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brachte. Zwei Nebenumstän-e, die au« gsei. chen Gründen verschwiegen worden waren, aber nun ans Tageslicht kamen, sprechen noch sür die Wahrheit obigen Tatbestandes, V. h. für einen Meuchelmord. In ihrer Empörung fielen nämlich Körners Kameraden über den Meuchelmörder, den Offizier, und die neben ihm gehenden Gehangenen her und hieben sie zusammen. Am anderen Tage aber beim Be gräbnisse Körners unter der Wöbbeliner Eiche verlangte der bekannte Turnvater Jahn, der damals als Leutnant bei den Lützowevn stand, allen Ernstes, daß zur Sühne für den schmach vollen Meuchelmord und zu Ehren des Ge mordeten alle übrigen Gefangenen am Grabe erschossen würden. Nur mit Mühe gelang es Lützow, die aufgeregten Gemüter der Seinen zu beruhigen und diese Massenschlächterei zu verhindern. Beide Vorkommnisse, die durchaus beglau bigt sind, lassen sich nur durch Annahme des an dem im Kniffe der Kameraden besonders beliebten und geschätzten Heldensänger verüb ten Meuchelmordes «klären. Soweit unsere Urkunden, die sicher ge eignet sind, ein neues Licht über den tragi schen Tod unseres Theodor Körner zu ver breiten und uns dessen allzu frühes Hinschei. den nur um so schmerzlicher empfinden zu lassen. Sie Mt LMgeMMeordNLg für SmW. Das Königliche Ministerium -es Innern hat vor einigen Tagen den Wortlaut der neuen Landgemeindeordnung bekanntgegeben, da sich infolge des neuen Gemeindesteuergesetzes ver schiedene Abänderungen notwendig gemacht gatten. Die neue Landgemeindeordnung fin^ det aus alle nicht ausdrücklich als Städte an erkannten Ortschaften Anwendung, jedoch kön nen zur weiteren Ordnung der Gemeindever hältnisse in Landgemeinden besondere Ovtsge- setze errichtet werden, die mit der Landge meindeordnung nicht in Widerspruch stehen dürfen. Alle ortsgesotzlichen Bestimmungen be dürfen zu ihrer Gültigkeit der Bestätigung durch die Aufsichtsbehörde. Den Landgemeinden steht das Recht der juristischen Persönlichkeit und unter dar Ober aufsicht des Staates die selbständig« Verwal tung ihrer Gemeindeangelegenheiten zu. Eine Aenderung der bestehenden Gemeinbebegirke kann nur mit Zustimmung der beteiligten Ge meinden und, wenn es sich um die Ein» und Ausbezitrkung nur einzelner Grundstücke han delt, auch khrer Besitzer, sowie mit Genehmi- gung der Aufsichtsbehörde erfolgen. Die Er richtung neuer Landgemeinden, die völlige Vereinigung mehrerer einzelner Lau-gemein- den, desgleichen die Vereinigung einer Land gemeinde mit einer Stadtgemeinde bedarf der Genehmigung des Ministeriums des Innern. Ueber die Verwaltung des Gemeindever mögens wird bestimmt, daß das der Gemeinde als solches zustehende Stammvermögen in sei- nem Gesamtbestande unvermindert zu erhalten ist. Eine Abweichung von dieser Vorschrift darf nur aus dringlichen Gründen mit Ge nehmigung der Aufsichtsbehörde stattfinden. Die Veränderung einzelner Teile des Stamm vermögens wird hierdurch, wenn nur der Ge samtwert nicht verringert wird, nicht ausge schlossen. Außerordentliche Kapitaleinnahmen der Gemeinde wachsen dem Stammvermögen zu, sofern nicht bei Schenkungen, Vermächt nissen usw. der Geber ausdrücklich etwas an» deres bestimmt hat. Die Verwaltung des Ge- meindevermögens ist der Gemeinde überlassen, kann aber inbezug auf Waldungen durch An ordnung der Aufsichtsbehörde beschränkt wer den. Wenn eine Gemeinde für sich allein einen Armenverband bildet, kann sie mit Ge nehmigung der Aufsichtsbehörde die Verschmel zung der Armenkasse mit der Gemeindekasse beschließen. Die Vermögensbestände der Ar- menlasse sind solchenfalls, insoweit sie nicht zum Stammvermögen der Gemeinde gehören oder besonderen Stiftungszwecken dienen, als Rücklagen für Notstände (Elementarereignisfe, Epidemien und dergleichen) aufzubewahren. Ueber die Vermögensbestände gemischter Ar menverbände kann in gleicher Weise nur mit Zustimmung sämtlicher Verbandsglieder und mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde verfügt werden. Als ein gemischter Armenverband im Sinne dieses Gesetzes gilt auch der Verband eines selbständigen Gutsbezirks und mit einer oder mehreren Gemeinden. Die etwa vorhan denen oder künftig entstehenden Schulden der Gemeinde sind ohne Angriff des Stammver- mögens zu tilgen. Zu diesem Zweck ist sür jede Schuld ein Tilgungsplan festzustellen. Mitglieder einer Landgemeinde sind die- jenigen selbständigen Personen, die im Ge meindebezirke wesentlich wohnhaft sind oder ein Grundstück besitzen oder ein selbständiges Ge- werbe treiben. Auch juristische Personen sind als Gemeindemitglieder zu betrachten, der Staülsfiskus, gemeinnützige Stiftungen und Vereine jedoch nur dann, wenn sie im Ge- meiUdebezirke entweder ansässig- sind oder ein Gewerbe treiben. Jedes Gemeindemitglied hat sich bei seinem Einzuge in die Gemeinde, oder sobald es durch Erlangung der Selbständigkeit, Ansässigmachung oder Begründung einer Ge werbeniederlassung, die Gemeindemitgliederschaft erwirbt, bei dem Gemeindevorstand« zu mel den. Durch Ortsgesetz kann bestimmt werden, daß neueintretende Gemeindemitglieder nach Erlangung der Stimmberechtigung vor Ein tragung in die Wahlliste von dem Gemeinde vorstande zu- veupflichten sind, wobei sie mit telst Handschlages zu geloben haben, die ihnen als Gemeindemitglieder obliegenden Pflichten treu zu erfüllen-, der Obrigkeit gehorsam zu sein und das Beste der Gemeinde nach Kräh ten zu fördern. Zu den Gemeindelasten Hal jedes Gemeinde- Mitglied einschließlich der Tilgung und Ver zinsung der bei seinem Eintritte stwa schon vorhandenen Schulden verhältnismäßig beizu tragen. Durch einen von der Aufsichtsbehörde genehmigten Beschluß des Gemeinderates kön nen auch unselbständige Personen, soweit deren Vermögen nicht dem Nießbrauch« einer ande ren Person unterliegt, an ihrem Wohnorte, und Staatsangehörige, welche keinen wesent lichen Wohnsitz im Lande haben, aber eine direkte Sta^tssteuer am Orte entriipten, zur angemessenen Mitleidenschaft an den Gemeinde lasten gezogen werden. In gleicher Weise kön- uen selbständige Personen, welche sich nur vor übergehend im Gemeindebezirke aufhalten, so weit nicht besondere gesetzliche Vorschriften ent- gegsnstehen, zu angemessenen Beiträgen zu den Gemeindelasten verpflichtet werden. Die Er hebung indirekter Abgaben, soweit solche für Gemeindezwecke überhaupt zulässig ist, kann nur unter besonderen örtlichen Verhältnissen mit Genehmigung des Ministeriums des In nern stattfinden. Zu Vertretung der Gemeinde und Verwal tung der Gemeindeangelegenheiten wird in je der Gemeinde in der Regel ein Gemein-derat bestellt, welcher aus dem Gemeindevo-cstande, einem oder mehreren Gemeindeältesten und einer Anzahl von Gemeindevertretern besteht. Die Zahl der zu wählenden Gemeindeältesten und Gemeindevevtreter ist ottsgesetzlich nach ört lichem Bedürfnisse, die der letzteren jedoch nicht über 27, festzustellen. Die Gesamtzahl der Ge meindevertreter ist aus die verschiedenen Klas sen der ansässigen und auf die Klasse der un- anfäfsigen Gemeindemitglieder zu verteilen. Durch Ortsgesetz kann bestimmt werden, daß für die unansässigen Gemeindemitglieder meh rere Klassen gebildet werden und daß erbbau berechtigte Mitglieder als ansässige zu gelten haben. Kleine Ehrsnit Sine beispiellose, empSrenbe Mordtat (die sechste innerhalb weniger Tage) wurde in Berlin verübt. Die Annalen der Großstadt haben in ihren düsteren Kapiteln nie vorher eine solche Summe von entsetzenerregender Ver kommenheit und tierischer Roheit verzeichnet, wie in diesen Tagen! Der Besitzer Mühlen eines sogenannten Absteigehotels, das Prostituierten zur Ausübung ihres Gewerbes dient, war, wie schon in voriger Nummer gemeldet, mit dem ihm gegenüber wohnenden Schlächtermeister Sledzer, einem ruhigen, ordentlichen Mann, ver feindet und ärgerte diesen dadurch, daß er die Fenster seiner Hotelzimmer nie verhängte, so daß man von der Sledzerschen Wohnung aus das schändliche Treiben in den Zimmern beobachten konnte. Sledzer hatte erwachsene Töchter. Auf forderungen, die Fenster zu verhängen, pflegte das ehrenwerte Ehepaar Mühlen stets mit wüsten Beschimpfungen deS Schlächtermeisters und seiner beiden Töchter zu beantworten. Kürzlich kam es nun wieder aus Anlaß einer solchen Auffor derung zum Streit, in dessen Verlauf Mtchlen so in Wut geriet, daß er mitten im Wortwechsel und ohne jede weitere Veranlassung auf den Schlächtermeister schoß. Sledzer wollte sich, trotzdem er in die Brust getroffen war, auf Mühlen stürzen, bekam aber zuerst von der Frau Mühlen einen Schlag ins Gesicht und bald dar auf von Mühlen einen zweiten Schuß in den Unterleib. Sledzer wollte nun in sein Haus flüchten, brach aber vor der Haustür zusammen. Er sollte nach dem Krankenhaus Friedrichshain gebracht werden, starb jedoch schon während des Transportes infolge seiner schweren Verletzungen. Die furchtbare Szene hatte vor Zeugen stattge funden, sich aber so rasch abgespielt, daß keiner der Anwesenden sie hatte verhindern können. Jedenfalls aber sind einwandfreie Zeugen vor handen, die die Angabe des Zuhälters — einen anderen Namen verdient dieser „Hotelwirt" nicht —, er sei von Sledzer angegriffen worden und habe in der Notwehr gehandelt, glatt wider legen können. Der Mörder und seine Frau wur den verhaftet und unter großer Erregung des empörten Publikums abgeführt. — In dieser Affäre, die allem, was in den letzten Tagen in Berlins dunklen Schichten sich abgespielt hat, die Krone auffetzt, ist ein Punkt, der zu klären bleibt. Weshalb drang die Polizei nicht auf das Ver hängen der Fenster der Zimmer, in denen sich die skandalösen Szenen abspielten? * Unfälle auf westfälischen Zechen. Auf der Schachtanlage 4—5 der Gewerkschaft „Konstan tin der Große" bei Bochum ereignete sich ein Streckenbruch, wobei zwei italienische Bergar beiter verschüttet wurden. Die Rettungsmann schaften traten sofort in Tätigkeit. Es gelang ihnen, sich mit den Verschütteten zu verständigen und beide Bergleute nach erheblichen Anstrengungen lebend und unverletzt zu bergen. — Auf der Zeche „Ickern" bei Castrop lösten sich beim Ver bauen gewaltige Gesteinsmassen. Sie stürzten in den Schacht hinab und verletzten den Berg mann Benis tödlich. * Schwere» Br««-uuglück. Aus Klagenfurt wird berichtet: Die Ortschaft Zell bei Gurnitz wurde nachts von einer entsetzlichen Brandkata strophe heimgesucht. Die Ortschaft wurde nahe zu vernichtet. Nur wenige Gebäude blieben ver schont. Viele Tiere erlmen einen qualvollen Tod. Man vermutet allgemein die ruchlose Tat eines Brandlegers. * Ei« fchwete» Unglück ereignete sich beim Bau der Rösthalle 2 in der neuen Zinkhütte iedesmal euer er- - ss , 5 r - . so . . so . . »8 . - m - , so - 7 8 « 8 8 10 9 3 3 3 2 8 8 1 2 7 2 - 35 . - 80 . - 3» - - so - . so . . so . - 10 . . 7» - - 1S - - 10 - - so - - so . - 20 . 2 7 . 70 S - SS 7 . 2S S - 1b V - 08 11 - - S - SS S - so 4 - 40 4 - 10 2 - 40 1 - 80 1 - 4« 8 - SV 7 - — 2 - SV g - »0 10 . 1S 8 - VS 8 - 53 7 - SO Die Kassiererin mchener Altstadt , - Futter- Hafer, stchs. - . beregnet - preußischer - ausländischer Erbsen, Koch- Erbsen, Mahl- und Futter- Heu, neues - gebündeltes „ alte- Ehemmitzer Marktpreise vom 23. August 1913. Roggen, sächs. - preuß. Todesfälle do« Hoheupetu-Ernftthal ««d Umgegend. Privatmann Ehriftian »ottfrird Müller in P«««««. churSdorf; Frau Ida Arnold geb. Riedel, 34 I. alt, in Lich- tenfteln: Fleischermeister H. E. KrShlich in LelSnttz; Frau verw. Auguste Therese Horn geb. Richter t» vettnttz; ' Frau verw. Wilhelmine Roscher geb. Friedrich in vrttnttz. Butter pro 1 Kilo Kirchenrrachrichte«. K«achieS1. Lßristep-orlt» Kdßrnstein-rrnfNßal. Jungsrauenverein: Dienstag, den 2«. August, abend» Vi« Uhr, ältere Abteilung im LereinSlokal. Ko« Mittwoch abend viertel 9 Uhr Versammlung deS evang. Jungfrauenverein» im Pfarrhaus». erhielt von einem Stammgast, einem Arzte, von zwei Losen der Sanitätslotterie, die er eben ge kauft hatte, eines mit den Worten geschenkt: „Nehmen Sie, und wenn Sie den Haupttreffer ziehen, geben Sie mir die Hälfte!" Auf das Los fiel tatsächlich der Haupttreffer von 20 000 Mark. Kellnerin und Stammgast teilten sich redlich in das Geld. Stroh, Flegeldrusch Stroh, Maschinenorusch, Langstroh Krummstroh Kattoffeln, inländische - auSländ. * Aikterifcher Neterfll». Am Sonnabend nachmittag erschien ein elegant gekleideter Mann im Kassenlokal des Spar- und Vorschußvereins in Gablonz (Böhmen) und feuerte fünf Revolver schüsse auf die drei anwesenden Beamten ab. Ein Beamter erwiderte das Feuer und traf den Räuber ins Bein. Dieser flüchtete, doch gelang es der herbeigeetlten Menge, ihn festzunehmen. Der Täter ist der Baumeister Fügner aus Marschendorf bei Reichenberg. Einer der über fallenen Beamten wurde lebensgefährlich, die anderen leicht verletzt. Fügner beging den Ueber- fall wahrscheinlich, um sich für die Ablohnung seiner Arbeiter in den Besitz von Geldmitteln zu setzen. Er war frühmorgens von seinem Büro weggefahren und hatte erklärt, daß er sich in Reichenberg Geld verschaffen werde. * Ueber 299 099 Mark »«terschlagß». Aus Düsseldorf ist fett gestern der Eubdirektor des Schaffhausenschen Bankvereins, Karl Steeg, flüchtig. Der Fehlbetrag soll nach den bisherigen Fest stellungen über 200 000 Mark betragen. Das Geld hat Steeg anscheinend verspekuliert. * 1999 W«rk für eine Ohrfeige! lautet das Urteil des Berliner Kammergerichts, das sich in einer Klage wegen Beleidigung und Körperver letzung gegen den Dr. med. Max Weber, zurzeit in Dtünchen, zu beschäftigen hatte. Dr. W. hatte vor mehreren Jahren in Charlottenburg in einem Cafö eine erregte Aussprache mit einem an der Technischen Hochschule in Charlottenburg imma trikulierten griechischen Studenten Peter Aristides, wobei er seinen Gegner ohrfeigte. .Eine Einigung durch ihre Rechtsanwälte vor dem Berliner Schöffengericht und der Strafkammer des Land gerichtes kam nicht zustande. Das Kammergericht verurteilte nun Dr. W. zu einer Geldstrafe von 1000 Mark. * Die Affäre der Priuzesft« Luise bo« Belgien spitzt sich in dramatischer Weise zu. Die Prinzessin hat nämlich eine öffentliche Erklärung abgegeben, ihr Berliner Gläubiger Rechtsanwalt Dr. Jnhoffen, der angibt, ein Vermögen von fast einer Million Mark an der Prinzessin verloren zu haben, habe die krasse Unwahrheit gesprochen und in Wirklichkeit sie maßlos bewuchert. Was die Forderung der Frau Schneemann in Ham burg betreffe, so sei sie, die Prinzessin, auch hier um Millionen bewuchert worden; in einer Rech nung, die die Frau Schneemann überreichte, sei ein Posten von anderthalb Millionen „für mora Schaden ist außerordentlich groß. Der Brand gewährte ein gigantisches Schauspiel. I, wenn einer der Oelbehälter von dem Fl pro SV Kilo. Weizen, fremd. Sotten, 11M. 20 Pf. biß 11M. 7S Pf. - sächs. 70-73 Ix 9 - — - - 78-77 h; S griffen wurde, spie eine kolossale Dampfwolke zum Himmel auf. Eine breite dunkle Wolke verbreitete sich langsam über London. Die Feuerwehr stand dem entfesselten Element voll kommen machtlos gegenüber. * Ei« TodeSsturz bei« belgische« A«to- mobil-Graud-Prix. Der Große Preis des königlichen Automobil-Klubs von Belgien, der auf einem 22 Kilometer 200 Meter langen Rundweg bei Spa am Sonntag seinen Anfang nahm, wurde leider durch einen schweren Unglücks fall gestört. In der sechsten Runde kollidierte in der Klaffe der Rennwagen der von Baron de Weelmont gesteuerte Savawagen mit dem Springuelwagen Klinghammers. Beide Wagen wurden total zertrümmert. Während Weelmont sofort getötet wurde und sein Mechaniker sehr schwere Verletzungen erlitt, kamen Klinghammer und sein Begleiter wunderbarerweise ohne ernsten Schaden davon. * Ei« TobeSstsrz bei bea» frauzSfischen Wasserflugzeug-Wettbewerb. Aus Rouen wird gemeldet: Bei dem gestrigen Wasserflug zeug-Wettbewerb auf der Strecke Paris—Deauville stürzte infolge eines Motordefekts das Flugzeug des Fliegers Montaleut ab. Der Flieger und sein Passagier wurden aus dem Apparat ge schleudert und getötet. * Zum zweitenmal von Part» «ach Berlin gefloge« ist der französische Aviatiker Letort. Er legte die ganze Strecke in etwa 8 Stunden ohne Zwischenlandung zurück. Kurz nach seiner Landung in Johannisthal füllte Letort neues Benzin auf, um sofort nach Königsberg weiter zufliegen. * Ein beutsch-italteaischer Zwischenfall wird aus dem Mangart-Gebiet gemeldet. Acht reichs deutsche Angestellte der Schuhfabrik in Neumarkt wurden bei einem Ausflug in das genannte Ge biet von italienischen Grenzsoldaten wegen Spionageverdachts festgenommen. Das deutsche Konsulat betrieb sogleich die Freilassung der Ge fangenen, die sich durch Unvorsichtigkeit in ihre Lage gebracht hatten. * Drei russische Flüchtlinge erschaffen, brei ertrunken. Ein Blatt in Lublin meldet, daß die russische Grenzwache an der galizischen Grenze bei Totim sechs russische Untertanen, welche ohne Pässe nach Galizien flüchten wollten, verfolgte und mehrere Revolverschüsse auf sie abfeuerte. Drei von den Flüchtlingen wurden erschossen; die übrigen drei ertranken beim Passieren des Grenzflusses. * Eiue Mutter, bie ihr eigenes Ki«b ver hungern lieh. Die Strafkammer in Essen ver urteilte die Bergmannsehefrau Fischer, die ihr 4 Monate altes, kurz nach der Hochzeit geborenes Kind in der verschlossenen Wohnung verhungern ließ, während sie sich für mehrere Tage auf eine Reise begab, zu 3 Monaten Gefängnis. * Die Roheit -es Boxkampfes. Bei einem öffentlichen Boxkampf, der zwischen zwei Preis boxern in Liverpool stattfand, erhielt der eine Kämpfer einen derart heftigen Schlag ins Ge sicht, daß er zu Boden stürzte und in« Hospital gebracht werden mußte, wo er, ohne das Be wußtsein wiedererlangt zu haben, starb. Der Gegner, der den furchtbaren Schlag geführt hatte, wurde verhaftet, wogegen das englische Publi kum erregt protestierte. * verurteil««« ei«e» 13jährtge« ««oben. In Kottbus wurde der 13jährige Knabe Haenschen, der vor einiger Zeit im Verlauf eines Streites ein 8jähriges Mädchen mit der Axt erschlagen hatte, unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. der Gewerkschaft von Giesches Erben in Schoppi- nitz in Oberschlesien. Dort stürzte die auS 46 Trägern bestehende Eisenkonstruktion zusammen und erschlug drei beim Bau beschäftigte Arbeiter. * Brückeueiasturz. Beim Abbruch der alten Ahrbrücke in Hönningen (Ahr) stürzte der letzte Bogen plötzlich ein und erschlug vier Arbeiter. * Zwei Arbeiter bei eine« Neuba« ver schüttet. Beim Neubau der Waggonfabrik Weg mann in Kassel stürzte ein Lastkran um. Zwei Arbeiter wurden verschüttet und lebensgefährlich verletzt. * Schwerer Vasall i« Rewbau eine- Kiae- matographe«theaterS. In dem neuerbauten Kinematographentheater am Gänsemarkt in Ham burg brach ein Gerüst zusammen, auf dem die Gipser an der Decke arbeiteten. Sechs Arbeiter wurden verletzt, davon einer so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. * Zwei Lehrli«ge tot i« ihre« Vette« a«f- aeftm-e». In dem Hause der Konditorei Fal kenberg in Bonn wurden zwei vierzehnjährige Lehrlinge tot in ihren Betten aufgefunden. Die Todesursache ist noch nicht bekannt. * Wal-bräa-e bei Toalo«. Große Wald brände vernichteten große Flächen Waldes bei Toulon. Truppen wurden aufgeboten, dem wütenden Element Halt zu bieten, das bereits Dörfer ernstlich bedrohte. Begünstigt durch die Trockenheit, verbreitete sich das Feuer mit rasen der Schnelligkeit. Der Brand ist umso bemerkens werter, als durch ihn die Küstenverteidigung des französischen Kriegshafens ein anderes Gesicht bekommen hat. Verschiedene Forts, die versteckt im Walde lagen, sind durch den Waldbrand jetzt ihres natürlichen Schutzes beraubt worden und leicht zu erspähen. * 15 Häuser «ie-ergebrauut. In Dossen heim a. d. Bergstraße brach abends 6 Uhr ein Großfeuer auS. Bis 9 Uhr abends standen 15 Häuser in Flammen. Die Dossenheimer und die Heidelberger Feuerwehr arbeiten an der Brand stätte. * Ei« riesiger Pettoleum-ra«- brach in den Londoner Lägern der bekannten amerikanischen Petroleum-Exportfirma Standard Oil Company auS. 2500 Oelbehälter wurden zerstört. Der lische, körperliche und Kreditverlust-Entschädigung" eingestellt. Die Frau Schneemann wolle im Falle, daß die Prinzessin ihren Prozeß gegen den belgischen Staat verliere, ihre Forderungen reduzieren. Demnach käme M der Frau nur darauf an, den belgischen Staat auszuplündern! Diese Beschuldigungen sind so ungeheuerlich, daß man eS den beteiligten Personen nicht verdenken kann, wenn sie darauf dringen, an Gerichtsstätte Klarheit über die ganze Affäre zu schaffen. Einst weilen kann man den Angaben der Prinzessin nur sehr skeptisch gegenüber)! * Da» geschenkte »lückSI. eines Wirtshauses in der ! GebtrgSroggen, sächs. 6 Roggen, fremder — Gerste, Brau-, fremde —