scheint sich aber überzeugt zu ha- en, daß die Sache aus. Wahrheit beruhte. Konstantinopel. Die durch Regen herbeige- führtc Ueberschwemmung hat mehrere Unglücks fälle verursacht. In Beckas am Bosporus kamen 22 Soldaten, die sich auf einer Wiese gelagert hatten, ums Leben. Konstantinopel. Von zuverlässiger Seite wird bekannt, daß in Sofia ein günstiger Um schwung für eine direkte Verständigung mit der Pforte kingetreten ist. Die Einleitung offizieller Verhandlungen gilt als bevorstehend. Peking. Großes Aufsehen herrscht hier über das Verbleiben von 45 Senatoren und drei A 'geordneten. Die beiden Kammern sand ten eine Deputation an Juanschikai, um über verschiedene Verhaftungen Aufklärung zu er bitte». Der Präsident erwiderte, daß ihm bis her von Verhaftungen nichts bekannt sei, er werde jedoch eine Untersuchung einleften las sen. Bereits vor einigen Tagen ist ein Abge ordneter in Tientsin füsiliert worden, ohne daß Gründe hierfür zu erfahren waren. 'Im ganzen sind 21 Abgeordnete verhaftet, von de nen nur 12 bisher freigegeben wurden. Eingesandt Gersdorf, 28. Aug. Wenn der Empfang Sr. Majestät am Mon tag ein Ende genommen hat und abends sich jung und alt auf dem Tanzboden versammelt, um zur Feier des Tages noch „einen zu schwenken", dann können alle bis auf die In validen mitmachen. Diese aber, die schon 31 Tage ans ihre paar Pfennige gewartet haben, müssen noch 2 Tage warten, denn am 2. Sep tember werden die Rentenquittungen erst be glaubigt. Ist das gesetzlich? Will vielleicht Se. Majestät, daß seinetwegen die Rente später aus gezahlt wird? Wir glauben nicht. Warum geht es denn in Hohenstein-Ernstthal von nachmittags 3 Uhr an und in Gersdorf nicht? Sind die Gersdorfer Invaliden etwa besser gestellt wie die Hohcnstein-Ernstthalcr? Wer hat den Be schluß gefaßt, daß am 2. September erst beglau bigt wird? Kenner der traurigen Jnvaliden- vcrhältnisse sicher nicht. Vielleicht tragen diese Zeilen dazu bei, daß die Auszahlung am 1. September vou früh 7 Uhr oder von nachmittags 3 Uhr an geschieht. Mehrere Invaliden. Fundamt Gersdorf Bez. Chy. Als gesunde» sind abgegeben worden: 1 Frauenhemd, 1 Herrenring, 1 Hcrrenuhrkette, 1 goldener Hcrrenring, mehrere Broschen. Fundamt Wüstenbrand. Gefunden: 1 Hausschlüssel. Zugelaufen: 1 Dachshund, 1 Wolfshund, gelb-schwarz. Eine allerliebste Neberraschung für unsere Kleinen sind die von der Nestle-Gcsellschaft Berlin VV. 57 neu hcrausgegebenen Ausschiieidepuppen „Dornröschen", welche den Kindern infolge ihrer farbenprächügen Ausstattung und der mehrfachen Umkleidungsmöglichkeit viele fröhliche Stunden bereiten. Man wende sich zwecks Erlangung derselbe» an die obengenannte Firma, die der Sendung auf Wunsch eine Probcdose des seit einem halben Jahrhundert bemüh, ten Kinder- mehles kostenlos beifügt.