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KiWe W HchsHeiiEriSt^ln Aljkign - Tageblatt. 40 Jahrgang Sonntag, den Ä0. April 1N18 Nr. 00 Jas Ende des Balkankrieges. Der Balkankrieg ist aus, es lebe der Bal- kankrieg! Mit diesen Worten kann man die Situation am kürzesten kennzeichnen. Der Was' fenruhe Mischen Türken und Bulgaren an der Tschataldschalinie ist die auf allen übrigen Punkten des bisherigen Kriegsschauplatzes, Skutari eingeschlossen, gefolgt. Dafür hat die Spannung unter den Balkanverbündeten wegen der Landteilung eine solche Schärfe gewonnen, daß der Ausbruch eines Krieges zwischen Bul garien und dessen Verbündeten Serbien, Monte negro und Griechenland bereits für unvermeid lich gilt. König Nikita von Montenegro erklärte zwar, er werde die Belagerung Skutaris nicht eher aufgeben, als bis er die Festung erobert habe; man glaubt jedoch nirgends an den Ernst der Drohung. Der König will vielmehr nur die Landung fremder Marinetruppen erzwingen, um unter dem Eindruck einer solchen Aktion di; Belagerung Skutaris einstellen zu können. Dieses äußerste Mittel erscheint ihm einer Wie ner Meldung des „B. T." zufolge notwendig, damit sein Volk, das sirr die Flottenaktion und alle diplomatischen Geschehnisse kein Ver ständnis hat, in handgreiflicher Weise davon überzeugt werde, daß Europa den König dazu zwinge, die Belagerung Skutaris aufzugeben. Die Londoner Batschafterkonferenz beschloß endgültig, Montenegro für den Verzicht auf Skutari eine Entschädigung in Gestalt einer Anleihe von 30 Millionen Franken zu zahlen. Der letzte Schutz ist gefallen in diesem Kriege, so heißt es allerorten. Am heutigen Sonnabend werden die Verbündeten den Gesandten der Großmächte offiziell mit teilen, daß der BaManbund die Vorschläge der Mächte annimmt und nur in minder wichtigen Fragen gewisse Vorbehalte macht. Dem raschen Abschluß des endgültigen Friedens steht nach diesen Meldungen nichts mehr im Wege. Deutscher Reichstag. 143. Sitzung vom 18. April. Die zweite Lesung des Militäretats wird fortgesetzt. (Zweiter Beratungstag.) Abg. Götting (natl.): Nach der neuen Militärvorlage soll unser Offizierkorps um 4000 Köpfe vermehrt werden. Da sollte man doch den zahlreichen Beschwerden, die von ver abschiedeten Offizieren laut werden, auf den Grund gehen. Dev Offizier, der an der Majors ecke abgeht, hat es im Leben schwerer als der höhere Beamte in derselben Lage. Die Ver hältnisse dieser Offiziere möge der Kriegsmini- ster in wohlwollende Erwägung nehmen. Sol chen, die akademische Bildung haben, wäre die Laufbahn der militärischen Verwaltung zu er öffnen. Jedenfalls müssen unsere Offiziere gegen die Gefahren des militärischen Berufes besser gesichert werden. Der schlechte Zugang zur Offizierslaufbahn erklärt sich auch daraus, daß verhältnismäßig zu wenige obere Stellen vorhanden sind. Für die Sanitätsoffiziere gilt selbstverständlich das Gleiche. Die Verhältnisse der Ingenieure und Zeugoffiziere könnten eben falls geändert werden. Auch für das Alter der Militärbeamten wäre zu sorgen. Für die bedürftigen Veteranen müssen wir sorgen. Auch die in unseren Militäranstalten tätigen Kran kenschwestern dürfen wir nicht vergessen. Wir haben schon im vorigen Jahre die Organisa tion vorgeschlagen, die jetzt geschaffen werden soll: Die allgemeine Wehrpflicht durch Einstel- lung aller körperlich Tauglichen. Wir bekom men dadurch das eigentliche Volksheer, an dem das ganze Volk ein Interesse und auch wirk liche Freude hat. Dazu gehört aber auch die Helden der Pflicht. Ein Roman aus dem Lande der Mitternachtssonne. Von Erich Friesen. 28. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) 14. Kapitel. Madame Worse und Ingeborg haben sich soeben zum Frühstück niedergesetzt, als unten an der Haustür kräftig die Schelle gezogen wird. Beide Damen fahren erschrocken in die Höhe. Und auch der servierende Diener blickt mißtrauisch drein. Seit mehreren Tagen, seit die Herrin von Schloß Sandsgaard nach Christiania gereist ist, fühlt sich jedermann hier unbehaglich und verlassen. Gleich darauf meldet der Diener, der „Herr, der neulich schon einmal da war", wünsch; die Dainen zu sprechen. „Führen Sie den Herrn in den Salon?" gebietet Madame Worse, erstaunt ob des Be suches zu so früher Stunde, indem sie sich gleichzoiüg selbst dorthin begibt. „Ich höre soeben, gnädige Frau, daß Fräulein Arnoldsen bereits abgereist ist," be ginnt Lorenz Jespersen im Tone gut gespiel ten Bedauerns. „Ich hatte gehofft, sie noch anzutreffen und wollte sie über das Befinden unseres lieben Patienten beruhigen." Die gute Madame Worse ist beinahe bis zu Tränen gerührt durch seine aufopfernde Liebenswürdigkeit und ladet ihn ein, das Mit tagessen aus Schloß Sandsgaard einzunehmen. Er jedoch erklärt, daß Geschäfte ihn so gleich wieder nach Tromsö zurückriefen, worauf bin Madame Worse ihn bittet, wenigstens mit hinüber ins Frühstückszimmer zu kommen, da mit er Fräulein Valetti begrüßen könne. In Lorenzens kleinen, wasserb'auen Augen leuchtet es triumphierend auf. Das ist es ja gerade, was er wollte! Alles geht nach Wunsch. Während beide langsam dem Frühstückszim- mer zuschreiten, ersucht die alte Dame ihren Gast, in Ingeborgs Gegenwart weder von dem Tode seiner Schwester, noch von Herrn Niels schwerer Erkrankung zu sprechen, da sie von bcidem noch nichts wisse. Fräulein Arnoldsen habe ihr gesagt, sie müsse Geldgeschäfte halber nach Christiania. ..Sie ist so nervös, unsere liebe Kleine, und muß aufs äußerste geschont werden," fügt die gute alte Dame mit feuchten Augen hinzu. „Es wäre ratsam, wenn Sie auch eine Aus rede für Ihr Hiersein fänden, Herr Jespersen." „Vielleicht bin ich noch einmal wegen der Versicherung Ihres Enkels gekommen. Wie?" „Sehr gut. Bitte, treten Sie ein!" Ingeborg ist bei Lorenzens Anblick ersicht lich unangenehm überrascht. Und er sucht ge schickt, dieses nervöse Unbehagen noch zu schü ren, indem er die seltsamsten Schnurren und Anekdoten erzählt, mit der geheimnisvoll ab wesenden Miene eines Menschen, der an ganz etwas anderes denkt. Madame Worse ist nicht sehr feinfühlig in Empfindungssachen; Ingeborgs Nervosität je doch wird durch Lorenzens Machinationen un heimlich gesteigert. Bald bringt er das Gespräch auf Lebens versicherungen, da er hofft, durch diese Mani pulation Madame Worse am leichtesten für einige Minuten aus dem Zimmer entfernen zu können. Und richtig — schon nach wenig Sekunden erzählt die alte Dame in der ihr eigenen um ständlichen Weise, sie babe bereits von seinem Rat profitiert und ihren kleinen Enkel ver sichert. „Ebe ich Ihnen weiteres mitteile," fährt er fort, ohne von ihrem Angstruf Notiz zu neh men, „müssen Sie mir versprechen, niemandem von dieser Unterredung etwas zu sagen! Hö ren Sie — niemandem!" Sie antwortet nicht. Ihr ganzer Körper ist wie erstarrt. In dem diabolischen Drange, die Seele dieses armen, mit den Dämonen des Irr sinns ringenden Mädchens sich und seinen schur kischen Plänen gefügig zu machen, fühlt Lo renz einen Schauder über seinen Körper rinnen. Noch einmal regt sich etwas wie menschliches Empfinden in ihm. Rasch schüttelt sr es wie der ab. Wieviel hat ihn das Ausbrüten seines Planes schon gekostet! An Geld und Zeit! Und jetzt, da alles aufs feinste eingsfädelt ist und schönster Erfolg in der Ferne winkt — jeüt soll diese erbärmliche Gefühlsduselei alles über den Haufen werfen? Pab, weg damit! Trotzdem blickt er sich scheu um, als fürchte er in jedem Winkel des Zimmers spähende Airgen, lauschende Ohren. „Versprechen Sie es!!" wiederholt er ein dringlich, ihre kalte Hand mit festem Druck umspannend. „Ich — verspreche es." Ingeborg ist wieder in ihren Stuhl gesun ken. Mit trostlosem Ausdruck starren ihre gro ßen blauen Augen ins Leere. Dicht hinter sie stellt sich Lorenz. Und wäh>- rcnd er beide Hände aut die Lebne ihres Stuh les stützt, beugt er sich tief zu ihrem gesenkten Kopf herab, um ihr mit grausamer Deutlich keit ins Obr zu flüstern: „Erik Niels ist nicht mehr verlobt, Fräu lein Valetti!" „Nicht mehr — verlobt?" „Nein. Meine Schwester ist tot." To — t?" „Lesen Sie!" Er hat ein Zeitungsblaft aus der Tasche gezogen und hält es Ingeborg unter die Augen. Dabei deutet fein Finger auf einen bestimmten »Abschnitt, der sine Beschreibung des Eisen Befriedigung der berechtigten Wünsche aller Funktionäre des deutschen Heeres. (Beifall.) Abg. Sperlich (Zentc.): Die Durchfüh rung aller vom Vorredner gemachten Vor schläge würde doch erhebliche Summen kosten. Wir müssen es der Regierung überlassen, Vor schläge zu machen, und haben sie lediglich zu prüfen. Die Ausführungen des Kriegsmini sters in der Kommission über den Fall Knit tel haben erhebliches Aufsehen in Richterkreisen erregt, zumal er selbst zugab, er habe die Ak ten nicht gelesen. (Hört, hört!) Ich kann nur wünschen, daß der Kriegsininister zur alten Praxis zurückkehrt. Abg. Stücklen (Soz.): Wir stimmen der Resolution Ablaß zu, daß bei der Be setzung militärischer Stellen allein die persön liche Tüchtigkeit entscheiden soll. Bei der anti semitischen Haltung des Kriegsministers bin ich gespannt, wann der erste jüdische Einjäh rig-Freiwillige in Preußen Reserveoffizier wird. Der Militäretat ist so ausgestellt, daß eine Uebersicht über die Bezüge der Offiziere er schwert ist. Die Deckungsvorlagen werden un ter Ausschluß der Sozialdemokratie, der stärk sten Partei, erledigt. Leute aus dem Volke dürfen nicht Offizier werden. Aber Leute, denen man die Beteiligung an schwindelhaften Gründungen vorwirtt, können heute noch Ge neralleutnant z. D. sein. Der Militärboykott schädigt die Gastwirte. Der Mangel an Acht samkeit geht manchmal ins Grenzenlose. Das zeigt auch die fälschliche Alarmierung der Straßburger Garnison. Kein Mensch glaubte an eine Fälschung, und selbst Prinz Joachim, der Sohn des Kaisers, der auch in Straßburg war, sagte: Das ist meinem Vater schon zu- zutraueu. (Heiterkeit.) Kriegsminister von Heeringen: Wir leisten bei Streiks Hilfe, weil wir dazu gesetz lich verpflichtet sind; angenehm ist es uns nicht. Die Sanitätsoffiziere sind den anderen Offi zieren gleichgestellt. Der Alarm in Straßburg hat eine komische Seite, war aber nicht Schuld des Gouverneurs, sondern durch das Vorbei greifen einer unteren Charge verursacht wor den. Der Fall Knittel ist gerichtlich noch nicht abgeschlossen. Die' Politik bleibt aus der Ar mee heraus. Bei der Auswahl der Offiziere wird deren soziale Stellung nicht so in den Vordergrund gerückt, wie behauptet worden ist. Es ist unzutreffend, daß wir bei der Ausbil dung der Soldaten nichts treiben als Drill und Gewöhnung zum blinden Gehorsam. Acht Neuntel der Dienstzeit benutzen wir zur Er ziehung der Leute zu guten deutschen Patrio ten. Wir erziehen die Leute zur Anhänglich keit; mit mißhandelten Soldaten kommen wir durch keine Schlacht. (Beifall.) Abg. Erzberger (Zentr.) trat für die Sanitätsoffiziere ein. Abg. Haehnle (Vpt.) erklärte, es würde einen vortrefflichen Eindruck machen, wenn die Fürsten au' ihre Adjutanten verzichten wollten. Nach unerheblicher weiterer Debatte wurde die Weiterberatung auf Sonnabenld 11 Uhr vertagt. TageSyeschichte. Sachsen und die Jesuiten. Nach dem Beschlusse des Reichstages, das Jesuitengesetz aufzuheben, hat naturgemäß, die Frage, wie sich die einzelnen Bundesstaaten im Bundesrate zu dieser Frage stellen, ein erhöhtes Interesse gewonnen. Daß dabei die Wirkung, die eine etwaige Aufhebung des Je- uitengesetzes durch den Bundesrat auf die ein zelnen Bundesstaaten haben würde, auch inner halb der sächsischen Regierung erörtert worden ist, ist selbstverständlich. Nun wird aber, wie die „Leipz. N. N." mitteilen, in der Haltung der sächsischen Regierung in der Jesuitenfrage auch dann keine Aenderung eintreten, wenn der Bundesrat dem Reichstagsbeschlusse auf Aufhebung des Jesuitengesetzes zustimmen bahnunglücks enthält mit der Namensliste der Verunglückten. Wie mechanisch überfliegt sie den Passus. Kein Laut entringt sich ihren Lippen. Beunruhigt durch ihre scheinbare Gleichgül tigkeit, fährt Lorenz in steigender Erregung fort: „Begreifen Sie denn gar nicht, was Sie angerichtet haben? Erik Niels ist krank — schwsrkrank. Sie meinen, Ihre Tante sei nach Clristiania gefahren, um Geldangelegenheiten zu ordnen? . . . Hahaha, eine neue Ausrede, um Sie zu täuischen — aus Mitleid! Ihre Tante ist nach Christiania gefahren, um — Erik Niels zu sehen!" Ingeborgs scheinbare Ruhe ist fieberhafter Erregung gewichen. „Sie lügen!" ruft sie außer sich. „Oder bringen Sie mir Beweise für die Wahrheit Ihrer schändlichen Behauptungen! . . . Ach, ich fühle schon wieder, wie es mich packt — das Schreckliche, Grauenhafte! O, Tante, Tante! . . . Wasser! Einen Schluck Wasser —" Schnell füllt Lorenz ein Glas mit Wasser und hält es an Ingeborgs zitternde Lippen. Lorenz drückt seinen Beifall aus und fragt „so ganz nebenher", ob er die diesbezügliche Police einmal sehen könne; als Versicherungs- beamter interessiere ibn begreiflicherweise jedes K onkurrenzunternehmen. Sein Herz klopft heftig bei dieser in völlig gleichgültigem Tone gestellten Bitte. Von ihrer Erfüllung hängt das ganze Gelingen seines wohldurchdachten Planes ab. „Aber natürlich?" erwidert Madame Worse liebenswürdig. „Wenn Sie mich für ein paar Minuten entschuldigen wollen, suche ich Ihnen das Dokument heraus. Ich weiß zwar nicht genau, wo es liegt —" Lorenz blickt auf seine Teetasse nieder, um das triumphierende Aufleuchten seiner Augen zu verbergen. „Bitte, beeilen Sie sich nicht!" lacht er ge mütlich, obgleich er seine Stimme vor Er regung kaum in der Gewalt hat. „Ich werde Fräulein Valetti inzwischen ein paar luftige Späße erzählen." Damit springt er auf und öffnet der alten Dame galant die Tür. Scheu und ängstlich blickt Ingeborg Lorenz Jespersen an, als er gleich darauf wieder ihr gegenüber Platz nimmt. Instinktiv ahnt sie, daß seine lachende Luftigkeit nur Maske war. Auch hat sich der Ausdruck seiner scharfen Züge merklich verändert; sie erscheinen momentan fast verzerrt und wecken unheimliche Erinnerungen in ihr — Erinnerungen an ein fürchterliches Gesicht, das sie früher so oft verfolgte und das Erik Niels' Einfluß verscheucht hatte. „Fräulein Valetti —!" Lorenz hat sich weit vornüber gebeugt und blickt Ingeborg durchdringend an. Sie will aufspringen. Doch sein Blick bannt sie sofort wieder an ihren Platz. „Fräulein Valetti —" wiederholt er in leisem, bezwingendem Flüsterton, den Blick nicht von ihr abwendend, da er weiß, daß nervö'e Personen am leichtesten durch einen festen Blick zu beeinflussen sind, daß ihnen da durch gewissermaßen ein fremder Wille sugge riert wird — „Fräulein Valetti, unsere Zeit ist kostbar. Sie werden bemerkt haben, daß ich Madame Worse mit Vorbedacht aus dem Zimmer entfernte . . . Ich bin hergekommen, um ein paar Worte unter vier Augen zu spre chen. Sind Sie imstande, mich ruhig anzu hören?" Ingeborg nickt, während ein Schauer ihren Körper überfliegt. „Beantworten Sie mir vorher eine Frage!" fährt Lorenz ernst, fast feierlich fort. „Es handelt sich um Ihre Tante Sigrid und Herm Niels. Wessen Glück liegt Ihnen mehr am Herzen, das Glück dieser beiden oder Ihr eigenes?" „Ihr Glück ist »nein Glück," erwidert das Mädchen voll rührender Einfachheit. „Ich dachte es mir. Was würden Sie nun tun, wenn Sie einen Hemmschuh zum Glück der beiden bildeten?" Ihre Pupillen erweitern sich. Es ist, als ob sie den Sinn der Worte nicht gleich ver stehe. Dann murmelt sie leise vor sich hin: „Ich würde den Hemmschuh — beseitigen." „Ganz recht. Aber wie?" Noch immer im Bann keiner Augen, steht sie langsam auf. Mit der Rechten stützt sie sich aus die Stuhllehne, während die Linke nervös mit einer ihrer langen Locken spielt. „Bitte, erklären Sie sich deutliche? .... Alles Geheimnisvolle beängstigt mich." Er nickt. Ganz nahe bringt er seinen Mund ihrem Ohr. „Fräulein Valetti — Ihre Jugend und Un erfahrenheit sind Schuld, daß Sie von all dem, was sich in Ihrer unmittelbaren Nä^e ab spielte, nicht das Geringste merkten. Die bei den Menschen, die Sie auf der Well am mei sten lieben — Ihre Tante und Erik Nie^s — sind unglücklich, aus — Mitleid für Sie!" Jedes dieser wohlberechneten Worte trifft das arme Mädchen wie ein Faustschlag. Mit unstäten Blicken, die Hand fest auf das wild klopfende Herz gepreßt, wiederholt sie fast tonlos: „Aus - Mitleid?" „Ja. Aus Mitleid für Ihre unglückliche Neigung zu Herrn Niels!" Mit einem leisen Schmerzensruf schlägt sie beide Hände vors Gesicht. „Tante! Tante? Ach, erwecke mich aus diesem fürchterlichen Traum!" (Fortsetzung folgt.) LreksIösrSsiäsnksus OksmnitL, Leke Post- u. kiMMstr. LLL