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WeiMMMUM Erscheint Irden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel, Nr. 2341 - Postscheckkonto Leipzig 23464. - Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigstelle Hohen» Kein »Ernstthal. Commerz» und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. lmüAiWgtr W Hoheustein-Ernstthaler Zeitung, Rachrichten und Reueste Nachrichten Im Fallt höherer Gewalt - Störung deS Betriebe» der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtunge» - hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreise». — Er» küllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, BernSdorf» l Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behördlicherseits RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim. I bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht rS die Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und deS Finanzamt» Kuhschnappel. Wüstenbrand. Mittelbach. Ursprung und Erlbach Hohenstein-Ernstthal towie der Behörden der umliegenden Ortschaften Nr. 88 Sü mm breite MMimetcr^cilc im Anzciaenteil 8 Pls- 73 mm bleite Milltmcter»eile im Terteil 21 Pta. Donnerstag, den 14. April 1938 «emasvreis yalbmonatUL 88 NeitbSvienniae einllbtteiitilb Träaerladn. 88. Iahrg. Geil Jahrzehnten keine schimpflichere Feigheit Sie Moskauer Ratten vertauschen das sinkende Schiff mit schöneren Gegenden Mit Greuellugen will man die Ueberläufer abschrecken Paris, 14. April Der Rückzug der sowjetrussischen „Berater" aus Barcelona angesichts der vernichtenden Nie derlage der Roten und des unaufhaltsamen Vor marsches der nationalen Truppen wird im „Matin" schonungslos enthüllt. Das fran zösische Blatt richtet damit eine schwere Anklage gegen das verbrecherische Treiben der Moskauer Emissäre in Spanien. Es schreibt: Dieses Verschwinden der GPU, ihres „Eene- ralstabes" und ihrer Agenten sei typisch sowjet russische Art. Man schlage sich niemals, sondern lasse die anderen ihre Haut zu Markte tragen. Man zünde nicht selbst Brände an, son dern begnüge sich damit, die Brandfackel zu lie fern oder den Brandstifter zu dingen. Wenn sich die Dinge zum Schlechten wenden, wenn Hungersnot droht und das unglückliche Land, das man in den Bürgerkrieg hineinhetzte, eine einzige schwärende Wunde bildet und inner lich zermürbt ist, dann ziehe man sich mit seinen Sendungen, Flugzetteln und seinem Geld „in schöner Ordnung" zurück. Man werde dann eben in einem anderen Gebiet operieren oder sich nach Genf begeben, um dort von „Recht", „Verträgen" und „Sicherheit" zu spre chen. Niemals habe man in der Weltge schichte dcr letzten Jahrzehnte eine schimpf lichere Feigheit und zynischere Übel taten gesehen. Aber der Verworfenheit seien Grenzen gesteckt, und Sowjetrußland mit seiner EPll sei dort angelangt. Der Tag sei nicht mehr fern, da das zivilisierte Europa mit diesem blu tigen Schmutz nichts mehr werde zu tun haben wollen. * Bilbao, 13. April Über die von Tag zu Tag stärker werdende Terrorisierung der Bevölkerung in den noch von den Bolschewisten drangsalierten spanischen Pro vinzen liegen neue Berichte vor. So wird aus Barcelona bekannt, daß allein am heutigen Vormittag in Madrid SO, in Bar celona 85, in Valencia 48 und in Castellon 32 Personen wegen angeblicher „staatsgeführlicher Betätigung" eingekerkert wurden. Der neue berüchtigte Jnnenkommissar Paolino Gomez hat „Richtlinien" zur verschärften Durchführung der bolschewistischen Unterdrückungsmatz- nahmen herausgegeben. Barcelona hat wegen des mageren Ergebnisses der von den Ge werkschaften durchgeführten Freiwilligenwerbun gen die Mobilmachung von drei wei teren Jahrgängen innerhalb der nächsten fünf Tage angeordnet. Ein vor zwei Tagen aus Barcelona entkommener Spanier be richtete, wie aus Salamanca gemeldet wird, datz in Katalonien zahlreiche neue Tscheka-Ab teilungen wüten. Mehrere hundert Personen seien spurlos verschwunden. Die nationalen Behörden erhielten ferner die Meldung, datz die von Negrin ausgegebene Mobilmachungsorder in den katalanischen Orten neue Protestkundgebungen der geknech teten Bevölkerung hervorgerufen habe. Die Folge sei eine neue Terrorwelle durch die EPU- Agenten. Der bolschewistische Sender Barcelona ver kündet, datz an der Aragon-Front bereits meh rere hundert Frauen in den vordersten Linien kämpften. Durch die Stratzen Barcelonas fah ren mit kommunistischen Flintenweibern besetzte Lastkraftwagen, die die Bevölkerung auffordern, „dem Feind eine lebende Mauer ent gegenzusetzen". Auch die marxistischen Organisationen stellen „Frauenbataillone" für den Frontdienst zusammen. Da die Begeisterung für diese sinnlose Maßnahme offenbar nur ge nalen Ausstellung Neuyork im Jahre 1939. rung, sondern mung handele, tigungsvorlage die Teilnahme um Frankreich bei der Abstim- Nach der Annahme der Ermäch- beschlotz der Senat einstimmig Frankreichs an der Jnternatio- Der nationale Navarra-Brigaden Abschnitt Bielsa Die Kammer war in den späten Abendstun den des Mittwochs zu einer Sitzung zusammen getreten, um eventuell eine zweite Lesung der Regierungsvorlage über das Ermächtigungs gesetz vorzunehmen. Da diese Vorlage jedoch in unveränderter Fassung vom Senat angenommen worden war, erübrigte sich eine zweite Lesung. Die Kammer verabschiedete daher lediglich die Vorlage über die Beteiligung Frankreichs an der Internationalen Ausstellung in Neuyork Der Senat nahm Mittwochabend nach ganz kurzer Sitzung das Ermächtigungsgesetz mit 290 gegen «Stimmen an. 13 Senatoren der äußersten Rechten enthielten sich der Stimme, Die Pariser Abendpresse befaßt sich ein- gehend mit dem weiteren Verlauf, der englisch italienischen Verhandlungen und dem bevor stehenden Besuch des britischen Kriegsministers in Rom. Immer wieder weisen die Zeitungen auf die Notwendigkeit hin, datz sich nunmehr auch Frankreich mit Italien wieder ver» ständigen müße. Der Autzenpolitiker des „Journal desDebats" schreibt, durch seine Annäherung an Italien habe England ein Beispiel gegeben, das die französische Regierung nur recht schnell nachahmen solle. Bisher hätten die franzö sischen Volksfrontregierungen niemals eine klare Stellung einzunehmen verstanden. Sie hätten zweifellos das Schlimmste vermieden, indem sie offiziell die Nichteinmischung voll auf recht erhalten haben, doch hätten sie unter dem Druck der inneren Extremisten diese Politik nie mals gründlich befolgt, da sie sich nie mals tatkräftig gegen eine Versorgung Rotspa niens gewandt hätten. Man scheine in führen den französischen Kreisen der Ansicht gewesen zu sein, datz das französische Interesse einen Sieg Rotspaniens erfordere. Eine falschere Auffassung könne man sich überhaupt nicht vorstellen. Nichts wäre für Frankreich gefährlicher als ein Land an den Südwestgrenzen, das dem Bolschewismus oder der Anarchie ausgeliefert wäre. Man könne hoffen, daß jetzt, wo Blum und Paul-Boncour aus der Regierung verschwunden sind, dieAera dieses Wahnsinns beendet sei. Doch genüge es für Frankreich nicht einmal, sich in passiver Weise korrekt zu verhalten. Frankreich brauche eine aktive Diplomatie. Ebenso wie schnellstens ein französischer Botschafter nach Rom entsandt werden sollte, müße Frankreich auch dem Beispiel Englands folgen und in Be- Jn der Aussprache nahm auch Ministerpräsi dent Daladier kurz das Wort. Er betonte, datz es sich nicht um seine Person und um die Regie- Truppenteile setzten nach Überwindung des feindlichen Widerstandes ihren Vormarsch fort. Sie ließen in der Provinz Castellon bereits die Ortschaft Chert hinter sich und besetzten die bol schewistischen Stellungen bei Fueral, ferner die Coll- und die Tozal-Höhen, von denen aus der Ort San Mateo beherrscht wird. — An der Front im Abschnitt von Estremadura wur den die vorderen Linien ausgerichtet. Dcr Frontberichterstatter des nationalspani schen Hauptquartiers berichtet, daß ein schrift licher Befehl an die rote gemischte Brigade von dem politischen Eeneralkommissar Arroyo be, kanntgeworden ist, in dem den politischen Unter kommissaren sowie den Häuptlingen zur Pflicht gemacht wird, den „Freiwilligen" und Milizen anzudrohen, daß Überläufer erschossen würden. Der Befehl schließt mit der Kreuel- lüge, daß, falls einem die Fahnenflucht ge- Salamanca, 14. April Heeresbericht meldet: Die besetzten am Mittwoch im in den Pyrenäen 12 Ort schaften und drei feindliche Stellingen. Auch im Esera-Tal drängten die Truppen Fran cos die Bolschewisten im Abschnitt Venasque nach der französischen Grenze hin zurück und er oberten fünf Ortschaften. Bei Seira fielen drei Elektrizitätswerke in die Hände der natio- nalspanischen Truppen, so daß Barcelona von weiteren Elektrizitätsquellcn abgeschlossen wurde. — Im Frontabschnitt Balaguer griffen die Bolschewisten mit starken Kräften an, wurden Paris, 13. April Nach einem berichtigten Abstimmungsergeb nis wurde in der Nachtsitzung der Kammer die Ermächtigungsvorlage der Regierung mit 514 gegen acht Stimmen angenommen. Ent halten hatten sich 77 Abgeordnete. 16 Abgeordnete hatten der Sitzung nicht beige wohnt. ring ist, werden Rollkommandos in die katalanischen Ortschaften geschickt, um auf dem Lande neues Kanonenfutter zu mobilisieren. Dabei kam es in den Orten Fugueras Olot und Bich zu schweren Zusammenstößen mit protestie renden Frauen. länge, er das gleiche S^icksal bei den national-11939 und vertagte sich dann ebenso wie der spanischen Truppen erleiden würde. I Senat auf den 31. Mai. ... , acht weitere waren beurlaubt, aber jedesmal abgewiesen. Die galicischen^ Aera eines Wahnsinns beendet; 77 Enthaltungen bei der Kammer-Abstimmung — 290 Sena toren für Daladier — Beteiligung an der Weltausstellung 1939 in Neuyork — Ernstgemeinte Ratschläge für Bonnet Italien Wet zum Führer-Empfang Florenz, 13. April Florenz wetteifert mit Rom und Neapel, dem Führer einen trium phalen Empfang zu bereiten. Aus der Piazza Vittorio Veneto wird eine riesige Tribüne errichtet, die sich noch 40 Meter weit in den Corso Regina Elena erstreckt. Ein Wald von Hakenkreuzflaggen und italienischen Trikoloren sowie den blauen Fahnen des italienischen Regierungschefs wird den weiten Platz umrahmen. Gewaltige Trans parente mit der Aufschrift „Führer — Duce" werden angebracht, die beim Erscheinen der beiden Staats- män'.er auslcuchten. Nach Schluß der Kundgebung werden Tausende und aber Tausende von bengali schen Feuern entzündet und ein Vlumenfest auf der Piazza S Tri- nita wird den malerischen Abschluß der Feierlichkeiten bilden. — Bild rechts: Diese Luftausnahme zeigt einen Teil der Feststratze, über die der Führer seinen Einzug in die römische Hauptstadt halten wird. (Associated Preb-M.) Ziehungen zur Franco-Regierung treten. So würde Frankreich eine wahre Nichteinmischungs politik betreiben. Man könne nur wünschen, daß die Taten in allernächster Zeit den Nach weis dafür erbringen mögen, daß dies auch die wahre Auffassung der französischen Negie rung sei. Eigene Funkmeldung Paris, 14. April Die einstimmige Annahme der Finanzvoll machten für die Regierung Daladier durch den Senat findet in der Frühpresse am Donnerstag ein lebhaftes Echo. Die Zeitungen unterstreichen allgemein, daß die Regierung nunmehr angesichts der Parlamentsferien bis zum 31. Mai freie Hand und genügend Zeit vor sich habe, um auf finanziellem, wirtschaftlichem, sozialem und außenpolitischem Gebiet die in ihrem Programm angekündigten Maßnahmen durchzuführen. Der „Figaro" spricht von einem großen „moralischen und politischen Kredit", den Kam mer und Senat der Regierung Daladier gebilligt hätten. Daladier habe sich entschlossen auf den Boden der nationalen Verteidigung gestellt und sein Appell sei von Frankreich verstanden wor den: doch dürfe er sich keine Illusionen machen. Die Aufgabe der Regierung Daladier sei klar. Man erwarte von ihr in erster Linie, daß sie regiere. Für diese Aufgabe habe sie einen sehr großen Kredit erhalten, müsse aber dafür riesige Verantwortung über nehmen. — Das „Iourna l" betont, daß Frank reich seit dem Abtritt der Regierung Blums leichter und besser atmen könne. Daladier und