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einen Eclat machen zu wollen. Uebrigens steht Dir alle» frei, — Du bist Dein eigener Herr, so wie ich von dem Moment ab, da Du Dich von mir los lösest - „Gieb Papier, Tinte und Feder —" zischte er heiser. Er sah ganz verändert aus; graue Schatten legten sich um seine Augen, seine Wangen schienen eingefallen, sein Teint gelb und saht. Er setzte sich an den kleinen Rococoschreiblisch und setzte folgendes Schriftstück auf: „Ich, Endesgefertigter, bescheinige hiermit, Frau Pauline von Kaschut, mit ihrem wahren Namen Pauline Engel für den Fall, daß sie Mütter eines lebenden Kindes würde, das mich zum Vater hat, eine Abschlagüsumme von sage dreißigtausend, — im anderen Fall von fünfzehnlausend Mark zu zahlen. Berlin, den 5. Mai 1892. Franz von Hornstedt." Sie las über seine Schuller und bemerkle noch, nachdem er unterschrieben: „Bille noch beizufügen, Sekondeleutnant im Regiment X. . In ohnmächtiger Wuth, äußerlich scheinbar gleich- gillig: „Bist Du jetzt aber befriedigt?" Sie kniff das Papier sorgfältig zusammen, steckie es in ihr Mieder und lächelte kokelt: „Gewiß, mein Herr und Gebieter. Vollkommen. Es ist doch immer hin einigermaßen eine Garantie " Ohne es anzuseheu, ließ er das verführerisch scköue Weib in seiner Stellaua, nahm Cylinder und Hand schuhe, rief ein kurzes „Danke!" und verschwand hinter der Portiere. Gleich darauf hörte man die HauSthüre ins Schloß fallen. Paula blieb auf derselben Stelle, nur ihre Züge veränderten sich. Das. Lächeln verschwand, ihr Blick ward suchend, raubthierartig und mit stoßweisen, langen Schritten eilte si- rasch in ihr Schlafzimmer, warf ein schwarzes Spitzentuch um, schraubte die Gaiflammen niedriger und verschwand durch die Küche auf der Hintertreppe. Trotz der Finsterniß fand sie sich „am Siel" zurecht, durchschritt die verödeten vier Höfe, störte ein wispeln- des Paar in einer Ecke und erklomm leise, katzenartig die Treppe im fünften Hofe, ärgerlich, daß ihr seidener Jupon knisternd rauschte. Jedoch fiel dies weiter nicht auf. Ersten« schliefen die dort wohnenden Menschen einen anderen Schlaf als die nervösen Miether der Vorderhäuser, und zweitens waren Seidenjupons bei den Halbweltweibern der Hinterhäuser nichts Seltenes. Nur Grete hörte bei offenem Fenster das Rauschen auf der Treppe und ein vorsichtiges Klopfe» an der Thür der Frau List. (Fortsetzung folgt.) Telegraphische Nachrichten vom 11. Juni. (Hirsch's Telegr. Bureau.) Budapest. Der Burendeputation wurden hier große Ovationen bereitet. Tausende von Menschen begleiteten die Buren zum Bahnhof. Dewet wurde mit Blumen überschüttet und umarmt. Brüssel. Frau Botha wird am Mittwoch auf ihrer Reise nach dem Haag hier erwartet. London. Dem „Standard" wird aus Durban ge meldet, es seien zur Zeit wichtige Verhandlungen zwischen den Führern der Buren und Lord Kitchener im Gange. Dem dortigen niederländischen Consul sei von Kitchener die Möglichkeit gewährt worden, sich mit General Smuts und dem Privatsecretär Botha's, De Wet, zu besprechen. Auch sei ihnen der Telegraph zur Verfügung gestellt worden, um sie in den Stand zu setzen, offen mit dem Präsidenten Krüger in Verkehr zu treten. Die Führer der Buren seien jetzt in Standerton und warteten auf die Antwort Krüger's auf ihre Mittheilungen. — „Daily Mail" meldet aus Brüssel: Im letzten großen Kriegsrath der Buren, welcher in Pietertrifl (?) im Norden von Tr-- Waal unter Schalk Burgher ab gehalten wurde, ist beschlossen worden, die Feindselig keiten auf das Energischste fortzusetzen, bis England die Unabhängigkeit der Burenstaaten anerkenne. — „Daily Mail" meldet aus Kapstadt: Die Kom mandos Dewet und Botha haben in den letzten Tagen die Offensive ergriffen. Sie bedrohen augenblicklich die Eisenbahnverbindungen in den verschiedenen Distrikten, die sie durchziehen. London. „Daily Mail" veröffentlicht einen Artikel, in welchen erklärt wird, nichts verhindere, daß die Ad miralität Vorkehrungen treffe, um die englische Mittel- meeiflotle kriegsbereit zu machen. Dies sei nothwendig, um die öffentliche Meinung zu befriedigen. London. Aus Yokohama wird gemeldet: Graf Waldersee ist gestern in Tokio eingetroffen und wird heute vom Kaiser empfangen werden. Kaiserliche Fahr zeuge wurden dem Grafen zur Verfügung gestellt. London. In Port Elisabeth sind mehrere Tausend Dockarbeiter in den Ausstand getreten, nackvem ihnen der Befehl zugegangen war, sich gegen die Pest impfen zu lassen. Hochachtungsvoll Ernst Modes Gastwirth. 5 V «Asoses' SssOo/» 4 Minuten von der Haltestelle. Schönste Parthie von Lichtenstein. Orosser neuer Saal. Schönstes elektrisches Licht, einzig in seiner Art. Eigene Eiskellerei, infolgedessen die bestgepflegtesten Biere u. Weine. Allbekannte vorzügliche Küche. 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