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(Nachdruck verboten.) 95. Fortsetzung. Er ging F der Faust des Schicksals beugen mußte, niedergeschlagen davon. Noch war er der Besiegte. Aber er bereitete schon die Rache vor! D nc „Hast recht, Freund; ich denke darüber ganz wie Du. Der Saint-Magloire hat die Hände da bei im Spiel, aber ich habe nicht die Gewißheit, wenigstens kann ich eS nicht beweisen. Ich bin kein Gelehrter, kein Arzt; ich bin Polizeimensch, so gar Chef der Geheimpolizei, wenn Du willst, und ich kann auch meine persönlichen Ansichten haben: aber ich bin auch gleichzeitig Beamter der Gerichts- behörden, daS heißt ein Arm der Staatsanwalt schaft und als solcher habe ich keine Freiheit, zu tun und zu lassen, was mir beliebt — o nein! Ich bin weit davon entfernt, unabhängig zu sein. Auf alle Fälle ist eS mir unmöglich gemacht, eine Untersuchung anzuordnen, ohne speziell damit beauftragt zu sein. Ich habe ganz einfach die Be fehle auszuführen, die man mir gibt. Ah! Wenn ich Beweise hätte! Du kannst mir glauben, daß ich keinen Augenblick zögern würde, sie meinen Vor- gesetzten zu zeigen, und ich bin sicher, daß sie dann ohne Rücksicht vorgehen würden." Lemoine verstand, daß man sich vorläufig unter Die Blüte des Bagno Roman von Goron und Emile Gautier. 3 6. Kapitel. Oliva hatte ein Stadttelegramm von Lemoine erhalten und war sofort, ohne einen Augenblick zu verlieren, zu ihm geeilt. Seitdem der Doktor ihr versprochen hatte, ihr in ihrem Rachewerk beizustehen, verehrte ihn die arme Frau wie einen Gott. DaS Herz schlug ihr schnell-r, als sie in daS Lemoine, der daS nervöse Temperament OllvaS kannte, verbarg ihr seine wirklichen Gedanken; er wollte ihr keine Mitteilung von der Halb-Gewiß heit machen, die ihn verfolgte; er hielt eS für vor sichtiger, ihr nicht zu sagen, daß er Saint-Mag- loire und Rozen für ein und dieselbe Person hielt. Er fürchtete, daß die Witwe LavardenS, nur ihrem Hasse folgend, die Sachen überstürzen und durch einen schlecht überlegten Angriff den schlauen Ver brecher nur warnen würde. WaS der Doktor wollte, war, eine sichere Per son in der Umgebung Saint-MagloireS zu haben, die alles, was im Hause vorging, auSkundschaften und ihn über die Taten und Bewegungen deS rät selhaften BaronS auf dem Laufenden erhalten konnte. Es war unumgänglich nötig, daß der Baron den „Spion" nicht ahnen durste, und gerade deS- halb drang der Doktor in Oliva, so vorsichtig, wie nur irgend möglich zu sein. „Wenn ich gut unterrichtet bin," nahm er daS Gespräch wieder auf, „so ist dieser Rozen, dessen angenommenen Namen und dessen jetzige Situation ich leider nicht kenne, einer der Intimen deS Hotel Saint-Magloire. Er wird nicht lange dazu brauchen, um die Gefahr zu wittern, wenn er Ihre Jndenti- tät erfährt. Ich habe deshalb der Baronin de Saint- Magloire erzählt, daß Sie die Frau eines meiner Jugendfreunde, Ren6 Vauclair, waren, der in den Kolonien gestorben ist — und unter diesen Namen sollen sie Sie alle von jetzt ab kennen. Ohne diese Vorsichtsmaßregel würde der Bandit, den wir der Justiz überliefern wollen, auS Paris verschwinden und erst dann wieder zurückkommen, wenn er einen „neuen Menschen angezogen" hat. — Dann könnten wir wieder von vorn anfangen." (Forlsctzung folgt.) Arbeitskabinett Lemoine emtrat, wo sie dieser er wartete. „Sie haben eine Neuigkeit für mich?" rief sie, auf ihn zugehend und ihm die Hände entgegen streckend. Ihre Augen blitzlen vor Freude undHoffnung. „Ruhig! Ruhig!" sagte der Arzt mit sanfter Stimme. „Setzen Sie sich zuerst einmal daher und schöpfen sie tief Atem. . . . WaS ich Ihnen zu sagen habe, fft von größter Wichtigkeit." „Machen Sie eS gnädig, lieber Herr Doktor — Freund; lassen sie mich nicht schmachten! O, seien Sie versichert, ich bin stark . . . Sagen Sie mir ohne Schonung, waS Sie wissen!" „Leider weiß ich noch gar nichts Bestimmtes, liebe Frau LavardenS . . . aber ich will Ihnen daS Mittel verraten, welches Ihnen vielleicht die Möglichkeit geben wird, den Mörder Ihres Gemahls zu entlarven. Es erfordert allerdings Ihrerseits eine große Willensstärke und eine fortwährende Be obachtung." „Ich habe Ihnen ja schon gesagt, Herr Doktor, nichts ist mir zu schwer, um daS Ziel zu erreichen, ich will . . ." „Gut! Gut!" fuhr der Doktor ruhig fort. „Hören Sie also, liebe gnädige Frau. Wenn die Auskünfte, welche ich .bekommen habe, mich nicht täuschen — und ich bin fast sicher, daß sie eS nickt tun — so verkehrt der Verbrecher in dem Hause deS BaronS de Saint-Magloire . . ." „Ach! Wenn ich nur in dieses Haus Hinein kommen könnte," rief die Witwe aus, „ich würde den Elenden schnell entlarven." „Bitte, bitte, ein bischen Geduld, liebe gnädige Frau . . . zügeln Sie ein wenig Ihre Heftigkeit, denn für den Augenblick könnte sie uns sehr schäd lich werden. Sie sollen als Freundin in das HauS des BaronS einlreten. Erinnern Sie sich noch, daß ich Ihnen von der Baronin gesprochen habe, deren Arzt ich geworden bin infolge deS Todes ihre« kleinen SohneS?" „Ja! ... Ich erinnere mich. Sie fragten mich, ob ich im gegebenen Falle bereit lei, die Ge sellschaftsdame der Madame de Saint-Magloire zu werden. Ich habe Ihnen schon damals geantwortet, daß ich mit Freuden annchmen würde." „Schön!" sagte der Doktor. „Ich habe die Baronin, die eine ausgezeichnete Frau, eine schwer geprüfte Mutter und eine unglückliche Gattin ist, davon überzeugt, daß sie eine ergebene Frau um sich braucht. „Lieber Freund!" hat sie mir ge antwortet, „ich tue alles, waS Sie mir raten." Es ist demnach abgemacht, daß Sie von heute ab Ihre Stellung — verzeihen Sie mir bitte daS Wort — bei Madame de Saint-Magloire antreten können." „Sofort!" versetzte Oliva ungestüm. „Und ich verspreche Ihnen, eine gute Wächterin zu sein." „Nichtsdestoweniger," fuhr Lemoine fort und nahm sanft die Hand seines Gegenübers, „ich stelle Sie nur unter einer Bedingung in dem Hause vor..." „Ich halte mich stets an Sie, Herr Doktor. Diktieren Sie Ihre Bedingungen; ich unterschreibe sie im voraus." „ Ledingungen ! Das ist vielleicht etwas über trieben. Aber immerhin, die Ratschläge, welche ich Ihnen zu erteilen habe, sind äußerst ernst, und eS hängt alles davon ab, daß Sie dieselben befolgen. Also, Sie werden die stete Begleiterin der Baronin de Saint-Magloire werden, was Ihnen erlauben wird, alles zu beobachten, waS sich in dem Hotel auf den Champs ElysöeS zutragen wird. Bei Saint- Magloire verkehrt die ganze kosmopolitische Gesell schaft von Paris, und ich habe sehr triftige Gründe anzumhmen, daß unter diesen Leuten sich dieser Rozen befindet." OMntMkr Zu dem am Sonnabend» den 31. Oktober, abends 8 Uhr im Hotel „Drei Schwanen" stattfindenden üGFvnIUvksn Voi'Ii'Äg des Herrn Schuldirektor Pahig über: „6s1aud6U8kLÜdIinK in im Igelits üor vvanAtzliKeiioii ladet hiermit herzlichst eiu Der Martin Luther-Berem. MI—— Damen und Herren freien Zutritt. lakn-^teliei' Ikso^vr köwel, llokensteiv-Krusttb»!, DrsMiwrstr. 56,1. Kt IblsgnsIiumkiekisssA loioktsstor unll kmlttmrstor rskmsrsatr. i— I^ässiAS ?rsis6, a-ueßt l'silss.dlunZ-. —» Meiner verehrten Kundschaft hierdurch zur gefl. Rachricht, daß ich am heutigen Tage gegen das vom Landgericht Zwickau wider mich gefällte Urteil durch meinen Rechtsanwalt Revision angemeldet habe. Um fernere Zuwendung des bisher in so reichem Maße ge nossenen Vertrauens bittend, zeichne Hochachtungsvoll Ussnsuslall wird sofort beseitigt durch das berühmteste Bart- und Haarwuchsmittel „UN"«, ä. Dose 1 Mk. — Zahlreiche Dankschreiben. — Fabrik Ernst Uhlmann, Dresden, Wettinerstraße 35. Zu haben in Hohenstein-Ernst thal in der Mohrenapotheke und Engelapotheke, sowie bei den Friseuren Paul Uhlig, Rudols Krappatsch, Emil Reichenbach. Ei» Mittel, welches absolut sicher innerhalb 24 Stunde» Kopsungezicfcr mitsamt der Brut vertilgt lind von ver schiedenen Seiten ausgeprobt wurde, ist voin Erfinder preiswert zu verkaufen. Auskunft erteilt die Expedition dieses Blattes. Einige geübte Mstoriltmlisriimm sucht E. F. Jäckel, mechanische Weberei. Fenchelhonig, Malzextrakt, Johaumsbccrsaft (schwarz), ZMHHen Knöterich, 8nlmialMMm empfehle bei Husten, Heiserkeit und Katarrh in nur besten Qualitäten. 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Lomp, Zu unserem Sonnabend, den 31. Oktober a. c., stattfindenden UM. ^.IsssliiSSSS»., -WH verbunden mit Knsmvksn, laden wir die Herren Losinhaber, sowie alle Mitglieder nur hierdurch kameradschaftlichst ein. Gruß! E. Nanmann. Pr^ ein Herren-Fahrrad 1. Atan der die richtige Auflösung obigen Preis rätsels, welches die 1. Oktober-Nummer Eurem Glrede, das dir eigen, Aendere schnell den Kopf, Und sogleich wird sich dir zeigen, Was nur wert dem Tropf. Hanznnlerrichls -Anzeige. Werten Damen nnd Herren zur Nachricht, daß Montag, den 2. November a. c. ein einfacher Kursus in Tanzunterricht beginnt. Anmeldungen hierzu nehme ich bis 1. November in meiner Wohnung, Dresdnerstraße 49 I., gern entgegen. 2. 3. 4. (Wert 230 Markj ei» Rein-Nickel-Teefervice eine goldene Damennhr ein Dtzd. fchwerversilberte Teelöffel u. s. w. beachte die neuen großen Preisausschreiben Zoll-Inhaltserklärungen hält vorrätig die Bnchdruckerei des „Anzeigers", Bahnstraße 3. Adtt der Wochenschrift „Von Haus zu Haus" — enthält mit der Abonnements-Quittung Oktober—Dezember bis zum 26. Dezember 1903 an die Redaktion der Wochenschrift „Von Haus zu Haus" in Leipzig eimchickt, erhält als Preis 1 elegantes Buch. Kür I00 der Vellen poetischen Lösungen (nicht nöer 12 Zeilen) sind 100 «erivoks ilsuptpreise ausgesetzt und zwar: übe empfehlenswerte Weihnachtsgeschenke und über Bücher und Prachtwerke. 1. Preis: ein hocheleg. Manina imZugrndsti! (Wert 600 Mark) aus der Bianotortefabrili von W. Wassmann in Breslau. Zvonnementsvellellungen auf „Bon Kaus zu Kaus" nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mk. 1.50 fürs Vierteljahr entgegen. Probenummern kostenfrei und portofrei durch Adols Mahns Verlag in Leipzig. „Von Hans zn Haus" bringt fortgesetzt Preisrätsel und Preisausschreiben. Verantwortlicher Redakteur: Emil Horn. — Druck und Vertag' ^nrv Lehmann, Hohenstein-Emstthal, Bahnjiraße 3. Le de re! mi R stk m z« bo lck Ei D W! ho fel ur S an w< be au Ei bu lal kai ba sib bei N< an köi Ko N« fol eir un st- wl na be de be: R: re, au tel ka B du S W D M Ai re! ko: »i s«