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Äch gedenke eines köstlichen Wandertages in den Schweizer Alpen. Nach langen heißen Marschstunden eine wilde Paß- Höhe. Jenseits der Tannengrenze. Nur noch ein Teppich kranz Alpenrosen und dann ganz wildes, rohes, gelb braunes Gestein mit harten Silhouetten zum milchig weißen Himmel. Nahe an zweitausend Meter. Ganz hier oben aber noch in den letzten Fleck Alpenrosen und Genzianen eingesenkt wie zwei blaue Auglein ein paar kleine Seen. Der abströmende Bach fiel wenig darunter in die nächst oberste Thalterrasse mit einem prachtvollen weiß zerschäumten Wasserfall ein und ging dann Stunde um Stunde langsam rauschend, zuletzt durch den großen dunklen Tann, in einen märchenhaft smaragdenen, ab grundtiefen See, in dem riesige Hechte und dämonische schwarze Welse hausten und über dem jenseits eine schroffe Gebirgsmauer mit wahren Ruinenzinnen so senkrecht stand, daß kaum ein Baum oder ein Fleckchen Ziegenmatte hier und da in einer Ritze kleben konnten. Hier oben in diesen Blauäugleinstümpeln jenseits der Baumgrenze aber habe ich einen Fisch in seiner Herrlichkeit kennen gelernt: die Forelle. Irgendwo wer in den Kantonsgründen da unten, aus denen ab und zu eine bleiern weiße Wolke wie ein Pilz auf dampfte, hatte die Fischerei hier im Olymp gepachtet nnd einen Wächter dazu gesetzt. Er hauste in einer Almhütte, um die das lustige Volk der Murmeltiere pfiff uud zu dem ab und zu die Gemsen äugten, die echten, nicht bloß die gefütterten aus dem Tartarin. Der Alte ein Original, halb noch Mensch und halb schon Murmeltier. Er schnauzte auf die